DE8717657U1 - Gußkörpermodell - Google Patents
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Description
8767 GM - 3 -
Die Erfindung betrifft ein Gußkörpermodell mit einem Schaumstoffkörper zum Herstellen eines hohlen Gußteils in der Metallgießerei, wobei der Schaumstoffkörper aus einem in der Hitze
von flüssigem Metall, wie Eisen oder Aluminium, gasförmig zerfallenden Material, wie Polystyrolpartikelschaum oder dergleichen, besteht.
In der Gießerei werden aus Polystyrolpartikelschaum oder einem ähnlichen sich durch Berührung mit flüssigem Metall gasförmig
zersetzenden Kunststoff bestehende Modelle des herzustellenden
Gußstücks eingesetzt und entweder in binderfreiem Formstoff eingebettet und gegebenenfalls zusammen mit diesem vor und
während des Gießens unter Unterdruck gesetzt oder in gebundenem
Formstoff eingeform?. Vor dem Einsetzen in die Gießform wird
der aus Polystyrolpartikelschaum oder dergleichen bestehende Schaumstoffkörper mit einer in der Gießerei üblichen Schlichte,
z. B. durch Eintauchen, behandelt, die aus einer feingemahlenes
feuerfestes Material enthaltenden Aufschlämmung bestehen kann. In diesen Bereichen bildet die den Schaumstoffkörper zugewendete
Fläche von dessen aus Schlichte bestehender Schale die eigentliche Gießform, während der angrenzende TOrmstoff, insbesondere
Sand, lediglich zum mechanischen Stützen der wie eine
Eierschale zerbrechlichen Schlichteschale dient.
Ein Problem dieses Gießverfahrens ergibt sich aus der Herstellung
des Gußkörpermodells selbst. Wenn es sich um ein Hohlmodell handelt, werden zum Herstellen vier Formsehalen, nämlich
zwei Ober- und zwei Unterformen, benötigt. Der fertige, erhärtete
Schaumstoffkörper besteht daher aus mindestens zwei Schalen,
deren Grenze sich im fertigen Gußteil unvermeidbar sowohl auf dessen Außen- als auch auf dessen Innenfläche abzeichnet.
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8767 GM - 4 -
Wenn die Stoßflächen der Teilschalen des Schaumstoffkörpers
nicht exakt aufeinander passen oder nicht exakt aufeinander geklebt werden, dringt bei dem Schlichten des Schaumstoffkbi—
pers Schlichte zwischen die Stoßflächen aneinander grenzender Teile des Schaumstoffkörpers. Probleme bereiten in dieser Hinsicht
besonders schwierig zugängliche Teile, insbesondere auf der Innenseite, einer Hihlform. Da die dem Schaumstoffkörper
zugewendete Fläche von dessen aus Schlichte bestehender Schale die eigentliche Form des herzustellenden Gußteils bildet, haben
in den Schaumkörper bzw. in Nähte zwischen Schaumstoff körperteilen
eingedrungene Schlichtevorsprunge entsprechende Einschnitte im entstehenden Gußtail zur Folge. Wenn solche Einschnitte
vorkommen, wird beim Gießen Ausschuß erzeugt.
Ein weiteres Problem des beschriebenen Gießverfahrens ergibt
siel, daraus, daß der verwendete Schaumstoff eine gegen Druckoder Stoßausübung sehr empfindliche Oberfläche besitzt. Da wie
gesagt die Stoßkanten zusammenzusetzender Teile des Schaumstoffkörpers möglichst unversehrt bleiben müssen, sind nicht
nur die Handhabung sondern auch die Lagerung und der Transport schwierig, (denn eine Stoßstelle ungenau gearbeitet oder beim
Transport bzw. bei der Handhabung beschädigt, wird, kann zwar
grundsätzlich eine Ausbesserung durch Einfügen eines sich ebenso
wie der Schaumstoff in der Hitze des flüssigen Metalls gasförmig zersetzenden Klebers ausgebessert werden, eine solche
Nacharbeit ist aber aufwendig und in vielen Fällen, int.besondere
an unzugänglichen Stellen auf eier In len'seite eines Hohlmodells
mit der erforderlichen Genauigkeit kaum ausführbar und
nachprüfbar .
