DE899999C - Verfahren zur Vernichtung vegetativer Mikroorganismen in einem beliebigen Medium mit Hilfe baktericitder Strahlungsenergie - Google Patents

Verfahren zur Vernichtung vegetativer Mikroorganismen in einem beliebigen Medium mit Hilfe baktericitder Strahlungsenergie

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DE899999C
DE899999C DEW974D DEW0000974D DE899999C DE 899999 C DE899999 C DE 899999C DE W974 D DEW974 D DE W974D DE W0000974 D DEW0000974 D DE W0000974D DE 899999 C DE899999 C DE 899999C
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DE
Germany
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radiation
energy
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bacteria
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DEW974D
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Inventor
Rudolph Nagy
Harvey C Rentschler
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CBS Corp
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Westinghouse Electric Corp
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/02Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using physical phenomena
    • A61L2/08Radiation
    • A61L2/10Ultraviolet radiation

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  • Apparatus For Disinfection Or Sterilisation (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vernichtung vegetativer Mikroorganismen in einem beliebigen Medium mit Hilfe baktericider Strahlungsenergie Die Erfindung bezieht sich auf die wirksamste Anwendung von ultraviolettem Licht, Röntgenstrahlen oder strahlender Energie in anderer Form zum Töten von Bakterien und anderen Mikroorganismen sowie wuchernden Teilen größerer Organismen, derart, daß eine maximale Abtötungswirkung mit einem Mindestmaß von schädigender Wirkung erzielt wird.
  • Die Erfindung will demnach die strahlende Energie so verwendbar machen, daß das Höchstmaß von günstiger Wirkung mit dem Mindestr;aß schädigender Wirkung erreicht wird.
  • Weiter will die Erfindung die verwendete strahlende Energie so zur Einwirkung bringen, daß sie über einen Zeitabschnitt wirkt, der wenigstens einer Lebensperiode der unter den vorliegenden Verhältnissen zu tötenden Zellen entspricht, so daß wenigstens ein Teil der Bestrahlung der Zellen eintritt, wenn diese dafür am empfänglichsten sind.
  • Weiter verfolgt die Erfindung das Ziel, die strahlende Energie zur bakterientötenden Wirkung in der wirksamsten Weise dadurch zu benutzen, daß sie gestattet, daß vor der Irradiation eine gewisse Reife oder Inkubation der zu tötenden Mikroorganismen oder sonstigen Zellen eintritt, um das auszumerzen, was man als Verzögerungsperiode bezeichnet hat, und dadurch auf die Zellen in Zeitpunkten einzuwirken, in denen sie am empfindlichsten bei einem Minimum von notwendiger Gesamtstrahlung sind.
  • Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung erörtert, und zwar zeigt Fig. -1 ein Schema der bevorzugten Anordnung zur Messung der integrierten Größe der gesammelten Strahlungsenergie; Fig. 2 ist ein Kurvenblatt, welches die Ultraviolettintensität der Strahlungsquelle und die an den Bakterien selbst angibt und Kurven enthält, welche Beispiele für die Änderung der baktericiden Wirkung auf den E. Coli-Bazillus bei der gleichen Ultraviolettdosis, über verschiedene Zeiträume verteilt und bei zwei verschiedenen Temperaturen, erläutern sollen; Fig. 3 ist ein Kurvenblatt, welches eine Kurve zeigt, die ein Beispiel für die Änderung der baktericiden Wirkung auf den Proteus vulgaris bei gleicher Ultraviolettgesamtdosierung, über verschiedene Zeiträume verteilt und bei einer Temperatur von etwa 23° C, erläutern soll; Fig. 4 zeigt mit grünem Schimmel besäte Petrischalen, um Beispiele für die Änderung der fungiciden Wirkung bei gleicher Ultraviolettgesamtdosierung, über verschiedene Zeiträume verteilt und bei einer Temperatur von etwa 210 C, darzustellen; Fig. 5 zeigt eine Kurve der Kehrwerte der auftreffenden Energien, welche bei der Vernichtung von 50 01o der E. Coli-Bazillen verwendet werden, und stellt die relative baktericide Wirkung ultravioletter Strahlen mit Wellenlängen von 2400 bis 3000 Ängströmeinheiten dar; Fig. 6 ist eine schematische Darstellung eines Geräts, welches bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung benutzt wurde; Fig. 7 ist ein Kurvenblatt, welches die Beziehung zwischen dem Prozentsatz der abgetöteten Bakterien und der Bestrahlungsdauer bei einer bestimmten verhältnismäßig kohen Intensität zeigt; Fig. 8 ist ein entsprechendes Kurvenblatt, in welchem die dort angewendete Intensität sich nur auf einen kleinen Bruchteil derjenigen von Fig. 7 beläuft; Fig. g ist ein Kurvenblatt, welches das Verhältnis in Prozenten zwischen der nach Fig. 8 und der nach Fig. 7 verwendeten Energie in den entsprechenden Phasen der Sterilisierung anzeigt; Fig. IO und II sind entsprechende Ansichten eines .abgeänderten Apparates; Fig. I2 ist ein Kurvenblatt, welches den Anteil der Strahlung, die durch Milchfilme verschiedener Dicken hindurchgeht, zeigt.
  • Das übliche Verfahren zur Bestrahlung von Bakterien, Schimmel, Hefe, sonstigen Mikroorganismen und aktiven Teilen größerer Lebewesen zwecks deren Vernichtung besteht darin, daß man sie einer Quelle elektromagnetischer Strahlen so lange und mit einer solchen Intensität aussetzt, daß das Verhältnis der Anzahl der vernichteten Organismen zu der ursprünglichen Anzahl gleich NIN, e-Kit ist. Hierin bedeutet: N Anzahl der Organismen nach der Bestrahlung, No die ursprüngliche Anzahl, e die Basis der Napierschen Logarithmen, K eine Konstante, i die Intensität der Strahlung, t die Dauer der Bestrahlung.
  • Dies ist das wohlbekannte Bunsen-Roscoesche Reziprozitätsgesetz, welches erwiesenermaßen für photochemische Reaktionen, für die Vernichtung von Bakterien oder sonstigen Mikroorganismen durch Chemikalien, Hitze oder elektromagnetische Strahlen sowie sonstige physikalische und chemische Phänomene gilt.
  • Das Schrifttum enthält Berichte über die anregende Wirkung sehr schwacher Strahlen auf Organismen und Zellen und noch weitere Angaben über den Gebrauch hoher und niedriger Intensitäten, bei welchen keine beweiskräftigen Ergebnisse erhalten wurden. Edith H. Quimby hat eine Zusammenfassung des Schrifttums besorgt, und es erhebt sich nun die Frage, ob bei der Vernichtung lebender Zellen kurzzeitige Bestrahlung bei hoher Intensität oder langzeitige Bestrahlung bei niedriger Intensität die größere Wirkung hat.
  • Die Erfinder waren die ersten, welche ein Verfahren entdeckten, durch welches Bakterien, Schimmel und sonstige Zellen durch elektromagnetische Strahlen wirkungsvoller vernichtet werden können, wenn man anstatt kurzzeitiger Bestrahlung bei hoher Intensität eine langzeitige Bestrahlung bei niedriger Intensität verwendet. Es wurde mit anderen Worten bewiesen, daß das Reziprozitätsgesetz bei der Vernichtung sich teilender Zellen nicht gilt, falls sehr niedrige Intensitäten verwendet werden. Das Verfahren ist insofern von Nutzen, als nur 115 bis herab zu 1/,, derjenigen gesamten Strahlungsmenge benötigt wird, welche unter normalen Verhältnissen, in den Größen des Reziprozitätsgesetzes ausgedrückt, verwendet werden würde. Es kommt daher hierbei keine schädliche Wirkung zustande oder doch- nur eine minimale Einwirkung auf den infizierten Wirt bzw. das infizierte Produkt, wie aus den Beispielen hervorgeht.
  • Das vorliegende Verfahren zur Vernichtung von Bakterien, Hefe und anderen Zellen beruht auf der wissenschaftlichen Tatsache, daß sich vermehrende lebende Zellen einen Lebenszyklus durchmachen, d. h. eine lebende Zelle wächst unter optimalen Bedingungen und vermehrt sich durch Teilung, wobei zwei neue Zellen entstehen. In diesem Lebenszyklus gibt es einen Zeitabschnitt, in welchem die Zelle gegenüber elektromagnetischen Strahlen empfindlicher ist als während irgendeines anderen Zeitabschnitt es ihres Lebenszyklus. Diese Tatsache macht man sich zunutze, indem man die Zellen mit einer Mindestdosis bestrahlt, welche genügt, um die Zellen zu vernichten, wenn sich dieselben in ihrem empfindlichen Stadium befinden, die aber nicht groß genug ist, um eine schädliche Wirkung auf den Wirt oder das Produkt auszuüben. Dies wird dadurch erreicht, daß man die Zellen lange Zeit bestrahlt.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren muß die Schnelligkeit der Zellteilung als wichtiger Faktor in Rechnung gezogen werden. Dies wird aus den Beispielen noch deutlicher hervorgehen.
