Verfahren zum Trocknen von rohem, feuchtem Vinylchlorid Bei den verschiedenen
Verfahren zur Gewinnung von Vinylchlorid aus Acetylen und Chlorwasserstoff wird
üblicherweise nach der Reaktion der Ausgangsstoffe das erhaltene Gasgemisch zur
Entfernung von überschüssigem Chlorwasserstoff mit Wasser und bzw. oder Lauge gewaschen.
Durch diese Wäschen ist das rohe Vinylchlorid entsprechend den Betriebsbedingungen
wasserdampfgesättigt. Es wird anschließend in bekannter Weise mittels fester, wasserbindender
Stoffe, z. B. Ätzkali, Chlorcalcium, Kieselgel oder andrer, getrocknet, um dann
durch Destillation gereinigt zu werden. Eine absolute Trocknung mit diesen festen
Trockenmitteln ist praktisch jedoch nicht zu erreichen. Wegen des niedrigen Siedepunktes
des Vinylchlorids von - z3,6° und wegen der im Reaktionsprodukt enthaltenen anderen
Gase, wie Acetylen, Stickstoff, Wasserstoff, ist es notwendig, das Gasgemisch nach
der Destillation zwecks Kondensation des Vinylchlorids auf Temperaturen von - 2o
bis zu - 7o° herunterzukühlen, um dieses vollständig abzuscheiden. Vinylchlorid
und Wasser sind begrenzt ineinander löslich und bilden ein konstant siedendes Gemisch.
Dadurch wird Wasserdampf bei der Destillation in die unter o° gehaltenen Teile der
Apparatur geschleppt. Dies führt zu Vereisungen, die unangenehme und wirtschaftlich
untragbare Betriebsunterbrechungen zur Folge haben.Method of drying raw, damp vinyl chloride in the various
Process for the production of vinyl chloride from acetylene and hydrogen chloride is
Usually after the reaction of the starting materials, the gas mixture obtained for
Removal of excess hydrogen chloride washed with water and / or lye.
Through these washes, the crude vinyl chloride is appropriate to the operating conditions
saturated with water vapor. It is then in a known manner by means of solid, water-binding
Substances, e.g. B. caustic potash, calcium chloride, silica gel or other, dried to then
to be purified by distillation. An absolute drying with these solid ones
Desiccant is practically impossible to achieve. Because of the low boiling point
of vinyl chloride of -z3.6 ° and because of the others contained in the reaction product
Gases such as acetylene, nitrogen, hydrogen, it is necessary to post the gas mixture
the distillation for the purpose of condensation of the vinyl chloride to temperatures of - 2o
Cool down to - 7o ° in order to separate this completely. Vinyl chloride
and water have limited solubility in one another and form a constant boiling mixture.
As a result, water vapor is released into the parts of the which are kept below 0 ° during the distillation
Apparatus towed. This leads to icing, which is uncomfortable and economical
result in unacceptable business interruptions.
Es wurde nun gefunden, daß man auf die stets diskontinuierliche und
umständliche Trocknung mittels fester Trockenmittel der oben angeführten Art verzichten
und kontinuierlich arbeiten kann, wenn man dem rohen, feuchten Vinylchlorid entweder
nur mit
Wasser oder mit Vinylchlorid und Wasser mischbare Stoffe
zusetzt, die den Gefrierpunkt des Wassers erheblich senken. Besonders vorteilhaft
ist u. a. die Anwendung von Alkoholen, wie z. B. Methanol, Äthanol, Glykolen usw.
