DE8710411U1 - Fahrbare Streuvorrichtung für trockenes oder nasses Streugut, insbesondere Mist - Google Patents
Fahrbare Streuvorrichtung für trockenes oder nasses Streugut, insbesondere MistInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fahrbare Streuvorrichtung für trockenes oder nasses Streugut, insbesondere Streufahrzeuge
für das Ausbringen von Mist, mit einem Streugutbehälter und einem an dessen Auslaß angeordneten,
mit Flügeln versehenen, in einer Drehrichtung antreibbaren Schleuderrad, das von einem Gehäuse mit
Auswurföffnung umgeben ist.
Das Ausbringen von Mist für das Düngen von Feldern erfolgt
entweder in flüssiger Form durch Verspritzen der Mistbrühe oder in stichfester Form durch Abwerfen des Mistes
von Hand oder mittels mechanisch angetriebener Wurfzinken oder dgl. von einem Mistfahrzeug. Man erhält hierbei
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nur eine relativ grobe und nicht sehr gleichmäßige
Verteilung des Mistes· Die Streuspur ist nicht besonders breit und liegt immer in der Fahrspur des
Fahrzeuges, so daß dieses den zu düngenden Acker oder dgl. unmittelbar befahren muß, und zwar in der
Hegel mehrfach in relativ engen Abständen nebeneinander,
Für das Streuen von Split, Salz oder dgl. körnigem Streugut auf Straßen sind Streufahrzeuge mit einem
Waagerecht rotierenden Schleuderrad oder Streuteller bekannt, wobei sich ebenfalls eine im wesentlichen
in der Fahrspur des Streufahrzeugs liegende Streuspur
ergibt *
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Streuvorrichtung
der genannten Art zu schaffen -, die ein gleichmäßiges und im Bedarfsfall auch sehr großflächiges Ausbringen
des Streugutes, z. B. Mist, und zwar vorzugsweise auf einer seitlich neben der Fahrspur des Streufahrzeugs
liegenden Fläche ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Die Unteransprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
Eine Aüsführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt!
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Streuvorrichtung in Betrieb
Fig. 2 eine Rückansicht der Streuvorrichtung bei
abgenommener Rückwand
Fig. 3 eine Seitenansicht der Auswurföffnung der Streuvorrichtung
Fig. 4 einen lotrechten Schnitt durch das hintere Ende des Streufahrzeügs mit der Streüvor-^
richtung
Fig. 5 in Seitenansicht verschiedene Flügelformen des
Schleuderrades
Fig. 6 sine Rückansicht des Streufahrzeugs bei abgenommener Streuvorrichtung.
Gemäß Fig. 1 wird von einem Traktor 1 ein Streufahrzeug 2 gezogen, welches einen Behälter 3 für das Streugut,
insbesondere Mist, und an dessen Ende eine Streuvorrichtung 4 aufweist. Die Streuvorrichtung 4 hat ein
Gehäuse und ein darin angeordnetes, von der Traktorwelle
aus antreibbares Schleuderrad, welches um eine horizontale Achse in einer lotrechten, quer zur Fahrtrichtung
des Streufahrzeuges 2 stehenden Ebene umläuft. Das vom Schleuderrad mitgenommene Streugut wird durch
eine seitlich in der Umfangswand des Gehäuses angeordnete Auswurföffnung in einer quer zur Fahrtrichtung
leicht ansteigend gerichteten Auswurfrichtung ausgeworfen. Durch entsprechende Anordnung und Ausgestaltung
der Auswurföffnung sowie durch entsprechende, gegebenenfalls unterschiedliche Gestaltung der Flügel des
Schleuderrades erhält man Wurfkurven 5 des Streugutes,
die zu einer sehr gleichmäßigen Verteilung des Streugutes auf einem Streustreifen 6 führen. Je nach der
Umlaufgeschwindigkeit des Schleuderrades, der Form der Flügel und der Anordnung der Auswurföffnung kann man
Wurfweiten zwischen z. B. ein Meter und 30 Meter erhalten. Von besonderem Vorteil ist, daß der Streustreifen
6 seitlich neben der Fahrspur des Streufahrzeuges 2 liegt. Man kann dadurch z. B. Mist auf einem
Acker von einer seitlich neben dem Acker verlaufenden Straße aus verteilen, ohne der Acker selbst befahren
zu müssen.