  • Die Zellteilung darf in keiner Weise mit dem Übergang einer Spore, eines Bakteriums oder eines Schimmels in ein vegetatives Stadium verwechselt werden.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren handelt es sich lediglich um vegetative Zellen, welche sich durch Spaltung teilen. Jede Spore, welche sich im Laufe der Bestrahlung in eine vegetative Zelle zurückverwandeln sollte, wird durch das vorliegende Verfahren vernichtet, jedoch zeigt das vorliegende Verfahren keine Wirkung bei der Vernichtung von Sporen, noch sollen durch das- selbe Sporen in das vegetative Stadium übergeführt werden.
  • Es wurde festgestellt, daß das Versagen des besagten Reziprozitätsgesetzes bei Verwendung sehr niedriger Intensitäten gerade in entgegengesetzter Richtung liegt, als man normalerweise unter den vorliegenden Umständen hätte erwarten können. Um dies noch deutlicher klarzulegen, wird darauf hingewiesen, daß man natürlich erwarten müßte, daß die Strahlendosis, welche erforderlich ist, um ein Bakterium bei langer Bestrahlung abzutöten, größer sein muß als bei kurzzeitiger Bestrahlung, weil sich ja der Organismus während seiner Bestrahlung in gewissem Umfange erholt.
  • Das Gegenteil wurde festgestellt. Auf Grund dieser Feststellung besteht die vorliegende Erfindung in der Verwendung einer so niedrigen Intensität, daß aus dieser wissenschaftlichen Tatsache ein Nutzen gezogen werden kann.
  • Die Röntgenologen sind sich noch nicht im klaren darüber, wie die beste Wirkung zu erzielen ist, d. h. sie wissen nicht, ob es besser ist, eine hohe Intensität kurzzeitig oder eine niedrige Intensität auf lange Zeit zu verwenden, bzw. ob die Zeitdauer irgendeinen Unterschied ausmacht. Diese Verwirrung wird deutlich dargelegt in einem Artikel von George T. Pack und Edith H. Quimby in der Novemberausgabe I932 des American Journal of Roentgenology auf S. 650, wo die Verfasser darauf hinweisen, daß etwa ebenso viele Röntgenologen behaupten, bessere Ergebnisse mit niedriger Intensität bei langer Bestrahlungszeit erzielt zu haben, als es Röntgenologen gibt, die dasselbe für hohe Intensität bei kurzzeitiger Bestrahlung in Anspruch nehmen, und dann gibt es noch eine dritte Gruppe, welche behauptet, daß überhaupt kein Unterschied festzustellen ist.
  • Die Versuche der Erfinder hinsichtlich der baktericiden Wirkung ultravioletter Strahlen sind die erste bestimmte experimentell bewiesene Angabe, daß man durch die Verwendung niedriger Intensitäten bessere Ergebnisse erzielt, falls die Bestrahlungsdauer unter Berücksichtigung der Intensität der Strahlung und der Schnelligkeit des Wachstums des bestrahlten Organismus richtig bemessen ist.
  • Bei der Durchführung der Versuche waren Petri-Schalen mit Agar-Agar-Nährboden gleichmäßig mit Kolibakterien geimpft. Eine bestimmte Menge einer Fleischsaftkultur wurde in einen geschlossenen Behälter eingesprüht, so daß ein Absetzen unter Vermeidung großer Tropfen und Wirbel erfolgte, und es wurden Träger von offenen sterilen Petri-Schalen auf den Boden des Kastens gesetzt, und man gestattete dem Organismus, sich auf dem Nährboden während einer bestimmten Zeitdauer abzusetzen. Die Anzahl der auf jeder beliebigen Schale bei dieser Impfung auftretenden Kolonien wird gegenüber dem Durchschnitt aller Schalen nach oben und unten um nicht mehr als 5 01o schwanken. Bei der Prüfung der Strahlungswirkung wurden mehrere Schalen der gleichen Impfung veränderlichen abgemessenen Strahlungsgrößen ausgesetzt, während verschiedene nicht bestrahlte Schalen zur Kontrolle dienten. Auf diese Weise ließ sich die Wirkung der Strahlung auf die Tötung von Bakterien leicht ermitteln.
  • Eine photoelektrische Tantalzelle wurde zur Messung der Größe der ultravioletten Strahlung benutzt, der die Bakterien einer Schale ausgesetzt wurden. Die Photozelle wurde in gleichen Abstand von der ultravioletten Quelle gebracht wie die geimpfte Schalenoberfläche.
  • Eine solche Zelle mit einer Hülle aus für Ultraviolett durchlässigem Glas spricht auf eine Wellenlänge an, die sehr ähnlich der der bakterientötenden Wirkung der Strahlung ist, nämlich von etwa 2400 bis 3000 Ängströmeinheiten, wie in Fig. 5 zu entnehmen ist. Eine ultraviolette Quelle im gleichen Glas wurde zu dem Zwecke verwendet, die Strahlung kürzerer Wellenlängen zu absorbieren, so daß das Ansprechen der Zelle und die bakterientötende Wirkung für verschiedene Wellenlängen einander so nahe kommen, wie es sich bei Versuchen erreichen läßt. Dadurch braucht ein die qualitative Beschaffenheit des ultravioletten Lichts berücksichtigender Faktor nicht eigens eingeführt zu werden, d. h. es ergeben sich direkte Ablesungen für die jeweiligen Meßwerte der baktericiden Energie.
  • Es erwies sich als zweckmäßig, den Gesamtertrag der Exposition wie folgt zu messen: Eine Batterie II (Fig. I) diente zur Ladung eines Kondensators I2 in einem Maße, das proportional der wirksamen Strahlung ist, die auf die photoelektrische Zelle I3 fällt. Ist der Kondensator bis auf Überschlagspotential zwischen Elektroden 14 und 15 einer Glimmröhre I6 aufgeladen, so tritt eine Zündung ein, die einen Stromfluß zwischen den Elektroden 14 und I7 dieser Röhre herbeiführt, wodurch der größere Kondensator I8 über den elektromagnetischen Zähler 19 entladen wird; dadurch wird verzeichnet, wie oft der Kondensator I2 geladen wurde, wenn er der in Frage kommenden Strahlung ausgesetzt ist.
  • Eine Entladungslampe mit einer Hülle aus Glas, hoher Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht mit einer Füllung eines indifferenten Gases mit Quecksilberbeimengung wurde als Ultraviolettquelle verwendet.
  • Die Lampe wurde in eine feste Lage gegenüber den geimpften Petri-Schalen gebracht, und ein großer Hochspannungskondensator wurde in Reihe mit einer Funkenstrecke der Lampe parallel geschaltet. Der Abstand der Petri-Schale von der Lampe und Funkenstrecke waren so eingestellt, daß eine einzige Kondensatorentladung durch die Lampe die notwendige Größe der ultravioletten Strahlung ergab, um etwa 50 °/o der Bakterien auf der geimpften Schale zu töten.
  • Die photoelektrische Zelle wurde in solcher Entfernung von der Lampe angeordnet, daß vier Kondensatorentladungen über die Lampe gerade die notwendige Bestrahlung ergeben, um eine Zählerschaltung herbeizuführen. Das ermöglichte es, die integrierte Strahlung von einer einzigen Entladung mit einem wenige Prozente nicht übersteigenden Fehler zu ermitteln. Die gleiche Lampe wurde dann von einem Transformator aus betrieben, und es wurde die Zeitdauer für eine Zählerschaltung ermittelt. Eine zweite geimpfte Petri-Schale der gleichen Impfung wurde dann der Strahlung ausgesetzt, die durch die Transformatorentladung über die Lampe erzeugt wurde, und zwar für 1/4 der Zeit, die zur Erzeugung einer Zählerschaltung notwendig war, d. h. für die gleiche Strahlung, wie sie durch einen einzigen Kondensatorüber- schlag erzielt wird. Die Kondensatorentladung dauert etwa I Mikrosekunde, während die Transformatorentladung für die gleiche Strahlung eine nach Minuten messende Periode erforderte. Die Abtötung von Kolibakterien war für die beiden Expositionstypen innerhalb der üblichen Versuchsfehler gleich.
  • Aus diesen Versuchen wird geschlossen, daß das Reziprozitätsgesetz für die Tötung von Kolibazillen für einen Intensitätsbereich gilt, der für die Erzeugung der notwendigen Strahlung Zeitabschnitte von wenigen Millionstel Sekunden bis zu mehreren Minuten erfordert .
  • Die Entladungslampe wurde dann teilweise abgedeckt, so daß die Strahlungsstelle als punktförmige Quelle für die Exposition der geimpften Schale in verschiedenen Abständen betrachtet werden konnte. Eine Anzahl von Haltern für die geimpften Schalen wurde in Abständen zwischen 30 cm und 4,5 m oder mehr von der Lampe angebracht. Die Vorderseite jedes Halters war über die untere Hälfte mit einer Metallfolie abgedeckt, wie dies in Fig. 4 einer von den Erfindern und Frl. Galina Mouromtseff im »Journal of Bacteriology«, Bd. 4I, Nr. 6, Juni I94I, S. 745 bis 774 einschließlich, veröffentlichten Abhandlung gezeigt ist.
