DE888203C - Verfahren zur Aufarbeitung von gebrauchten Filmen und Filmabfaellen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von gebrauchten Filmen und Filmabfaellen

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DE888203C
DE888203C DEB5193D DEB0005193D DE888203C DE 888203 C DE888203 C DE 888203C DE B5193 D DEB5193 D DE B5193D DE B0005193 D DEB0005193 D DE B0005193D DE 888203 C DE888203 C DE 888203C
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Kurt Dr Bratring
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J11/00Recovery or working-up of waste materials
    • C08J11/04Recovery or working-up of waste materials of polymers
    • C08J11/06Recovery or working-up of waste materials of polymers without chemical reactions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2301/00Characterised by the use of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08J2301/08Cellulose derivatives
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von gebrauchten Filmen und Filmabfällen Bei der Aufarbeitung von Filmabfällen bereitet die Entfernung der photographischen Schichten oft bedeutende Schwierigkeiten. Die meistens verhornte Bildschicht muß gewöhnlich mit Hilfe stark ätzend wirkender Chemikalien gelöst werden, wodurch die aus Celluloseestern als Grundsubstanz bestehende Trägerschicht leicht in unerwünschter Weise verändert werden kann. Noch schwieriger gestaltet sich die Entfernung der aus Gelatine bestehenden sogenannten Präparationsschicht, welche das Haften der Bildschicht auf der durchsichtigen Unterlage bewirkt, da diese Schicht in der Oberfläche der durchsichtigen Unterlage fest verankert und in den üblichen Lösungsmitteln für Gelatine unlöslich ist.
  • Es sind wohl Verfahren bekannt, welche die Entfernung der Bild- und Präparationsschicht von einer Celluloidunterlage in befriedigender Weise ermöglichen; doch können diese Verfahren bei der Aufarbeitung von Sicherheitsfilmen meistens nicht angewendet werden, weil die Grundsubstanz dieser Filme außerordentlich empfindlich ist.
  • Stark wirkende Chemikalien, wie z. B. Natronlauge, Phosphorsäure und Schwefelsäure, lösen wohl die photographische Schicht, verursachen jedoch gleichzeitig eine so starke Verseifung der Acetyl-" cellulose oder sonstige Veränderungen der Trägerschicht, daß das Material dadurch in organischen Lösungsmitteln oder teilweise unlöslich und damit unbrauchbar oder zumindest in seinem Wert stark vermindert wird.
  • Zur Entfernung der Präparationsschicht sind besonders auch oxydierend wirkende Chemikalien, wie Wasserstoffsuperoxyd, Perborate, Hypochlorite, Hvpobromite.Permanzanate. vorL-eschlaaenworden. Werden derartige Oxydationsmittel in Gegenwart stärkerer Säuren oder Alkalien angewandt, so greifen sie die Sicherheitsfilmunterlage an. In neutraler Lösung aber wirken die genannten Oxydationsmittel nur so langsam auf die Präparationsschicht ein, daß sie, besonders bei Ausführung der sogenannten Bandwäsche, kaum verwendbar sind. Bei der Bandwäsche (vgl. Bonwitt, »Das Celluloid und seine Ersatzstoffe«, Berlin 1933, S.471 und 472) werden abgespielte Celluloid-Kinofilme, ohne die Rollen zu zerschneiden, in einem Zug von der Bild- und Präparationsschicht befreit, gewässert und getrocknet. Bei dieser Arbeitsmethode müssen aber stark wirkende Chemikalien angewandt werden, welche Bild- und Präparationsschicht besonders schnell lösen, weswegen die Bandwäsche für die Reinigung von Sicherheitsfilmen bisher -praktisch nicht anwendbar war.
  • Man hat bereits einmal gewöhnliche gebrauchte Filme zwecks Herauslösung des Silbers ganz kurze Zeit mit etwa 5%iger Salpetersäure bei Zimmertemperatur behandelt. Unter diesen Bedingungen wird nicht einmal die Bildschicht, geschweige .denn. die Präparationsschicht gelöst.
  • Es wurde nun gefunden, daß durch Anwendung von genügend warmer, verdünnter Salpetersäure alle bei der Aufarbeitung von Sicherheitsfilmen bestehenden Schwierigkeiten vollständig beseitigt werden können. Salpetersäure vermag.. gehärtete photographische wie Präparationssehichten in kurzer Zeit zu lösen, ohne die Substanz des Sicherheitsfilmträgers merkbar anzugreifen. Es ist überraschend, daß diese stark oxydierende Säure selbst bei höherer Konzentration die im allgemeinen so leicht veränderliche Substanz des Sicherheitsfilms nicht schädigt.
  • Um auch bei höherer Temperatur einem Angriff der Celluloseesterschicht durch etwa entstehende nitrose Gase mit Sicherheit zu verhindern, empfiehlt es sich, dem Säurebad Stoffe zuzusetzen, welche, wie Harnstoff, Guanidin und ihre Derivate, diese Gase binden.
  • Handelt es sich lediglich um die Entfernung der Bildschicht von der Filmunterlage, so genügt schon die i bis io Minuten währende Anwendung einer 2- bis 5%igen Salpetersäure bei einer Temperatur von 5o bis Goa.
  • Soll jedoch, wie es gewöhnlich erforderlich ist, auch die Präparationsschicht entfernt werden, so ist eine Salpetersäure höherer Konzentration zu benutzen. Je stärker die Salpetersäure ist, um so niedriger kann die Temperatur bei der Behandlung gewählt werden. Eine 35%ige Salpetersäure löst .z. B. schon bei gewöhnlicher Temperatur die Bild-und Präparationsschicht.
  • Es können den Behandlungsbädern auch Stoffe zugesetzt werden, welche quellend auf die Filmunterlage wirken und die lösende Kraft der Salpetersäure auf Gelatine und ändere Eiweißstoffe verstärken. Besonders geeignet ist ein Zusatz von Zinkchlorid; auch Calciumchlorid, Calciumbromid, Aluminiumchlorid und ähnliche Salze sind brauchbar. Mit einem Gemisch von Salpetersäure und derartigen Salzen ist es möglich, Bild- und Präparationsschicht gleichzeitig oder nacheinander in wenigen Minuten auch bei Anwendung verdünnter Salpetersäure vollständig zu entfernen.
  • Bei der Ausübung des Verfahrens kann die Konzentration der Salpetersäure in den Behandlungsbädern innerhalb weiter Grenzen schwanken. Enthält die durchsichtige Trägerschicht acetonlösliche Acetylcellulose, so ist es zweckmäßig, die Konzentration der Salpetersäure nicht über 350/0 und die Temperatur der Behandlungsbäder nicht über 65' steigen zu lassen.
  • Man kann den salpetersauren Bädern statt der die Quellung der Cellulosederivate wie der Gelatine begünstigenden anorganischen Salze auch gewisse organische Lösungsmittel, wie methanolvergällten Spiritus oder Essigsäure, zugeben, die in ähnlicher Weise die Einwirkung der Salpetersäure unterstützen. Auch der Zusatz von Oxydationsmitteln, wie Kaliumbromat, zur Salpetersäure fördert die Lösung der Bild- und Präparationsschichten.
  • Beispiel i Um beiderseits mit einer Bildschicht versehene Sicherheitsröntgenfilme von der meist geschwärzten Bildschicht zu befreien, genügt es, sie bei 4o bis 5o'°' i/2 bis -5 Minuten mit einer 3%igen Salpetersäure zu behandeln. Dlie Filmunterlage bleibt hierbei völlig klar.
  • Beispiel. 2 - Um von mit Bildschicht versehenen Sicherheitsfilmstreifen Bild- und Präparationsschicht völlig zu entfernen, werden sie zuerst 2 bis 5 Minuten durch ein mit einer 4o bis 50°' warmen 50/aigen Salpetersäure gefülltes Bad eines Bandwäschers aus Steinzeug geführt, dessen bewegliche Teile aus salpetersäurefesten Metallegierungen oder Kunststoffen bestehen. In diesem Bad wird die Bildschicht abgelöst. Zur Beseitigung der Präparationsschicht wird der Filmstreifen alsdann 2 bis 5 Minuten durch ein zweites Bad des Wäschers geführt, welches mit einer 55 bis 6o° warmen io%igen Salpetersäure gefüllt ist, die außerdem noch io0% Zinkchlorid und 1,5% Harnstoff enthält. Die Behandlung währt 2 bis 5 Minuten. Die zurückbleibende Filmunterlage ist völlig durchsichtig und löst sich nach Wässerung und Trocknung klar in Aceton.
  • Die- meisten leicht gefärbten Filme werden in solchen Salpetersäurebädern völlig farblos.
  • Ebenso wie Sicherheitsfilme, die neben Weichmachungsmitteln im wesentlichen aus Acetylcellulose bestehen, können auch Filme, die Nitrocellulose oder andere Celluloseester bzw. die Celluloseäther enthalten, mit salpetersauren Bädern behandelt werden, ohne daß die Trägersubstanz in unerwünschter Weise angegriffen würde. '

