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Gerät und Verfahren zum Herstellen von geformten Stücken aus bildsamem
Material Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät und ein Verfahren zum Herstellen
von geformten Stücken aus bildsamem Material. Das Ziel der Erfindung ist, ein Gerät
für diesen Zweck zu schaffen, das billig in der Herstellung ist und leicht umgestellt
werden kann, um Stücke weit verschiedener Formen herzustellen. Während die Erfindung
nachfolgend nur in ihrer Anwendung auf die Herstellung von Formen aus eßbarem Material
betrachtet ist, ist diese jedoch nicht hierauf beschränkt.
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Im Hinblick auf den Zweck der Erfindung besitzt das Gerät einen Behälter
für bildsames Material, eine gelochte Wand für diesen Behälter und eine Einrichtung,
um das Material aus dem Behälter durch die Löcher in der Wand mit über die Breite
der Wand fortschreitend ansteigender Geschw indigkeit herauszupressen. Im Gebrauch
wird die waagerechte Wand in einer im wesentlichen waagerechten Lage gehalten, obgleich
sie auch ganz spitz zu der Seite hingeneigt sein kann, ,an der das Material langsamer
herausgedrückt wird.
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Die Löcher in der Platte haben vorzugsweise die Form von entweder
in Längsrichtung, Seitenrichtung oder schräg zu der Länge der Wand angeordneten
Schlitzen. Solche Schlitze sollen eine Breite in der Größenordnung von etwa 3 bis
6 mm (1/b' bis 1/4') haben und können von einer mittleren Öffnung größerer Weite
sich strahlenförmig nach außen erstrecken.
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Die Wirkung ,des Herausp-ressens des Materials durch- die Löcher mit
über die Breite der Behälterwandung ansteigender Geschwindigkeit ist die, daß sich
die einzelnen Bänder aus herausgepreßtem Material zu der Seite mit langsamer Geschwindigkeit
hin rollen. Wenn mehrere solcher Schlitze vorhan:den sind, streben die Bänder danach,
sich übereinanderzurollen
und eine massive Form-zu ergeben, die
aus den einzelnen Biändern zusammengesetzt ist und noch die Form dieser einzelnen
Bänder enthält. Es ist leicht festzustellen, daß eine große Zahl verschiedener massiver
Formen dadurch hergestellt werden kann, daß man gelochte Platten mit verschiedener
.Anordnung von Schlitzen oder anderen Auspreßöffnungen verwendet.
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Somit ist eine halbrunde Öffnung mit ein. oder mehreren radial von
diesen ausgehenden Schlitzen eine andre Lochform, die bei der Erfindung Anwendung
findet.
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Bei einem entsprechend der Erfindung hergestellten Gerät ist die .gelochte
Platte in der Fbrm einer Schablonenplatte hergestellt, die, um. die Herstellung
_ einer Vielzahl von unterschiedlichen Formen zu @ermö:glichen, leicht .entfernt
und durch andere solcher Platten ersetzt werden kann, die eine andere Anordnung
von Löchern-haben.
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Die zum Herauspressen des Materials aus dem Behälter benutzte Einrichtung
kann jede übliche Form haben. Beispielsweise kann sie aus einer an einer ihrer Kanten
drehbar gelagerten Platte bestehen, deren Drehachse sich parallel und dicht an einer
Kante,der gelochten Wand in solcher Weise erstreckt; daß, wenn :die Platte um ihr
Drehlager zu der gelochten Wand hin geschwenkt wird, das Material nacheinander aus
den Löchern herausgepreßt wird.
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Infolge der bogenförmigen 'Bewegung der Platte kommt das näher der
Drehachse herausgepreßte Material langsamer heraus als . das weiter von der Drehachse
entfernt herausgepreßte Material, so daß das herausgepreßte Material die Neigung
hat, sich zur Drehachse hin zu rollen.
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Vorzugsweise wird an der anderen Seite der Drehachse eine ebene Fläche
vorgesehen; auf die sich die Streifen des herausgepreßten Materials rollen und die
herausgepreßten Formen bilden rönnen. Diese Fläche kann entweder als ein Teil des
Geräts oder als eine Verlängerung der Schablonenplatte, wo eine solche verwendet
wird, ausgebildet werden.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Fig. i ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Geräts gemäß
der Erfindung, die als Küchengerät gedacht ist; um Kartoffelschnee oder Kartoffelpürree,
Backteig und andere bildsame, aus eßbaren Substanzen hergestellte Gemenge in verschiedene
Zierformen zu bringen; Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das in Fg. i gezeigte Gerät;
Fig.3 zeigt das Herstellen eines, bei dem Gebrauch des Geräts geformten Stüches;
Fig. q: und 5 zeigen andere Schablonenformen, Das in Fig. i und 2 :gezeigte Gerät
besitzt einen Behälter oder Hauptkörper vön teilzylindrischer Form, der eine bogenförmige
Wand v und Sektoren entsprechende Abschlußwända 21 aufweist, die insgesamt aus Blech
geformt sind. Die Abschlußwände 2 sind weiterhin durch einen Querteil 3 verbunden,
der an einem als B'lechpreßteil ausgebildeten Handgriff 4 befestigt ist.
