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Verpackungsbehälter für Mineralölprodukte und Vorrichtung zum Verschließen
desselben Die Produkte der Mineralölindustrie, also insbesondere Schmieröle und
Schmierfette, werden in Verpackungsbelhältern zum Vertrieb gebracht, die, abgesehen
vom Glase, vorwiegend aus Metallblech und aus präparierter Pappe bzw. Papier gefertigt
werden.
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In gewissem Umfange wird als Ersatz für diese Stoffe auch Kunststoff
verwendet. Auch die Verwendung von verschweißbarem und speziell mittels Hochfrequenz
verschweißbarem Kunststoff als Grundstoff für diese Verpackungsbehälter ist bekanutgeworden.
Alle diese Verpackungsbehälter für Mineralölprodukte in Form von viereckigen oder
kreisrunden Büchsen oder Dosen bzw. - Flaschen mit zylindrischem oder kegeligem
Hals werden in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle mittels aus Blech gefertigten,
innen einen kurzen eingesenkten Teil aufweisenden, außen mit einem waagerechten
Flansch versehenen Verschluß deckeln verschlossen.
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Das Verschließen von Verpackungsbehältern mit diesen Verschluß,deckeln
aus Blech erfolgt dadurch, daß oder waagerechte Flansch des Verschlußdeckels nach
unten umgebördelt und der Rand der Offnung bzw. Mündung des Verpackungsbehälters
zwischen ihm und dem innen eingesenkten Teil des Verschlußdeclsels eingefalzt wird.
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Für gewisse aus Pappe, Papier oder einem Kunststoff gefertigte Verpackungsbehälter
für Mineralölprodukte ist auch ein ebenfalls aus Metallblech gefertigter Verschlnß'deckel
bekanntgeworden, der sich von dem vorstehend beschriebenen nur dadurch unterscheidet,
daß sein außen vor-
handener Flansch von vornherein so nach unten
umgebogen ist, daß er dem Rand der Öffnung oder Mündung des VerpacAkungsbehälters
anliegt.
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Zur Erzielung eines luft- und flüssigkeitsdichten Verschlusses wird
in diesem Fall der Rand der Öffnung bzw. Miindung zwischen nach unten umgebogenem
Flansch und eingesenktem Teil des Verschlußdeckels stark zusammengepreßt. Hierzu
muß dieser Rand starkwandig ausgeführt sein, damit er beim Preßvorgang nicht verletzt,
d. h. durchbrechen kann und undicht wird.
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In den Halsteil kegeliger Papierflaschen hat man auch schon kegelige
Blechhülsen von gleicher Kegelform eingeklebt bzw. eingekittet, wobei ein außen
vorstehender Rand der Blechhülse zur Befestigung eines aufzulötenden oder anzufallzenden
Verschlußplättchens. dient.
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Gegenstand der Erfindung ist ein aus beliebigen Materialien, wie
Blech, präpariertem Hartpapier, Kunststoffolie od. dgl., auch aus gezogenem, geblasenem
oder gepreßtem und verschweißbarem Kunststoff, gefertigter Verpackungsbehälter für
Mineralölprodukte in Form beispielsweise einer Büchse, einer Dose oder Flasche mit
einer Öffnung bzw. einer Mündung von eckigem, kreisrundem oder ovalem Querschnitt
sowie ein zum Verschließen dieses Verpackungsbehälters hervorragend geeigneter Verschlußdeckel.
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Erfindungsgemäß besteht bei einem Verpackungsbehälter für Mineralölprodukte
der Deckel und gegebenenfalls die Behälterwandung vollständig aus einem in der Hitze
verschweißbaren, in sich steifen Kunststoff, wie Polyvinylchlorid, und der den Deckel
tragende Rand besitzt ringsum die gleiche Dicke.
