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Mehrgängiges Wechselgetriebe Die Erfindung betrifft ein mehrgängiges
Wechselgetriebe, bei dem jeder Gang mittels einer Reibungskupplung eingeschaltet
wird. Beim Umschalten solcher Getriebe geht lede'ht die Antriebsmaschine durch,
weil sie nach dem Ausschalten oder bisher wirksamen Reibungskupplung unbelastet
ist, bis die Reibungskupplung für den neu einzuschaltenden Gang gefaßt hat. Mindestens
m@immt die Antriebsmaschine in dieser Zwischenzeit aber eine höhere Drehzahl an,
was zur Folge hat, daß die neu eingerückte Kupplung zuerst bremsend wirkt, wodurch
sie starkbeansprucht wird und eine Verringerung ilhrer Lebensdauer erfährt. Es ist
deshalb bisher .erforderlich, edie Speisung der Antriebsmaschine während des Umschaltens
der Kupplungen zu unterbrechen. Um diese Unbequemlichkeit zu vermeiden, wird gemäß
der Erfindung zwischen der treibenden :und der getriebenen Welle eine Freil'auf'kupplung
angeordnet, die bei dem Drehsinn, in d@em@ das Getriebe betrieben wird, bei der
übertragung eines Dreihmomentes von der treibenden Welle auf ,die getriebene die
beiden Wellen kuppelt, bei einer Drebmomentübertragung in umgekehrter Richtung aber,
also von .der getriebenen Welle auf dlie treibende, die beiden Wellen selbsttätig
voneinanider löst. Hierdurch wird, eine unerwünschte Drehzahlerhöhung der treibenden
Welle beim Umschalten auch ohne unterbrochene :Speisung der Antriebsmaschine verhindert,
weil die Freilazfkupplung ,dann sofort an Stelle der ausgeschalteten Reibungskupplung
tritt.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und
zeigt ein zweigängiges Getriebe im Längsschnitt.
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In dem Gehäuse i Ist @im Kugellager 2 die Antriebswelle 3 gelagert,
die im Innern des Gehäuses i
in den Zahnkranz 4 Übergeht. Gleichachsig
mit ihr ist indem im Gehäuse i angeordneten Kugellager 5 d.ie betriebene Welle 6
gelagert, deren Ende in einer Büchse 7 geführt ist, die in eine Bohrung der Antriebswelle
3 eingelassen: -ist. Auf der Abtriebswelle 6 ist das Zahnrad 8 freidrehbar gelagert
und. außerdem die Kupplungsmuffe 9 angeordnet, die gegen die Welle 6 verschielbbar,
aber nicht verdre'hbar ist. Die Kupplungsmuffe 9 trägt .im Innern die achsparallelen
Gleitschienen io. Sie ist in die beiden Schalen ii und 12 eingepaßt, die an der
Antriebgwelle 3 und dem- Zahnrad 8 vorgesehen sind und ihre .offenen, durch eingesetzte
Deckel 15 und 16 ,abgeschlossenen Seiten gegeneinanderkehren. In den Schalen i i
und. 12 sind achsparallele Schienen 13 und 14 vorgesehen, ,die sich von den Deckeln
15 und, 16 bis zu einem Abstand von den Böden ,der Schalen, ii und 12 erstrecken.
In die von der Muffe 9 und den Schalen i i und 12 mit ihren Deckeln 1-5 und 16 gebildeten
ringförmigen Kammern sind die Kupplungsscheiben: 17 und 18 eingesetzt. Die Scheiben
17 sind mit Einschnitten an ihrem Innenrand auf den Schienen io geführt, so daß
sie die Drehung der Welle 6 mitmachen müssen, während die :Scheiben 18 mit Einschnitten
am äußeren Umfang auf den Schienen 13 und 14 geführt werden, so daß sie die Drehung
der Schale i i bzw. der @Sch:ale i2 mitmaclhen.
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Das Rad 4 greift in ein Zahnrad i9 ein, das Rad 8 in ein Zahnrad 2o.
