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Fruchtsafterzeuger mit über einem Kochgefäß angeordnetem Fruchtsaftsammler
und siebartig gelochtem Fruchtkorb sowie abnehmbarer Haube Die Erfindung betrifft
einen Fruchtsafterzeuger mit über einem Kochgefäß angeordnetem Fruchtsaftsammler
und in diesem aufgehängtem siebartigem Fruchtkorb sowie einer den gesamten Entsafter
abdeckenden Haube.
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Bei den bekannten Fruchtsafterzeugern dieser Art konnte das Gewicht
der Haube bei sonst gleichen Abmessungen erheblich schwanken, je nach den
zu seiner Herstellung verwendeten Werkstoffen. In der Regel war die Haube
so schwer, daß sie von dem unter ihr sich ansammelnden Dampf erst angehoben
wurde, wenn die Temperatur im Behälterinnern auf nahezu iool C gestiegen
war. Bei einer derartigen Temperatur wird die Füllung des Fruchtkorbes überhitzt,
und die in den Früchten befindlichen Vitamine sowie der Fruchtzucker verkochen und
gehen also verloren. Es ist jedoch für die volle Wirksamkeit des Entsafters wesentlich,
daß der,S aft und das Fruchtgut die in den Früchten befindlichen Vitamine und den
Fruchtzucker behalten, da diese für den menschlichen Organismus äußerst wertvolle
Bestandteile sind. Andererseits darf aber die Entsaftungstemperatur nicht zu niedrig
gehalten werden, weil sonst die ein Verderben des Fruchtgutes bzw. Saftes bewirkenden
schädlichen Keime nicht abgetötet werden.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein Fruchtsafterzeuger mit über einem
Kochgefäß angeordnetem Fruchtsaftsammler und siebartig gelochtem Fruchtkorb sowie
einer den Entsafter abdeckenden Haube, bei dern Vorrichtungen zum Ablassen des Dampfes
bei einer Fruchtguttemperatur von etwa 75' C vorgesehen sind. Diese Vorrichtungen
können in einem Rückschlagventil bestehen, das in die Haube eingebaut ist und,das
sich bei dem Dampfdruck öffnet, der einer Temperatur des Fruchtgutes
von
etwa 75' C entspricht. Vorzugsweise ist dabei aus der durch Gewinde mit dem
Entsafter verbundenen Haube eine als Ventilfläche dienende Ringfläche ausgespart,
auf die sich ein ringförmiger Ventilteller abstützt, der unter dem Druck einer regelbaren
Rückschlagfeder steht und sich bei dem auf denRing ausgeübten Dampfdruck öffnet,
der einer Temperatur des Fruchtgutes von etwa 75' C entspricht. Die zweckmäßigste
Lösung der Erfindung besteht darin, daß -das Gesamtgewicht der Haube selbst so gering
gewählt wird, daß die Haube sich bei dem auf sie ausgeübten Dampfdruck des auf etwa
75' C erhitzten Fruchtgutes öffnet. Die Haube beginnt dann, sobald die Fruchtguttemperatur
von 75' C erreicht ist, auf dein nach außen abgebogenen Rand des Dampfsammlers
zu tanzen und läßt dabei Dampf austreten, so daß eine unzulässige Erhöhung des Innendruckes
und der Innentemperatur nicht eintreten kann.
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Durch den Einbau eines sich bei einer Fruchtguttemperatur von
75' C öffnenden Rückschlagventils erhält man die Möglichkeit, den Deckel
fest mit dem Entsafter zu verschrauben, trotzdem aber eine überhitzung -des Fruchtgutes
und die da-durch gegebenen schädlichen Rückwirkungen auf den Fruchtzucker und die
Vitamine zu vermeiden. Noch einfacher und wirksamer ist die genaue Ab-
stimmung
des Haubengewichtes auf den Druck des unter der Haube sich sammelnden Dampfes, weil
in diesem Fall die Haube selbst das Rückschlagventil bildet. Der Dampf hebt die
Haube in ständigem Rhythmus an, und es entweicht stets eine ausreichende Menge,
so daß der Innendruck und die Innentemperatur in gleicher Höhe erhalten bleiben.