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Die Form dieses Verschlußdeckels ist dadurch gekennzeichnet, daß
er außen einen nach unten umgebogenen, der Öffnung bzw. Mündung des Verpackungstbehälters
angepaßten Flansch und einen inneren, ebenfalls der Öffnung bzw. Mündung angepaßten
Flansch aufweist, an den sich ein flacher versenkt kegender Boden anschließt.
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Zum Verschließen eines Verpackungsbehälters mit einem Verschlußdeckel
nach der Erfindung wird dieser in der Weise auf die Öffnung bzw.
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Mündung eines zu verschließenden Verpackungsbehältens aufgesetzt,
daß der obere Rand dieser Öffnung bzw. Mündung in den umlaufenden Spalt, der zwischen
den äußeren und den inneren nach unten umgebogenen Flanschen des Verschlußdeckels
vorhanden ist, eindringt.
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Die Befestigung bzw. Abdichtung des in dieser Weise auf den Verpackungsbehälter
aufgesetzten Verschlußdeckels erfolgt durch elektrische Schweißung mittels einer
Vorrichtung, bestehend aus zwei in axialer Richtung zum Verpackungsbehälter beweglich
eingerichteten, konzentrisch angeordneten Elektroden in Form von Ringen bzw. Kettengliedern,
wobei die innere Elektrode außen dem eingesenkten Teil des Verschluß deckels, die
äußere Elektrode innen dem nach unten umgebogenen Flansch des Verschlußdeckel§ angepaßt
ist.
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Werden mittels dieser Einrichtung die beiden Elektroden innen und
außen an den Teilen des Verschlußdeckels, denen sie angepaßt sind, zum Anliegen
gebracht, so bedarf es nur noch der Einschaltung des elektrischen Stromes, um die
erforderliche Verschweißung zwischen Verschluß -deckel und Öffnung bzw. Mündung
des Vetrpakkungsbehälters zu bewerkstelligen.
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Die Vorteile der Erfindung beruhen im wesentlichen auf den Eigenschaften
des Verschlußdeckels, bestehend in seiner leichten Herstellbarkeit und in seiner
leichten, bequemen und schnellen Schweißbarkeit, ferner in seiner besonderen Form,
die eine doppelte Schweißung, nämlich innen und außen, d. h. eine doppelte Befestigung
bzw. Abdichtung des Verschluß deckels auf der Öffnung bzw. Mündung des Verpackungsbehälters
ermöglicht.
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An ganz aus einem verschweißbaren Kunststoff hergestellten oder ganz
aus einem geeigneten, damit überzogenen Material gefertigten Verpackungsbehältern,
die an sich bekannt sind, ist die vorteilhafte Verwendung eines Ver.schlußdeokels
nach der Erfindung ohne weiteres gegeben.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung, die verschiedene
Ausführungsbeispiele zeigt, näher erläutert; es stellt dar Fig. I eine kreisrunde
Dose oder Büchse aus beliebigen Material mit einer eingesetzten, aus einem verschweißbaren
Kunststoff gefertigten Öffnung und einem Verschlußdeckel, beide in lotrechtem Mittellängsschnitt,
Fig. in eine Aufsicht auf die verschlossene Dose, Fig. 2 den Hals einer kegeligen
Flasche aus beliebigem Material mit einer eingesetzten, aus einem verschweißbaren
Kunststoff gefertigten Mündung und einem Verschlußdeckel, beide in lotrechtem Mittellängsschnitt,
Fig. a eine Aufsicht auf den Kopf der Flasche, Fig. 3 einen ganz aus einem verschweißbaren
Kunststoff gefertigten reddeckigen Verpackungsbehälter mit einem lVerschlußdeckel,
beide in lotrechtem Mittellängsschnitt (mit schematisch eingezeichneten Schweißelektroden),
Fig. 3a eine Aufsicht auf den offenen Verpackungtsbehälter vor Aufbringen des Deckels,
Fig. 4 den Hals einer ganz aus einem verschweißbaren Kunststoff gefertigten kegeligen
Flasche mit einem Verschlußdeckel nach der Erfindung, beide im lotrechten Mittellängsschnitt
(mit schematisch eingezeichneten Schweißelektrolden), und Fig. 4a eine Aufsicht
auf den Kopf der Flasche.
