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Verfahren zur Herstellung von Schleudergußstücken und hierzu dienende
Vorrichtung Zur Herstellung von Schleudergußstücken, wie insbesondere von rohrartigen
Körpern in Formen mit einer durch Schleuderwirkung verteilten Auskleidung aus sandartigen,
in lockerem Zustand in die Form eingebrachten Stoffen, hat man schon vorgeschlagen,
die körnigen Bestandteile des Futters lediglich durch Wahl einer so hohen. Drehzahl
in ihrer gegenseitigen Lage zu sichern, daß sie den fortschwemmend wirkenden Kräften
des einfließenden Metalls gegenüber den erforderlichen Widerstand bieten, wobei
der Gußköper unter Aufrechterhaltung der für den festen Zusammenhalt der körnigen
Stoffe erforderlichen Drehzahl gebildet wird.
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Als körnige Futterstoffe sind hier vorzugsweise sandartige Stoffe,
wie Silbersand, dessen Körnung zwischen etwa o,i und z mm liegt, genannt; weiterhin
sind als verwendbar angegeben auch Metalle, gepulverte Kohle, Schlacke und ähnliche
Stoffe, sofern sie nur in körniger Form vorliegen und ein
gasdtirchl'ässiges
Futter-bilden: Auch ist die-Mo°glichkeit erwähnt, auf das so ausgebildete Futter
von ausgesprochen körnigem Charakter in an sich bekannter Weise solche Stoffe aufzubringen-bzw.
-in das Futter einzulagern, die in die Oberfläche des einfließenden Metalls übergehen
und auf die Außenhaut-veredelnd oder die Korrosionsfestigkeit er-' höhend wirken
oder die als emailartiger Überzug auf das Gußstück aufschmelzen.
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Gemäß einem weiteren Verfahren soll das Futter ganz oder teilweise
aus auf magnetische Kräfte ansprechenden körnigen Stoffen bestehen, wie z. -B.°
aus körnig gemachten Erzen od. dgl., um in Verbindung mit einer magnetische Eigenschaften
besitzenden Form je nach der Höhe des Anteils der auf magnetische Kräfte ansprechenden
körnigen Stoffein der Futterschicht die Drehzahl gegebenenfalls herabsetzen. zu
können. -Ein anderes Verfahren bezieht sich darauf, zur Herabsetzung der kritischen
Drehzahl der innersten, mit dem Gießgut unmittelbar in Berührung kommenden Schicht
der 'körnigen Futterstoffe, z. B. durch Zusatz oder Einlagerung spezifisch schwererer
gekörnter Stoffe oder Körper, eine Verstärkung in ihrem Zusammenhalt zu erteilen,
wobei als körnige zusätzliche Stoffe beispielsweise gekörnte Eisenerze, Schwerspat
od. dgl. genannt sind. Neben der Aufbringung von dünnen Schlichten, _ z. B. aus
Graphitschwärze, sind als .der mit- dem Gießgut in Berührung kommenden Schicht einzuverleibende
oder auf sie aufzubringende Stoffe auch metallische Stoffe, wie Aluminiumpulver,
Metalloxyde, wie Aluminiumoxyd, Magnesia od. dgl., genannt, welche allein oder in
Verbindung mit einem Bindemittel' als Schlichte aufgebracht; - -mehr ° öder weniger
stark auf das Gußstück aufschmelzen und dessen Ziehen erleichtern- sollen. - _ Weiterhiri-ist
dort die Möglichkeit der -Auf= öder Einbringung von Drahtgeweben auf oder in die
Innenfache der körnigen 'Futterschicht zwecks Verringerung der kritischen Drehzahl
erwähnt.