Fig. 2 zeigt eine RUckansi' ht der Streuvorrichtung 4 bei
abgenommener Rückwand- Das Gehäuse 7 der Streuvorrichtung |
hat im ©beren Bereich diö Form eimss rechteckigen
Sehäehtes und im unteren Sereidh die Form einer halb« &
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zylindrischen Trommel. In dem Gehäuse 7 läuft das Schleuderrad 9 um, welches vier, jeweils in Schwenkachsen
11 gelenkig gelagerte Flügel 13 trägt. Die horizontale Welle 15 des Schleuderrades 9 ist von
der Traktorwelle aus derart antreibbar, daß das Schleuderrad 9 im Uhrzeigersinn in Fig. 2 umläuft.
Mit der strichpunktierten Linie 17 ist die Höhe des Bodens des Streugutbehälters 3 (Fig. 1) angedeutet.
*n dem in Fig. 2 linken unteren Sektor der Umfangswand
des Gehäuses 7 befindet sich die Auswurföffnung 19. Die Ober- und Unterkante 19a, 19b der Auswurföffnung
19 wird von auswechselbaren Einschubblechen 21 festgelegt, die in seitliche Führungsrinnen 23
an den Seitenkanten der Auswurföffnung 19 einschiebbar sind. Durch Einsetzen kürzerer oder längerer
Einschubbleche 21 kann die untere Kante 19a und/oder die obere Kante 19b der Auswurföffnung 19 verlagert
werden und dadurch die untere und/oder obere Grenze des Auswurfsektors des Streugutes bzw. der erzielten
Streuspur verändert werden.
Außerhalb der Auswurföffnung 19 ist in Verlängerung
der Wurfrichtung eine Prellvorrichtung 25 angeordnet.
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Diese umfaßt einen bei 27 am Gehäuse angelenkten Ausleger 29, der mittels einer Stellspindel 31 in der
Höhe verstellt werden kann. Der Ausleger 29 trägt einerseits zwei oder mehr Ouerreihen von Federzinken 33
und an seinem Ende eine Prallplatte 35, deren Winkelstellung mittels einer Stellschraube 37 verändert
werden kann. Die Federzinken 33 bewirken eine feinere Verteilung des Streugutess während die Prallplatte 35
eine mehr oder weniger starke Ablenkung nach unten bewirkt.
Beim Umlauf des Schleuderrades 9 ergreifen die Flügel 13 das Streugut, insbesondere den Mist, im oberen Umkehrbereich
ihrer Umlaufbahn, nehmen es auf dem abwärts gerichteten Abschnitt der Umlaufbahn -nit und
schleudern es auf dem wieder ansteigenden Teil der Umlaufbahn durch die AuswurfÖffnung 19 nach außen. Die
Flugelenden bewegen sich nur j &eegr; geringem Abstand von der Umfangswand des Gehäuses 7. Bei Auftreffen auf ein
Hindernis, z. B. einen harten Fremdkörper, können die Flügel 13 in den Gelenken 11 nach hinten ausweichen,
wie bei 13' gestrichelt angedeutet. Die Rückstellkraft
in die Normalstellung kann von der Zentrifugalkraft oder von (nicht dargestellten) Federn ausgeübt werden.
Fig. 4 zeigt einen lotrechten Schnitt durch die Stfeugg
Vorrichtung, wobei wiedefrum das Gehäuse 7, das
Schleuderrad 9 mit den Flügeln 13 und die vom Traktor aus antreibbare Welle 15 dargestellt sind. Fig. 4
zeigt ferner, daß auf dem Boden des Streugutbehälters 3 eine Fördervorrichtung 41 vorgesehen ist, die das
Streugut in den Greifbereich der Schaufeln des Schleuderrades 9 bewegt. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist diese Fördervorrichtung : &igr; Form eines Sogpunktkratzbodens ausgebildet mit Mitnehmerleisten
43, die beiderseits an Ketten 45 befestigt sind, die über angetriebene Kettenräder 47 umlaufen.