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein im Prinzip beliebig
hinterschmttenes Schaumstoff-Hohlmodel1 zu schaffen, das
keine Nahte oder zumindest nur dort Nahte besitzt, wo eine Nacharbeit eventueller Beschädigungen oder Ungenauigkeiten an
den Stoßstellen mit erträglichem Aufwand, also insbesondere nur
an dsr Au'is"3si te-, bsfitzt. Die srf indungsgerneße ! ös'jng hnsf.Rht.
fur das eingangs genannte Guiikörpermodel 1 mi. L einem Schaumstoffkörper
zum Herstellen des hohlen Gußteils darin, daß die Kontur des Schaumstoff körpers einseitig mit einem in das herzustellende
Gußteil zum Bilden eines entsprechenden TeiLs von dessen Kontur einzuformenden feuerfesten Form
teil abgedeckt ist.
teil abgedeckt ist.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Fläche des Schaumstoff
körpers, die nach Möglichkeit nicht nachgearbeitet werden
soll, mit. einem unmittelbar eine Kontur des herzustellenden Gußteils vorgebenden feuerfesten Formteil zu bedecken ist. Von
dem Begriff "feuerfester Formkörper" werden erfindungsgemäß Formteile aus metallischem oder nichtmetallischem Material
umfaßt, die unmittelbar beim Gießen in ein Metallgußteil eingeformt
und zumindest einen Teil von dessen Außenfläche bilden können. Hierzu gehören Metallformteile aus Blech, Guß oder geschmiedetem Material aber auch Sinterwerkstoffe, Keramik, Glas
oder dergleichen. Das Formteil kann als Einlageteil auf der Innenfläche eines hohlen Gußteils aber auch als Hüllteil auf der
Außenfläche eines Gußteils vorgesehen werden. Unerwartet wird also durch die Erfindung auch die Möglichkeit geschaffen, einen
aus verschiedenen oder verschieden legierten Metallen oder aus Metall und Nichtmetall bestehenden verbundkörper herzustellen.
Beispielsweise läßt sich erfindungsgemäß ein hohler Gußeisenkörper gießen, dessen Innenkontur durch ein vorgefertigtes Ein-
8767 GM - 6 -
lageteil aus Blech gebildet wird. Erfindungsgemäß kann aber
auch ein aus zwei Metallen bestehender Verbundkörper gegossen werden, der beispielsweise eine Außenschale aus Eisen und ein
hohles Innenteil aus AJuminium besitzt. Zu den vielen erfindungsgemäß
herzustellenden Varianten von Gußkörpern gehört schließlich auch ein mit Keramik oder Glas, innen oder außen
beschichtetes Gußeisenteil.
Gemäß weiterer Erfindung wird der Schaumstoff körper nahtlos auf
das feuerfeste Formteil aufgeformt. Grundsätzlich kann der Schaumstoffkörper auf die Innen- oder Außenfläche eines hohlen
feuerfesten Formteils aufgeformt werden. Das Formteil bildet also beim Herstellen des Schaumstoff körpers einen Teil der
Schale der Hohlform. Wesentlich ist, daß bei dieser Verfahrensweise ein einteiliger Schaumstoffkörper entsteht, der
keine eventuelle zu Fehlern führende bzw. nachzuarbeitende Nähte
besitzt.
Wenn das feuerfeste Formteil eine in den herzustellenden Gußkörper
eingehende Einlage des Schaumstoffkörpers bilden soll, genügt zum Herstellen des vollständigen Schaummodells, eine
einzige, der vorgesehenen Außenkontur des Schaumstoffkörpers entsprechende Form mit Untei— und Oberschale, weil als Kern
dieser Form ein die Innenfläche des herzustellenden Gußkörpers bestimmendes Einlageteil verwendet wird. Entsprechendes gilt,
wenn die Außenschale des Schaumstoffkörpers mit dem feuerfesten
Formteil abzudecken ist.
Wann der erf indungsgernäßs hohle Schaumstoff körper einteilig
herzustellen ist, können sich ungewollte Einschnitte - wegen einer fehlenden Naht - nicht ergeben, weil die auf den Schaum-
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stoffkörper aufzubringende Schlichte nicht in den Körper eindringen
kann. An der Grenze zwischen Ober- und Unterschale einer zum Herstellen des Schaumstoffkörpers verwendeten Außenform
können lediglich nach außen vorspringende Grate am Schaumstoff entstehen, die jedoch problemlos nachzuarbeiten sind.