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Entsprechend einem: `mit -dem vorgenannten Verfahren in -engstem-
-Zusammenhang stehenden Weib teren bekannten Verfahren soll ebenfalls zur Verringerung
der kritischen Drehzahl ein-aus körnigen Stoffen und Stoffen von flacher, faserförmiger
Gestalt bestehendes Futter Verwendung finden, welches gegenüber einem Futter, welches
nur aus langen faserförmigen Stoffen besteht, den Vorzug einer größeren Gasdurchlässigkeit
hat. Dabei können die flachen und die körnigen Futterstoffe entweder als Gemisch
Verwendung finden, oder es kann eine schichtenweise Anordnung benutzt werden, und
zwar sollen bei der .Möglichkeit der: Anwendung hoher- Drehzahlen die körnigen
Stoffe die- Innenfläche und die faserigen langen Stoffe die an der Schleuderforminnenwand
anliegende Schicht bilden, oder bei Anwendung möglichst kleiner Drehzahlen sollen
die körnigen. Stoffe der -Forminnenwand zunächst liegen und die flachen Teilchen
die innere. freie Außenfläche der Auskleidung bilden. Es ist hier ferner darauf
hingewiesen, daß es in bestimmten Tällen von Nutzen sein kann,-als gekörnte Stoffe
-auch solche metallischen Charakters zu benutzen, um trotz einer größeren Schichtdicke
eine erhöhte Wärmeableitung zu erzielen.
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Von -den vorstehend beschriebenen bekannten Verfahren hat sich in
der Praxis insbesondere ein nur aus losem Sand bestehendes Futter in hervor-=ragender
Weise bewährt in den Fällen, in denen es sich beispielsweise darum handelt, unmittelbar
mit dem Schleudervorgang fertige Gußeisenrohre zu erzeugen, oder auch beispielsweise
in den Fällen, in denen geschleuderte Stahlhohlkörper durch Walzen öd. dgl. Verformung
weiterverarbeitet werden.
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Die Natur der hierbei vorzugsweise benutzten, spezifisch verhältnismäßig
leichten sandartigen Auskleidungsstoffe bringt es mit sich, daß beim Einschmelzen
der innersten Teile der losen Auskleidungsstoffe in die äußerste Schicht des geschleuderten
Hohlkörpers sich auf diesem eine Gußhaut bildet, welche bei Verwendung von Sand
oder auch Schwerspat od. dgl. durch das Einschmelzen der Kieselsäure so hart ist,
daß sie die spätere Bearbeitung durch spanabhebende Werkzeuge erschwert, .. wodurch
ein größerer Verschlei3 und Verbrauch an spanabhebenden Werkzeugen bedingt ist.
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Gemäß einem anderen bekannten Verfahren soll zur Schlsudergußherstellung
von gußeisernen Rohren mit weichen Außenschichten, welche also demgemäß - artschließend
an den Schleudergießvorgang nicht mehr ausgeglüht zu werden brauchen, in der Schleudergießform
eine Auskleidung aus Metallspänen, insbesondere Graugußspänen, benutzt werden, welche
vor ihrem Einbringen in die Kokille von anhaftendem Öl, Graphitteilchen und sonstigen
Störungen- und Verunreinigungen befreit sind und deren Stärke etwa zwischen 1/2
und 1l/2 mm liegt. - Bei diesem Verfahren macht es sich insbesondere in 'den Fällen,
in denen es sich darum handelt,längere und schwerere Gußkörper größerer Länge unter
Verwendung einer Späneauskleidung größerer Stärke herzustellen, unangenehm bemerkbar,
daß eine verhältnismäßig große Menge der ein nicht -geringes Gewicht - besitzenden
Späne Verwendung finden muß, deren Einbringung in die umlaufende Schleuderform,
z._ B. mittels einer nur einerdig gelagerten, ' frei tragend angeordneten Kipprinne,
' insofern auf Schwierigkeiten stößt, als infolge des beträchtlichen Gewichts des
Kipprinneninhalts besonders bei kleinen Endringen in der Kokille die genaue zentrische
Einführung der Kipprinne und ihre einwandfreie einerdige Unterstützung sehr schwierig
ist und erhebliche Durchbiegungen der Kipprinne auftreten.
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Weiterhin hat dieses Verfahren den Nachteil, daß Es beispielsweise
bei- urgekühlten Schleuderformen gegebenenfalls zu unzulässig hohen Temperaturen
der Schleuderform und ferner infolge des Wärmestaues in der Späneauskleidung leicht
zu einem Zusammenfritten der Späneschicht führen kann, wodurch das Entfernen sowohl
des gegossenen Hohlkörpers als -auch der Späneschicht aus der Kokille nach dem Gießen
mit Schwierigkeiten verbunden Ist, -
Die vorliegende Erfindung betrifft
nun eine besonders günstige Weiterbildung der in den deutschen Vorveröffentlichungen
beschriebenen Verfahren, indem in Kombination der dort beschriebenen Arten der Schleudergießfutterausbildungen
aus losen körnigen Stoffen mit der Auskleidung aus Metallspänen erfindungsgemäß
vorgeschlagen wird, eine schichtenweise Auskleidung von Schleudergießkokillen dergestalt
aufzubauen, daß auf eine zuerst eingebrachte, vorzugsweise verhältnismäßig dicke
Schicht losen, sandartigen Stoffes, wie insbesondere Silbersand, eine anschließend
daran eingebrachte, vorzugsweise dünnere Innenschicht aus Eisen- bzw. Stahlspänen,
deren Stärke in an sich bekannter Weise insbesondere etwa zwischen 1/4 und i1/2
mm liegt, aufgebracht wird.