  • Auf diese mit dem Titel »Die baktericide Wirkung der ultravioletten Strahlung« überschriebene Abhandlung wird mit Bezug auf nähere Einzelheiten hinsichtlich der im Rahmen der Erfindung dargelegten Versuche verwiesen. Die gesamte Vorderseite jedes Halters wurde durch eine für Ultraviolett durchlässige Glashaut (Cellulosehydrat) abgedeckt, um atmosphärische Verunreinigung und Austrocknung des Nährbodens zu vermeiden. Es wurde auch für weiteren Schutz gegen etwaiges Austrocknen des Nährbodens in der Schale während langer Exposition gesorgt, und zwar in Form eines Löschpapierstreifens, der in eine Wasserschüssel eintauchte und hinter der Folie lag. Die Photozelle wurde in einen bestimmten Abstand von der Lampe gebracht. Gleichzeitig mit Kolibazillen geimpfte Schalen wurden in die Halter gebracht und bis zur Erreichung der nötigen Anzahl von Zählerschaltungen exponiert, so daß jede Schale die gleiche Gesamtstrahlungsmenge erhielt. Strahlung, d. h. in diesem Beispiel das Äquivalent von sechs Impulsen.
  • Dies wird durch die nachfolgenden Tabellen erläutert, von denen jede in der ersten Spalte den Abstand zeigt, um den die Platte von der Strahlungsquelle entfernt war. Die zweite Spalte enthält das Quadrat dieses Abstandes, welches verwendet wird, um die Anzahl der Impulse auf das Meßgerät zu berechnen, damit die verschiedenen Platten bzw. Schalen die gleiche Strahlungsdosis erhalten. Die dritte Spalte gibt die Anzahl von Impulsen der von dem Meßgerät aufgezeichneten Energie an (I Impuls = 220 Mikrowattsekunden baktericider Energie je Quadratzentimeter). Die vierte Spalte zeigt die von den Bakterien aufgenommene äquivalente Energie. In der fünften Spalte findet sich die als notwendig befundene Bestrahlungszeit, unter Berücksichtigung evtl. Schwankungen der Intensität, um jeder Platte die äquivalente Strahlungsdosis zuteil werden zu lassen. In der sechsten Spalte steht der Prozentsatz der abgetöteten E. Coli-Bazillen im Vergleich zu den Kontrollversuchen. Die Prozentsätze wurden bestimmt durch Auszählen der Kolonien auf den Petri-Schalen, wie es in den Fig. 5 und 6 des oben angeführten Artikels dargestellt ist. Der erste Versuch (gemäß Tabelle I) wurde bei 20° C, der zweite Versuch (gemäß Tabelle 2) bei 322l9o @ durchgeführt.
  • Tabelle 1
    Ab-
    Gern. Impulse Zeitdauer getötete
    Qua- Impulse getötete
    Fuß auf die (Kontrolle)
    drat (fester Bakterien
    Bakterien
    Abstand) Std. Min. in %
    1 1 6 6 0 10,1 55,0
    2 4 24 6 0 42,6 57,0
    3 9 54 6 1 36 64,0
    4 16 96 6 2 47 53,0
    5 25 I50 6 4 27 55,0
    6 36 2I6 6 6 24 55,0
    7 49 294 6 - 8 43 59,0
    8 64 384 6 11 23 75,0
    9 8I 486 6 I4 I5 92,0
    10 100 600 6 17 47 98,4
    II 121 726 6 21 3I 98,8
    I2 I44 864 6 25 36 98,7
    I3 I69 1014 6 30 10 99,2
    I4 I96 1176 6 34 40 99,6
    I5 225 I290 6 40 0 99,0
    Tabelle 2
    Gem. Ab-
    Impulse Zeitdauer
    Qua- Impulse getötete
    Fuß auf die (Kontrolle)
    drat (fester Bakterien
    Bakterien
    Abstand) Std. Min. in %
    I I 6 6 0 10 67,8
    2 4 - 24 6 ° 42 72,0
    3 9 54 6 I 36 73,3
    4 I6 96 6 2 47 8i,o
    5 25 I50 6 4 27 84,0
    6 36 216 6 6 24 96,7
    7 49 294 6 8 43 99,I
    8 64 384 6 11 23 99,3
    9 8I 486 6 I4 I5 99,7
    10 100 600 6 I7 47 99,0
    II I2I 726 6 2I 31 90,0
    12 I44 864 6 25 36 73,0
    Nach diesen Tafeln wurden die Kurven der Fig. 2 hergestellt. Die ausgezogene Linie zeigt den Verlauf der Tötungswirkung bei 200 C und die punktierte Linie den gleichen Verlauf bei 322/9° C. Der äußerste rechte Teil der ausgezogenen Kurve 21 fällt rechts bei einer nicht mehr angegebenen Zeit ab, wie durch das getrennt gezeichnete Stück 22 angedeutet ist, und ebenso der Teil 23 der punktierten Kurve 24. Diese Kurven lassen erkennen, daß es einen optimalen Zeitbereich für die wirksamste Abtötung gibt und daß dieser Bereich sowohl von der Temperatur und der Bestrahlungsstärke wie von der Art des Organismus abhängt. Beispielsweise ist für die Abtötung von Kolibakterien bei 20° C mit Ultraviolettstrahlen für den hier berichteten Versuch für die praktisch hundertprozentige, Tötung mit der entsprechenden geringen Intensität ein Minimum von I7 Stunden erforderlich.
  • Für die Bestrahlung der gleichen Bakterien bei 322/9°C war die Expositionszeit größenordnungsmäßig 8 Stunden, doch war bei zu geringer Intensität, die mehr als I7 Stunden erforderte, die Wachstumsgeschwindigkeit des Kolibazillus so groß, daß wiederum die Abtötung nicht so wirksam war. Hieraus ergibt sich offenbar eine optimale Intensität für jede Temperatur und für jedes Bakterium, für jeden Mikroorganismus oder für jedes wuchernde Zellengewebe.
  • Wenn man sagt, daß der optimale Bereich von der Intensität der Strahlungsquelle abhängt, dann heißt das, daß, wenn die Intensität der Strahlungsquelle größer wird, auch die Zeitdauer, über welche sich der optimale Bereich erstreckt, größer wird, während bei Abnahme der Intensität der Strahlungsquelle auch die besagte Zeitdauer abnimmt. Es soll z. B. angenommen werden, daß die Intensität der Strahlungsquelle um 50 O/o abnimmt, dann endet der optimale Bereich wie bei einer in Fig. 2 dargestellten Kurve, bei welcher die wirksame Intensität mit derjenigen am Ende des optimalen oder horizontalen Teils der besagten Kurve zusammenfällt. Nimmt man also an, daß die Intensität der Strahlungsquelle für die Kurve bei 322/90 C um 50 O/o herabgesetzt wird, dann endet der optimale Bereich anstatt bei etwa 17 Stunden schon bei etwa ½#2 x 17 oder etwa 12 Stunden, so daß also die Zeitdauer, innerhalb welcher die maximale Abtötung in Erscheinung tritt, sehr viel kürzer ist. Es wird also dadurch gezeigt, daß, um ein wirksames Abtöten zu erzielen, ein Minimum für die Strahlungsintensität vorhanden ist, welches nicht unterschritten werden darf. Solange aber die Strahlungsintensität auf oder über jenem Minimum gehalten wird, bleibt die minimale Bestrahlungszeit im optimalen Bereich konstant.
  • In dem vorliegenden Beispiel also beläuft sich die Mindestzeit für die besten Ergebnisse, obwohl die Strahlungsintensität um 50 01o vermindert wurde, immer noch auf etwa 8 Stunden. Ähnliche Ergebnisse erzielt man mit anderen Temperaturen und bei anderen Mikroorganismen.
  • Vorstehendes geht aus der Fig. 2 klar hervor. In der genannten Figur stellt die Kurve der Kehrwerte die Strahlungsintensität an den Bakterien dar, zum Unterschiede von der Energiemenge oder Gesamtstrahlung, welche längs beider Kurven in Fig. 2, durch bei 200 C und bei 322/90 C gekennzeichnet, gleichmäßig ist. Die horizontale Linie oben in Fig. 2 stellt die Intensität bei Einheitsabstand von oder diejenige der Energiequelle dar, wobei die Kurve der Intensität an den Bakterien von der Intensität der Strahlungsquelle abgeleitet werden könnte, indem man die letztere durch das Quadrat des Abstandes zwischen der Quelle und den Bakterien dividiert, falls dieser Abstand bekannt sein sollte.
  • Die mit A bezeichnete Kurve ist die angenommene Abtötungskurve bei 322/90 C, wobei die Intensität der Strahlungsquelle ohne weitere sonstige Änderung auf die Hälfte herabgesetzt wird, wodurch die den Bakterien zugeführte Gesamtstrahlung auf nur die Hälfte der ursprünglichen vermindert wird und wobei natürlich die Wirksamkeit des Abtötens herabgesetzt wird, während gleichzeitig nicht die minimale Bestrahlungszeitdauer für optimales Abtöten, wohl aber die maximale Bestrahlungszeitdauer für jenen Zweck herabgesetzt wird.
  • Die Kurve B stellt eine Zunahme, z. B. durch Verdoppeln der Intensität der Strahlungsquelle für 322/90 C ohne sonstige Änderung dar, wodurch die an die Bakterien abgegebene Gesamtstrahlung im gleichen Maße vergrößert wird. Dadurch wird gezeigt, daß die optimale Bestrahlungszeitdauer ohne Änderung der minimalen B estrahlungszeitdauer im optimalen Bereich erhöht wird.
