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Elektrisch beheizte Kochplatte und Verfahren zu ihrem Betrieb Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betriebe von elektrisch beheizten Kochplattem,
bei welchen die Stromzufuhr selbsttätig unterbrochen wind, sobald ,das auf die Platte
aufgesetzte Behandlungsgut die Koch- oder Brattemperatur erreicht hat, während bei
Absinken der Temperatur des Behandlungsgutes um etwa i bis :2'C unter die Koch-
oder Brattemperatur die Platte sich selbst wieder einschaltet. Die Erfindung betrifft
weiterhin eine für dieses Verfahren geeignete Kochplatte, welche die Temperatur
des Behand!-lungsgutes mit Hilfe eines Wärmefühlers konstant hält, der mit einer
Schaltvorrichtung in Eingriff gebracht werden kann, welche (das Ein- bzw. Abschalten
der Platte bei der jeweils gewünschten Temperatur veranlaßt.
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Zur Begrenzung der Koch- und Bratzeit bei Verwendung elektrisch beheizter
Geräte sind bisher lediglich einstellbare Schaltuhren bekanntgeworden, mit :deren
Hilfe der Strom nach einer gewünschten Zeitdauer vollständig oder auch zeitweilig
in kürzeren oder längeren Talkten unterbrochen werden kann.
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Die Erfindung macht derartige Zusatzeinrichtungen überflüssig und
sorgt selbsttätig dafür, @daß das Behandlungsgut stets, auf der erforderlichen Behandlungstemperatur
gehalten wird:, ohne diese zu überschreiten oder wesentlich absänken zu lassen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann die Kochplatte
,derartig eingerichtet sein, daß mit dlem Abheben des Kochtopfes die Stromzufuhr
ohne besondere Schalter selbsttätig unterbrochen wird:, während das Einschalten
des Stromes lediglich durch Aufsetzen des Kochtopfes oder der Pfanne erfolgt.
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Die Zeichnung veranschaulicht eneAusfü'hrungsform der Erfindung. Die
Kochplatte besteht aus .dem Oberteil u und dem Unterteil 2, welche Teile durch Schrauben
3 zusammengehalten wenden. In
einer spiralförmigen Rille ist der
Heizleiter 4 in eine ,keramische Masse isolierend eingebettet.
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Getragen wird die Kochplatte von einem zylindrischen und seitlich
mit Belüftungslöchern versehenen Blechkranz 5. In der kreisförmigen Öffnung der
Platten i und 2 befindet sich die auf Feldern 6 abgestützte Fühlerplatte' 7, an
welcher die Bimetallspirale 8- hart aufgelötet oder sonstwie solide und wärmeschlüssig
befestigt isst. An dem inneren Ende der Spirale ist,der Arm 9 befestigt.
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Wenn der (Kochtopf aufgesetzt wird,. senkt sich die Fühlerplatte 7,
mit ihr die Gabel io und damit die auf dieser mit ihrem einen: Ende lose aufliegende
Traghülse i i der O.uecksilberschaltröhre 12, wodurch- diese eingeschaltet wird.
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Während .des Kocheis überträgt -die Fühlerplatte 71 die von
ihr aus dem sie umgebenden Luftraum übernommene Wärmemenge :an den. Kochtopf. Mit
steigender Temperatur des Kochgutes nimmt das Wärmegefälle zwischen Kochtopf und
Fühlerplatte ab, hierdurch tritt unter der Fühlerplatte ein Wärmestau auf, der ein
Aufdrehen der Bimetallspirale 8 bewirkt.
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Mit Erreichen der Kochtemperatur stößt der Arm 9 an die Traghülse
i i der Q.uecksilberschaltröhre 12 und hebt diese hoch, wodurch die Stromunterbrechung
bewirkt wird. Die Fühlerplatte 7 und die Gabel io bleiben dabei in ihrer Stellung.
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Sinkt die Temperatur des Kochgutes um etwa i bis 2'C, so,dreht sich
d .ie Bimetallspirale wieder zu, der Arm. tgs gibt idie Traghülse ii wieder frei,
worauf ,diese sich senkt und damit die Wiedereinschaltung des. Stromes bewirkt.
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Wenn der Temperaturverlust wieder aufgeholt ist, wiederholt sich das
Einschaltspiel. Nach Ab-
hebendes Kochtopfes schnellt die Fühlerplatte hoch
und. schaltet mit dem an ihr befestigten. Arm io die Quecksilberschaltröhre endgültig
aus.
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Gegebenenfalls kann ,die Traghülse i i der Schaltröhre 12 verstellbar
gelagert werden. In diesem Fall ist das. der iGabel io entgegengesetzte Ende der
Traghülse in deren Drehachse 17 mit einem Hebelarm 131 gelenkig verbunden, der seinerseits
um die im. Block z5 gelagerte> Achse 14 drehbar äst.