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Während bei einem bekannten Verfahren von Futterschichten aus .etwa
Körnerform besitzenden Metallen nur ganz allgemein gesprochen worden ist, ohne daß
sich über -die Art und Natur der zu verwendenden Metalle nähere Angaben finden,
wobei es sich hier offensichtlich um Futterschichten handelt, die in ihrer ganzen
Schichtstärke durchgehend aus dem gleichen Stoff, und zwar in diesem Fall aus etwa
Körnerform besitzendem Metall bestehen sollen, wohingegen es sich bei den dort gleichfalls
angeführten, in bzw. auf die innerste Futterschicht eingelagerten oder aufgebrachten
Stoffen um solche handelt, «-elche veredelnd oder die Korrosionsfestigkeit erhöhend
auf die Außenhaut des Gußstückes einwirken oder als emailartiger Überzug auf dieses
aufschmelzen sollen, während es sich ferner bei dem bekannten Verfahren bei der
Anwendung spezifisch schwererer gekörnter Stoffe gleichfalls nur um einen Zusatz
oder eine Einlagerung in die innerste Schicht handelt, ohne daß sich außer den hier
beispielsweise aufgezählten gekörnten Eisenerzen, Schwerspat od. dgl. über die Natur
und Art dieses schwereren gekörnten Stoffes genauere Angaben finden, wohingegen
für die schlichtartig aufgebrachten Innenschichten im Fall der Anwendung metallischer
Stoffe lediglich Aluminiumpulver oder Metalloxyde, wie Aluminiumoxyd oder Magnesia,
genannt sind und während es sich endlich bei einem bekannten Verfahren bei Anwendung
gekörnter metallischer Stoffe gegebenenfalls darum handelt, diese als Innenschicht
auf eine äußere Schicht von Stoffen flacher oder faserförmiger Struktur aufzubringen,
ohne daß. auch hier nähere Angaben über die Art und Natur der Stoffe metallischen
Charakters gemacht sind, besteht die vorliegende Erfindung gerade in der Auswahl
und Kombination ganz bestimmter Stoffe zur Bildung einer schichtenweisen Auskleidung,
nämlich in der Anwendung von sandartigem Stoff, wie insbesondere Silbersand, für
die zuerst eingebrachte, an der Formwandung anliegende Schicht und von Eisen- oder
Stahlspänen für die innerste Schicht.
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Die Verwendung einer gerade aus sandartigem Stoff wie insbesondere
Silbersand, undEisenspänen schichtenweise aufgebauten losen körnigen Auskleidung
hat dabei vornehmlich den Zweck, bei Schleudergußwerkstücken, welche anschließend
an den Schleudergießvorgang einer Bearbeitung, insbesondere durch spanabhebende
Werkzeuge, unterworfen. werden sollen, die Bildung einer mit eingeschmolzenen Kieselsäureteilchen
behafteten Gußhaut zu vermeiden, um unter möglichster Schonung und geringstem Verschleiß
der spanabhebenden Werkzeuge eine gute und leichte spätere Bearbeitungsmöglichkeit
der Schleudergußwerkstücke zu gewährleisten.
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Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens .hat man es in der
Hand, selbst in den Fällen, in denen bei der Erzeugung großer, schwerer und langer
Hohlkörper mit großer Wandstärke Futterschichten aus körnigen Stoffen von größerer
Schichtstärke benutzt werden sollen, unzulässig hohe Belastungen beispielsweise
von nur einseitig unterstützten, frei tragend angeordneten Kipprinnen zum Einbringen
der Auskleidungsstoffe zu vermeiden, da ein wesentlicher Teil des Futters aus verhältnismäßig
leichten Stoffen, wie Sand, gebildet werden kann, auf welchem eine verhältnismäßig
dünne Schicht aus Stahlspänen oder Eisenkörnern abgelagert wird, durch welche wiederum
eine leicht bearbeitbare Außenschicht der geschleuderten Werkstücke gewährleistet
ist.