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In sämtlichen Figuren der Zeichnung sind dieselben bzw. gleichartige
Teile mit denselbe'n Ziffern bezeichnet.
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In der Fig. 1 ist eine aus Pappe hergestellte kreisrunde Dose oder
Büchse mit aufgesetztem Verschlußdeckel dargestellt, deren Wand 1 aus zwei miteinander
verklebten P appzyl indern besteht und deren versenkter Boden 2 eingeklebt ist.
Den oberen Rand der Öffnung bildet nach der Erfindung ein eingeklebter bzw. eingekitteter
zylindrischer
Ring 3 aus verschweißbarem Kunststoff, z. B. aus Polyvinylchlorid.
Der Verschlußdeckel 4 ist nach der Erfindung aus verschweißbarem Kunststoff gefertigt
und auf dem oberen Rand 3 mittels elektrischer Verschweißung befestigt. Er weist
einen nach unten umgebogenen, den äußeren Rand der Öffnung der Dose angepaßten äußeren
Flansch 5 und einen inneren, dem inneren Rand der t)ffnung der Dose angepaßten Flansch
6 auf, an den sich ein flacher, versenkt liegender Boden 7 anschließt. Die Verschweißung
erfolgt mittels zweier in Fig. 3 und 4 dargestellter und mit 8 und 9 bezeichneter
konzentrischer Elektroden in Form von Ringen oder Kettengliedern, wobei die innere
Elektrode 8 außen dem inneren Flansch 6 des Verschlußldeckels, die äußere Elektrode
9 innen dem nach unten umgebogenen Flansch 5 des Verschlußdeckels, 4 angepaßt ist.
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Fig. 2 zeigt den Hals einer aus einer präparierten Papierbahn gewickelten
kegeligen Flasche mit aufgesetztem Verschluß'deckel 4. Der Mantel der Flasche ist
mit I bezeichnet. in den Hals dieser Flache ist erfindungsgemäß eine aus verschweißbarem
Kunststoff gefertige kurze, über den Rand der Flaschenmündung ein Stück herausragende
kegelige Hülse 3 eingeklebt bzw. eingekittet. Der auf dem Rand der Mündung dieser
Hülse 3 mittels elektrischer Verschweißung befestigte Verschlußdeckel 4 ist ebenso
geformt wie der Verschlußdeckel nach Fig. I, und er weist demnach die gleichen Teile
auf, nämlich den äußeren Flansch 5, den inneren Flansch 6 und den flachen Boden
7.
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Fig. 3 stellt einen ganz aus einem verschweißbaren Kunststoff gefertigten
viereckigen Verpackungsbehälter mit der Wand I und dem Boden dar. Der auf dem oberen
Rand der Öffnung dieses Verpackungsbehälters mittels elektrischer Verschweißung
befestigte Verschlußldeckel 4 ist hinsichtlich des Profils seines Randes ebenso
geformt wie der Verschlußdeckel nach Fig. I oder 2, und er weist demnach die gleichen
Teile auf, nämlich den äußeren Flansch 5, den inneren Flansch 6 und den flachen
Boden 7.
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In dieser Figur sind schematisch auch die wesentlichen Teile einer
Vorrichtung eingezeichnet, mit der die elektrische Verschweißung des Verschluß deckels
auf dem Verpackungsbehälter durchgeführt werden kann. Es sind dies zwei in axialer
Richtung zum Verpackungsbehälter beweglich eingerichtete, konzentrisch angeordnete
Elektroden in Form von Ringen bzw. Kettengliedern 8 und 9.
