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Stativ Die Erfindung bezieht sich auf ein Stativ mit am Kopf gelenkig
befestigten Beinen. Bei solchen S tariven ist es bereits bekannt (vgl. Patent 543
o'56) , zwecks Erzielung eines satten Ganges der die Beine mit dem Kopf verbindenden
Gelenke die Gelenkmittelteile quer zur Gelenkachse zu schlitzen, um sie an die sie
umgreifenden äußeren Gelenkteile andrücken zu können. Dabei geschieht das Andrücken
der Gelenkmittelteile an die Außenteile durch die den geschlitzten Gelenkteilen
innewohnende Federung. Diese Ausbildung ist zwar sehr, einfach, und sie hat sich
bei leichteren Stativen gut bewährt. Es :hat sich jedoch gezeigt, daß die Federung
der geschlitzten. Gelenkteile bei schweren Stativen, z. B. bei Stativen für Kinoaufnahmeapparate,
nicht immer ausreicht, um den für den gewünschten satten Gangerforderlichen Reibungsdruck
zu erzielen.
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Hier bringt nun die Erfindung dadurch Abhilfe, daß die geschlitzten
Gelenkmittelteile durch mittels Schrauben verstellbare Spreizkörper an die äußeren
Gelenkteile anpreßbar sind. Bei dieser neuen Ausbildung ist es möglich, den Reibungsdruck
durch Verstellung der Spreizkörper so genau einzustellen, daß der gewünschte satte
Gang der Gelenke erreicht wird. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit der Nachstellung,
wenn der Reibungsdruck infolge Verschleißes der aufeinander gleitenden Flächen der
Gelenkteile nachgelassen hat. Trotz !dieser Vorteile ist die neue Ausbildung sehr
einfach,
da für jedes Gelenk nur ein Spreizkörper und eine Stellschraube notwendig sind.
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Das Einstellen des Reibungsdrucks soll vorzugs,vveise durch den Fachmann
erfolgen, und es soll vermieden werden, daß er durch den Laien verändert und falsch
eingestellt wird. Zu diesem Zweck können die Verstellschrauben der Spreizkörper
erfindungsgemäß so angeordnet sein, daß sie gewöhnlich unzugänglich sind und erst
durch teilweises Zerlegen des Stativs freigelegt werden. Beispielsweise können bei
der am meisten gebräuchlichen Anordnung der geschlitzten Gelenkmittelteile an den
Abschlußstop.fen der rohrförmigen Stativbeine die Verstellschrauben für die Spreizkörper
je in der Stopfenachse angeordnet und von unten her bedienbar sein. Die Verstellschrauben
sind dann nur nach Lösen der Beinrohre von den Stopfen zugänglich.
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Die Verstellschrauben der Spreizkörper können so angeordnet sein,
daß sie je durch ein Querloch des Gelenkzapfens hindurchgreifen. Sie halten dann
gleichzeitig den Zapfen im Gelenk, so daß dieser keiner besonderen Befestigung bedarf.
Das ist besonders vorteilhaft für solche Stative, bei denen die Gelenkaußenteile
durch den mit Schlitzen zum Eingriff der an den Beinen vorgesehenen Gelenkmittelteile
versehenen. Stativkopf selbst gebildet sind und die Gelenkzapfen in die Schlitze
kreuzenden Bohrungen des Kopfes sitzen. Die durch die Verstellschrauben der Spreizkörper
gehaltenen Gelenkzapfen können nämlich glatte Zapfen ohne Kopf und Mutter sein,
während die sie aufnehmenden Bohrungen des Kopfteils einfache, glatt durchgehende
Bohrungen sein können, die außerdem auch nur an einem Ende offen zu sein brauchen,
am anderen Ende dagegen geschlossen sind. Es sind dann außen am Kopf nicht mehr
sechs, sondern nur drei Mündungen der Bohrungen sichtbar, d. h. nur drei Löcher
vorhanden, wodurch das Aussehen des Kopfes verbessert wird.
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Die Spreizkörper liegen in Aussparungen der Schlitzwände der Gelenkmittelteile.
Sie können keil- oder kegelstumpfförmig sein und Gewindebohrungen enthalten, in
denen die am Gelenkteil abgestützten Verstellschrauben verschraubbar sind. Bei Anordnung
der Verstellschrauben in der Achse der Verschlußstopfen befinden sich die Spreizkörper
zweckmäßig am offenen Schlitzende.
