DE870428C

DE870428C - Elektrisches Bahnfahrzeug, dessen Schaltapparate in besonderen Schutzkaesten unterhalb des Bahnfahrzeuges angeordnet sind

Info

Publication number: DE870428C
Application number: DES23380A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dipl-Ing Siemsen
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1951-06-05
Filing date: 1951-06-05
Publication date: 1953-03-12

Description

Bei elektrischen Bahnen, vorzugsweise solchen mit Fernsteuerung, werden die elektrischen Schaltapparate aus Raummangel in der Regel in besonderen Schutzkästen unter dem Wagen angeordnet. Würde man diese Schutzkästen unmittelbar am Wagenuntergestell, also geerdet, aufstellen, so bestände besonders bei hohen Gleichspannungen die Gefahr, daß durch das Schaltfeuer, beispielsweise bei den Schützen, Überschläge nach der Kastenkonstruktion stattfinden 'könnten. Um solche Störungen fernzuhalten, pflegt man die Schutzkästen isoliert am Wagen aufzuhängen. Das trägt jedoch die Gefahr in sich, daß bei ,Isolationsfehlern ein Schutzkasten unbemerkt unter Spannung kommen kann, wodurch bei Berührung durch .das Bahnpersonal oder Unbefugte Unglücksfälle entstehen können.
Erfindungsgemäß wird zwischen Schutzkastenkonstruktion und Wagenerde die Wicklung eines den Hauptautomat steuernden Hilfsrelais geschaltet. Sobald ein Schutzkasten eine unzulässig hohe Spannung gegen Erde erhält, spricht das Hilfsrelais an und schaltet den Hauptautomaten aus, so daß sämtliche hinter diesem liegenden Apparate von der Oberleitung getrennt werden. Es kann für jeden Schutzkasten ein besonderes Hilfsrelais vorgesehen werden; es können aber auch sämtliche Schutzkästen untereinander und mit der Wicklung eines Hilfsrelais verbunden werden.
Außerdem kann es vorteilhaft sein, das Hilfsrelais außer mit einem Arbeitskontakt mit einem zusätzlichen Ruhekontakt zu versehen, über. den die Ausschaltspule des eigenen Automaten an die durchgehende Zugsteuerungsleitung angeschlossen ist. Dadurch wird erreicht, daß jeweils nur der Automat derjenigen Wageneinheit ausgeschaltet wird, in der ein Schutzkasten Spannung gegen Erde erhalten hat, ohne daß die anderen Automaten des Zuges in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Hilfsrelais kann noch so eingerichtet sein, daß es sich in seiner eingeschalteten Stellung festklinkt und mittels eines Zeichens Art und Ort der Störung anzeigt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die beiden mit einer Kurzkupplung versehenen Wagen A und B stellen eine Wageneinheit dar; die elektrischen Schaltapparate sind auf die am Wagenunterteil mittels Isolatoren I aufgehängten Schutzkästen K verteilt. Die Schutzhüllen aller Apparatekästen der Einheit sind untereinander und mit der Wicklung des Hilfsrelais R verbunden, deren anderer Anschluß an Wagenerde E liegt. Im Wagen A befindet sich der Hauptautomat H, der, wenn abgeschaltet, alle Verbraucher vom Stromabnehmer abtrennt. Sowohl Hilfsrelais R als auch Hauptautomat H können natürlich ebenfalls in einem isoliert aufgehängten Kasten untergebracht sein.
Über die durchgehende Steuerleitung 24 können die Automaten des ganzen Zuges in der üblichen Weise durch die Momentschalter S gemeinsam abgeschaltet werden. Über den rechten Ruhekontakt des Hilfsrelais R ist die Ausschaltspule des eigenen Automaten an die durchgehende Zugsteuerungsleitung u angeschlossen, wenn die Apparateschutzl&sten spannungslos sind. Erhält nun einer der Schutzkästen ein Potential gegen Erde, so schaltet das Hilfsrelais R ein. Durch Öffnen seines Ruhekontaktes trennt das Hilfsrelais R zunächst die Leitung v von der Zugsteuerungsleitung u ab und legt sodann über seinen linken Arbeitskontakt die Ausschaltspule seines Automaten an .die Steuerspannung Ust. Dadurch wird nur der Automat derjenigen Wageneinheit ausgeschaltet, in der ein Schutzkasten Spannung führt, ohne daß die anderen Automaten des Zuges in Mitleidenschaft gezogen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrisches Bahnfahrzeug, dessen Schaltapparate in besonderen Schutzkästen unterhalb des Bahnfahrzeuges angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schutzkastenkonstruktion und Wagenerde die Wicklung eines den Hauptautomat steuernden Hilfsrelais geschaltet ist.
2.. Bahnfahrzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsrelais (R) außer einem Arbeitskontakt einen zusätzlichen Ruhekontakt hat, über den die Ausschaltspule des eigenen Automaten (H) an die durchgehenden Zugsteuerungsleitung .(u) angeschlossen ist.
3. Bahnfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsrelais mit einer Vorrichtung versehen ist, die das Hilfsrelais in der eingeschalteten Stellung festklinkt und mittels eines Zeichens Art und Ort der Störung anzeigt.