  • Die Fig. 3 zeigt in Kurvenform die Wirkung einer baktericiden Ultraviolettbestrahlung auf Kulturen von Proteus vulgaris bei etwa 23° C. Solchen Kulturen gab man elf Impulse oder 2420 Mikrowattsekunden je Quadratzentimeter baktericider Energie, wie vorher erklärt wurde, wodurch 87 0/, abgetötet wurden, wenn die Wirkung bei kurzzeitiger Bestrahlung erreicht wurde, im Vergleich zu dem Beginn der Kurven, die in der Fig. 2 mit bei 20° C bzw. bei 322/90 C. gekennzeichnet sind, abgesehen davon, daß im Falle des E. Coli-Bazillus nur sechs Impulse oder I320 Mikrowattsekunden je Quadratzentimeter baktericider Energie verwendet wurden, um im ersten Falle 600/,, im zweiten Falle 68 0/o abzutöten. Die Verwendung von sechs an Stelle von elf Impulsen bei Proteus vulgaris ergibt eine Kurve, die zwischen den mit bei 322l9o C und bei 200 C bezeichneten Kurven liegt.
  • Man wird bemerken, daß die optimale Abtötungszeit für Proteus vulgaris bei 23° C bei etwa 6 Stunden beginnt, im Gegensatz zu jener für den E. Coli-Bazillus, bei welchem dieselbe bei 322/90 C bei etwa 8 Stunden und bei 200 C bei etwa I7 Stunden beginnt. Die optimale Zeitdauer für Proteus vulgaris endet bei etwa I31/2 Stunden im Gegensatz zu jener für den E. Coli-Bazillus, welche bei 322/90 C bei etwa I7 Stunden und bei 200 C nach einem unbestimmten, verhältnismäßig langen Zeitraum endet.
  • In Fig. 4 sind vier Petri-Schalen dargestellt als das Ergebnis von Versuchen, um festzustellen, ob Schimmel sich gegenüber der Anwendung niedriger Intensität über eine lange Zeitdauer, im Vergleich zur gleichen, aber in einen kurzen Zeitraum zusammengefaßten Energiemenge, ebenso verhält wie Bakterien. Vier Petri-Schalen wurden mit grünem Schimmel besät.
  • Die dabei verwendete Energieeinheit belief sich auf 80 Impulse anstatt von sechs Impulsen für E. Coli und von elf für Proteus vulgaris, weil Schimmel mehr Bestrahlung erfordert als die erwähnten Bakterien. Die allgemeine Wirkung war indessen augenscheinlich die gleiche wie bei Bakterien. Bei IO Fuß nach 8000 Impulsen auf das Meßgerät (d. h. nach Anwendung der gleichen Gesamtenergie als Äquivalent von 80 Impulsen auf den Schimmel) auf die Dauer von 25 Stunden war die Spitze oder der Beginn der optimalen Periode noch nicht erreicht, aber die Wirkung war ganz erheblich besser als bei kurzzeitiger Bestrahlung im Abstand von 1 Fuß, wie es die Petri-Schale 1 zeigt. Petri-Schale 2 zeigt das Ergebnis nach I2stündiger Bestrahlung im Abstand von 7 Fuß und Petri-Schale 3 das Ergebnis nach 25stündiger Bestrahlung im Abstand von IO Fuß. Petri-Schale 4 ist die Kontrollschale.
  • Aus einem Vergleich der Fig. 4 mit den Fig. 5 und 6 des obenerwähnten Artikels geht hervor, daß Schim- mel zum Abtöten nicht nur eine sehr viel größere Strahlungsdosis erfordert als Bakterien, sondern die Wirkung scheint auch eher in einer Unterdrückung des Wachstums als in einer zahlenmäßigen Verminderung der Anzahl der Kolonien zu bestehen. Zum Beispiel zeigt Petri-Schale 2 (Fig. 4) trotz sehr viel geringeren Schimmelwachstums keine große Abnahme in der Anzahl der Schimmelkolonien im Vergleich zu I, jedoch sind die meisten Kolonien sehr viel kleiner als die von I. Denselben Vergleich kann man zwischen Petri-Schale 3 einerseits und den Petri-Schalen I und 2 andererseits vornehmen. Vom Standpunkt der Fläche aus beurteilt sieht man, daß eine große Verminderung des Schimmelwachstums eintritt, wenn man eine gegebene Gesamtstrahlungsdosis über einen verhältnismäßig langen Zeitraum verteilt, anstatt die gleiche Gesamtstrahlung in einen kurzen Zeitraum zusammenzufassen. Der Grund für die sehr viel längere Zeitdauer, um den Beginn der optimalen Periode für das Abtöten von Schimmel zu erreichen, ist offensichtlich auf die sehr viel längere Zeitdauer des Lebenszyklus bei Schimmel im Vergleich zum bakteriellen Lebenszyklus zurückzuführen.
  • Aus dem Angeführten ergibt sich, daß die Lebensperiode des Organismus eine wichtige Rolle spielt und daß sie wahrscheinlich durch erhöhte Temperatur gekürzt wird. Bei den höheren Temperaturen nahm die Anzahl der Kolonien auf den letzten Schalen, d. h. denen, die mit so schwachen Energiemengen beeinflußt wurden, daß es mehr als I7 Stunden erforderte, um eine etwa hundertprozentige Abtötung zu erzielen, fortschreitend zu, so daß die Bestrahlung weniger wirksam erscheint.
  • Die gleiche gesteigerte bakterientötende Wirkung wurde erzeugt, wenn die Expositionen statt gleichförmig stoßweise erfolgten, vorausgesetzt, daß die Gesamtbestrahlung über eine vergleichsweise lange Zeitdauer ausgedehnt und die Gesamtstrahlungsmenge die gleiche ist.
  • Es ist bekannt, daß eine gewisse Zeit nach der Impfung verstreicht, bevor die Bakterien und sonstigen Organismen sich rasch zu vermehren beginnen; diese Zeit nennt man die Verzögerungsperiode.
  • Während dieser Zeit sind die Bakterien anscheinend in einem Ruhezustande, und es erscheint deshalb erwünscht, daß man vor der Strahlung erst eine gewisse Reifung eintreten läßt. Die durchgeführten Versuche zeigen folgendes: Ermöglicht man den Bakterien, ihre Lebensperiode anzufangen, wodurch sie offenbar periodisch sehr empfänglich für die Abtötungswirkung der Strahlung werden, so ist das sehr nützlich in Richtung auf Verringerung der für die wirksame Abtötung notwendigen Bestrahlung, sofern sich die Exposition über einen verhältnismäßig langen Zeitabschnitt erstreckt, der einer oder mehreren Lebensperioden entspricht. Andererseits wurde festgestellt, daß eine Vorreifung bis zu mehreren Stunden keine Wirkung hat, wenn die Bakterien nur einer kurzen Exposition unterworfen werden oder die Dosierung auf eine kurze Zeitdauer beschränkt wird.
  • Gemäß vorstehendem können Bouillon, Milch und andere fließende Stoffe, flüssig oder körnig, mit einer gewissen Strahlungsdosis bestrahlt werden. Dabei erhalten die Bakterien unter der Oberfläche die geringste Strahlung. Die Intensität wird so groß gewählt, daß die am wenigsten widerstandsfähigen Bakterien innerhalb des Fluidums abgetötet werden.
  • Man läßt dann das Fluidum zur weiteren Entwicklung stehen, so daß bei der nächsten Bestrahlung die Organismen, welche zuerst unentwickelt waren, nun im Stadium der Empfindlichkeit sind oder sich unter Verhältnissen befinden, bei welchen sie in ähnlicher Weise vernichtet werden können.
  • Es sind mehrere aufeinanderfolgende Stufen in von der Temperatur abhängigen Zeitabständen erwünscht, oder aber die Intensität der Energie kann so herabgesetzt werden, daß eine Dauerbestrahlung angewendet werden kann, unter gleichzeitigem Rühren des Fluidums, so daß alle Teile desselben nacheinander an die Oberfläche gelangen. Was hier auf Nahrungsmittel zutrifft, gilt in gleicher Weise auch für die Behandlung von Krankheiten, wie z. B. bösartige Geschwülste, durch strahlende Energie, wie z. B. Röntgenstrahlen. Bei der Behandlung von Krebszellen und Trichophytie durch Röntgenstrahlen ist die gegenwärtige Praxis so, daß mit derjenigen Dosis bestrahlt wird, welche die umgebenden Gewebe nicht dauernd schädigt und dabei doch noch eine zerstörende Wirkung auf die unerwünschten rasch wachsenden Zellen ausübt. Gemäß dem vorliegenden Verfahren werden die unerwünschten Zellen lange Zeit hindurch dauernd oder absatzweise mit Röntgenstrahlen von solch niederer Intensität bestrahlt, daß die umgebenden Gewebe nicht nur nicht dauernd geschädigt, sondern daß dabei die unerwünschten rasch wachsenden Zellen zerstört werden.
  • Es wird damit nicht nur eine geringere Gesamtstrahlung verwendet, als notwendig wäre, um die gesamte Vernichtung der wachsenden Zellen in kurzer Zeit zu erreichen, sondern derartige unerwünschte wachsende Zellen werden entweder ohne dauernde Schädigung der umgebenden Gewebe völlig zerstört, oder aber man erreicht eine Vernichtung derselben in größerem Umfange, als es nach dem alten Verfahren ohne solche dauernde Schädigung möglich war.
  • Verschiedene Organismen erfordern zu ihrer Vernichtung auch verschiedene Strahlungsdosen zu deren Abtötung, wie aus einem Vergleich der Ergebnisse bei E. Coli, Proteus vulgaris und Schimmel, hervorgeht.