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Es sind bereits Stative bekannt, bei denen der Reibungsdruck in den
die Stativbeine mit dem Kopf verbindenden Gelenken einstellbar ist. Bei einem bekannten
Stativ dieser Art sind die äußeren Gelenkteile durch an der Unterseite des Stativkopfes
angenietete elastisch verbiegbare Blechwinkel gebildet, und die Gelenkzapfen sind
als Mutterschrauben ausgebildet, die bei ihrem Anziehen die äußeren Gelenkteile
an die Mittelteile anpressen. Diese Einrichtung ist wegen der besonderen, am Stativkopf
angenieteten Blechwinkel umständlich und kostspielig. Außerdem ist sie für sch-,vere
Stative nicht gut brauchbar, vielmehr zieht man hier solche Ausführungen vor, bei
denen die Gelenkteile des Stativkopfes mit der Kopfplatte oder dem Unterteil des
Stativkopfes einstückig sind. Weiterhin besteht bei diesem bekannten Stativ der
Nachteil, daß die zur Einstellung des Reibungsdrucks dienenden Schrauben ohne weiteres
zugänglich sind. Dabei besteht die Möglichkeit, daß der Reibungsdruck vom: Benutzer
des Stativs, einem Laien, manchmal sogar nur aus Spielerei, verändert und falsch
eingestellt wird. Endlich kann es auch vorkommen, daß die frei liegenden Schraubenmuttern
durch Stöße gelockert werden.
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Bei einem anderen bekannten Stativ sind die Gelenkachsen statt von
durchgehenden Zapfen je von zwei Kugeln gebildet. Diese Kugeln sind in Bohrungen
der zum Eingriff der Gelenkmittelteile mit Schlitzen versehenen Kopfplatte geführt
und greifen unter dem Druck von in diesen Bohrungen verschraubbaren Schrauben in
flache Vertiefungen der an den Stativbeinen sitzenden Gelenkmittelteile ein. Diese
Ausbildung ist dadurch, daß für jedes Gelenk zwei Kugeln und zwei Schrauben notwendig
sind, verhältnismäßig umständlich. Außerdem haben die je von einem kleinen Teil
der Kugelflächen gebildeten Reibungsflächen eine so geringe Ausdehnung, daß der
gewünschte satte Gang nur bei einem sehr starken Anpressungsdruck erzielt wird.
Dann tritt aber ein schneller Verschleiß ein, so daß ein häufiges Nachstellen erforderlich
ist. Um die Reibungsflächen zu vergrößern, ist bei einer abgeänderten Ausführungsform
dieses bekannten Stativs der Mittelteil eines jeden Gelenkes gegabelt, während der
Stativkopf zum Eingriff der beiden Schenkel jedes gegabelten Gelenkmittelteils zwei
Schlitze enthält. Die Schenkel der Mittelteile werden dabei durch je die beiden
Schrauben und Kugeln an die zwischen den beiden Schlitzen liegenden zungenförmigen
Teile der Kopfplatte angedrückt. Diese Ausbildung ist insofern umständlich, als
im Kopf des Stativs für jedes Gelenk zwei Schlitze eingefräst werden müssen. Für
die Aufnahme der Kugeln und Schrauben müssen im Kopf beiderends offene Bohrungen
vorgesehen sein, so daß am Kopf sechs Mündungen von Bohrungen bzw. sechs Löcher
sichtbar sind. Ferner besteht auch bei diesem Stativ der Nachteil, daß die zur Einstellung
des Reibungsdrucks dienenden Schrauben ohne weiteres zugänglich sind, so daß der
Reibungsdruck vom Benutzer des Stativs, einem Laien, verändert und falsch eingestellt
werden kann. Schließlich kann es bei Bedienung der Schrauben durch einen: Laien
vorkommen, daß die Schrauben so weit gelöst werden, daß die Kugeln die Stativbeine
nicht mehr halten und letztere vom Kopf abfallen. Alle diese Mängel sind bei dem
den Erfindungsgegenstand bildenden Stativ beseitigt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
wobei der Einfachheit halber nur die zum Verständnis unbedingt notwendigen Teile
dargestellt sind. Es zeigt Fig. r einen Stativkopf mit den daran angelenkten Abschlußstopfen
der Stativbeine teils in Ansicht von unten, teils im Schnitt nach der Linie A-A
in Fig. z,
Fig. a den Unterteil des Stativkopfes und die Beinstopfen
in Seitenansicht, Fig. 3 einen Beinstopfen mit Spreizkörper und Verstellschraube
in Seitenansicht mit Schnitt durch den Gelenkzapfen, Fig. q. einen Schnitt nach
der Linie B-B in Fig. 3 und Fig. 5 eine Wiederholung der Fig. q., wobei Gelenkzapfen,
Spreizkörper und Verstellschraube weggelassen sind.