Fig. 4 zeigt ferne1" am Auslaßende des Streugutbehälters
3 einen vertikal beweglichen Dosierschieber 49, der an seinem unteren Ende eine Gummidichtung 51 trägt und
mittels eines Hydraulikzylinders 53 vertikal /eratellt
werden kann, um die Menge des vom Kratzboden dem Schleuderrad 9 zugeführten Streugutes zu begrenzen.
Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Streugutes über die Wurfbreite zu erzielen, sind die Flügel
13 des Schleuderrades 9 unterschiedlich geformt, wis bei a, b, c und d in rig. 2 und Fig. 5 angedeutet.
Fig. 5 zeigt jeweils die Breitseite der in Fig. 2 von der Seite dargestellten Flügel 13. Die mit a und b
bezeichneten Flügel tragen an ihrem Ende schaufelartige Ansätze 53, 54, die jedoch unterschiedlich groß und/oder
in Verschiedenem Winkel zur Radiälr.iontung gerteigt Sind.
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Der flügel mit dem größten uhd/öder am stärksten
geneigten Schaufölansatz 53 erzielt die größte
Wurfweite, der Flügel mit dem kleineren Schaufel^ ansatz 54 eine etwas kleinere Wurfweite. Noch geringere
Wurfweiten bewirken die bei c und d gezeigten Flügel, die keine Schaufelansätze aufweisen, bei denen
jedoch an der dem Streugut zugewandten Seitenkante ein in Bewegungsrichtung vorstehendes FiaCheisen angebracht
ist, welches bündig mit der Seitenkante des Flügels verlaufen kann, wie hai dem Flacheisen 55 bei
c, oder aber noch weiter in Richtung auf das Streugut vorstehen kann, wie das Flacheisen 56 bei d. Diese
Flacheisen schneiden nach Art von Messern das Streugut ab. Selbstverständlich können die Wurfschaufeln
53, 54 und Flacheisen 55, 56 auch jeweils an ein und demselben Flügel des Schleuderrades 9 angebracht sein.
Durch die unterschiedliche Ausgestaltung der Flügel erhält man unterschiedliche Wurfv/inkel des Streugutes
von jedem Flügel, und dadurch eine gleichmäßige Verteilung des Streugutes über die gesamte Streubreite.
Fig. 6 zeigt eine Rückansicht des Streugutbehälters bei abgenommener Streuvorrichtung. Der Streugutbehälter
3 hat schräg geneigte Seitenwände 59, die ein gutes Nachrutschen des Mistes oder dgl. zum Boden hin' ermögliehen.
Bei 53 ist der Hydraulikzylinder dargestellt, der den Dosierschieber 49 vertikal verstellt. Diese
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Verstellung kann vorn Traktor aus gesteuert, und die
Stellung des Dosierschiebers mittels eines nach oben ragenden, vom Traktor aus sichtbaren Markierstabes
61 kontrolliert werden. Die vom Traktor aus angetriebene Welle 15, die das Schleuderrad der Streuvorrichtung
antreibt, treibt auch ein bei 63 vom Traktor aus schaltbares Schneckengetriebe an, von dem
aus beiderseits über Kettenantriebe 65 eine horizontale Welle 67 angetrieben wird, auf der die Kettenräder
47 dee Kratzbodens sitzen, und welche die mit den Mitnehmeleisten 43 versehenen Kettenumlauf.
Alle Durchtrittstellen des Gehäuses 7 für Wellen und dgl. bewegliche Teile sind mit entsprechenden Dichtungen
flUssigkeitsdicht abgedichtet.
Versuche mit einer erfindungsgemaßen Streuvorrichtung,
deren Schleuderrad einen Durchmesser von ca. 1100 mm hatte und mit einer sehr hohen Umlaufgeschwindigkeit
von über 500 U/min angetrieben wurde, haben eine ausgezeichnete Streuleistung mit sehr gleichmäßigem Streubild
ergeben, wobei die Streumenge mittels des Dösierschiebers 49 und die Streuweite mittels der Einschiebbleche
21 an der Auswurföffnung 19 sowie auch mittels der Prallvorrichtung 25 sehr genau gesteuert werden
konnte·
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Änderungen und Ausgestaltungen der beschriebenen
AUÖführungsformen sind im Rahmen der Erfindung
selbstverständlich möglich &igr; So kann die Zahl und/oder die Formgebung der Flügel des Schieuderrades 9 verändert
Werden, Die Größe und Orientierung der Auswurföffnung kann anstatt durch die Einschiebbleche
21 auch durch einen verstellbaren Schieber an der Unter- und/öder Oberkante der Auswurföffnung verändert
werden. Die Zuführung des Schleudergutes zum Schleuderrad kann auch mittels einer anders gestalteten
Fördervorrichtung, wie Förderschnecke oder dgl., erfolgen.
