DE866489C - Praeparate von Hormoncharakter zur Foerderung des Pflanzenwachstums - Google Patents

Praeparate von Hormoncharakter zur Foerderung des Pflanzenwachstums

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DE866489C
DE866489C DEB8167D DEB0008167D DE866489C DE 866489 C DE866489 C DE 866489C DE B8167 D DEB8167 D DE B8167D DE B0008167 D DEB0008167 D DE B0008167D DE 866489 C DE866489 C DE 866489C
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DE
Germany
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thiourea
preparations
hormonal
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plant growth
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DEB8167D
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English (en)
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Hugo Dr Salaschek
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Gebr Borchers AG
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Gebr Borchers AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N47/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
    • A01N47/08Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
    • A01N47/28Ureas or thioureas containing the groups >N—CO—N< or >N—CS—N<

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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Description

  • Präparate von Hormoncharakter zur Förderung des Pflanzenwachstums Die Erfindung betrifft Präparate mit Hormonwirkung zur Förderung des Pflanzenwachstums in den Regionen der Wurzel, des Sprosses, der Blüten. Blätter, Früchte und Samen.
  • Es ist bekannt, daß z. B. die Phenyl-, Naphthy 1-und Indolessigsäure, die Phenoxy- und Naphthoxyessigsäure sowie deren Substituenten und Derivate als Pflanzenwuchsstoffe verwendet werden können. In größerem Umfange konnten sich aber diese und andere synthetische Pflanzenhormone in der Praxis noch nicht durchsetzen, da vielfach bisher oft nicht voll aufgeklärte Schädigungen an den Pflanzen auftraten und somit nur ein unsicherer Erfolg gewährleistet werden konnte. So wurden b; achtliche Wachstumshemmungen wirksamer Wuchsstoffkonzentrationen bei erhöhten Anwendungstemperaturen (über io") festgestellt. In eigenen Untersuchungen konnten noch schärfer ausgeprägte Schädigungen der Pflanzen beobachtet werden, wenn das verwendete Lösungswasser für die horinonwirksamen Stoffe unter einen piI-Wert von etwa 6 sank.
  • Es wurden z. B. Apfelbäume gegen Ende der Blüte mit 1-Naphtliylacetainid und 1-Naplithylessigsäure (2o Mg/1 1 Wasser) behandelt. Hierzu wurde in zwei Parallelversuchsreihen das Wasser aus zwei Wiesenbächen verwendet. Während in der Reihe A das Spritzwasser einen pH-@'fert von 6,8 aufwies, zeigte das der Reihe B nur den pH-Wert von 5,8. In der Reihe A konnte ein Mehrertrag zu »Unbehandelt« von 35 bis 62% verbucht werden, während die Reihe B einen Minderertrag von durchschnittlich 7 % ergab und außerdem Blattverkrümmungen, zeigte.
  • Radieschensamen (Nonplusultra) wurden mit 1-Naphthylacetamid und p-Chlorphenoxyessigsäure (üoo mg/i 1 Wasser) hormon.isiert. Wieder wurde Bachwasser mit den obenerwähnten pH-Werten (6,8 und 5,8) gewählt. Dabei zeigte der Versuch »ph-Wert 6,&« einen normal aussehendenErnteertrag (56% mehr als »Unbehandelt«),, während der Versuch »pn-Wert 5,8« (Minderertrag von io%) über 5o% Doppelradieschen, ergab und somit eine beachtliche Verlusternte eintrug.
  • Gleiche Erscheinungen wurden beobachtet, wenn staubförmig hormonisierte Samen (o,3 % 1-Naphthylacetami.d + 99,7% Talkum) in oberflächlich versauerten Boden (pH-Wert 5,7) ausgesät wurden.
  • Es wurde nun gefunden, daß pflanzliche synthetische Wuchsstoffe ihre schädigende Wirkung .bei höheren Temperaturen bzw. niederen pH-Werten fast vollständig verlieren, wenn erfindungsgemäß bei Verwendung wäßriger Lösungen die Thioharnstoffkonzentration-zwischen o,o2% und o,20/,o liegt. Während man bisher der Auffassung war, daß der Thioharnstoff in niedrigen Konzentrationen, die Aufnahme des Hormons durch die Pflanzen beschleunigt, konnte bei den höheren Konzentrationen nach der Erfindung festgestellt werden, daß im Gegensatz zu früheren Angaben die Hormonwirkung gebremst werden konnte. Es scheint hier eine Parallele der Umkehrwirkungen zwischen geringen und hohen Dosierungen zur Homöopathie vorzuliegen. Infolgedessen konnten mit den angegebenen Thioharnstoff-Zumischungs-Konzentrationen verlangsamte Wuchsstoffwirkungen erzielt werden, die besonders die Gefährdung durch Überdosierung, pH-Erniedrigung und Temperaturwechsel in der Praxis vermindern. Schädliche Überdosierungserscheinungen sind mit dem neuen Mischungsverhältnis weniger zu erwarten als bei den früher angewandten geringfügigen Thioharnstoffmengen.
