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Abgedichtete Mikrofonkapsel Das Patent 87¢ 154 betrifft eine abgedichtete
Mikrofonkapsel mit einem abgeschlossenen Raum zur Aufnahme der Besprechungsmembran
und der Kohlegrießkammer, um diese Teile dem Einfluß wechselnder Außentemperaturen
zu entziehen und gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und gegen die Auswirkungen
von Luftdruckschwankungen zu schützen.
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Der Abschluß dieses Raumes erfolgt nach dem Vorschlage des Hauptpatentes
von der Vorderseite der Kapsel durch eine Abdichtungsmembran und von der Gegenseite
durch eine wasserdichte nachgiebige Schutzwandung. Von besonderer Bedeutung für
die einwandfreie Wirkungsweise des als Druckausgleichkammer wirkenden Raumes ist,
daß er völlig abgeschlossen ist, also keine Luft in das Innere der Kammer eindringen
kann. Es muß daher dafür gesorgt werden, daß die Wandungen der Kammer an ihren Auflagerändern
gut abgedichtet sind. Einer der hierzu gemachten Vorschläge besteht darin, beide
Wandungen zu einer zusammenhängenden Schutzhülle auszubilden, indem die vorzugsweise
-aus Polyvinylchlorid hergestellten Teile an ihren Randpartien miteinander verklebt
werden. Dieser Vorschlag erschwert aber die Massenfertigung solcher Mikrofone, da
es schwierig ist, die Klebestelle so auszuführen, daß sie an allen Stellen eine
so innige Verbindung herstellt, daß keine Luft durchdringt. Ferner hat dieses Verfahren
noch den besonderen Nachteil,
daß die von der Kohlemembran bzw.
von der mit der Membran in Verbindung stehenden beweglichen Elektrode an die -Kapsel
zu führende Stromzuleitung durch die Klebestelle hindurchtreten muß, wodurch .der
Luftdurchtritt begünstigt wird.
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Die Erfindung bestrebt nun eine Abdichtung der Druckausgleichkammer
in einfacherer Weise durch Benutzung von elektrischem Material, z. B. Weichgummi
oder elastischem Kunststoff von weichgummiähnlichem Charakter. Die Anwendung eines
derartigen Dichtungsmittels ist an sich für Mikrofone bekannt. Das Besondere des
Vorschlages der vorliegenden Erfindung besteht jedoch darin, daß den beiden Wandungen
des die Besprechungsmembran und die Kohlegrießkammer aufnehmenden Raumes an der
Lagerstelle der Besprechungsmembran eine gemeinsame elastische Dichtung zugeordnet
ist, die an der E'inspannstelle der Vorderwandung sowie an dem Außenrand der Rückwandung
des abgeschlossenen Raumes anliegt und diese Teile auf dem Kapselrand festhält.
Hierdurch wird nicht nur die Abdichtung solcher Mikrofone erleichtert, sondern auch
erreicht, den erforderlichen bestimmten Abstand zwischen beweglicher und fester
Gegenelektrode in der Kohlegrießkammer konstant zu halten, was wichtig ist für die
Übertragungsgüte, bei nachgiebiger Auflage aber durch die sonst erforderliche zweite
elastische Abdichtung zwischen Membranauflagerand und Rückwand der Kammer nicht
möglich wäre. Sodann gestattet diese Art der Abdichtung jedoch noch eine besonders
günstige Anordnung der Stromzuführung von der Besprechungsmembran zur Kapsel, ohne
die Abdichtung zu durchbrechen, indem gemäß einem weiteren Vorschlage der Erfindung
diese Stromzuführung innerhalb des abgeschlossenen Raumries angeordnet ist und eine
Verbindung von der Membran zum Kapselboden herstellt. Besonders zweckmäßig ist für
die Abdichtung der Kammer an der Lagerstelle der Besprechungsmembran eine solche
Anordnung der Abdichtung, daß sie einen Druck in verschiedenen Richtungen auf die
eine der beiden Wandungen der Kammer ausübt. Dieselbe Wirkung ließe sich aber auch
dadurch erreichen, daß die Abdichtung zwischen der Vorderwandung und der Besprechungsmembran
bei Anliegen der einen Seitenwandung der Abdichtung an den Innenrand der Kapsel
angeordnet würde.
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An zwei Ausführungsbeispielen der Zeichnung ist die Erfindung näher
erläutert.
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Fig. i und 2 stellen einen Querschnitt durch die Hälfte des Mikrofons
dar in vergrößertem Maßstabe mit verschiedener Ausbildung des Kapselbodens und der
Befestigungs- und Abdichtungsteile der Rückwandung der Kammer am Kapselboden.
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Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Stromzuführung der Besprechungsmembran
in natürlicher Größe.