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von gebrauchten Filmen und Filmabfällen, insbesondere von Sicherheitsfilmen, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Entfernung der Bild- wieder Präparationsschichten die Filme und Filmabfälle mit Salpetersäure von höherer Konzentration bzw. von niedrigerer Konzentration bei höheren Temperaturen einige Minuten behandelt, bei Sicherheitsfilmen zweckmäßig mit Salpetersäure von 5 bis ioo/o bei höheren Temperaturen bis 65° bzw. bei stärkeren Konzentrationen (b.is 35 %) bei weniger hohen Temperaturen, absteigend bis Zimmerwärme.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Bädern Salze zugegeben werden, welche die Lösekraft der Salpetersäure besonders auf die Präparationsschicht erhöhen, wie Zinkchlorid, Calciumchlorid, Calciumbromid und Aluminiumchlorid.
  3. 3. erfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß den Bädern organische Duellmittel, wie Alkohole bzw. Essigsäure, zugefügt werden.
  4. 4.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den salpetersauren Bädern noch oxydierende Salze, z. B. Kaliumbromat, beigegeben werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q. unter Verwendung von Bandwäschern, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Bad des Bandwäschers bei 4o bis 5o° mit verdünnter Salpetersäure die Bildschicht und im zweiten Bad des Wäschers bei etwa 55 bis 6o° mit konzentrierterer Salpetersäure, der lösungsfördernde Salze beigegeben sind, die Präparationsschicht weggelöst wird.
DEB5193D 1942-05-17 1942-05-17 Verfahren zur Aufarbeitung von gebrauchten Filmen und Filmabfaellen Expired DE888203C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4222598A1 (de) * 1992-07-09 1994-01-20 Mcs Gmbh Microfilm Computer Se Vorrichtung und Verfahren zum Entsorgen von Mikrofilmen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4222598A1 (de) * 1992-07-09 1994-01-20 Mcs Gmbh Microfilm Computer Se Vorrichtung und Verfahren zum Entsorgen von Mikrofilmen

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