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Dabei ist die innere Elektrode 8 außen dem eingesenkten Teil 6 des
Verschlußdeckels 4, die äußere Elektrode 9 innen dem nach unten umgebogenen Flansch
5 des Verschlußdeckels 4 angepaßt. Durch entsprechende Bemessung der Elektroden
und Abrundung an den unteren Kanten ist ferner dafür gesorgt, daß die beiden Elektroden,
wenn sie an den entsprechenden Teilen des Verschlußdeckels zum Anliegen gebracht
sind, auf diese Teile einen gewissen Druck ausüben. Eine kurzzeitige Einschaltung
des elektrischen Stromes bewirkt dann eine einwandfreie Verschweißung zwischen Verschluß
deckel und Behälteröffnung.
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In Fig. 4 ist der Hals einer kegeligen Flasche dargestellt, deren
Nifantel 1 gan;z aus schweißbarem Kunststoff besteht. Der auf dem oberen Rand dieses
Mantels mittels elektrischer Schweißung befestigte Verschlußdeckel 4 ist ebenso
geformt wie der Ver schlußdeckel 4. nach Fig. 2, und er weist infolgedessen die
gleichen Teile 5, 6 und 7 auf.
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Die auch in diese Figur schematisch eingetzeichneten wesentlichen
Teile einer Vorrichtung zur elektrischen Verschweißung des Verschlußdeckels auf
der Mündung des kegeligen Mantels 1 der Flasche sind grundsätzlich die gleichen
wie die entsprechenden der Fig. 3, nämlich eine innere Elektrode 8 und eine äußere
Elektrode g.
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Die kegelige Form der Mündung des Mantels 1 der Flasche hat zur Folge,
daß zwischen dem inneren Flansch 6 des Verschlußdeclçels 4 und der Flaschenmündung
ein sich nach unten etwas erweiternder Ringspalt entsteht. Die genaue Anpassung
des versenkten Teils 6 des Verschlußdeckels 4 an die Mündung ist daher bei diesem
Verpackungsbehälter nicht möglich.
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Dies wirkt sich in diesem Fall in der Weise auf die Befestigung des
Verschlußdeckels 4 auf der Mündung des kegeligen Mantels aus, daß beim Schweißvorgang
dieser im wesentlichen nur den oberen Rand des Flaschenmantels und den äußeren nach
unten umgebogenen Flansch 5 erfaßt. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß auch
hierbei eine vollständig luft- und flüssigkeitsdichte Befestigung des Verschlußdeckels
4 auf der Mündung der kegeligen Flasche zustande kommt.
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In der Praxis erfordert die erfolgreiche Anwendung der Erfindung
im allgemeinen die Erfüllung folgender Bedingung. Der Rand der Öffnung bzw.
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NIünfdung der Verpackungsbehälter muß über den ganzen Umfang die gleiche
Dicke aufweisen. Nur unter dieser Bedingung kann jedenfalls mit Hilfe des Verschluß:deckels
nach der Erfindung ein unbedingt luft- bzw. flüssigkeitsdichter Verschluß erzielt
werden.
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Bei Verpackungsbehältern, deren Öffnungen bzw.
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Mündungen aus schweißbarem Kunststoff nahtlos gezogen, geblasen bzw.
gepreßt sind, oder bei ganz aus verschweißbarem Kunststoff nahtlos gezogenen, geblasenen
bzw. gepreßten Verpackungsbehältern ist diese Bedingung ohne weiteres erfüllt.
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Wird jedoch zur Herstellung dieser Teile verschweißbarer Kunststoff
in Form von Folie verwandt und soll ihre Fertigstellung mit Hilfe der Uberlappungsschweißung
erfolgen, so müssen die überlappungen abgeschrägt oder irgendein anderes entsprechendes,
in der Kunststoffindustrie bekanntes Mittel angewendet werden, um den Rändern dieser
Teile über den ganzen Umfang eine gleichmäßige Dicke zu verleihen.