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Als Innenschicht eignet sich im übrigen in besonders guter Weise ein
z. B. mittels des Schleuderscheibenverfahrens hergestelltes Eisen- oder Stahlpulver,
aus welchem die ganz feinen staubförmigen Bestandteile, beispielsweise durch Sieben,
entfernt sind. Im übrigen können natürlich auch für die innerste Schicht solche
Eisenkörner oder Eisenspäne benutzt werden, welche aus legiertem Werkstoff bestehen,
um gegebenenfalls bestimmte Oberflächenwirkungen auf den geschleuderten Werkstücken
hervorzurufen.
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Das Verhältnis zwischen der Menge der Eisenkörner und der Menge des
Sandes kann beliebig gewählt und je nach Wunsch den vorliegenden Verhältnissen angepaßt
werden. So kann dieses Verhältnis beispielsweise i : io oder noch mehr betragen
oder auch in umgekehrter Richtung bis auf i : i oder noch darunter sinken.
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Weiterhin erstreckt sich die Erfindung noch auf ein besonders vorteilhaftes
Verfahren zum schichtenweisen Auskleiden. von umlaufenden Schleuderformen mit verschiedenartigen
losen körnigen Stoffen ganz allgemein, welches darin besteht, daß die nacheinander
in die Schleuderform einzubringenden verschiedenartigen losen körnigen Auskleidungsstoffe
in einem Arbeitsgang durch das Kippen einer beide Stoffe gesondert für sich in Längsfächern
enthaltenden, zu diesem Zweck mit einer Längsscheidewand versehenen Kipprinne übereinandergeschichtet
in der Schleudergußform abgelagert werden, wobei nach dem Auslaufen des ersten Stoffes
aus dessen Längsfach der zweite Stoff aus seinem Längsfach zum Auslaufen gebracht
wird.
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Demgemäß ist fernerhin noch Gegenstand der Erfindung eine Kipprinne,
mittels der ein schichtenweises Auskleiden von umlaufenden Schleuderformen
mit
verschiedenartigen losen körnigen Auskleidungsstoifen dadurch ermöglcht wird, daß
in der Kipprinne durch eine sich über ihre Länge erstreckende Scheidewand eine auf
der Seite der Überlaufkante liegende Längstasche für den zuletzt in die Schleuderform
einzubringenden losen körnigen Aüskleidungsstoff gebildet ist, während zur Aufnahme
des zuerst in die Schleudergießform einzubringenden losen körnigen Auskleidungsstoffes
das der Überlaufkante abgewandte Kipprinnenlängsfach dient, wobei die Scheidewand
vorzugsweise etwa derart gerichtet ist, z. B. schräg etwa auf .die überlaufkante
der Rinne zulaufend, und in einem solchen Abstand von der überlaufkante endet, daß
sie beim Kippen früher die Richtung des natürlichen Böschungswinkels des zuerst
einzubringenden losen körnigen Auskleidungsstoffes erreicht, als die Verbindungslinie
der oberen Endkante der Scheidewand mit der überlaufkante der Rinne die Richtung
des natürlichen Böschungswinkels des zuletzt einzubringenden losen körnigen Auskleidungsstoffes
erreicht. Haben beide losen körnigen Auskleidungsstoffe etwa den gleichen natürlichen
-Böschungswinkel, so ist es von wesentlicher Bedeutung, daß die Richtung der Scheidewand
die Wandung der Kipprinne vor deren Überlaufkante schneidet, da andernfalls, z.
B. dann, wenn die Scheidewand auf die zwischen der Überlaufkante und .der anderen
Kipprinnenkante befindliche Kipprinnenöffnung gerichtet sein würde, beim Kippen
der Kipprinne der zweite, in der überlaufkantenseitigen Tasche befindliche Auskleidungsstoff
bereits über die Überlaufkante auslaufen würde, bevor der Auskleidungsstoff, welcher
in dem der Überlaufkante abgewandten Längsfach der Kipprinne sich befand, restlos
aus seinem Fach über die überlaufkante in die Schleudergießform abgelaufen ist.
