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Dampfsterilisator mit zwangsläufiger Dampfführung
Dampfsterilisatoren
für die Entkeimung von chirurgischen Instrumenten, Verbandszeug usw. werden vielfach
mit zwangsläufiger Dampfführung ausgestattet, die bewirkt, daß der in den Sterilisationsraum
eingeleitete Dampf nur über den Sterilisationsgutbehälter zu- oder abgeleitet werden
kann.
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Diese Anordnung macht es notwendig, den genannten Behälter, d. h.
seinen Dampfeinlaß- oder -auslaßstutzen während des Sterilisiervorganges dicht an
die Dampfleitung des Sterilisators anzukuppeln, z. R. derart, daß zwischen die beiden
Teile eine Gummidichtung eingeschaltet wird, die sich mittels eines Bajonettverschlusses
od. dgl. zwischen Metallflanschen festziehen läßt.
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Es ist nun bekannt, Einrichtungen vorzusehen, mittels denen vor Schließung
des Sterilisators geprüft werden kann, ob die Dichtung richtig arbeitet. So hat
man bereits vorgeschlagen, die wirksame Dichtungsfuge an eine Sogleitung anzuschließen
und zu prüfen, ob über die Fuge Luft aus dem Sterilisationsraum abgesaugt werden
kann.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum Kontrollieren der
wirksamen Abdichtung zwischen Sterilisationsbehälter und Dampfleitung, die besonders
zuverlässig arbeitet. Sie besteht darin, daß diese Dichtungsfuge über eine Zuleitung
und ein Schaltorgan wahlweise an den Dampfkessel des Sterilisators anschließbar
ist.
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Dies hat zunächst den Vorzug, daß es keiner besonderen Energiequelle
für die Dichtigkeitsprüfung bedarf und dadurch die ganze Anordnung sehr einfach
wird, indem lediglich ein Stück Rohrleitung und ein Hahn erforderlich ist. Ein Fortschritt
ist aber insbesondere. daß der Sterilisator nunmehr abgedrückt wird, d. h. daß die
Prüfung auf Dichtigkeit unter denjenigen Bedingungen erfolgt, unter denen nachher
gearbeitet wird.
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Hinzu kommt, daß die Prüfung mit noch etwas höherem Dampfdruck erfolgt,
als er bei der Sterilisation herrscht, da ja zwischen Kessel und Sterilisator ein
gewisser Druckabfall stattfindet.
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Bei der baulichen Durchführung des Erfindungsgedankens geht man zweckmäßig
so vor, daß die Zuleitung zur Dichtungsfuge in einen von letzterer begrenzten Raum
mündet, der sich über den Gesamtbereich der Fuge erstreckt. Auf diese Weise wird
jede Stelle der Fuge vom Dampfdruck abgetastet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung,
die einAusführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar einen Vertikalschnitt durch
den Auslaß eines Dampfsterilisators, auf den ein Steriiisationsgutbehälter aufgesetzt
ist.
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An der Unterseite des mit 5 bezeichneten Sterilisatorgehäuses ist
innerhalb einer geeigneten Fassung 6 ein muffenförmiger Körper 7 angeordnet, in
welchen unten ein Dampfauslaßrohr 8 eingeschraubt ist. An der Oberseite des Körpers
7 ist mittels zweier Schraubflansche g und 10 eine ringförmige Gummidichtung 11
angeordnet. Diese Gummidichtung weist an beliebiger Stelle eine axial verlaufende
Bohrung 12 auf, die ihre Fortsetzung in einem Kanal I3 des Muffenkörpers 7 findet.
Ein kleines Röhrchen I4, das die Bohrungen I2 und I3 verbindet, sorgt für die erforderliche
Zentrierung und Ausrichtung der Dichtung II.
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Mit I5 ist der Boden eines Gefäßes bezeichnet, das nach Belieben
in den Sterilisator 5 eingesetzt werden kann und zur Aufnahme des zu sterilisierenden
Gutes dient. In dem Boden 15 ist ein Dampfauslaßstutzen 16 befestigt, auf den ein
Ringflansch I7 aufgeschraubt ist. Der letztere wiederum weist einzelne radiale Knacken
I8 auf, die nach Art eines Bajonettverschlusses mittels einer drehbaren Verschlußmuffe
19 des Körpers 7 gegen diesen hin gezogen werden können, derart also, daß durch
entsprechende Drehung der Muffe I9 der Gefäßboden I5 samt Flansch I7 fest auf die
Dichtung Ii gepreßt wird. In den Flansch 17 ist eine ringförmige Nut 20 eingearbeitet,
deren Radius so gewählt ist, daß Nut 20 und Bohrung I2 sich decken.
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Der Kanal 13 ist über eine Anschlußleitung 21 an den Dampfkessel
22 des Sterilisators angeschlossen, und zwar unter Zwischenschaltung eines Hahns
23, mit dessen Hilfe nach Belieben die Verbindung zwischen Dampfkessel und Kanal
13 hergestellt werden kann. Wird der Hahn geöffnet, so gelangt der unter Druck stehende
Dampf in die Ringnut 20. Ist hierbei der Flansch nicht absolut dicht auf den Gummiring
II gezogen, so wird der Dampf an der Fuge zwischen Flansch I7 und Dichtung II seitlich
entweichen. Auf diese Weise ist es nach dem Einsetzen des Sterilisationsgutbehälters
und nach dem kurzzeitigen Offenen des in der Leitung 21 liegenden Hahns ohne weiteres
möglich festzustellen, ob der Sterilisationsgutbehälter absolut dicht mit der Auslaßbohrung
der Leitung 8 verbunden ist, d. h. also, ob der in den Sterilisator einzulassende
Dampf zwangsläufig über den Sterilisationsgutbehälter abgeführt werden wird.
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Der Erfindungsgedanke kann auch anders als im Zeichnungsbeispiel
verwirklicht werden. So könnte etwa Sterilisator und Sterilisationsgutbehälter mit
kegelförmigen Elementen ineinandergreifen, wobei der innere Kegel abgestumpft werden
kann, um einen Hohlraum für den Dampfzutritt zu schaffen, wenn die Dichtigkeit der
Anschlußfuge, in diesem Fall also einer kegelförmigen Fläche, geprüft werden soll.
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Eine andere Möglichkeit würde darin bestehen, daß die Dichtungsfuge
zwischen Sterilisator und Sterilisationsgutbehälter während des Betriebes dauernd
mit dem Dampfkessel in Verbindung steht, und daß in die Dampfzuleitung ein Organ
eingeschaltet wird, das automatisch anspricht, und z. B. eine optische oder akustische
Anzeige vermittelt wenn die Dichtungsfuge undicht wird.