  • Auch ist bei verschiedenen Temperaturen der Lebenszyklus nicht der gleiche, und die Bestrahlung verlängert den besagten Lebenszyklus. Die Kurven der Fig, 2 beziehen sich auf den E. Coli-Bazillus. Es muß erwähnt werden, daß derartige Bakterien in einem durchsichtigen Medium bei 20° C abgetötet werden.
  • Die zum kurzzeitigen Abtöten von 60 0/o erforderliche Dosis baktericider Strahlung in Mikrowattsekunden je Quadratzentimeter ist aus dem Schrifttum und aus Versuchen, auf welchen der obenerwähnte Artikel basiert, bekannt und beläuft sich auf sechs Impulse oder 1320 Mikrowattsekunden je Quadratzentimeter.
  • Um das wirksame Abtöten zu erreichen, wird eine Intensität jener Energiemenge in Mikrowattsekunden je Quadratzentimeter (I320) dividiert durch, d. h. also verteilt über etwa I7 Stunden oder etwas mehr, wie es durch die 20°-C-Kurve der Fig. 2 gezeigt wird, benötigt, wobei eine Bestrahlungszeitdauer dieses Ausmaßes angenommen werden soll.
  • Wenn indessen das Medium, in welchem sich die Organismen in Suspension befinden, nur zu 5001, durchsichtig ist und man den gleichen Prozentsatz abzutöten wünscht, dann wird die doppelte Intensität des vorhergehenden Wertes benötigt. Hieraus geht also hervor, daß die Kurven der Fig. 2 die erforderlichen Informationen für die betrachteten spezifischen Fälle liefern, d. h. sie zeigen die optimale Zeit, über welche die Energie verteilt werden sollte, um eine gewünschte Abtötungswirkung zu erzielen.
  • Die nachstehende Tabelle, welche aus dem Werk von Greaves, »Elementary Bacteriology « (Elementare Bakteriologie), entnommen ist, zeigt die Generationszeit oder den Lebenszyklus für E. Coli bei verschiedenen Temperaturen. Die meisten Bakterien, deren optimale Temperatur sich auf 37° C beläuft, haben, wie einer der nachfolgenden Tabellen entnommen wurde, nahezu die gleiche Zeitdauer für einen Lebenszyklus.
    Temperatur @ Länge des Lebenszyklus
    45° aoMin.
    40 C I7 -
    35"C 22 -
    30°C 29 -
    250 C 40 -
    200 C 90 -
    I5"C 120 -
    Io" C I4 Std. 20 -
    So macht bei einer Temperatur von 400 C ein einzelnes Bakterium einen Lebenszyklus von 17 Minuten durch, an dessen Ende zwei Bakterien gebildet werden. In einer bestimmten Phase dieses Lebenszyklus reagiert das Bakterium sehr empfindlich auf Bestrahlung und kann dann leicht vernichtet werden.
  • Bei niedrigerer Temperatur, z. B. bei 150 C, beläuft sich der Lebenszyklus auf 2 Stunden, und man muß daher dieses Bakterium mindestens 2 Stunden lang bestrahlen, bevor dasjenige Stadium des Lebenszyklus erreicht ist, in welchem der Organismus empfindlich ist, vorausgesetzt, daß der Lebenszyklus durch die Strahlung nicht verlängert wird. Es muß jedoch daran erinnert werden, daß unter der mirkung der Bestrahlung der Lebenszyklus verlängert wird.
  • Dieser Temperatureffekt kann durch Kurven und Tabellen deutlich belegt werden.
  • Der Lebenszyklus des Organismus kann durch die Temperatur, den Typ der Medien und sonstige Umweltsfaktoren geregelt werden. In einer gewissen Phase des Lebenszyklus ist das Bakterium oder ein sonstiger Mikroorganismus sehr empfindlich gegenüber irgendwelchen physikalischen oder chemischen Agentien. Dies ist eine gänzlich andere Erscheinung als bei Sporen, welche sich in einem Ruhezustande befinden und anschließend in ein vegetatives Stadium übergeführt werden können. Diese letztere Tatsache ist bekannt, und die Praxis basiert seit langer Zeit auf derselben.
  • Ebenso ist bekannt, daß Sporen widerstandsfähiger sind als vegetative Formen, aber man hat bisher noch nie bemerkt, daß in der Widerstandsfähigkeit vegeta tiver Zellen in den verschiedenen Phasen ihrer Lebenszyklen eine ausgesprochene Veränderlichkeit besteht.
  • So z. B. erfordern Sporen von B. subtilis 80 Energieeinheiten, um 99 0/0 derselben zu vernichten. Nach der Entwicklung erfordern die vegetativen Formen lediglich 40 Einheiten für das gleiche Ausmaß der Vernichtung. Durch das vorliegende Verfahren kann die gleiche Abtötungsrate schon mit 4 bis 8 Einheiten erzielt werden.
  • Die als baktericid betrachtete Strahlung ist bestimmt worden und wird im Schrifttum als eine solche mit Wellenlängen von unter 2900 Ängströmeinheiten bezeichnet, wobei die folgenden Abhandlungen zu Rate gezogen wurden: Coblentz, W. W., und H. R. Fulton: »Eine radiometrische Untersuchung der keimtötenden Wirkung ultravioletter Strahlen..
  • Scient. Papers Bur. St. No. 495 I9: 641-680 (1924); Gates, F. L.: »Die Absorption ultravioletten Lichtes durch Bakterien« - Journ. Gen. Physiol. I4: 21-42 (1930); Wyckoff, R. W. G.: »Das Abtöten von Coli-Bazillen durch ultraviolettes Licht - Journ.
  • Gen. Physiol. I5: 351-361 (1932).
  • Eine Zusammenfassung aller Daten über diesen Gegenstand findet sich in dem Werk von B. M. Duggar, »Biologische Wirkungen von Strahlen«, McGraw-Hill Book Co. Bd. II, S. 1121-1126.
  • Die Strahlungsdosis, welche für den Zweck der vorliegenden Erfindung für irgendeinen gegebenen Organismus bei einer gegebenen Temperatur erforderlich ist, ist jede Dosis unter derjenigen, welche für rasches Abtöten erforderlich ist, im weitesten Sinne des dargelegten Erfindungsgedankens, vorausgesetzt, daß sie einen Lebenszyklus erfaßt.
  • Die von den meisten Forschern als zur Vernichtung eines Bakteriums erforderlich angegebene Strahlungsdosis beläuft sich auf etwa Ij X Io-6 Erg. Den Erfindern ist es gelungen, ein Bakterium mit einer Energie von nur etwa 1,2 x Io-6 Erg zu vernichten.
  • Es ist daher klar, daß alles, was notwendig ist, um die vorliegende Erfindung zu verwenden, die Anwendung eines Bruchteils der zur Vernichtung der Organismen notwendigen Gesamtstrahlung über einen derartigen Zeitraum ist, daß unter den angewandten Strahlungsbedingungen zum mindesten ein Lebenszyklus erfaßt wird. Der Vorteil der Verwendung solch geringer Dosen an Energie wird ersichtlich, wenn man berücksichtigt, daß eine große Anzahl biologischer Präparate, wie z. B. Sera, nicht dauerhaft sind, wenn sie einer Ultraviolettbestrahlung ausgesetzt werden.
  • Die Fig. 6 zeigt nun einen zylindrischen Behälter 31, welcher möglichst aus Glas oder einem anderen durchsichtigen Werkstoff bestehen soll und mit axialen Halsteilen 32 und 33 versehen ist. Diese Halsteile können die Stelle von Zapfen einnehmen und zwecks Drehung in hier nicht dargestellten Lagern gelagert werden. Die Drehung erfolgt mittels eines Riemens 34, der über eine auf der Welle 36 angebrachte Riemenscheibe 35 läuft, welch letztere von einem Motor oder einer sonstigen geeigneten Kraftquelle aus angetrieben wird. Der Behälter 3I hat eine Öffnung oder ein Spundloch 37, welches normalerweise durch einen Korken oder ein sonstiges Verschlußmittel 38 verschlossen gehalten wird, um flüssiges oder ein festes körniges Material 39, welches durch den Ultraviolettgenerator 41 bestrahlt werden soll, einfüllen zu können.
  • Der Generator 41 ist möglichst eine längliche Entladelampe der vorher unter Bezugnahme auf das James-Patent beschriebenen Bauart und geht axial durch den Behälter 31 hindurch, wobei sie in den Halsteilen durch I(orken und sonstige Verschlußvorrichtungen 42 und 43 gehalten wird. Die Energie wird der Lampe 42 durch die Schleifkontakte 44 und 45 zugeführt, welch letztere die Enden der Entladelampe erfassen und an einen Transformator oder eine sonstige geeignete Energiequelle angeschlossen sind, und zwar mit oder ohne Mittel für die periodische Unterbrechung der besagten Energiezufuhr, so daß, falls gewünscht, die Ultraviolettstrahlung dem in dem Zylinder enthaltenen Material intermittierend zugeführt wird.