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In den Figuren stellt i die Kohlegrießkammer dar, welche durch die
feste Elektrode 2 und den Filzring 14 gebildet wird. Abgeschlossen wird diese Kammer
an ihrer Vorderseite durch die Besprechungsmembran 3 und deren Elektrode 2'. über
der Besprechungsmembran 3 befindet sich eine wasserdichte Schutzwandung 6, welche
die Besprechungsmembran und die Kohlegrießkammer von der Vorderseite der Kapsel
4 abschließt. Von der Rückseite werden diese Teile durch die nachgiebige wasserdichte
Wandung 7 bzw. i i abgedichtet, die sich vom Boden der Kapsel bis zur Auflagestelle
der Besprechungsmembran 3 erstreckt und mit der Schutzwandung 6 die Druckausgleichkammer
bildet. Ein in der Nähe des Randes der Membran 3 vorgesehenes Loch 9 sorgt für eine
Verbindung des Raumes vor der Membran 3 mit dem dahinterliegenden Raum. Als Material
für diese Wandungen wird vorzugsweise ein aus einem Polyvinylchlorid bestehender,
korrosionsfreier und wetterbeständiger Isolierstoff benutzt. Sowohl die Vorderwandung
6 als auch der Außenrand der Rückwandung ;7 sind an der Lagerstelle der Besprechungsmembran
3 am hochgezogenen Rand 15 der Kapsel 4 gelagert und werden an dieser Stelle vermittels
einer elastischen Dichtung 5 abgeschlossen, die durch den Überwurf io gegen diese
Teile gepreßt wird bei einer solchen Gestaltung ,des Überwurfs an dieser Stelle,
daß sie einen Druck auf die Lagerstelle und seitlich hierzu auf die Innenwandung
des hochgezogenen Randes 15 der Kapsel 4 ausübt und damit also auch auf den sich
dagegenlegenden Rand der Rückwandung Es wird hierdurch aber nicht nur eine gute
Abdichtung der Kammer an dieser Stelle erzielt, sondern gleichzeitig auch infolge
Vermeidung einer nachgiebigen Abdichtung zwischen der Kapsel-und der Rückwand 7
der Kammer erreicht, daß der gegenseitige Elektrodenabstand in der Kohlegrießkammer
i stets gewahrt bleibt. Schließlich ergibt diese Ausführung noch den Vorteil, die
Stromzuführung 8 von der Besprechungsmembran 3 zur Kapsel innerhalb der Druckausgleichkammer
anzuordnen, ohne nach außen herauszutreten. Die aus Kupferfolie einstückig hergestellte
Stromzuführung erhält zu diesem Zwecke die aus der Fig. 3 ersichtliche Form, deren
ringartiger Teil sich gegen den eingespannten Rand der Membran 3 legt und deren
hiervon abgezweigter Arm 8' zu einer damit verbundenen Kontaktscheibe 12 führt,
welche mit dem Kapselboden in Berührung steht. An Stelle eines einzigen Armes 8'
können auch mehrere vorgesehen werden. Die Vorderwandung und der Innenrand der Kammerrückwand
i i sind durch einen Bördelring 16 am Kapselboden befestigt. Die leitende Verbindung
zur festen Elektrode 2 erfolgt über den Napf 17 und das Kontaktglied 13 am Boden
der Kapsel-4. Um den Eintritt der. Luft in die Druckausgleichkammer über die für
den Durchtritt des Kontaktgliedes 13 vorgesehene Öffnung am Kapselboden zu verhindern,
ist auch hier zwischen Kapselboden und Kontaktglied noch eine elastische Dichtung
18 vorgesehen, die sich gegen den umgebördelten Teil des Ringes 1,6 legt.
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Das in der Fig. 2 dargestellte Mikrofon ist an sich von gleicher Ausbildung
wie das Mikrofon
der Fig. i und unterscheidet sich von diesem nur
durch die hiervon abweichende Gestaltung des Kapselbodens sowie in der Befestigung
des Innenrandes der Kammerrückwand.
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Der Kapselboden ist hier mit einer Ringnut ig versehen, in welche
ein Ring 2o aus elastischem Material eingelegt ist, der sich gegen den Innenrand
der Rückwandung i i der Kammer legt und gleichzeitig auch auf die Barüberliegende
Stromzuführung 8, 8' einwirkt, welche sich bis an den Innenrand des Kapselbodens
erstreckt und an dieser Stelle mit der Kapsel in Berührung steht. Ein zweiter Ring
21 aus derartigem Material zwischen diesem Teil der Kapsel und dem Kontaktglied
13 sorgt dafür, daß auch am Kapselboden ein luftdichter Abschluß der Kammer erzielt
wird. Eine aus dem Becher 17 vorgesehene Isolierung 22 dient hierbei dazu, wie auch
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. i, eine Isolation zwischen dem Becher und der
Stromzuführung 8' zu erzielen.
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An Stelle besonderer Teile aus elastischem 1laterial zur Abdichtung
der Kapsel an ihrem Boden kann auch hier eine Lackabdichtung vorgesehen werden an
den Stellen, die einen Luftdurchtritt an dem abgeschlossenen Raum begünstigen.