  • Bei staubförmig zur Anwendung kommenden Wuchsstoffmischungen ergab-en die Präparate die größte Breitenwirkung, in denen Thioharnstoff in der zwei- bis hundertfachen, Menge des Hormonwirkstoffes beigemischt wurde. Kommen schwächer wirksame Hormonwirkstoffe zur Anwendung (z. B. Phenylessigsäure), so ist darauf zu achten, daß die Thioharnstoffmenge in der gesamten Staubmischung 2o% nicht übersteigt.
  • Es ist zwar schon in der Patentschrift 716 342 die Mischung von hormonwirksamen Säureamiden mit Thioharnstoff hervorgehoben worden, um die Aufnahme der wuchsstoffwirksamen Substanz zu beschleunigen (S.:2, Zeile 118, bis S. 3, Zeile i), doch sind die hierfür genarinten Thioharnstoffkonzentrationen sehr gering (S.2, Zeile 65 bis 70; S. 3, Zeile 62 bis 68, Ausführungsbeispiele 3 und 4). Andererseits wurden auch schon überhohe Thioharnstoffkonzentrationen verwendet, um die Keimung bzw. Wurzelbildung zu beschleunigen. Diese Konzentrationen (o,25 bis o,30/0 Thioharnstoff) wirken sich aber in Verbindung mit synthetischen Wuchsstoffen oft schädigend aus.
  • Im weiteren Verlauf der Untersuchungen konnte gefunden werden, daß noch eine wesentliche Verbreiterung der praktischen Wirksamkeit (Temperatur, pH-Wert) erreicht werden kann, wenn zu den genannten Wuchsstoff-Thioharnstoff-Gemischen Ascorbinsäuren zugefügt werden. Hierbei zeigte überraschenderweise die d-Araboascorbinsäure (Isovitamin C) die wirtschaftlich größte Brauchbarkeit, obwohl sie in der Humanmedizin etwa zwanzigmal schwächer wirksam ist als die 1-Ascorbinsäure. Den obengenannten erfindungsgemäßen Wuchsstoff-Thioharnstoff-Mischungen beigemengt, ist die d-Araboascorbinsäure der 1-Ascorbinsäure ungefähr gleichwertig. Da das Isovitamin C jedoch fast zehnmal billiger ist als die 1-Ascorbinsäure, ist im genannten Anwendungsbereich erstere wirtschaftlicher als letztere. Beispiele i. Radieschensamen der Sorte Dreienbrunnen wurden 2q. Stunden vor der Aussaat in einer wäßrigen Lösung von ioo mg 1-Naphthylacetamid, 2ooo mg Thioharnstoff und Zoo mg Isoascorbinsäure in i 1 Wasser vorgequollen. Der Ernteertrag war gewichtsmäßig um 45 % höher, als er mit den unbehandelten Samen auf gleicher Parzelle erzielt wurde, und um 30 % höher als bei Verwendung von 1-Naphthylacetamid allein. Thioharnstoff oder Isoascorbinsäure allein oder im Gemisch angewandt bewirkten keine Ertragssteigerung. Durch die obenerwähnte Mischung konnte also eine potenzierte Wirkung erzielt werden. Die gleichen Ergebnisse wurden durch eine Trockenbeizung des Saatgutes erreicht, die mit einer Mischung von 30 g Talkum, 75 mg 1-Naphthylacetamid, 3oo mg Thioharnstoff und 6o mg Isoascorbinsäure durchgeführt wurde.
  • 2. Eine Lösung von 2,5 g 1-Nap'hthylessigsäure -1-'3,5 g Isovitamin C+40 g Thioharnstoff auf ioo 1 Wasser ergab bei der Bespritzung von gerade verblühten Apfelbäumen (Cox-Orange) einen Erntemehrertrag von 72%. Gleichkonzentrierte 1-Naphthylessigsäure, für sich allein angewandt, verminderte die Ernte um i2@% und schädigte Blätter und Früchte zum Teil durch Verkrümmungen. Thiohargstoff und Isovitamin C allein oder in Mischung verwendet hatten keinerlei Einfluß auf die Fruchtbildung.
  • 3. In eine Lösung von ioo mg p-Chlorphenoxyessigsäure+ioo mg Isovitamin C-1-1,7 g Thioharnstoff auf 1 1 Wasser wurden ioo Pappelstecklinge 12 Stunden lang mit dem unteren, Ende etwa 2 cm tief eingetaucht und hierauf ausgepflanzt. Nach 3 Monaten waren 97 Stecklinge gut bewurzelt. »Unbehandelt« zeigte,dagegen nur 270% bewurzelte Stecklinge. Reine p-Chlorphenoxyessigsäure erzielte 4% bewurzelte Stecklinge, die jedoch starke Kallusbildung aufwiesen, so daß der Bewurzelungseffekt vermindert war. Thioharnstoff und Isovitamin C allein oder in Mischung erreichten nur eine geringfügige Verbesserung (unter 5 0/0), v die innerhalb der normalen Schwankungszone bei »Unbehandelt« liegt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Präparate von Hormoncharakter zur Förderung des Wachstums von Pflanzen oder Pflanzenteilen, bei welchen synthetische Pflanzenwuchsstoffe in bestimmten Mengenverhältnissen mit Thioharnstoff und/oder seinen Derivaten gemischt zur Anwendung kommen, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung wäßriger Lösungen die Thioharnstoffkonzentration zwischen o,o2 und o,2 %, bei Verwendung von Stäuben vornehmlich zwischen der zwei- bis hundertfachen Menge des Hormontv irkstoffes liegt, ohne daß diese jedoch in der Gesamtmenge des Staubes 2o "/o übersteigt, wobei die Präparate vorzugsweise mit d-Araboascorbinsäure gemischt zur Anwendung kommen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 716 34.2.
DEB8167D 1944-01-21 1944-01-21 Praeparate von Hormoncharakter zur Foerderung des Pflanzenwachstums Expired DE866489C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE716342C (de) * 1938-12-23 1942-01-20 American Chem Paint Co Foerderung des Pflanzenwachstums

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE716342C (de) * 1938-12-23 1942-01-20 American Chem Paint Co Foerderung des Pflanzenwachstums

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