DE8708781U1 - Papierbahn mit Faserkörper - Google Patents
Papierbahn mit FaserkörperInfo
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Landscapes
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Description
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Papierbahn mit Faserkörper
Die Neuerung betrifft eine Papierbahn mit einem Faserkörper aus insbesondere langen/ pflanzlichen Fasern. Eine
solche Papierbahn dient insbesondere zur Umhüllung von Substraten bei der Pflanzenanzucht.
Für die Pflanzehänzücht ist es üblich, sogenannte SUbstrat-Töpfe
automatisch herzustellen, die in einem weiteren
Arbeitsgang in ihrem Substrat Samen der Pflanzen aufnehmen. Als Substrat werden beispielsweise Torf, Stein^
wolle und synthetische Substratmischungen verwendet.
Jedes einzelne Substrat hat eine Umhüllung aus einer Papier- oder Vliesbahn und ist mit dieser Umhüllung in
sogenannten Kunststofftabletts einzeln abgestellt. Das
heißt, nach Anbringung der aus der Papier- oder Vliesbahn bestehenden Umhüllung werden die Substrat-Töpfe in die
Kunststofftabletts einzeln eingebracht.
Die Substrat-Töpfe haben ungefähr einen Durchmesser von 20 mm und sind in verschiedenen Längen von etwa 30 bis
130 mm erhältlich.
Das Substrat hat im Substrat-Topf einen relativ hohen Wasseranteil und wird außerdem im Laufe der Anzucht in
regelmäßigen Abständen ziemlich stark gefeuchtet, wodurch für die Mikrobiologie ideale Bedingungen geschaffen werden,
die das Wachstum der Pflanzen begünstigen.
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Unter diesen/ für die Mikrobiologie idealen Bedingungen
Wird abei? die als Umhüllung dienende Papierbahn beispielsweise
durch 'Pilzbefall in kurzer Zeit vollständig
zerstört, so daß sie ihre Aufgabe, eine Handhabung der Substrat-Töpfe au erleichtern, nieht mehr erfüllen kann.
Dies bedeutet, daß ein Transport einzelner Keimlinge kaum
mehr möglich ist, da das diese einzelnen Keimlinge umhüllende Substrat infolge der vollständigen Zerstörung
der Papierbahn außerhalb des Kunststofftabletts sofort auseinanderfällt,
Hier schafft zwar eine Bahn aus einem Kunststoffvlies Abhilfe,
da dieses auch bei hoher Feuchtigkeit nicht verrottet. Ein wesentlicher Nachteil besteht aber darin,
daß ein solches Kunststoffvlies umweltschädigend im Boden zurückbleibt und gegebenenfalls später gesondert entfernt
werden muß.
Wünschenswert wäre daher eine Papierbahn, die einerseits so widerstandsfähig ist, daß sie für eine Anzuchtzeit
von einigen Wochen als Umhüllung des Substrats erhalten bleibt, jedoch andererseits dann verrottet bzw.
sich auflöst, wenn Keimling und Saat fest miteinander verbunden sind. Eine zeitlich verzögerte Auflösung der
Umhüllung kann nun weder durch eine Bahn aus reinem Papier noch durch eine Bahn aus einem Vlies aus synthetischen
Fasern erreicht werden, da bei reinem Papier bereits nach einigen Tagen die Verrottung beginntr während bei einem
Künststoffvlies eine Verrottung durch Mikroorganismen
nicht stattfindet.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Neuerung, eine zur Umhüllung von Substraten bei der Pflanzenanzucht geeignete
Papierbahn zu schaffen, die eine sichere und zuverlässige Umhüllung während einer Anzuchtzeit von einigen
Wochen gewährleistet und die dann nach einigen Wochen verrottet bzw. sich sogar auflöst.
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e Aufgäbe wird neüerungsgemaß bei einer Papierbahn
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf mindestens
einer Oberseite des Päpierkörpers eine Fungizid-Schicht
aufgetragen ist.
Diese Fungizid-Schicht hemmt das Wachstum von Mikro-^
Organismen/ wodurch die Verrottung der Papierbahn in gewünschter Weise verhindert werden kann.
Beim Auftragen der Fungizid-Schicht durchdringt das Fungizid der Fungizid-Schicht auch den Faserkörper, so
daß das Fungizid im Faserkörper ein von der Oberseite des Faserkörpers aus abnehmendes Konzentrationsgefälle
hat.
