DE884176C

DE884176C - Faulgas-Entwickler und Verfahren zu seinem Betrieb

Info

Publication number: DE884176C
Application number: DEL9887A
Authority: DE
Inventors: Karl Ludwig Lanninger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-08-21
Filing date: 1951-08-21
Publication date: 1953-07-23
Also published as: DE905598C

Description

Faulgas-Entwickler und Verfahren zu seinem Betrieb Vorrichtungen für Ausfaulun@g von Ablwasserschlamm, Abwässern, Mist u.,dgl. für Gasgewinnung, besonders Methangas, sind bekannt. Bei den bekannten Einrichtungen werden vielfach Rührwerke verschiedener Art, insbesondere bei der Beschickung der Entwickler mit Stallmist, verwendet. Die Rührwerke haben den Nachteil, @daß bei der Verkrustung, d. h. bei der Verdichtung der Schwimmdecke des Gärgutes, die Bewegung des Rührwerks nur sehr schwer vonstatten geht oder überhaupt stecken:bleibt.
Gegenübendem. Bekannten ist beidem Gegenstand der Erfindung neu, @daß Rührwerke in Fortfall kommen und daß die Gasgewinnung mit Hilfe eines Zellensvstems erfolgt. Es werden einzelne Behälter oder I%ör'be (aus gelochten Blechen., Drahtkörbe; Weiden od. -dgl.) mit Mist, Abfall- oder Faulstoffen ,-'!füllt und durch besonders angebaute Einlaßöffnungen, die seitlich oder am Deckel (des Gasentwicklers angebracht sind, dergestalt in das Innere ,des Behälters gebracht, @daß sie in die vorhandene Flüssigkeit zur Herstellung eines intensiven Gärprozesses getaucht und von der Flüssigkeit Überspült werden. Demgemäß sitzen die einzelnen Gärstoffzellen unter Wasser.
Neu ist auch, daß die einzelnen Behälter auf Schienen gesetzt und durch ein Anschlwßgleis auf eine Drehbühne geschoben werden.
Neu ist,die Drehbühne an und für sich und auch die Zellenform. Die Zellenkönnen rechteckige; keilförmige oder auch runde Profile besitzen.
Alle Nachteile des Rührwerks sind durch die Erfindung beseitigt und eine absolute Betriebssicherheit hergestellt. .
Das Füllgut in den einzelnen einsetzibaren und herausnehmbaren Zellen, das je nach Gärfähigkeit und Gasausbeute einige Stunden oder einige Tage im Behälter bleibt, kann sich wohl verdichten, aber auf keinen Fall entsteht adurch ,die Unterteilung in Zellensysteme eine geschlossene Schwimmdecke, die nur schwer ,mit einem Rührwerk zu beherrschen und zu zerteilen ist.
Zwecks leichteren Auskippens werden. ,die einzelnen Behälter -nach unten konisch zulaufend gestaltet, ,damit :dann nach genügender Gasausbeute die Entleerung ,des Füllgutes ohne Schwierigkeiten vonstatten geht. Es kann .auch noch eine zweite Öffnung zur Herausnahme einer Anzahl Mistzellenbehälter gegenüber oder Einfuhröffnung angebracht werden, so,daß nur eine gewisse Anzahl der Zellen-,batterien entleert und wieder eine neue Anzahl neu gefüllt eingebracht werden kann.
Neu ist auch, ,daß die Ein- oder Herausnahmeöffnung ,so weit unter Wasser steht, daß während des Wechselns der Zelle (Einsetzen oder Herausnehmen) kein. Verlust entsteht, da, sich a das ausgedehnte Gas vertikal über der Flüssigkeit befinidet. Alles, was an Verlust entstehen kann, k&ne nur aus dem oberen Teil der Ein- oder Ausfuhröffnung, was aber durch einen passenden Einsatzdeckel vermindert oder gar verhindert werden: kann.
Neu ist -auch, adaß die Drehsohei;be; die die einzelnen Gär@gutzellen aufnimmt,,durch ein Handrad von oben ,drehbar iast und ,durch eine Rastereinteilung die genaue Übereinstimmung der feststehenden Einfuhrschiene mit der Drehscheibenschiene fixiert.
Neu ist ferner, .daß dasselbe System auf solche Entwickler angewandt wird, ,die in rechteckiger Grundform -gebaut sind und daß die Zellenbehälter an ein umlaufendes Seil, Stange, Schiene od. dgl. aufgehängt werden.