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Um bei den vorzugsweise aus Gründen der Festigkeit und des Fassungsvermögens
benutzten Kipprinnen mit etwa kreisförmigem Querschnitt ein einwandfreies Ablaufen
des in der überlaufkantenseitigen "Tasche befindlichen zweiten Ausklei.dungsstoffes
zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, den an die überlaufkante anschließenden Teil
derKipprinnenwandung abgeflacht auszubilden.
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Im übrigen richtet sich die Lage der in der Kipprinne angeordneten
Scheidewand -und die Größe der beiden von ihr abgeteilten Längsfächer jeweils nach
dem Verhältnis der Auskleidungsstoffmengen, d. h. also nach der Schichtstärke der
einzelnen, in die Schleuderform einzulagernden Schichten.
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Selbstverständlich ist es weiterhin auch möglich, an Stelle von einer
zweischichtigen Auskleidung beispielsweise eine dreischichtige Auskleidung dadurch
zu erzeugen, daß in der Kipprinne in diesem Falle beispielsweise zwei Längsscheidewände
vorgesehen werden, durch welche der Kipprinnenhohlraum in drei Längsfächer eingeteilt
wird.
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Im übrigen ist die erfindungsgemäße neue Ausbirdung der Kipprinne
zur Einbringung von Auskleidungsstoffen in Schleudergießformen dergestalt, daß der
Hohlraum der Kipprinne -durch eine oder mehr Scheidewände in zwei oder auch mehr
Längstaschen oder Längsfächer eingeteilt wird, wobei insbesondere die Scheidewände
derart gerichtet und bemessen sind, daß der Inhalt der einzelnen Taschen nacheinander
bei der Kippbewegung über die überlaufkante zum Auslaufen aus der Kipprinne gebracht
wird, nicht auf die schichtenweise Auskleidung einer Schleudergießkokillemit sandartigem
Stoff und darauffolgenden Eisen- oder Stahlspänen beschränkt, sondern die Erfindung
erstreckt sich diesbezüglich auf alle die Fälle, in denen eine schichtenweise Ablagerung
von verschiedenartigen losen rieselbaren Stoffen zwecks Aufbau eines schichtweisen
Futters in Schleudergießkokillen vorgenommen werden soll sowie gegebenenfalls ferner
auch auf solche Fälle, in denen verschiedenartige Gießwerkstoffe selbst für schichtenweise
aufgebaute Schleudergußwerkstücke in Schleuderformen mittels einer Kipprinne eingebracht
werden sollen.
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In der Zeichnung ist zur Erläuterung der Erfindung eine zur Durchführung
des neuen Verfahrens geeignete, gemäß der Erfindung ausgestaltete Kipprinne in den
Abb. i bis q. im Schnitt in verschiedenen Stellungen dargestellt.
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Die Kipprinne a ist durch die sich über ihre ganze Länge erstreckende
Längsscheidewand b in zwei Längsfächer eingeteilt, von denen die auf der Seite der
überlaufkante c liegende Längstasche für die zuletzt in die Schleudergießform einzubringenden
Eisenkörner e dient, während zur Aufnahme des zuerst einzubringenden losen Sandes
s das der Überlaufkante c abgewandte Kipprinnenlängsfach dient.
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Wie die Abb. i zeigt, wird die zur Aufnahme der Eisenkörner dienende
Längstasche vorzugsweise etwa bis zur Höhe des. freien Endes der Scheidewand b gestrichen
vollgefüllt, während der Sand das andere Längsfach vorzugsweise bis zur Höhe der
Überlaufkante c gestrichen füllt, wobei ein kleiner Teil des Sandes über den Eisenkörnern
lagert.
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Die Scheidewand bist derart gerichtet und endet in einem solchen Abstand
von der Überlaufkante c, daß beim Kippen der Kipprinne in Richtung entgegen dem
Uhrzeiger die Scheidewand früher die Richtung des natürlichen Böschungswinkels a
des zuerst einzubringenden losen Sandes erreicht, als die Verbindungslinie ihrer
Endkante mit der Überlaufkante c die Richtung des natürlichen Böschungswinkels y
(es sei im übrigen hier angenommen, daß die Böschungswinkel a und
y einander etwa entsprechen) der zuletzt einzubringenden Eisenkörner erreicht.
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Die Abb. 2 bis ¢ veranschaulichen die Verhältnisse beim Kippen der
Rinne. .
