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Zylinderfarbwerk für Tiegeldruckpressen Ein großer Nachteil aller
Tiegeldruckfarbwerke besteht darin, daß,die Auftragwalzen nicht zwangsläufig, wie
z. B. bei Schnellpressen, angetrieben werden. Da auch für die Tiegeldruckpressen
fast durchweg nur nach Zylinderfarbwerke verwendet werden, müssen die Auftragwalzen
nicht nur ihre Drehzahl, sondern auch die Drehrichtung wechseln. Dadurch ergibt
sich logischerweise ein Rutschen der Walz.,, welches diesen nicht zuträglich ist
und welches sich auf ,den Druckausfall (Farbstreifen) schädlich auswirken kann.
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Man hat bereits verschiedene Konstruktionen kennergelernt, die die
Farbwalzen mit Zahnrädern versahen und diese in Zahnstangen kämmen ließen. Aber
dann müssen die Auftragwalzen aus teuren Stoffen (Gummi) gefertigt werden, damit
sie möglidust ihren Durchmesser nicht ändern. Oller auf .die Auftragwalzenschenkel
setzte man konische Rallen, die auf einstellbarem Schienen friktionierten, um so
die Abwicklung der Walzen bei sich änderndem Durchmesser korrigieren zu können.
Beide Varrich!tungen, kannten sich nicht durchsetzen, weil die erstere zu grab und
ungenau und die zweite zu diffizil im; der Einstellung war. Weiter ist das Abwickeln
konischer Rallen auf Schienen sehr fragwürdig und ergibt schlechte Friktion, .da
die Abwickelstre keri ungleich lang sind.
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Nach der Erfindung werden diese Mängel restlos beseitigt und es zeigt
Abb. i in der Zeichnung einen Querschnitt und Abb. a einte, Draufsicht auf das Farbwerk
nach der Erfindung schematiisch in verkleinertem Maßstab;
Abb. 3
zeigt einen Querschnitt durch den :#£ntrieb der Auftragwalzen.
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Im Maschinengestell i sind die beidem Farbzylinder 2 und 3 sowie die
Scheibe .I auf dem Balzen: 29 drehbar gelagert. Das Maschinengestell ist ausgebildet
als Druckfundament i und trägt den einzufärbenden Drucksatz 5. Bekannterweise sind
im Walzenstuhl 6 die Auftragwalzen 7 drehbar gelagert und werden diese durch bekannte,
Mittel auf-und abbewegt. Der Walzenstuhl trägt nach vorliegender Erzfindung zentral
zwischen den Auftragwalzen: 7 einen Farbzylinder 8 und dieser auf seinem einen Zapfen
und mit diesem fest verbunden eine Scheibe g gleichen Durchmessers. Weiter sitzen
außen am Walzenstuhl zwei Umlenkrollen io lose dreh-bar.
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Um die Antriebsscheibe i i, die Zylinderscheibe, g, diel Umlenkrollen
io und die Scheibe 4 ist ein endloses Band' 15 (Kunststofriemen) gelegt.
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Der Farbzylinder 2 wird bekanniterwaise vom Hauptantrieb her in kontinuierlich
rotierende Umdrehung versetzt. Um diesen und um einen; zweiten Zylinder 3 ist ein
endloses Band 12 aus Metall oder Kunststoff gelegt, welches an der vorderen Seite
durch einen mit dem Maschinengestell verbundenen Attisch 13 abgestützt wird.
Das Band: 12, welches als verlängerter Farbtisch anzusprechen ist, läuft also, vorm
Zylinder 2 angetrieben, kontinuierlich um und bekommt in bekannter Weise von Farbwalzen
1:l. ver'riebeme Farbe übertragen.