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Am unteren Ende des- Hebelarms 13 greift ein Steilarm 16 an,
.durch welchen die Höhenlage des Trabgihülsenstützpunktes am oberen Ende des Hebelarms.
13 in gewissen, Grenzen verändert werden kann, falls man der Quecksilbersehaltröhre
eine veränderliche Voreinstellung geben will, z. B. mit Rücksicht auf ein besonderes
Kochgut die Platte schon unter ioo° C ausschalten will. Überdies ermöglicht es diese
Zusatzeinrichtung, auch bei aufgesetztem Kochtopf, die Platte in ausgeschaltetem
Zustand zu halten, wenn der Steilarm ganz herein-;gedreht wird.
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In der iZeichnung ist die Platte als Einzelkochplatte dargestellt.
Sie kann aber ohne prinzipielle Änderung auch als Steckerstiftplatte ausgeführt
werden.
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Mit Hilfe der neuen Vorrichtung gelingt es, jeder Überhitzung des
Kochgutes mit Sicherheit vorzubeugen, und zwar tritt beim Kochen in. Gegenwart von
Wasser die Aus- und Einschaltung des Stromes bei der Kochtemperatur, also bei- ioo°
C ein: Beim Erhitzen von Fett, wie dieses beim Bratender Fall ist, erfolgt jedoch
die Stromunterbrechung, wie die Versuche ergeben haben, erst bei etwa 116oi bis
170P C, und zwar ohne d:aß der Schaltmechanismus irgendwie verstellt werden muß.
Der Grund! für diese zunächst überraschende Tatsache liegt in folgendem: Die Fühlerplatte
und die mit ihr wärmeschlüssig verbundene Bimetallspirale sind von Luft umgeben;
deren Temperatur zwar unter der Kochplattentemperatur, jedoch stets über der Temperatur
des Kochgutes liegt. Es besteht somit immer ein Temperaturgefälle zwischen Fühlerplatte
und Kochtopf, so daß zwischen beiden ein Wärmefluß stattfindet.
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Mit Beginn des Siedeprozesses von Wasser bilden sich Dampfbläschen
am Topfboden, wodurch der. Wärmeübengangskoeffizient zwischen Topfboden und Kochgut
von etwa 500 WE/1 C, m2, h auf etwa io WE/' C, m2, h zurückgeht, mit dem
Ergebnis, @daß dlie von der Fühlexplatte herangebrachte Wärme nur noch in stark
reduziertem Maße ,an den Kochtopf abgeführt werden kann. Die weitere Folge isst
schneller Temperaturstau und damit rasches Ansprechen,der Bimetallspirale.
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Bei Gegenwart von, Fett liegen die Verhältnisse grundsätzlich ebenso;
@da jedoch das Fett ;die Wärme erheblich schlechter leitet als Wasser, treten die
.Dampfblasen, an der Heizfläche und damit der Wärmestau an der Fühlerplatte wesentlich
unterhalb der im allgemeinen bei, etwa 28oi° C liegenden Siedetemperatur des Fettes
auf, und zwar, wie Versuche ,gezeigt haben, bei. etwa 16o bis 1710,'C, einer Temperatur,
für Bratvorgänge völlig ausreichend, die aber auch ein Verschmoren des Bratgutes
mit Sicherheit ausschließt. -Es .ergibt sich somit die überraschende Tatsache, daß
sowohl beim Kochen wie beim Braten die Temperaturdes Behandfungsgutes bei. Verwendung
der neuen Heizplatte stets innerhalb .ller Temperaturgrenzen gehalten wird, die
für den beabsichtigten Vorgang ;im günstigsten sind..
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Versuche haben bewiesen, daß selbst empfindliches Kochgut, wie. Milch,
Milchreis, Haferflocken in Milch und, Fleisch, nach stundenlangem Verweilen auf
der eingeschalteten Kochplatte bei unbeachtetem Kochvorgang keinerlei a@nbuße an
Geschmack erleiden;. Bei. längeren Kochprozessen, wie z. B. beim Kochen von Hülsenfrüchten,
lassen sich mit Hilfe der neuen Platte in -der Fortkochstufe Stromersparnisse bis
zu 35'/@ erzielen., Da die neue Heizplatte mit Rücksicht auf ihre selbsttätige,
rechtzeitige Stromunterbrechung mit einem Ansch lußwert ausgestattet werden kann,
der über -die bisherigen bei Kochplatten üblichen Normen hinausgeht, läßt sich überdies
das Ankochen mit Hilfe der neuen Platte wesentlich besehIeunigen.
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Es, versteht sich von selbst, daß.die neue Plätte; welche schon ein
Verderben des Kochgutes verhindert, eine- -Beschädigung des , Topfes oder- der
Platte
selbst völlig ausschließt, weil dazu Temperaturen erforderlich wären, die noch weit
über der Abschalttemperatur liegen.