Gewöhnlich genügt es, wenn die Fungizid-Schicht auf eine
Oberseite des Fäserkörpers aufgetragen wird. In Spezialfallen
kann es jedoch auch möglich sein, die Fungizid-Schicht auf beide Oberseiten des Faserkörpers aufzutragen,
wobei dann die Konzentration an Fungizid etwa in der Mitte des Faserkörpers am geringsten ist.
Die Dosierung des Fungizids im Faserkörper des Papieres wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß eine zeitverzögerte
Verrottung nach etwa sechs Wochen oder einer längeren oder kürzeren gewünschten Zeit eintritt.
Das Flächengewicht des Faserkörpers und der Fungizid-Schicht kann beispielsweise 15 bis 40 g/m2 betragen. Das
heißt, für die Herstellung der Papierbahn kann beispielsweise eine 20-grammige Papierbahn im herkömmlichen Verfahren
auf einer Papiermaschine gefertigt werden, wobei bevorzugt lange natürliche Fasern aus beispielsweise
Manila und Nadelholz besonders geeignet sind. Insbesondere Manila-Fasern sind sehr vorteilhaft, da sie bereits eine
hohe initiale Festigkeit besitzen und in der Lage sind,
ein luft- und wasserdurchlässiges, Voluminöses Papier Zu
bilden.
&dgr; Bei der Umhüllung feuchter Substrate mit der Papierbahn
ist eine hohe Naßfestigkeit räer Papierbahn unbedingt notwendig.
Naßfestigkeit und Trcckenfestigkeit von einer Papierbahn stehen immer in einem bestimmten Verhältnis
zueinander. Daher muß bereits auf der Papiermaschine eine sehr hohe Trockenfestigkeit in beiden Richtungen/ nämliüh
in der Maschinenlaufrichtung und in der Richtung senkrecht hierzu, erreicht werden.
Zweckmäßigerweise hat die Papierbahn in Längs- und Querrichtung eine gleich hohe mechanische Reißfestigkeit, die
in nassem Zustand mindestens 5 N/15 mm Streifenbreite betragen sollte.
Für die Erhöhung der Naßfestigkeit ist die Papierbahn mit einem Naßverfestigungsmittel behandelt. Hierfür kann
ein übliches, auf dem Markt erhältliches Naßverfestigungsmittel verwendet werden.
Der Auftrag der Fungizid-Schicht bzw. dessen Dispersion in den Faserkörper der Papierbahn kann in einer herkömmlichen
Leimpresse oder mit einer ähnlichen Auftragseinrichtung in der Papiermaschine erfc"".gen. Als Beispiel
für das Auftragen der Fungizid-Schicht sei ein Ansatz einer 0,5%-igen Lösung mit dem Fungizid Circobin der
Firma BASF erwähnt.
Die Fungizid-Schicht wird also in der Papiermaschine auf eine Oberseite der oben beschriebenen Papierbahn aufgetragen,
so daß etwa 9 % dieses Fungizids, bezogen auf das
absolut trockene Papiergewicht im Papier insgesamt vorhanden sind. Die Siebseite, auf der der Fungizid-Auftrag
vorgenommen wird, enthält dabei eine wesentlich höhere Konzentration als die gegenüberliegende Oberseite der
Papierbahn, so daß letztlich auf der Siebseite eine dünne Fungizid-Schicht zurückbleibt, während die gegenüberliegende
Oberseite der Papierbahn nur eine geringe Fungizid-Konzentration aufweist und das Fungizid in seiner Konzentration
kontinuierlich von der Siebseite zur Oberseite abnimmt.
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Nach dem Auftragen der Fungizid-Schicht wird die Papierbahn schließlich getrocknet.
Versuche mit der neuerungsgemäßen Papierbahn haben er-IB
geben, daß diese als Umhüllung von Substraten ausgezeichnet geeignet ist: nach etwa drei Wochen war die Papierbahn
noch völlig erhalten und der Keimling bzw. die Pflanze noch nicht herangewachsen. Nach sechs 'Wochen war
die Pflanze aber bereits so weit herangewachsen, daß das Substrat an ihren Wurzeln festhing, während die Papierbahn
bzw. die Papierumhüllung praktisch vollständig verrottet war bzw. nicht mehr festgestellt werden konnte.
