DE900962C

DE900962C - Elektrische Geraete und Anlagen

Info

Publication number: DE900962C
Application number: DES5652D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Fritz Kesselring; Dr-Ing Werner Weber
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1939-07-01
Filing date: 1939-07-01
Publication date: 1954-01-04

Description

Elektrische Geräte und Anlagen Es ist bekannt, daß die Durchschlagfestigkeit von Gasen, wie beispielsweise Luft, dadurch erhöht werden kann, daß das Gas unter einen erhöhten Druck gesetzt wird.
Nach der Erfindung läßt sich in einfacher Weise gleichfalls eine wesentliche Erhöhung der Durchschlagfestigkeit von Gasen dadurch erzielen, daß sie mit Dämpfen von Flüssigkeiten angereichert werden, die elektronegativ sind und einer hohen Gruppe des Periodischen Systems angehören bzw. ein hohes Molekulargewicht besitzen. Solche .Flüssigkeiten sind beispielsweise Dichloräthylen, Perchloräthylen, Tetrachloräthylen, Pentachloräthylen, Chloroform, Äthylenchlorid, Chlorbenzol, Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff. Die Anwendung eines solchen Mittels kann hierbei gegebenenfalls mit einer Drucksteigerung kombiniert werden. Besonderen Vorteil bietet die Anwendung bei Geräten, die ein für allemal in sich abgeschlossen hergestellt werden und bei denen bei der Herstellung die erforderliche Anreicherung erfolgt, ohne daß später irgendeine Wartung oder Kontrolle erforderlich ist. Solche Geräte sind beispielsweise Stützer und Durchführungen, bei denen in dem Innern eine hohe Durchschlagfestigkeit erwünscht ist, damit etwaige Überschläge auf alle Fälle außen erfolgen. Ähnliche Geräte sind beispielsweise in sich abgeschlossene Hochspannungssicherungen. Auch bei Ableitern für Überspannungen kann durch die Anwendung einer solchen Füllung eine genaue Einstellung der Überschlagspannung auf verhältnismäßig hochliegende Werte erreicht werden. In ähnlicher Weise können auch gekapselte Schaltanlagen mit einer solchen Füllung versehen werden.
Weiter ist es auch möglich, Schaltgeräte für Einfach- oder '.Mehrfachunterbrechung mit einer solchen Füllung zu versehen, wodurch die erforderliche Löschdistanz herabgesetzt wird, so daß es ermöglicht wird, die Geräte mit erheblich geringerem Raumaufwand auszuführen als bisher, zumal auch die Phasenabstände herabgesetzt werden können. Es können auf diese Weise auch Trennschalter erheblich verbessert werden, so daß sie zum Beherrschen von Einschaltleistungen sowie auch zum Abschalten von Normalströmen verwendet werden können, so daß nur die Unterbrechung von Überströmen durch Leistungsschalter oder Sicherungen erfolgen muß.
Nach der weiteren Erfindung kann an Stelle eines mit solchen Flüssigkeitsdämpfen angereicherten Gases auch ein Gas verwendet werden, das elektronegativ ist und einer möglichst hohen Gruppe des Periodischen Systems angehört oder Elemente von einer -solchen Beschaffenheit enthält. Es ist hierbei möglich, die Räume, in denen eine große Überschlagfestigkeit herrschen soll, ganz mit einem solchen Gas zu füllen. Es ist aber auch möglich, durch Mischung mit einem solchen Gas die Überschlagfestigkeit ganz erheblich zu steigern. Ein solches Gas stellt beispielsweise Dichlordifluormethan dar. Bei diesem ist es möglich, bei gleichem Druck etwa die 21/2fache Überschlagfestigkeit im Vergleich zu der atmosphärischen Luft zu erreichen. Ähnliche Gase sind die Dämpfe von Monofluor-Dichlor-methan, Monochlor-Difluor-methan, Monochlor-monofluor-methan, Difluor-methan, Monofluor-Dichlor Äthan, Monochlor-Difluor-Äthan, Monochlor-monofluor-Äthan und Difluor-Äthan.
Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist nicht auf die angegebenen Flüssigkeiten bzw. Gase beschränkt, sondern erstreckt sich auch auf solche mit einem ähnlichen Aufbau, bei denen ein derartiges elektronegatives Element durch ein anderes, ähnlich elektronegatives Element ersetzt ist.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen bei Geräten, Anlagen, Kontaktumformern und Schaltern für Hoch-und Höchstspannung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Elektrische Anlagen, insbesondere für Hochspannung, dadurch gekennzeichnet, daß die Räume, in denen sich spannungführende Leiter befinden, mit einem Gas gefüllt sind, das mit Dämpfen von elektronegativen, einer hohen Gruppe des Periodischen Systems angehörenden Flüssigkeiten hohen Molekulargewichtes angereichert ist, wobei gleichzeitig die Abstände (Schlagweiten) entsprechend der Erhöhung der Durchschlagfestigkeit herabgesetzt sind.
2. Elektrische Anlagen nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß zur Füllung ein elektronegatives Gas, das einer möglichst hohen Gruppe des Periodischen Systems angehört und ein hohes Molekulargewicht besitzt, oder eine Mischung von einem solchen Gas angewendet ist.
3. Elektrische Anlagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung unter erhöhtem Druck angewendet ist.