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Kühlflüssigkeit Kühlflüssigkeiten, wie sie z. B. für Verbrennungsmotoren
gebraucht werden, müssen neben einer guten Kühlwirkung die Bedingung erfüllen, daß
Metalle nicht angegriffen werden. Die Korrosionsgefahr besteht insbesondere deshalb,
weil die Temperatur der Kühlflüssigkeit häufig sehr hoch ist und weil eine dauernde
Zirkulation erfolgt, wodurch die Aufnahme von Kohlensäure und Sauerstoff aus der
Luft immer wieder ermöglicht wird, die in Verbindung mit dem Wasser und den darin
enthaltenen korrodierenden Bestandteilen, z. B. den Härtebildnern, zu einem erhöhten
Verschleiß der :Metalle führt. Da ein Verbrennungsmotor aus verschiedenen :Metallen
aufgebaut ist, wird die Korrosionsgefahr infolge Elementbildung weiter erhöht.
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Es ist bekannt, Kühlflüssigkeiten, die der hohen Kältebeständigkeit
wegen meist aus :Mischungen aus Wasser und Glykol, Wasser und Glycerin oder ähnlichen
Mischungen in verschiedenen Mengenverhältnissen bestehen, norganische Salze, wie
Chromate, Chlorate, Nitrite' usw., zuzusetzen. Diese Mittel haben den praktischen
Anforderungen aber nicht genügt. Sie erzeugen zwar vorübergehend eine Oxydschicht
auf den Metallen, die einen gewissen Schutz hervorrufen kann; im Laufe der Zeit
blättert jedoch die Oxydschicht ab, wodurch die 'Metalloberfläche
einem
erneuten- Angriff ausgesetzt ist. Ferner bilden sich Schlammabscheidungen, die -zu
Verstopfungen von Pumpen und Rohrleitungen führen können.
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Es wurde nun gefunden, daß man durch Zusatz von Salzen von höhermölekularen
Sülfamidocarbonsauren, z. B. den Nätriumsalzen der Paraffinsulfamidoalkylcarbonsäuren
oder den Natriumsalzen der Paraffinsulfamidomethylaminoalkylcarbonsäuren, zu den
erwähnten Kühlflüssigkeiten und auch zu Wasser allein einen ausgezeichneten Korrosionsschütz
erzielen kann.
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Beispielsweise kommen folgende Produkte in Frage: Dodekansulfamidoessigsäure;
Oktadekansuifamidoessigsaure. Es kommen Verbindungen in Betracht, die durch Umsetzung
von Sulfamiden, deren Kohlen-Stoffgerüst aus einem höhermolekularen aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest besteht oder einen solchen Rest enthält, mit Formaldehyd oder
Formaldehyd liefernden Substanzen und Aminocarbonsäuren entstehen (französische
Patentschrift 858 857). Insbesondere können Sülfamide herangezogen werden, die durch
Umsetzung von Ammoniak mit Produkten, die durch gleichzeitige Einwirkung von Chlor
und Schwefeldioxyd auf gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe entstehen, hergestellt
sind. Weiterhin kommen Verbindungen in Betracht, die durch Umsetzung von Sulfamidgruppen
enthaltenden Verbindungen in Gegenwart von Alkalien mit solchen organischen Halogenverbindungen
erhältlich sind, die Carbonsäuregruppen enthalten. Auch werden vorteilhaft solche
Sulfamide herangezogen, die @ durch gleichzeitige Behandlung von .gesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffen mit Schwefeldioxyd und Chlor und Umsetzung der entstandenen
Produkte mit Ammoniak oder primären Aminen erhalten werden (amerikanische Patentschrift
2 225 96o).
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Es genügen bereits Mengen von 3 bis 5 g pro Liter Kühlflüssigkeit,
um auch bei Anwesenheit verschiedener Metalle einen praktisch ausreichenden Rostschutz
zu bewirken. Die zur Verwendung kommenden Salze sind in den Mischungen gut löslich,
auch bei höherer Temperatur beständig und geben auch nach längerem Gebrauch praktisch
keine Ausscheidungen. Sie können für sich allein und in Verbindung mit andern bekannten
Korrosionsschutzmitteln angewandt werden.
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Beispiel i. Einer Kühlschutzflüssigkeit, * bestehend aus 5o Gewichtsteilen
Brunnenwasser von io° dH und 5o Gewichtsteilen Glykol, werden 0,3 Gewichtsteilen
des Natriumsalzes einer Päraffmsulfamidoessigsäure, hergestellt durch Umsetzung
von aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit etwa 14 C-Atomen mit Schwefeldioxyd und
Chlor und anschließender Amidierung und weitere Umsetzung des gebildeten Sülfamids
mit Chloressigsäure, zugegeben.
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2. Ein Kühlerschutzmittel besteht aus 3o Gewichtsteilen Glycerin,
7o Gewichtsteilen destilliertem Wasser und
0,5 Gewichtsteilen des Triäthanolaminsalzes
einer Paraffinsulfamidoessigsäure.
3. Angriff von Stahl 6orz in wäBrigem Glykol |
Zusatzmenge in °fo- I Angriff in g/m2 |
ohne Zusatz . . . . . . . . . ... . . . . . . . . 104,5 |
o,i°/a des in Beispiel i genannten |
Natriumsalzes . . ..:... .. .... 47,8 |
o,5 °% des in Beispiel = genannten |
Natriumsalzes ............... 6,5 |
r,o°/o des in Beispiel i genannten |
Natriumsalzes ........ .. .. |
0,11/, des in Beispiel i genannten |
Natriumsalzes . . . . . . . kein Angriff |
+0,05°/o eines- Salzgemisches aus |
Kaliumbichromat, Kaliummono- |
chromat, Kaliumchlorat und |
KaliumperchloratgemäB Patent- |
schrift 725322 - |
Die Versuchsdauer betrug jeweils ao Tage |