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Wie aus Abb. 2 hervorgeht, hat die Längsscheidewand b zur Horizontalen
erst den Winkel ß1 erreicht, welcher noch kleiner ist als der Böschungswinkel a
des Sandes, so daß bis zu dieser Kippstellung der Kipprinne der über dem Böschungswinkel
a liegende Teil des Sandes aus der Kipprinne in die Schleuderform abgelaufen ist.
Die Verbindmigslinie
zwischen der Endkante der Längsscheidewand
b und der Überlaufkante c fällt etwa mit der Horizontalen zusammen, so daß die Eisenkörner,
welche im übrigen durch den davorliegenden Sand gesperrt sind, noch nicht aus der
Kipprinne zum Auslauf gelangen können.
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In der in Abb. 3 dargestellten Kippstellung der Rinne hat die Längsscheidewand
b den Winkel N2 zur Horizontalen erreicht, welcher nunmehr gröller ist als der natürliche
Böschungswinkel a des Sandes, so daß nahezu aller Sand aus der Kipprinne a in die
Schleuderform abgelaufen ist; es befindet sich nur noch ein kleiner Sandrest in
der Rinne a unmittelbar vor der überlaufkante c. Die Verbindungslinie zwischen der
Endkante der Längsscheidewand b und der Überlaufkante c hat in dieser Stellung zur
Horizontalen den Winkel ö erreicht, welcher jedoch noch kleiner ist als der natürliche
Böschungswinkel y der Eisenkörner, so daß selbst unter dem Einfluß des Inhalts der
Längstasche an Eisenkörnern e der Ausfluß der Eisenkörner über die Überlauf-kante
c noch nicht begonnen hat, da der bis zu diesem Zeitpunkt ablaufende Sand das Ausfließen
der Eisenkörner sperrte.
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Beim weiteren Kippen der Rinne a gelangt diese in die in Abb. 4 dargestellte
Stellung, bei welcher nach dem Ausfließen allen Sandes die Eisenkörner nunmehr über
die überlaufkante c ausfließen. Um dabei ein gutes Ausfließen auch der letzten Eisenkörner
zu gewährleisten, ist der an die Überlaufkante c anschließende Teil f der Kipprinnenwandung
abgeflacht ausgebildet.
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Wie das Beispiel zeigt, ist bei Verwendung zweier loser körniger Stoffe,
welche etwa gleiche natürliche Böschungswinkel a und y haben, die
Scheidewand b derart gerichtet, daß ihre Verlängerung die Kipprinnenwandung vor
der Überlaufkante c schneidet.
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Die Abb.5 veranschaulicht in vergrößertem Maßstab das mit der Kipprinne
gemäß den Abb. i bis 4 in der Schleuderform k erzeugte zweischichtige Futter, wobei
d den Innendurchmesser des zu erzeugenden Gußstückes bezeichnet.
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Da es sich zwecks Herstellung einer vollkommen gleichmäßigen Auskleidung
über die ganze Länge der Kokille als besonders günstig erwiesen hat, Kipprinnen
zu verwenden, welche jeweils gestrichen vollgefüllt sind, können selbstverständlich,
um nicht für wechselnde Auskleidungsstoffmengen jeweils verschiedene Kipprinnen
benutzen zu müssen, in den beiden Kipprinnenlängsfächern auswechselbare Bodeneinlagen
Verwendung finden, wobei in den Fällen, in denen es sich darum handelt, über die
Länge der Schleudergußform abnehmende oder zunehmende Auskleidungsstoffmengen einzubringen,
Einlagen mit von einem zum anderen Ende der Längsfächer zu- bzw. abnehmendem OOuerschnitt
benutzt werden können. Auch ist es selbstverständlich möglich, die freie Endkante
der Längsscheidewand b nicht parallel zur Überlaufkante c vorzusehen, sondern sie
von einem zum anderen Ende der Kipprinne ansteigend oder abfallend zur Überlaufkante
c auszubilden, wodurch es beispielsweise erreicht werden kann, das Verhältnis der
Schichtstärke der beiden Auskleidungsstoffe zueinander über die Länge der Schleudergußform
zu ändern.
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Die Längsscheidewand b bewirkt im übrigen eine nicht unerhebliche
Versteifung der Rinne, so daß dadurch die Gefahr der Durchbiegung bedeutend geringer
ist.