  • Das soeben beschriebene Gerät wurde zum Sterilisieren von Rindsbouillon verwendet und kann auch zum Sterilisieren von irgendeinem fließenden Material, wie z. B. Milch, granulierte Cerealien, Sera, Enzyme und sonstige biologische Materialien, verwendet werden. Die Bestrahlung des Materials 39 findet statt, während sich der Behälter 31 um die Achse der Lampe 41 dreht, so daß alle Teile des genannten Materials gleichmäßig bestrahlt werden. Der Behälter, welcher in der Tat einen rotierenden Sterilisator darstellt, wird möglichst in irgendeiner geeigneten Weise auf gleichmäßiger Temperatur (z. B. Zimmertemperatur oder etwa 20° C) gehalten, und das in ihm enthaltene Material wird der aus der Lampe herrührenden baktericiden Energie ausgesetzt, und zwar in einem Ausmaß von sechs Impulsen des Rentschler-Zählers, verteilt über einen Zeitraum von I5 Stunden, wenn die Materialmenge so gering ist, daß praktisch kein Verlust durch Übertragung durch das Material hindurch eintreten kann. Dies ist das Äquivalent der dauernden Anwendung wirkungsvoller Ultraviolettstrahlung für den betreffenden Zeitraum nach Maßgabe von etwa ovo25 Mikrowatt je Quadratzentimeter. Sollte die von dem Material aufgenommene durchschnittliche Energie durch Übertragung durch dasselbe hindurch oder aber durch undurchsichtiges Material vermindert werden, weil sie dann zeitweise abgeschirmt ist, dann muß die Intensität der Strahlungsquelle um einen angemessenen Faktor erhöht werden. Wird die Lampe intermittierend erregt, z. B. alle 5 Minuten I Minute lang, dann muß die Intensität im gleichen Ausmaß erhöht werden, z. B. durch den Faktor 5. Von einem Ultraviolettgenerator der in dem besagten James-Patent beschriebenen Bauart für eine Stromaufnahme von etwa 14 Watt kann für praktische Zwecke angenommen werden, daß er Strahlungen abgibt, die dem baktericiden Effekt von 3 Watt einer Strahlung von 2537 Ängströmeinheiten gleichkommen (s. auch die nachfolgenden Ausführungen über den Qualitätsfaktor).
  • Der Grund für die Wahl von gerade 15 Stunden als Bestrahlungsdauer ist darin zu suchen, daß diese Zeit ungefähr in dem optimalen Bereich der in Fig. 2 mit bei 200 C bzw. bei 322/," C gekennzeichneten Kurven liegt. Der E. Coli-Bazillus ist typisch als einer der Organismen, die häufig in Nahrungsmitteln, wie z. B.
  • Milch, die evtl. behandelt werden sollten, zu finden sind.
  • Proteus ist ein weniger häufig in Nahrungsmitteln, wie z. B. Milch, anzutreffendes Lebewesen, aber diese Behandlung würde für jenen Organismus recht wirkungsvoll sein, da, wie man aus Fig. 3 ersehen kann, 15 Stunden sich einem Zeitraum innerhalb des optimalen Bereichs stark annähern.
  • Die Verwendung von sechs an Stelle von elf Impulsen baktericider Energie bei dem weniger häufig anzutreffenden Proteus würde lediglich das Abtöten zu Beginn der Kurve und die Länge des optimalen Zeitraums herabsetzen, wie vorher in Verbindung mit Fig. 2 erklärt wurde. Man hält es jedoch für besser, das Risiko des Irrtums auf der Seite der zu geringen Bestrahlung als der zu starken Bestrahlung einzugehen, insbesondere bei Nahrungsmitteln, wie Milch, um solch unerwünschte Wirkungen wie Geschmacksänderungen zu vermeiden.
  • Die hauptsächlich in der Milch vorkommenden Mikroorganismen sind: Staphylococcus, Micrococcus, Streptococcus alpha haemolyticus viridans, Bacillus, Streptococcus beta haemolyticus, Escherichia und Aerobacter. Alle diese sind hinsichtlich ihrer Lebenszyklen und der optimalen Temperaturen für die Fortpflanzung dem E. Coli (Escherichia) genügend ähnlich, so daß die durch die Kurven der Fig. 2 angezeigte und vorstehend beschriebene Behandlung als dieselben eindämmend betrachtet werden kann.
  • Der Grund für die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln, wie Milch, bei Temperaturen, die niedriger sind als die, bei welchen die Fortpflanzung maximal und der bakterielle Lebenszyklus minimal ist, ist darin zu suchen, daß eine solche niedrige Temperatur in zweckmäßiger Weise gleichmäßig aufrechterhalten werden kann, aber auch wegen der Vermeidung des Erhitzens auf eine höhere Temperatur und das anschließende Kühlen zu Konservierungszwecken. Ähnliche Erwägungen bestimmen die Behandlung anderer Nahrungsmittel.
  • Ein Apparat wie der vorstehend beschriebene und in Fig. 6 dargestellte wird bei der praktischen Sterilisierung von Bouillon verwendet; die Ergebnisse davon sind in den Fig. 7, S und 9 graphisch dargestellt.
  • Eine derartige, mit dem E. Coli-Bazillus beimpfte Nährbouillon wurde in einen rotierenden Sterilisator, wie er zuvor in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben wurde, eingebracht und bei einer konstanten Temperatur von etwa 25° C der Strahlung eines gemäß dem vorher beschriebenen James-Patent hergestellten Ultraviolettgenerators ausgesetzt. Der Generator wurde so eingestellt, daß die Energie an die Bouillon in einem Ausmaß von I Impuls je Minute abgegeben wurde. Das entspricht ungefähr 220 Mikrowattsekunden baktericider Energie, wobei auf die vorhergehende Definition dieses Ausdruckes Bezug genommen wird. Die Intensität der Strahlung belief sich auf etwa 3,66 Mikrowatt je Quadratzentimeter.
  • Proben der Bouillon wurden alle 5 Minuten dem Sterilisator entnommen und auf Tryptonglukose- extrakt-Agarplatten gegossen. Nach der Entwicklung erhielt man Ziffern, welche bei Eintragen in ein Kurvenblatt eine in Fig. 7 mit A bezeichnete Kurve ergaben. Diese Kurve zeigt das Verhältnis zwischen dem Prozentsatz der abgetöteten Bakterien und der Bestrahlungszeit bei der durch die gestrichelte Linie B in der besagten Figur angegebenen Strahlungsintensität. Die Gesamtenergie als Produkt der Intensität und der Zeit wird dargestellt durch die Diagonale C in der gleichen Figur, aufgezeichnet gegen eine Skala von Mikrowattsekunden je Quadratzentimeter baktericider Energie.
  • Die Betrachtung der Fig. 7, welche eine normale oder früher übliche Art der Bestrahlung eines Wirtes zwecks Sterilisierung oder der Abtötung darin enthaltener Mikroorganismen darstellt, zeigt, daß ein Abtöten von beispielsweise 98 0/o durch die Anwendung von 5500 Mikrowattsekunden je Quadratzentimeter baktericider Energie erreicht wird.
  • Die Ultraviolettintensität wurde dann auf 1/ der ursprünglich gemäß Fig. 7 angewendeten herabgesetzt, indem man fast die ganze Lampe abdeckte und den durch dieselbe fließenden Strom verminderte. Wie in anderen Fällen, wurde die Intensität auch hier mittels eines Ultraviolettmeßgeräts mit einer Tantalphotozelle geprüft und gemessen.
  • Es wurde dann die erste Partie Bouillon entfernt, der Sterilisator in seinen ursprünglichen sauberen Zustand zurückgebracht, und eine neue und gleiche Partie Bouillon, die in ähnlicher Weise mit dem E. Coli-Bazillus beimpft worden war, wurde dann darin eingebracht und bei konstanter gleicher Temperatur wie vorher mit verminderter Intensität bestrahlt. Während dieser Bestrahlung wurden jede Stunde Proben entnommen und auf Agar-Platten, wie bei dem ersten in Fig. 7 dargestellten Versuch, ausgegossen. Nach der Entwicklung wurde der Prozentsatz der abgetöteten Bakterien gemäß Kurve D in Fig. 8 aufgezeichnet, welche also das Abtöten von Bakterien darstellt, wenn die Intensität der angewandten Ultraviolettstrahlung sich-auf nur 1/96 der gemäß Fig. 7 verwendeten bzw. auf o,o38Mikrowatt je Quadratzentimeter baktericider Energie, wie sie durch die punktierte Intensitätskurve E dargestellt ist, beläuft.
  • Die Diagonale F in Fig. 8 entspricht der Diagonalen C in Fig. 7, insofern als die gesamte zur Sterilisierung der Bouillon in verschiedenen Stadien erforderliche Ultraviolettenergie angezeigt wird.
  • Bei einem Vergleich der Fig. 7 und 8 sieht man, daß mit länger werdenden Zeiträumen das Verhältnis der beiden Zeiten für ein äquivalentes Abtöten geringer wird. Da das Verhältnis der bei beiden Versuchen verwendeten Intensitäten sich auf 96: 1 beläuft, müßte man logischerweise daraus schließen, daß bei dem Versuch mit der niedrigeren Intensität der Zeitraum zur Durchführung eines entsprechenden Abtötens 96 mal so groß sein würde oder daß die gesamte aufgewendete Energie zur Durchführung des Abtötens sich in beiden Fällen entsprechen müßte.
  • Das ist indessen nicht der Fall.
  • Die nachstehende Tabelle zeigt deutlich, daß bei langzeitiger Bestrahlung bei diesem speziellen Versuch zur Vernichtung der Bakterien sehr viel weniger Energie erforderlich war als bei kurzzeitiger oder normaler Bestrahlungszeit.