überraschend läßt die Erfindung noch eine weitere Ausgestaltung
zu. Gemäß weiterer Erfindung kann nämlich das wenigstens einen Teil der Kontur des Schaumstoffkörpers abdeckende feuerfeste
Formteil auf seiner den herzustellenden Gußkörper zugewandten Fläche mit einem Isolierstoffmantel, insbesondere aus Mineralfaserwolle,
belegt werden. Eine solche Anordnung wird besonders bei thermisch belasteten Gußteilen bevorzugt. Günstig ist die
isolierende Zwischenlage auch bei Bauteilen, z. B. bei Auspuff krümmern,
die eine möglichst geringe Wärmeaufnahme besitzen sollen. Damit (im Abgasstrom) nachfolgende Bauteile, z. B.
Katalysatoren, möglichst schnell heiß werden. Die Einfügung bzw. das Eingießen eines Isolier stoffmantels bietet aber auch
die Möglichkeit, das Gewicht des Gußkörpers zu vermindern, ohne dessen Volumen zu verkleinern. In jedem Fall kann der aus Isolierstoff
oder dergleichen bestehende Mantel nicht nur auf der Innen- oder Außenfläche sondern auch an der Grenze der vei—
schiedenen Schichten eines erfindungsgemäßen Verbundkörpers
vorgesehen werden. Die Verwendung des erfindungsgemäßen feuerfesten Formteils ist also auch dann von Vorteil, wenn, wie
in der chemischen Industrie, eine Fläche eines Gußteils in bestimmter Weise zu legieren ist, um die nötige chemische
Resistenz sicherzustellen.
8767 GM - 8 ~
Anhand der schernatischen Zeichnung von Ausführungsbeispielen
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt. durch eine For in zum Herstellen
eines hohlt'n Schaumstoff köi pers;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Gießform 'inter Verwendung
eines hohlen Schaumstoff korpers nach Fig. 1; und
rig. 3 einen Schnitt durch eine weitere Gießform.
Fig. 1 zeigt eine vorbereitete Form zum Herstellen eines erfindungsgemäßen.
insgesamt mit 1 bezeichneten Gußkor per model]s. Das Modell nach Fig. 1 besteht aus einem feuerfesten Formteil 2
und einem daran anzufcrmenden, einteiligen Schaumstoffkörper &Idigr;.
Als Form zum Herstellen des Schaumstoff korpers 3 werden außer
dem als Innenschale dienenden Formteil 2 eine aus emer Ober form 4 und einer Unterform 5 bestehende, insgesamt mit 6 bezeichnete
Außenschale verwendet.
Bei dem Herste] len des Gußkörperniodells 1 bzw. oes Schaumstoffkörpers
3 kann auf der Innenfläche keine unkontrollierbare Naht.
entstehen, da die Innenkontur bereits durch die Innenflache des Formteils 2 vorgegeben wird. Auf der Außenfläche des Schaumstoff
körpers 3 kann an der Stoßfläche 7 zwischen Ober- und Unterform
4, 5 lediglich ein nach außen vorspringender Grat auftreten,
wenn die beiden an der Stoßfläche 7 sich berührend"·,
Flächen von Ober- und Ur.terform 4, 5 nicht ganz exakt sin-1. L.^n
solcher Grat läßt sich aber am fertigen Gu&bgr;körpe modell 1 problemlos
nacharbeiten. Auf keinen Fall kommt ein ungewollter Ein- sprung oder Einschnitt in der Kontur des Gußkörpermodells 1
vor, der bei der Weiterverarbeitung mit Schlichte gefüllt werden könnte.
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Die Zeichnung zeigt in Fig. 2 einen Schnitt durch eine für die Eisengießerei vorbereitete Form mit einem Gußkörpermodell 1
nach Fig. 1. Im Ausführungsbeispiel besteht das Gußkörpermodell
1 außer aus dem Formteil 2 und dem Schaumstoffkörper 3 aus einer
Isolierstoffschicht 8. Das ganze Gußkörpermodell 1 wird in
einem Kasten 9 in binderfreiem Formstoff 10, insbesondere in Sand, innen und außen eingebettet, insbesondere eingerüttelt,
so daß im Kasten 9 kein Hohlraum mehr verbleibt. An ein Ende des Schaumstoffkörpers 3 wird ein Eingießtrichter 11 angesetzt.