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Die Oberkante der Wand i ist zur zusätzlichen Verstärkung nach innen
flach umgeschlagen. Ähnlich sind die Oberkanten der Abschlußwände z nach innen abgekantet,
um dieKanten zu verstärken und gleichzeitig als unterer Teil für eine Schieberführung
zu dienen, deren oberer Teil durch besondere Winkelteile 5 gebildet wird, die an
.den Abschlußwänden 2 angelötet oder in anderer Weise befestigt sind. -Die Schieberführung
kann eine Schablonenplatte 6 aufnehmen, die in dem gezeigten Beispiel eine Mehrzahl
von sich in Längsrichtung erstreckenden,, als Auspreßlöcher bzw. -öffnungen dienenden
Schlitzen 7 und außerdem eine ebene hintere Fläche 8 aufweist, um die durch das
.durch die Schlitze 7 erfolgende Auspressen des Materials gebildeten Formen aufzunehmen.
Alternativ dazu können die Teile 5 weggelassen werden, wobei dann die Platte 6 am
Anfang zwischen der nach innen umgeschlagenen Kante der Wand i- und unter der nach
innen abgekanteten oberen Kante der A;bschlußwänd'e 2 geführt ist, wobei das vordere
Ende der Platte 6 dann gegen die nach oben gerichtete Bewegung -durch die nach-
innen abgekanteten Teile der Abschlußwände 2 festgehalten wird.
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Eine weitere Abwandlung,, die getroffen werden kann, um Material zu
sparen, wenn zwei oder drei auswechselbare Schablonenplatten vorgesehen sind, ist
.die, daß man über dem Handgriff in einer der. hinteren. Fläche 8. der Schablonenplatte
ent= sprechenden Lage ein ebenes Blech befestigt. Die Kante der Schäblonenplatte
bewegt sich dann, .wenn diese vollständig eingeführt wird, auf dieses Blech zu.
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In den A,bschlußwänden ist im wesentlichen in der Achse des Bogens
der Wand i eine schwingende Druckplatte 9 gelagert, die eine um einen als Drehzapfen
wirkenden Stift i,o gerollte obere Kante aufweist. Der Stift io ist vorzugsweise
herausnehmbar, um zu ermöglichen, daß die Platte 9 zur vollständigen Reinigung des
Geräts, herausgezogen werden kann.
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Der Spielraum zwischen der Platte 9 und der Wand i, und- den Abschlüßwänden
2 ist, verglichen mit der Breite der Schlitze 7, gering. Diie Platte braucht jedoch
nicht sehr eng an der Wand bzw. den Abachlußwän;den anzuliegen. Um zu verhindern,
daß die Platte 9 weiter als die in Pia. i gezeigte Stellung zurückschwingt, ist
ein Anschlag vorgesehen. ° Die Druckplatte ist so ausgebildet, daß sie mit Hilfe
eines an der Platte 9 drehbar befestigten und in Längsrichtung zu dem Handgriff
q. beweglichen, jedoch mit diesem nicht -verbundenen Hebels i I nach oben bewegt
werden kann. Der Hebel i i könnte jedoch auch mit dem Handgriff verbunden und so
gestaltet sein, daß er mit der Platte 9 in gleitendem Eingriff steht.
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Zum Gebrauch wird der Behälter mit einem bildsamen Gemenge, wie beispielsweise
Kartoffelpüree, gefüllt. Dann wird die Schablonenplatte 6 in die
Führung
eingeführt und in die richtige Lage gebracht.
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Dadurch, daß der Hebel bei im wesentlichen waagerechter Haltung des
Geräts nach oben bewegt wird, drückt die Platte 9 das Gemenge durch die Schlitze
7 heraus. Wie bereits erläutert, streben die Bänder des bildsamen Materials danach,
sich zu dem Drehpunkt hin zu rollen. In dem Maße, wie sie sich rollen, streben sie
danach, sich abhängig von der Konsistenz des Gemenges unter ihrem eigenen Gewicht
zu biegen, bis die Vorderkanten der Streifen den ebenen Teil 8 der Schablonenplatte
6 berühren. Durch das weitere Herauspressen des Materials aus dem Schlitz 7 rollen
sich dann die Streifen in der in Fig. 3. dargestellten Art übereinander.
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Wenn eine Form der gewünschten Größe hergestellt ist, kann -sie mittels
eines Schaufelmessers von dem ebenen Teil 8 abgenommen und, wenn sie aus Kartoffelpüree
hergestellt ist, dann aufgetragen oder weiterhin gebacken werden.
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Es ist leicht festzustellen, daß die Konstruktion des in den Figuren
gezeigten Geräts weiter abgewandelt werden kann, ohne in irgendeiner Weise von dem
Rahmen der Erfindung abzuweichen. In einer abgewandelten Konstruktion mag .die Druckplatte
9 deshalb ganz bis zu dem Handgriff zurückschwingen können, um den Behälter ohne
Heraus nehmen der Schablonenplatte füllen zu können.
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Eine weitere Abwandlung, die getroffen werden kann, ist die, dal3
die ebene, die Form aufnehmende Fläche ein von der Schablonenplatte getrennter Teil
ist, der die, Form einer Schieberplatte hat, die über die Oberseite der Schablonenplatte
bewegt werden kann, um die Bänder des heraus.gepreßten :Materials abzuschneiden.
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Wie bereits erläutert, hat das beschriebene Gerät einen weiten Anwendungsbereich
bei der Herstellung von Fbrmen aus eßbaren, bildsamen. Gemengen, zu denen auch Kartoffelpüree,
Backteig und Zuckerguß zu rechnen sind.