Die Temperatur des Fruchtgutes wird auf diese Weise in erträglichen Grenzen gehalten,
so daß die Vitamine und,der Fruchtzucker voll erhalten bleiben. Ein weiterer Vorteil
ist der, daß der abgekühlte Dampf sich an den kalten Wandungen der Haube nicht niederschlägt
und daß das sonst entstehende, in die Früchte abtropfende und den Saft verwässernde
Kondenswasser sich nicht bilden kann. Es wird daher ein wesentlich reinerer Fruchtsaft
gewonnen als bei der Verwendung heißen Dampfes, und es werden vor allem die Vitamine
und der Fruchtzucker geschont, so daß der Nährwert des aus den Früchten ausgezogenen
Saftes und der Nährwert des verbleibenden Fruchtmarkes wesentlich höher ist als
bei einem Zerkochen der Früchte.
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Zwei Ausführungsformen der Entsaftungsvorrichtung nach der Erfindung
sind beispielsweise in der Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Längsmittelschnitt durch einen Entsafter mit leichter,
unter dein Dampfdruck anhebbarer Haube; Abb. 2, gibt einen Längsmittelschnitt durch
eine Haube wieder, die an ihrem unteren Ende ein Gewinde zum Verschrauben mit dem
Fruchtsaftsammler aufweist und deren Oberteil ein ringförmiges Rückschlagventil
enthält.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i ist über einem Kochtopf i ein
Saftsammelbehälter 2, angeordnet, der in seiner Mittelachse einen Dampfdom
3 besitzt. Der Dampfdom ist umgeben von einem zylindrischen Siebrohr 4, welches
mit einem Fruchtkorb 5 verbunden und oben abgeschlossen ist. Der Fruchtkorb
ist auf seinem Umfang und auf dem Boden gleichfalls siebartig gelocht, um ein Abtropfen
des Saftes aus den in ihm unterzubringenden Früchten während des Entsaftungsvorganges
zu ermöglichen. Der Fruchtkorb 5 ruht mit einer nach außen vorspringenden
Wulst 7 auf einer nach innen gedrückten Wulst 8 des Saftsammlers 2
auf, der über der Wulst 8 nach außen abgebogen ist und dort eine verhältnismäßig
breite Rille 9 für die Aufnahme des unteren Randes einer Haube io bildet.
Der Mittelteil der Haube besteht aus einer Glasscheibe ii, die in einem Fenster
i--, der Haube fest gelagert ist und eine Beobachtung des Fruchtkorbes von oben
her ermöglicht.
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Das Gewicht der aus Reinaluminium bestehenden Haube ist so gering,
daß es von dem bei einer Temperatur des Fruchtgutes von 75' C sich einstellenden
Innendruck angehoben wird, die Haube also bei einem solchen Druck zu tanzen anfängt.
Dadurch wird eine höhere Erhitzung des Fruchtgutes und insbesondere auch die Bildung
eines Kondensats an den Haubenwandungen vermieden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 ist die Haube 13 an ihrem unteren
Ende mit einem Gewinde 2o versehen, so daß sie mit dem ein Außengewinde tragenden
Dampfsammler verschraubt -werden kann. Aus der Haube ist eine ringförmige Fläche
14 ausgespart, und zwar sind die Grenzflächen kegelig ausgebildet, so daß ein ringförmiger
Ventilteller 15 entsprechender Größe in die Aussparung 14 eingreifen kann. Auf dem
Ventilteller ruht eine Feder 16, deren Spannung mit Hilfe eines Spannringes 17 geregelt
wird. Im Mittelteil :der Haube ist wiederum in einem Fassungsring 12 eine Beobachtungsscheibe
ii angeordnet, die eine ständige Kontrolle des Fruchtkorbes ermöglicht. Der Mittelteil
18 der Haube ist durch Arme ig mit dem Außenmantel der Haube verbunden. Er ruht
also gewissermaßen auf den Endflächen der Arme ig, die aber aus einem iStück mit
dem Mittelteil iS und der Mantelfläche der Haube hergestellt sind.
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Anstatt einen großen, durchgehenden Ventilring aus der Haube herauszuarbeiten,
können auch in der Haube mehrere mehr oder weniger kleine Rückschlagventile vorgesehen
sein, die gleichfalls durch Aden Dampfdruck bei unzulässiger Erhöhung desselben
angehoben werden. Wesentlich ist lediglich, daß die Rückschlagfedern mit einer solchen
Kraft auf die Ventilkegel drücken, daß diese bei einem Innendruck angehoben werden,
wie er sich bei einer Fruchtguttemperatur von 75" C entwickelt.