Ferner ist neu, ,daß :durch eine-einfache Ein- und Aushebevörrichtung mittels Hebelas dieMistbehälter am Erdboden. gefußt, gehoben und in ihre Öffnungen hineinversenkt und ebenso herausgehoben werden.
In der Zeichnung ist in Abb, z bis 8 die Erfindung dargestellt. Aabb. i zeigt einen Schnitt, Abb. 2 eine Draufsicht des Rundbehälters, ebenso Abb. q. und, 5; A bb. 6 zeigt die Ein- und Ausheabevorrichtung, wobei bemerkt wind, daß bei Versenkung des Kessels in den Erdboden diese Vorrichtung leicht zu bedienen isst; es können natürlich die Entwicklerkessel oberirdisch im geschlossenen Raum eingebaut wenden, aber normal werden sie in die Erde versenkt und mit einer Isolierschicht umgehen, &, die Wärme für die Methangasentwicklung ausschlaggebend ist; Aabb. 7 und 8 zeigen einen länglichen Behälter mit rechteckigen Ein- und Austrittsöffnungen. a ist der F#titwicklerkessel oder Behälter mit der Flüssigkeit; - b und. b1 isst idie Ein- und Ausfuhröffnung ,für die Faulstoffzellenbehä:lter d, deren Wandungen durchbrochen ,sind-; sie können aus gelochtem Blech, aus Draht oder aus Weidenkörben bestehen; c ist ein Deckel zum Abschluß der Einun,d Ausfuhröffnung; d sind die Eaülstoffzellenbehälter; e ist eine Drehscheibe mit Schienen; f ist eine Achse mit Handrad g zur Betätigung der Drehscherbe e von außen; h ist eine Gleitbahn oder Drahtseil der U-Schiene; Stange usw; die Gleitbahn h ist zur Ein- und Ausfuhröffnung hin geneigt, so daß die Einf-uhm des Behälters unter Wasser geschieht. Zu diesem Zweck sind die Einhängerollen und Haken .der Zellenbehälter ümlegbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Faulgas-Entwickler, dadurch gekenn;zeieh.-net, daß zurAufnahmedes Faulstoffs auswechselbare Zellen (ä) vorgesehen sind, die unter Wasser im Faulraumbehälter (a) mittels Rollen und Schienen auf einer Drehscheibe a(e) stehend oder besonders bei rechteckigen Faulräumen an einem =Laufenden Drahtseil oder Kette (h) hängend angeordnet sind.
2. Faulgas-Entwickler nach Anspruch i, da-,durch gekennzeichnet, daß seitlich am Faulraum-!behälter-(ce) eine Einlaßöffnung (b) mit Deckel (e) vorgesehen ist, ,durch welche die Zellenbehälter (d) unter Wasser in ,den, bzw. aus ,dem Faulraumbehälter (a) ohne Gasverlust eingeführt bzw. herau'enommen wenden.
3. Faulgas-Entwickler nach Anspruch i und 2, ,dadurch gekennzeichnet, ,daß am Rechteckbehälter eine Einfuhr- und weine Ausfuhröffnung, a(b, bi) angebracht ist. q..
Verfahren zum Betrieb des Faulgas-Ent-,wicklers nach Anspruch i -bis 3, dadurch ge'kennzeichrvet, ,daß die eingeführten Zellenbehälter auf Rollen und Schienen auf ,die Drebscheilbe (e) geschoben werden und eine Rastvorrichtung den Schienenanschluß oder Einfuhröffnung zu den Schienen auf der Drehscheibe fixiert:
5. Verfahren zum Betrieb des Faulgas-Entwicklers nach Anspruch i @biis q., dadurch gekennzeichnet; adaß ,die Drehscheibe (e) ,durch eine Achse (f) von außen mit Hilfe eines Steuerrades (g) betätigt wird.
6. Verfahren zum Betrieb :des Faulgas-Entwicklers nach Anspruch i :bis 5, dadurch gekennzeichnet, da.ß der Übertritt durch eine schräg ansteigende oder abfallende Schienenbahn (h) ,derart erfolgt, adaß die einzelnen Faulstoffzellenbehälter beim Herein- und Herausnehmen ständig unter Wasser behalten werden.
7. Verfahren zum Betrieb :des Faulgas-Entwicklers nach Anspruch i bis 6; d .,durch gekennzeichnet, daß die einzelnen Mist- oder Faulgutzellenbehälter mit einer Ein- und Aushebevorrichtung .(Hebel, Kran u. dgl.) in ihre Ein- und Ausfuhröffnung eingelassen oder herausgezogen wenden.