Aber auch Acetale, Äther, Ketone, Ester, Glykoläther und viele andere können mit
Erfolg verwendet werden. Man kann diese Hilfsstoffe entweder dem rohen, feuchten
Vinylchlorid vor dem Zulauf in die meist aus mehreren Kolonnen bestehende Destülationsapparatur
kontinuierlich zusetzen und/ oder auch getrennt an den durch Vereisüng besonders
gefährdeten Apparaten einlaufen lassen. Von Bedeutung ist gleichzeitig die Tatsache,
daß durch die Zugäbe solcher Stoffe eine erhöhte Polymerisation des Vinylchlorids
während der Destillation nicht festgestellt werden kann. Man kann jedoch trotzdem
mit den Hilfsstoffen kontinuierlich Polymerisationsverzögerer in gelöster und genau
dosierter Menge in die DestiUationsanlage einführen, was einen weiteren besonderen
Vorteil darstellt. Will man die Menge des den Gefrierpunkt des Wassers senkenden
Hilfsstoffes möglichst klein halten, so ist es günstig, das rohe, feuchte Vinylchlorid
vorher bis nahe an den Nullpunkt herunterzukühlen, wodurch ein Großteil des in dem
Gemisch enthaltenen Wassers kondensiert und über ein Scheidegefäß abgetrennt werden
kann.It has now been found that the always discontinuous and
Avoid cumbersome drying with solid desiccants of the type listed above
and can work continuously if one has either the raw, damp vinyl chloride
only with
Water or substances miscible with vinyl chloride and water
clogs, which lower the freezing point of the water considerably. Particularly beneficial
is i.a. the use of alcohols, such as. B. methanol, ethanol, glycols, etc.
But acetals, ethers, ketones, esters, glycol ethers and many others can also be used
Success to be used. You can use these additives either raw, moist
Vinyl chloride before being fed into the distillation apparatus, which usually consists of several columns
add continuously and / or separately at the particularly due to icing
allow endangered equipment to run in. What is also important is the fact
that the addition of such substances increases the polymerization of the vinyl chloride
cannot be detected during the distillation. But you can anyway
with the auxiliaries continuous polymerization retarder in dissolved and accurate
Introduce dosed amount into the distillation system, which is another special
Represents advantage. If one wants to reduce the amount of the freezing point of the water
Keep the auxiliary material as small as possible, so it is beneficial to use the raw, moist vinyl chloride
cool down to near zero beforehand, removing a large part of the in the
The water contained in the mixture is condensed and separated using a separating vessel
can.
Man kann zur Abtrennung des Vinylchlorids aus dem Gasgemisch bei normalem
oder auch erhöhtem Druck arbeiten. Zur möglichst weitgehenden Kondensation des Vinylchlorids
aus den verbleibenden Restgasen kann man auch beim Arbeiten unter erhöhtem Druck
Temperaturen unter o° anwenden.You can separate the vinyl chloride from the gas mixture at normal
or work under increased pressure. For the greatest possible condensation of the vinyl chloride
the remaining residual gases can also be used when working under increased pressure
Use temperatures below 0 °.
Beispiel Zur Aufarbeitung von stündlich 3,5 kg rohem, feuchtem Vinylchlorid
wird dieses dampfförmig oder flüssig über 5 kg gekörntes Ätzkali geführt, das sich
in zwei Trockentürmen von je 3 m Länge befindet, und anschließend einer Destillation
unterworfen. Nach ungefähr ioo Betriebsstunden muß die Destillation wegen Vereisung
der Kondensatoren unterbrochen werden. Die trotz der Ätzkalitrocknung vom Vinylchlorid
mitgeführte und zur Vereisung führende Wassermenge beträgt etwa o,oi bis
0,03 °/a.Example To work up 3.5 kg per hour of crude, moist vinyl chloride, it is passed in vapor or liquid form over 5 kg of granular caustic potash, which is located in two drying towers, each 3 m in length, and then subjected to a distillation. After about 100 hours of operation, the distillation must be interrupted due to the condensers icing up. The amount of water entrained by the vinyl chloride in spite of the drying of the caustic potash and leading to icing amounts to about 0.01 to 0.03 % / a.
Schaltet man nun die Ätzkalitrockentürme aus und fügt dem rohen, feuchten
Vinylchlorid, nachdem durch Kühlung mit Kaltwasser ein Großteil des Wassers über
eine Scheideflasche abgetrennt worden ist, stündlich ioo g Methanol vor der Destillation
zu und läßt weiterhin stündlich 50 g Methanol, dem man z. B. o,oi
%
eines Polymerisationsverzögerers zugesetzt hat, durch den Kondensator zulaufen,
dann kann man die Destillation ohne Störung durch Vereisung beliebig lange betreiben.If you now turn off the Ätzkalitrockentürme and add the crude, moist vinyl chloride, after a large part of the water has been separated by cooling with cold water via a divider bottle, ioo g of methanol hourly before the distillation and continue to let 50 g of methanol hourly. B. o, oi % of a polymerization retarder has been added to run through the condenser, then you can operate the distillation as long as you like without interference from icing.