  • Tabelle 3
    Verhältnis der der
    Abgetötete Zeitaufwand bei Zeiten bei nied-
    Bakterien normaler niedriger einer Intensität
    Intensität Intensität ZU denen bei
    normaler
    in °/0 Minuten Stunden Intensität
    50 I,6 2,Io 78,7
    60 2,6 2,58 59,5
    70 3,8 3,I8 50,2
    80 6,o 4,00 40,0
    90 Io,8 5,35 29,7
    95 I6,5 6,75 24,5
    98 23,0 8,40 2I,9
    Die Kurve G der Fig. 9 ergibt sich aus den Ablesungen der A- und C-Kurven der Fig. 7 sowie der D- und F-Kurven der Fig. 8 undDividieren der Energieablesungen der Fig. 8 für verschiedene Prozentsätze des Abtötens durch die entsprechenden Energieablesungen der Fig. 7, und es zeigt sich dabei, daß für eine weitreichende bzw. wirkungsvolle baktericide Sterilisierung die Verhältnisziffern sich auf nur etwa 1/4 belaufen, d. h. also nur etwa 1/4 der Energiemenge ist erforderlich, wenn sie über einen verhältnismäßig großen Zeitraum verteilt wird, im Vergleich zu der Verteilung über einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum. Mit anderen Worten, diese Kurven zeigen den Wert der vorliegenden Erfindung, insofern als dadurch Energie erspart wird und bei der Sterilisierung von Nahrungsmitteln schädliche Wirkungen auf den Wirt vermieden bleiben.
  • Man wird bemerken, daß bei dieser praktischen Sterilisierung von Nahrungsmitteln kein Versuch gemacht wurde, den Lebenszyklus des E. Coli zu bestimmen oder irgendwelche exakten Zahlen über die optimale Bestrahlungsdauer für die wirkungsvollsten Ergebnisse zu erhalten, daß vielmehr die eine Sterilisierung bei verhältnismäßig hoher Intensität in einem kurzen Zeitraum und eine zweite Sterilisierung gemäß der vorliegenden Erfindung bei verhältnismäßig niedriger Intensität in einem verhältnismäßig langen Zeitraum vorgenommen wurden.
  • Man sieht, daß der verhältnismäßig lange Zeitraum keineswegs die optimale Periode war, wie ein Vergleich mit Fig. 2 zeigt, da diese Sterilisierung bei Zimmertemperaturen oder etwa 25° C durchgeführt wurde und daher die optimale Zeitdauer (gemäß den Kurven 21 und 23 der Fig. 2) etwa 15 Stunden oder noch mehr hätte betragen müssen, anstatt nur 8 Stunden. Man sieht ferner, daß, wenn die optimale Zeitdauer 15 Stunden oder noch mehr betragen hätte, die Kurve G in Fig. 9, welche das Verhältnis zwischen der gemäß der vorliegenden Erfindung aufgewendeten Energie und der gemäß der früheren Praxis für ein entsprechendes Abtöten aufgewendeten Energie darstellt, tiefer gelegen sein würde, d. h. deren Ordinaten würden kürzer gewesen sein. Das zeigt also, daß die vorliegende Erfindung eine weite praktische Verwendung findet und in weitem Ausmaße die wesent- liche.Herabsetzung der Intensität und die entsprechende Zunahme der Bestrahlungsdauer im Vergleich zu der früheren Praxis mit sich bringt.
  • Da der E. Coli-Bazillus keine Sporen bildet, kann nicht angenommen werden, daß das obige Phänomen auf die Umwandlung der Sporen in ein vegetatives Stadium, in welchem sie eher Schädigungen durch die Ultraviolettbestrahlung ausgesetzt sind, zurückzuführen ist.
  • Die Fig. IO zeigt einen Sterilisator der Kondensatorbauart, bei welchem ein länglicher Behälter 51 mit einer axial durch denselben hindurchgehenden, von einer geeigneten Energiequelle, wie bei Lampe 41 der vorhergehenden Ausführung, aus erregten, ultraviolette Strahlen abgebenden Entladelampe 52 versehen ist. Die Flüssigkeit, wie z. B. Milch, Orangensaft oder ein sonstiger zu bestrahlender Stoff, wird veranlaßt von dem Behälter 53 aus, den Behälter 5I zu durchströmen, z. B. mittels einer Pumpe 54, wobei die schraubenförmige Bewegung der Flüssigkeit um die besagte Lampe 52 herum möglichst durch die -Schlange 55 aus Glas od. dgl. besorgt wird.
  • Der zu bestrahlende Stoff wird möglichst auf konstanter Temperatur gehalten, deren Höhe von - dem betreffenden Material abhängt; Man bestrahlt das Material wie bei der vorhergehenden Ausführung mit einem Äquivalent von sechs Impulsen ultravioletter Strahlung, über einen Zeitraum von 15 Stunden verteilt. Da dieser Apparat nur intermittierend strahlt, weil nur ein Bruchteil der Flüssigkeit in dem Behälter 51 enthalten ist, sollte die auf die umlaufende Flüssigkeit angewendete Strahlungsintensität um einen Faktor vergrößert werden, der sowohl diese intermittierende Strahlung als auch die Dicke der Flüssigke*sschicht um die Lampe herum berücksichtigt.
  • Die in der Fig. II dargestellte Ausführung des Apparates zeigt ein Rieselbrett 6I, über welches die zu bestrahlende Flüssigkeit mittels einer Pumpe 62 gefördert wird, indem die letztere die besagte Flüssigkeit aus dem unteren Behälter 63 in einen oberenTank 64, dessen Flüssigkeitsspiegel durch das Schwimmerventil 65 geregelt wird, hebt, so daß ein gleichmäßiger Flüssigkeitsspiegel in dem besagten oberen Tank dafür sorgt, daß ein dünner Flüssigkeitsfilm von dem oberen Behälter 66 in einem dünnen Film das Rieselbrett 6I herab in den unteren Trog 68 und von dort zu dem Behälter 63 fließt. Bei dem Herunterrieseln über das Rieselbrett 6I wird die Flüssigkeit der gewünschten Strahlungsdosis aus einer ultraviolette Strahlen erzeugenden Entladelampe 69, die aus einer geeigneten Energiequelle beschickt wird, ausgesetzt, wobei die Lampe in diesem Falle möglichst mit einem Reflektor 7I versehen ist. Wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen wird der Flüssigkeit die gewünschte Energiemenge, also hier sechs Impulse, über einen Zeitraum von 15 Stunden verteilt zugeführt.
  • Die Kurve der Fig. 12 zeigt den Anteil der Strahlung aus einer Lampe des erwähnten Typs an, welcher durch Milch bei verschiedenen Filmdicken hindurchgeht. Da etwa 84 0/o der durch eine solche Lampe ausgestrahlten, zwischen 2500 und 6000 Ångströmeinheiten liegenden Energie eine Wellenlänge von 2537 Ängströmeinheiten hat, kann diese Kurve für praktische Zwecke als für solche Strahlen bestimmt angesehen werden. Unter dieser Annahme ist der Qualitätsfaktor zur Umwandlung der Strahlungsenergie in baktericide Energie unter Bezugnahme auf Fig. 5 gleich 0,77. Mit anderen Worten, IO Watt der Strahlung von 2537 Ängströmeinheiten sind gleichwertig mit 7,7 Watt baktericider Energie, oder aber 10 Watt baktericider Energie sind das Äquivalent von 13 Watt einer Strahlung von 2537 Ångströmeinheiten.
  • Qualitätsfaktoren für andere Wellenlängen erhält man in ähnlicher Weise. Es ist leicht einzusehen, daß bei Behandlung eines Films von etwa o,o4 mm ungefähr das Doppelte der notwendigen Strahlung angewendet werden muß, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, da ungefähr die Hälfte der Strahlung von dem Medium absorbiert wird. Eine proportional andere Strahlungsdosis würde für andere Filmdicken zu verwenden sein.
  • Für andere Lösungen gelten die gleichen Grundsätze.
  • Um den vollständigen Faktor zu erhalten, muß man den Faktor zur Berücksichtigung der Filmdicke mit einem Faktor zur Berücksichtigung des bei einem Durchgang zu bestrahlenden Materialanteils im Vergleich zu der gesamten in Umlauf, z. B. über ein Rieselbrett, befindlichen Materialmenge multiplizieren.
  • Wenn beispielsweise bei dem in Fig. 8 dargestellten Apparat der Film auf dem Rieselbrett etwa 0,04 mm dick ist und 10/0 des Gesamtvolumens sich in Umlauf befindet, dann beläuft sich der Bestrahlungsfaktor auf 200, d. h. 2 X IOO. Um also jedem Teilchen in dem System eine sechs Impulsen über 15 Stunden verteilte gleichwertige Bestrahlung zu geben, muß man I200 Impulse über diese Periode auf den über das Rieselbrett fließenden Film verteilen. Stellt die Energieeinheit die Energie einer gegebenen Wellenlänge anstatt der baktericiden Energie dar, dann muß, wie vorher besprochen wurde, ein Qualitätsfaktor zur Berücksichtigung der Abweichung von dem maximalen baktericiden Effekt eingeschlossen werden.
  • Wie es für die Fachleute leicht verständlich ist, müssen für andere Umstände die Berechnungen in ähnlicher Weise aufgemacht werden.
