DE864305C - Verfahren zur Herstellung von Ziehmitteln fuer kalt zu verformendes Material - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Ziehmitteln für kalt zu verformendes Material Zum Ziehen von Drähten oder 1sonstigem kalt verformbarem stangen- oder röhrenförmigem Material benötigt man Ziehmittel, die dem zu ziehenden Material die erforderliche Gleitfähigkeit im Ziehwerkzeug geben und dieses weitgehend schonen und dadurch eine möglichst lange Einhaltung der ursprünglichen Abmessung desselben ermöglichen. Als Ziehmittel sind verschiedene Öle und Fette sowie harte Natronseifen bekannt. Man hat in neuerer Zeit auch versucht, Salze bestimmter Fettsäuren, wie Aluminium-, Blei- oder Calciumstearat, als Ziehmittel zu verwenden. Hierbei ist aber zu beachten, daß diese Produkte nicht für sich allein, sondern in Anwesenheit eines Verschnittmittels verwendet werden, wozu man bisher gelöschten, getrockneten Kalk verwendete. Versuche haben nun ergeben, daß die Wirksamkeit eines derartigen Ziehmittels nicht nur von der Art der gewählten Fettsäure und derArt des Salzes derselben abhängig ist, sondern auch maßgebend von der Wahl des Verschnittmittels und ebenso wesentlich von der Art und Weise beeinflußt wird, wie fettsaures Salz und Verschnittmittel miteinander gemischt sind, d. h. wie die Gesamtmischung hergestellt wird.
• Bei einer trockenen Mischung von für sich hergestelltem fettsaurem Salz und dem Verschnittmittel, wie z. B. Calciumhydroxyd, besteht die Gefahr, daß bei der Verwendung einer solchen Mischung im Drahtzug eine Entmischung eintritt dadurch, daß der Draht die Mischungspartner nicht in dem gewählten Mischungsverhältnis in das Ziehwerkzeüg -mitnimmt, _ sondern den einen Partner mehr`-und' deif andefen weriiger'."Dadtzrch°tr-itt eine! Anreicherung bzw. Verarmung des Ziehmittels "an. dem anderen bzw. einem Mischungspartner ein, bis das Ziehmittel nicht mehr -den" ursprünglichen gewünschten Schmiereffekt ergibt.
• Nachdem -nun im Laufe von Versuchen festgestellt worden war, daß gefälltes Calciumcarbonat als Verschnittrnittel infolge seiner größeren Weich heit als gelöschter Kalk eine bessere, das Ziehwerkzeug schonende Wirkung als gelöschter Kalk hat, wurde weiterhin gefunden, daß man den Übelstand der Entmischung bei Gebrauch des Ziehmittels vermeidet, wenn man eine innige, unlösbare Verbindung zwischen fettsaurem Salz und -Verschnittmittel herstellt. Dies gelingt- durch die Ausfällung des fettsauren Salzes aus der alkalischen Lösung der Fettsäure in Anwesenheit des in der Lösung suspendierten Verschnittmittels. Dadurch wird erreicht, daß sich das ausgefällte fettsaure Salz auf die in Suspension befindlichen Teilchen des Verschnittmittels auflegt oder diese umhüllt. Der so erhaltene Niederschlag, in bekannter -Weise abfiltriert, gemahlen und getrocknet, läßt keine Trennung der einzelnen Mischungspartner beim Ziehvorgang mehr zu und hat deshalb eine gleichbleibende; höhe Wirksamkeit hinsichtlich des Schmiereffektes.
• Man kann beispielsweise in einer Lösung von Stearinsäure in Natronlauge gefällten kohlensauren Kalk, sei es als solcher zur Lösung der Stearinsäure zugegeben oder durch Ausfällung einer Sodalösung mit Cälciümchloridlösung und Zugabe dieser Suspension zur Stearinsäurelösung, suspendieren und dann die Ausfällung des Stearates durch Chlor- _ bariumlösung vornehmen. Der so erhaltene Niederschlag etg'ibt nach -dem"-Filtrieren, Tfockneii, 'und Mahlen selbst bei einem hohen Gehalt von beispielsweise 75°_/o Calciumcarbonat beim Übergießen .'mit-Salzsäure bei" Zimmertemperatur überraschenderweise keine CO.-Entwicklung, wie es bei einer trockenen Mischung von Bariumstearat und Cal-(#iumcarbonat der Fall ist. Dadurch ist bewiesen, daß eine vollständige Umhüllung des gefällten kohlensauren Kalkes mit Bariumstearat eingetreten ist. Das Verschnittmittel ist also einwandfrei zu ,eine riTrägermaterial des wirksamen Stearates ge-"worden.
• Die in der geschilderten erfindungsgemäßen Weise hergestellten Ziehmittel haben sich beim Ziehvorgang als wesentlich wirksamer erwiesen als die obenerwähnten, durch Mischung zweier Substanzen. hergestellten Ziehmittel. Der Steinverschleiß wurde z.-,B. durch die erfindungsgemäß hergestellten Ziehmittel auf ein Drittel bis ein Viertel des bisher auftretenden Steinverschleißes eingeschränkt. Die erfindungsgemäß hergestellten Ziehmittel verändern ihre Wirksamkeit im Laufe des Gebrauches nicht. Dadurch ist ein wesentlicher technischer Fortschritt durch die erfindungsgemäße Herstellung von Ziehmitteln erreicht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Ziehmitteln für kalt zu verformendes Material, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausfällung wasserunlöslicher Salze der -Stearinsäure oder anderer Fettsäuren in Gegenwart von in der Lösung suspendiertem Calciumcaxbonat vornimmt.