Beide Zahnräder i9 und 2o sind durch die im :Gehäuse i drehbar angeordnete Hohlwelle
21 verbunden. Die Welle! 3 Lund .der Körper des Zahnrades 8 werden neben den von
ihnen .ausgehenden .Schalem i i und i2 von ortsfest im Gehäuse i angeordneten Ringen
22 und 23 umfaßt, die auf ihren Innenflächen Ringnuten a-4 und 25 aufweisen,
in welche Zuleitungen 26 und 27 einmünden. Von den Ringnuten 24 und 25 gehen Bohrungen28
und 29.,durch den Körper der Welle 3 und des Rades 8 radial nach. -innen und münden
gegenüber den .Stirnwänden der Muffe Innerhalb .der Antriebswelle 3 ist eine Freilaufkupplung
gegen die Abtniebswelle 6 angeordnet. Sie .besteht aus Rolilem. 3o, die auf dem
Bund 31 ider Abtriebswelle.6 in sich nach einem Drehsinn keilförmig verengenden
Aussparungen 32 laufen.
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In der veranschaulichten Stellung idesGetriebes ist durch die Leitung
26 die links von- der Muffe 9 befindliche Kammer zwischen (der Muffe 9, den Wellen
3 und,6 und der Schale ii mit Drucköl beaufschlagt. Hierdurch ist idie Muffe 9 so
weit ,nach rechts geschoben, daß die Brust 9' die Kupplungsscheiben 17' und 18'
zusammen- und gegen den Deckel 15 drückt. Infolgedessen sind die Antriebswelle 3
,über die Schale i i und die Muffe 9 unmittelbar mit .der Welle 6 verbunden. Die
Hohlw,elle 2i und Idas Rad 8 laufen leer.
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Wird, jetzt zum Umschalten auf den anderen Gang durch ,die Leitung
27 Drucköl zugeführt und der Dr,uckölzufflußdurch die Leitung 26 unterbrochen, so
wird die Muffe 9 von oder aanderen.Seite her beaufschlagt und nach links verschoben.
So bald die Brust 9' (die Scheiben 17' und i8' nicht mehr zusammendrückt, hört die
Übertragung des Drehmomentes von der Antriebswelle 3. auf ,die Abtriebswelle 6 auf
dem vorher genannten Weg über die Schale ii und die Muffe 9 auf. Dafür tritt sofort
eine Übertragung des Drehmomentes idurch :die Rollen 3o der Freilaufkupplung auf
,den Bund 31 der Abtriebswelle. 6 ein. Die Drehzahl der Antriebswelle 3 bleibt daher
unverändert, bis die Muffe 9 ihre Verschiebung beendet hat und nunmehr die Kupplungsscheiben
17" und n8" zusamTnen- und gegen den Deckel 16 preßt, so daß die Schlaue 12 'reit
der Abtriebswelle 6 gekuppelt wird. Erst jetzt tritt ein neues Drehzahlverhältnis
ein, in denn entweder die Antriebswelle 3 oder idie Abtriebswelle 6 oder beide neue
Umlaufzahlen annehmen.
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Bei einer Zurückschaltung von dem über die Hohlwelle 21 übersetzten
Gang auf den unmittelbaren Gang durch Zurückschieben der Muffe 9 in die gezeichnete
Stellung mittels Beaufschlagung durch :das Rohr 26 unter Auslassen der Druckflüssigkeit
durch das Rohr 2-7 tritt eine gleiche Wirkung ider Freilaufkupplung ein, so daß
auch hierbei ein Umschalten ohne Unterbrechen der Speisung ,der Antriebsmaschine
möglich ist.
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Werden beide Seiten der Muffe 9 .gleichmäßig beaufschliagt, indem
durch ;beide Leitungen 26 und 27 gleichmäßig Drucköl zu- oder abgeführt wird, so
treten beide Reibungskupplungen außer Wirksamkeit, Ida weder die Scheiben 17' -und
i8' noch die ,Scheiben 17" und 18" aneinandergepreßt werden, Dann wird -.das Drehmoment
von der Antriebswelle 3 auf die Abtriebswelle 6 nur durch die Freilaufkupplung
30 übertragen und diese wirkt in bekannter Weise, indem sie die Abtriebswelile
6 allein laufen läßt, sobald .diese durch idie Wucht des bisher angetriebenen Maschinenteiles
in schnelleren Lauf kommt als die Antriebswelle 3.