Im übrigen wird die gesamte Oberfläche des im Kasten 9 befindlichen Formstoffs 6 mit einer luftdichten Folie 12 so umgeben,
daß ein mit einem Ansaugstutzen 13 über eine Unterdruckleitung 14 in den Formstoff hineinwirkende Unterdruckpumpe den Innenraum
der Folie 12 bzw. des Kastens 9, so weit entlüften kann, daß der vorzugsweise aus rieseiförmigem Sand bestehende Formstoff
10 insgesamt steif wird.
Beim Eingießen des flüssigen Eisens in den Eingießtrichter 11
wird das Material des Schaumstoffkörpers 3 zersetzt und gasförmig
über die Unterdruckleitung 14 in dem Maße abgezogen, wie es durch das flüssige und erstarrende Eisen ersetzt wird. Bei diesem
Gießvorgang wird das feuerfeste Formteil 2 (gegebenenfalls
auch die Isolier stoffschicht 8) Bestandteil des hergestellten
Gußstücks. Das Gußstück nimmt also schließlich den Raum ein, der ursprünglich durch den Schaumstoffkörper 3 verdrängt war.
Die Kuntur des Schaumstoffkörpers 3, im vorliegenden Fall dessen
Außenkontur 15 ist oder wird also zugleich die Außenkontur
des Gußkörpers. Die Innenkontur 16 des Gußkörpermodells 1, also im Ausfuhrungsbeispiel die Innenfläche des Formteils 2, bildet
zugleich die Innenkontur 16 des herzustellenden Gußteils.
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8767 GM - 10 -
In Fig. 3 wird der Fall eines Verbund-Gußkörpers mit einer Eisenschicht 17 auf der Außenseite und mit einem einen Durchgang
18 aufweisenden hohlen Aluminiumkorper 19 auf der Innenseite. Beim Gießen eines Gußteils nach Fig. 3 wird ein Schaumstoffkörper auf der Innenfläche des Eisenkörpers 18 vorgesehen, z. B.
unmittelbar geschäumt, der einen Durchgang 18 besitzt. Während des Gießvorgangs wird der Durchgang 18 mit beispielsweise rieseiförmigen
Formstoff ausgefüllt. Der Aluminiumkorper 19 nimmt den Platz des Schaumstoffkörpers ein.
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8767 GM - 11 -
1 = Gußkörpermodell
2 = feuerfestes Formteil
3 = Schaumstoffkörper
4 = Oberform
5 = Unterform
6 = Außenschale
7 = Stoßfläche (4, 5)
8 = Isolierstoffschicht
9 = Kasten
10 = Formstoff
11 = Eirtgießtrichter
12 = Folie
13 = Ansaugstutzen
14 = Unterdruckleitung
15 = Außenkontur
16 = Innenkontur
17 = Eisenkörper
18 = Durchgang
19 = Aluminiumkörper
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Claims (6)
1. Gußkörpermodell (1) mit einem Schaumstoffkörper (3) zum Herstellen
eines hohlen Gußteils in der Metallgießerei, wobei der Schaumstoffkörper (3) aus einem in der Hitze von flüssigem Metall,
wie Eisen oder Aluminium, gasförmig zerfallenden Material, wie Polystyrolpartikelschaum oder dergleichen, besteht,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontur des Schaumstoffkörpers (3) einseitig mit einem
in das herzustellende Gußteil zum Bilden eines entsprechenden
Te1Ms von dessen Kontur (16) einzuformenden, feuerfesten Formteil
(2) abgedeckt ist.
2. Modell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Innenkontur (16) des herzustellenden Gußteüls bestimmende
Seite des Schaumstoffkörpers (3) mit dem feuerfesten
Formteil (2) abgedeckt ist.
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8767 GM - 2 -
3. Modell nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff körper (3) nahtlos auf das feuerfeste Formteil (2) auf geformt, ist.
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff körper (3) nahtlos auf das feuerfeste Formteil (2) auf geformt, ist.
4. Modell nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das feuerfeste Formteil (2) auf einer dem Schaumstoffkörper
(3) zugewandten Fläche mit einer feuerfesten Isolierstoffschicht
(8), wie Mineralfaserwolle, belegt ist.
5. Modell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das feuerfeste Formteil (2) aus Metall, insbesondere aus gewalztem Blech, besteht.
6. Modell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das feuerfeste Formteil (2) aus einem Sinterwerkstoff, Keramik
oder Glas, besteht.
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