  • Um zu zeigen, wie die zum Abtöten von Bakterien benötigte Energiemenge von der Art des Bakteriums abhängt, wird darauf hingewiesen, daß die nachstehend angeführten Bakterien, deren optimale Temperatur vom Standpunkt der Fortpflanzung aus gesehen bei 370 C liegt (E. Coli und Proteus vulgaris), zum Ab töten, wenn die besagte Energie über einen kurzen Zeitraum verteilt oder in einen Zeitraum, der kleiner als der Lebenszyklus des Organismus ist, zusammengedrängt wird, die folgende Energie benötigen:
    Impulse am Rentschler
    Mikroorganismus Tantalzellengerät
    Bakterien Prozentsatz der abgetöteten
    Bakterien Bakterien
    80 bis 90 1 90 bis 95 1 95 bis I00
    Strep. haemolyticus
    alpha I5 bis I8 I5bisr8 18bis22 22bis25
    Strep. haemolyticus
    beta .... ..... u. 15 - 23 23 - 28 28 - 35
    Impulse am Rentschler
    Tantalzellengerät
    Mikroorganismus Prozentsatz der abgetöteten
    Bakterien Bakterien
    So bis 90 @ go bis 95 1 95 bis 100
    Strep. lactis 25 bis 25 bis 30 30bis35 35bis40
    Staphylococcus aureus 15 - 20 20 - 24 24 - 30
    Staphylococcus albus . I8 - 22 22 - 25 25 - 30
    Neisseria catarrhalis 15 Ig - 20 20 - 25 25 - 50
    Shigella paradysente-
    riae 15 - 20 20 - 25 25 - 30
    Eberthella typhosa ... 15 - 20 20 - 30 30 - 35
    Escherichia coli ..... 15 - 20 20 - 25 25 - 30
    Proteus vulgaris .... 10 - 15 I5 - 20 20 - 30
    Bacillus anthracis 20 - 30 30 - 50 50 -
    Bacillus subtilis ..... 25 - 35 35 - 45 45 - 55
    Rhodospirillum rubrum 25 - 30 @ 30 - 35 @ 35 - 40
    Aus der Tabelle geht hervor, daß eine Bestrahlung von der gleichen Größenordnung für eine große Anzahl von Bakterien erforderlich ist, so daß die mit E. Coli und Proteus vulgaris vorgenommenen Versuche typisch für eine große Gruppe sind, nämlich für diejenigen Bakterien, welche bei Körpertemperatur bzw. etwa 37° C sich am raschesten fortpflanzen.
  • Obwohl die Einheit für die Kurve der Fig. 3 elf Impulse im Vergleich zu sechs Impulsen für die mit bei 200 C gekennzeichnete Kurve war, zeigt diese doch eine Abtötung von 87 0/o im Vergleich zu den nur 60 0/o Abtötung nach der Kurve der Fig. 2, welche mit bei 200 C gekennzeichnet ist. Die eher zu vergleichende Kurve ist die mit B bezeichnete, für welche die Einheit sich auf zwölf Impulse beläuft. Man ersieht also hieraus, daß die vorliegenden Angaben und Kurven für E. Coli als typisch für diese gesamte Gruppe von Bakterien zu betrachten sind, abgesehen davon, daß die Gesamtstrahlung gemäß dem Verhältnis zwischen den Impulsen, die erforderlich sind, um gewisse ausgewählte Bakterien abzutöten, und denjenigen, welche erforderlich sind, um den E. Coli-Bazillus gemäß der vorstehenden Tabelle abzutöten, vergrößert oder vermindert werden kann.
    Impulse am Rentschler
    Mikroorganismus Tantalzellengerät
    Bakterien Prozentsatz der abgetöteten
    Bakterien
    80 bis 90 90 bis 95 95 bis 100
    Micrococcus piltonensis 35 bis 401 40bis 50 sobis 60
    Micrococcus sphaeroides 50 - 60 60 - 65 65 - 75
    Pseudomonas Fluores-
    cens 10 - 20 20 - 25 25 - 32
    Serratis marcescens.., 15 - 20 20 - 25 25 - 30
    Phytomonas tume-
    faciens ............ 15 - 20 20 - 25 25 - 45
    Es wird nun noch eine Tabelle für gewöhnliche Schimmelarten angegeben, deren optimale Wachstumstemperatur ungefähr die gleiche ist wie bei dem E. Coli-Bazillus, wobei die Anzahl der Impulse angegeben wird, welche erforderlich sind, um praktisch 1000/0 abzutöten.
    Impulse zur
    Schimmelarten
    IooO/Oigen Abtötung
    Aspergillus glaucus ........... 350
    Aspergillus flavus 500
    Aspergillus niger I500
    Aus obigem ergibt sich, daß ein Weg ermittelt wurde, um strahlende Energie für Bakterientötung wirksamer nutzbar zu machen, indem man die angewendete Energie über eine Zeit verteilt, die wenigstens einer bis mehreren Lebensperioden der abzutötenden Keime entspricht. Zum Vergleich mit Kurzabtötung möge hier hervorgehoben werden, daß eine zehnminutige Exposition mit einer gegebenen Strahlungsmenge zu einer 60%igen Abtötung führte, während eine zehnstündige Exposition eine Abtötung auf 99,9% ergab.
  • Weiter wurde festgestellt, daß statt einer gleichförmig niedrigen Strahlungsstärke eine entsprechend stoßweise wirkende Hochstrahlung über lange Zeitabschnitte verteilt mit gleich großer Wirkung Anwendung finden kann. Das ist wohl so zu erklären, daß eine schwache Exposition die empfindlichen Keime tötet und daß bei fortschreitender Lebensperiode auch die widerstandsfähigeren einen Zustand der höheren Empfindlichkeit erreichen und leicht abgetötet werden, so daß dadurch die Wirksamkeit der Strahlung stark anwächst.
  • Wenn hier bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben wurden, so ist doch klar, daß Abänderungen in gewissen Grenzen erfolgen können und daß die Erfindung nicht notwendigerweise auf die Theorie über die eintretende Wirkung beschränkt ist. Außerdem ist klar, daß es zwar den Vorzug verdient, eine solche Intensität oder Verteilung der Energie zu gebrauchen, daß eine Höchstwirkung mit Mindestanwendung von Energie erfolgt, daß aber auch manche Vorteile der Erfindung dann erzielt werden können, wenn man eine bestimmte Energiemenge über eine Zeitdauer verteilt, die unterhalb derjenigen liegt, bei der die höchste Abtötungswirkung mit Mindestaufwendung von Energie eintritt. Wenn also beispielsweise die günstigste Expositionszeit I6 Stunden beträgt, so können doch auch noch brauchbare Ergebnisse dann erzielt werden, wenn die Belichtungszeit auf beispielsweise 4 Stunden verkürzt wird, und zwar gegenüber einer so kurzen Expositionszeit, die etwa unterhalb I Stunde liegt.
  • Obwohl der Lebenszyklus bei dem vorliegenden Verfahren eine wichtige Rolle zu spielen scheint, ist es doch offenbar nicht notwendig, ihn in jedem Fall zwecks maximalen Wirkungsgrades zu bestimmen, da ja die optimale Zeitdauer lang ist. Eine Energieverteilung, die sich über ungefähr 15 Stunden erstreckt, scheint also für Bakterien, welche bei Körpertemperatur ein optimales Wachstum zeigen, geeignet zu sein, wenn sie bei 322/90 C anstatt bei etwa 37° C bestrahlt werden, während eine Energieverteilung über 35 Stunden für die gleichen Bakterien geeignet ist, wenn sie bei normalen Zimmertemperaturen oder etwa ao° C wachsen, obwohl fast ebenso gute Ergebnisse zu erzielen sind, wenn die Energie über nur I5 Stunden verteilt wird, wie im Zusammenhang mit den praktischen Ausführungsformen vorgeschlagen wurde.

Claims (3)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Vernichtung vegetativer Mikroorganismen in einem beliebigen Medium mit Hilfe baktericider Strahlungsenergie, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der Strahlungsenergie; mit welcher das Medium behandelt wird, so niedrig gewählt wird, daß die Behandlung innerhalb eines im Vergleich zum Lebenszyklus der betreffenden Mikroorganismen kurzen Zeitraumes unwirksam wäre und daß ferner die Behandlung über einen längeren Zeitraum, als der Dauer des Lebenszyklus der Mikroorganismen entspricht, ausgedehnt wird, wobei die Gesamtmenge der aufgewandten Strahlungsenergie so gewählt wird, daß sie einerseits zur Erzielung der angestrebten Vernichtungswirkung ausreicht, andererseits aber nicht groß genug ist, um schädliche Wirkungen auf das Medium auszuüben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung intermittierend angewandt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen, bevor sie mit Strahlungsenergie behandelt werden, einem Präinkubationsvorgang von solcher Dauer unterworfen werden, daß gewährleistet ist, daß sie in einen Zustand gebracht werden, in welchem sie größere Empfindlichkeit aufweisen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1814084A1 (de) * 1968-12-11 1970-06-25 Bach Dr Jean Verfahren zum Abtoeten und/oder Inaktivieren und/oder Attenuieren von Mikroorganismen

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DE1814084A1 (de) * 1968-12-11 1970-06-25 Bach Dr Jean Verfahren zum Abtoeten und/oder Inaktivieren und/oder Attenuieren von Mikroorganismen

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