- &iacgr;&agr; -
Claims (11)
1. Fahrbare Streuvorrichtung für trockenes oder
nasses otreugut, insbesondere Streufahrzeug für das
Ausbringen von Mist, mit einem Streugutbehälter und
einem an dessen Auslaß angeordneten, mit Flügeln ver-5 sehenen in einer Drehrichtung antreibbarem Schleuderrad, das von einem Gehäuse mit Auswurföffnung umgeben ist,
nasses otreugut, insbesondere Streufahrzeug für das
Ausbringen von Mist, mit einem Streugutbehälter und
einem an dessen Auslaß angeordneten, mit Flügeln ver-5 sehenen in einer Drehrichtung antreibbarem Schleuderrad, das von einem Gehäuse mit Auswurföffnung umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die UmI aufebene
des Schleuderrades (9) im wesentlichen lotrecht
10 und quer zur Fahrtrichtung der Vorrichtung angeordnet ist und daß die Auswurföffnung (19) des Gehäuses (7)
in dem den unteren ansteigenden Sektor der Umlaufbahn der Flügel (13) begrenzenden Abschnitt der Gehäuseumfangswand angeordnet ist, wobei die Unterkante der
in dem den unteren ansteigenden Sektor der Umlaufbahn der Flügel (13) begrenzenden Abschnitt der Gehäuseumfangswand angeordnet ist, wobei die Unterkante der
IS Auswurföffnung vorzugsweise höher als der tiefste Punkt deä
Schleuderfades und ihre Oberkante tiefer als die Achse des SchleudefradeS liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß des Streugutbehälters
(3) oberhalb der Achse des Schleuderrades (9) im Bereich des oberen Abschnitts der Umlaufbahn
der Flügel (13) des Schleuderrades (9) angeordnet ist.
3. Vorrichtung anch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein verstellbarer Schieber
(49) am Auslaß des Streugutbehälters (3) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Streugutbehälter (3)
eine Fördereinrichtung (41) zum Zuführen des Streugutes zum Schleuderrad (9) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Flügel (13) des Schleuderrades (9) an ihrem Ende zur
^adialrichtung abgewinkelte und/oder gekrümmte Wurfschaufeln (53, 54) aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch g e -
kennzeichnet, daß aufeinanderfolgende Flügel (13) unterschiedlich stark abgewinkelte und/oder
gekrümmte oder unterschiedlich große Wurfschaufeln (53,
54) aufweisen, dörart, daß öle Unterschiedliche Wurfweiten
bewirken.
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7. Vorrichtung iiach Anspruch Ij dadurch ge·=
kennzeichnet, daß mindestens ein feil der
FlUgel (13) des Schleuderrades (9) auf ihrer dem Streugutbehäiter zugewandten Seite mit Schneideiementen
(55, 56) versehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die FlUgel (13) des
Schleuderrades (9) gegengelenkig gelagert sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, daß die Höhe der Ünterkante
(19a) und/oder der Oberkante (19b) der Auswurföffnung
(19) des Gehäuses (7) veränderbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Gehäuses
(7) eine der Auswurföffnung (19) vorgelagerte Prallvorrichtung
(25) vorgesehen ist, die mindestens ein Ablenkelement (35) zum Ablenken des Streugutes nach unten
und/oder mindestens ein Zerteilelement (33) zum Zerteilen des Streugutes aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10 gekennzeichnet durch Verstellmittel (31) zum Verstellen
der Prallvorrichtung (25).
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DE8710411U DE8710411U1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Fahrbare Streuvorrichtung für trockenes oder nasses Streugut, insbesondere Mist |
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