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Beim Auf- und Ablauf des Auftragwa;lzenstuhles wird neun der Farbzylinder
8 zufolge seiner Umsch ingung durch das Band 15 sicher zur Umdrehung gezwungen und
teilt diese Umdrehung den beiden anliegenden Auftragwalzen 7 mit. Es ist dabei vollkommen
gleichgültig, wie groß dieDurchmesser der Auftragwalzen sind, und auf Schwinden:
und Wachsen derselben braucht keine Rücksicht genommen zu werden. Es liegen hier
dieselben Verhältnisse vor wie bei einem Schnellpressenfarbwerk. Es. ist :sogar
zwecks, besserer Einfärbung der Form zu empfehlen, unterschiedliche, Durchmesser
der Auftragwalzen zu wählen. Da nun die Auf-
tragwalzen verschiedene Drehzahlen
haben müssen (denn beim Lauf über die Druckformen steht die Basis still, und beim
Lauf über, das Farbtischband bewegt sich die Basis), muß eine Vorrichtung eingeschaltet
werden:, die dem Antriebsband' 15 die gerade, verlangte Geschwindigkeit erteilt.
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Das heißt, das Band 15 muß sich so lange mit derselben: Geschwindigkeit
in gleicher Richtung bewegen wie das Farbtischband 12, solange der Walzenstuhl 6
.mit dein Walzen 7 sich über dem Farbtischband 12 befindet, und so lange stillstehen,
wie der Walzenstuhl 6 mit den Walz"en.7 sich im Bereich der Druckform befindet.
Dies geschieht mittels der in Abb. 3 in natürlichem Maßstab im Schnitt dargestellten
Wechselkupplung.
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Die im Maschinengestell i gelagerte Wedle 16 wird durch dien in bekannter
Wise angetriebenen Farbzylindeir 2 durch den Nutkeil 17 gez-,vungen, an dessen Rotation:
teilzunehmen, kann aber in axialer Richtung verschoben werden. Die Antriebsscheibe
i i stützt sich lose drehbar über die Kugellager 17 und 18 auf der Welilei 16 und
auf der verlängerten Nabe ig des Maschinengestelles ab. Das Kugellager 18 ist mittels
der Mutter :2o unverrückbar festgehalten.
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Ein weiteres Kugellager 21 ist auf der Welle 16 durch ;die Scheibe
z2, das Kugellager i2 und die mit der Welle 16 fest verbundene Schiebernuife 23
festgehalten. Dieses Kugellager trägt einen Ring 2a., der fest in,der .Scheibe i
i sitzt. Mit den Scheiben i i und 22 sind fest verbunden die Scheiben 25 und 26
aus Bremsbelag. Die Scheibe 2z wird: durch den Keil 27 Gezwungen;, an der
Rotation der Welle 16
teilzunehmen. Durch bekannte und nicht dargestellte
Mittel kann die Schiebemuffe 23 und damit die Welle 16 nach links bzw. rechts um
eine kleine Strecke verischoben werden. In der Abbildung nimmt sie die linke äußerste
Stellung ein, preßt dadurch die Scheibe 22 mit dem Belag 26 an die innere Stirnseite
der Scheibe ri. Die Scheibe i i wird an einem Ausweichen nach links durch ihren
Bund 28, das Kugellager iS und' diel Mutter 2o verhindert. Es besteht also Renbungsschluß
zwischen Welle i 6 und Scheibe i i, d. h. in diesem Betriebszustand werden die Auftragwalzen
über das Band 15 mit der Geschwindigkeit des Farbtischbandes angetrieben. Es isst
dies der Betrüebsz:ustand währendder Farhübernahme der Auftragwalzen.
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Sobald die Auftragwalzen nach unten zur Einfärbung fahren und über
dem leeren Raum zwischen Farbtischband und Form stehen, wird die Muffe 23 und damit
die Wellei 16 nach rechts gesteuert. Das Kugellager drückt nun die Scheibei
i i über den Ring 24 mit der Scheibe 25 gegein die als Kupplungsflächei ausgebildete
Stirnseite des Maschinengestelles und stellt Reilbungsschluß her: Zwischen den Scheiben
22-26 und der Scheibe i i ist der Reibungsachluß aufgehoben. DieAntriebs .scheibe
ii steht still und mit ihr das Band 15. Dies ist d:ie Stellung während der Einfärbung
der Form.