Selbstverständlich darf der Anteil an Fungizid in der Papierbahn nicht so hoch gewählt weirden, daß er den Keimling
am Wachstum hindert. Vorteilhaft ist der oben erwähnte Gewichtsanteil der Fungizid-Schicht von etwa
9 Gew.-% des Trockengewichtes des Faserkörpers.
Die neuerungsgemäße Papierbahn erlaubt also durch gesteuerte
Fungizidbehandlung eine Einstellung der Verrottungszeit
auf beispielsweise sechs Wochen, was ein für die Pflanzenanzucht besonders geeigneter Wert ist.
Nachfolgend wiifd die Neuerung anhand der Zeichnung näher1
erläutert* fiä zeigen!
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Fig. 1 einen Querschnitt durch die neuerungsgemäße Papierbahn und
Fig. 2 den Verlauf der Fungizid-Konzentration in der
neuerungsgemäßen Papierbahn.
Fig- I zeigt einen Schnitt durch eine neuerungsgemäße
Papierbahn 1, die einen Faserkörper 2 aus langen Manila-Fasern 4 aufweist. Auf die Siebseite 5 der Papierbahn 1
ist eine Fungizid-Schicht 3 aufgetragen, d.h., die Siebseite 5 der Papierbahn 1 weist eine Oberflächenschicht 3
hoher Fungizid-Konzentration auf.
Das Fungizid der Fungizid-Schicht 3 dispergiert in den Faserkörper 2, so daß dort eine stetig von der Siebseite
zur Oberseite 6 abnehmende Fungizid-Konzentration K vorliegt, wie dies schematisch in Fig. 2 gezeigt ist.
Die neuerungsgemäße Papierbahn 1 hat also auf ihrer einen
Oberseite, nämlich der Siebseite, eine Schicht 3 mit hoher Fungizid-Konzentration, während die gegenüberliegende
Oberseite 6 dieser Papierbahn 1 nur eine schwache Fungizid-Konzentration zeigt.
Selbstverständlich kann die Papierbahn 1 auch beidseitig
mit einer Fungizid-Schicht versehen werden. Dann sind
beide Oberseiten/ nämlich die Siebseite und die gegenüberliegende Oberseite mit Schichten hoher Fungizid-Konzen-OQ
tration versehen, während der Faserkörper in seiner Mitte eine relativ geringe Fungizid-Konzentration besitzt.
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Claims (9)
1. Papierbahn mit einem Faserkörper (2) aus insbesondere langen, pflanzlichen Fasern (4), dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens einer Oberseite des Faserkörpers (2) eine Fungizid-Schicht (3) aufgetragen ist.
2. Papierbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fungizid der Fungizid-Schicht (3) auch den Faserkörper (2) durchdringt und in diesem ein von der
Oberseite des Faserkörpers (2) aus abnehmendes Konzentratiotisgeiälle
hat.
3. Papierbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern (4) aus Manila-Fasern und Nadelholz bestehen.
4. Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengewicht des Faserkörpers
(2) und der Fungizid-Schicht (3) 15 bis 40 g/m2 beträgt.
5. Papierbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet/
daß das Flächengewicht 20 g/m2 beträgt.
&bgr;« Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Papierbahn in Längs-" und Querrichtung
eine gleich hohe mechanische Reißfestigkeit aufweist,
7. Papierbahn nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet/
daß die Reißfestigkeit in Längs- und Querrichtung in
• « Z . · · ta r·»· r· &lgr;· ti
nassem Zustand mindestens 5 N/15 mm Streifenbreite beträgt.
5
8. Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem Naßverfestigungsmittel
behandelt ist.
9. Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
10 gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil der Fungizid-Schicht (3) etwa 9 Gew.-% des Trockengewichts des
Faserkörpers (2) beträgt.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8708781U DE8708781U1 (de) | 1987-06-24 | 1987-06-24 | Papierbahn mit Faserkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8708781U DE8708781U1 (de) | 1987-06-24 | 1987-06-24 | Papierbahn mit Faserkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8708781U1 true DE8708781U1 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=6809400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8708781U Expired DE8708781U1 (de) | 1987-06-24 | 1987-06-24 | Papierbahn mit Faserkörper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8708781U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE8712609U1 (de) * | 1987-09-18 | 1988-01-07 | Nölken GmbH, 5340 Bad Honnef | Vorrichtung zum Pflanzenschutz |
-
1987
- 1987-06-24 DE DE8708781U patent/DE8708781U1/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE8712609U1 (de) * | 1987-09-18 | 1988-01-07 | Nölken GmbH, 5340 Bad Honnef | Vorrichtung zum Pflanzenschutz |
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