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Dem dargestellten Beispiel ist ein Stativ für Kinoaufnahmeapparate
zugrunde gelegt.. Dabei ist a der Unterteil des Stativkopfes, an dem, wie an sich
bekannt, ein nicht mit dargestellter, um die senkrechte Kopfachse drehbarer Oberteil
gelagert ist, der seinerseits eine um eine waagerechte Achse verschwenkbare Befestigungsplatte
für den Apparat trägt. Der Kopfunterteil a bildet unmittelbar die Außenteile der
ihn mit den Stativbeinen verbindenden Gelenke und ist zu -dem Zweck an, seiner Unterseite
mit drei radialen Schlitzen b versehen, während er gleichzeitig drei diese Schlitze
kreuzende waagerechte Bohrungen c enthält. d sind die an den oberen Enden der nicht
mit dargestellten, ausziehbaren Stativbeine vorgesehenen Abschlußstopfen, die auf
die Oberrohre der Beine aufgeschraubt sind, gegebenenfalls aber auch darin eingeschraubt
sein können. Die Stopfen d tragen an ihrer oberen Stirnseite je ein mit einer Querbohrung
f versehenes massives Gelenkmittelstück g, das in seiner die Bohrung f kreuzenden
Mittelebene (bei la) längs geschlitzt ist. Infolge dieser Schlitzung besteht das
Mittelstück aus zwei am Stopfen d fest miteinander verbundenen Hälften, die auseinandergedrückt
oder gespreizt werden können. Um dieses Spreizen zu erleichtern, können die Fußenden
der beiden Hälften eines jeden Gelenkstückes g mit rinnenförmigen Aussparungen i
versehen sein. Diese Aussparungen sind durch eine symmetrisch zum Schlitz h angeordnete
Bohrung gebildet, die an der der Mitte des Stativkopfes zugekehrten Seite (Innenseite)
des Gelenkteiles offen, an der Außenseite dagegen geschlossen und deshalb von außen
nicht sichtbar ist. Die Stopfen d greifen mit ihren Gelenkstücken g in die Schlitze
b des Unterteils a des Stativkopfes ein und sind durch in den gleichachsig zueinander
liegenden Bohrungen c und f des Kopfteils a und der Gelenkmittelteile g angeordnete
Gelenkzapfen k drehbar gehalten.
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Um einen satten Gang der Gelenke zu erzielen, sollen die geschlitzten
Mittelteile g der Gelenke an die äußeren Gelenkteile, d. h. an die Wände der Schlitze
b im Kopfunterteil a angepreßt werden. Zu diesem Zweck ist für jeden Gelenkmittelteil-
ein Spreizkörper in vorgesehen, der mit Hilfe einer Schraube-n verstellt werden
kann. Die Spreizkörper m haben die Form von Kegelstümpfen und sind je am oberen,
offenen Ende des Schlitzes h in einer kegelstumpfförmigen Aussparung r des Gelenkteils
g angeordnet. Ihre Verstellschraube n ist von unten her durch eine mittlere, senkrechte
Bohrung o des Stopfens d und des Gelenkteils g hindurch in eine Mutterbohrung des
Spreizkörpers eingeschraubt, wobei `sie sich mit ihrem Kopf unten am Stopfen d abstützt..
Durch entsprechend starkes Anziehen der Schrauben n kann der Gelenkmittelteil g
so weit gespreizt werden, daß seine beiden Hälften mit dem für den gewünschten satten
Gang erforderlichen Druck an die Wände,des Schlitzes h im Stativkopf a angepreßt
werden. Die Verstellschrauben g sind dadurch daß ihre Köpfe im Innern der auf ,die
Stativbeine geschraubten hohlen Stopfen d oder bei in das Rohr eingeschraubten Stopfen
im Innern der Rohre liegen, bei fertig zusammengebautem Stativ unzugänglich. Um
sie für eine etwaige Neueinstellung oder Nachstellung des Reibungsdrucks zugänglich
zu machen, müssen die Rohre von den Stopfen d losgeschraubt werden.
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Dadurch, daß -die Spreizkörper m oberhalb der Gelenkzapfen
k liegen, die Schrauben n aber vom unteren Stopfende her eingeführt sind,
müssen die Schrauben n die Gelenkzapfen k durchdringen. Die Zapfen k sind
deshalb in der Mitte ihrer Länge je mit einem Querloch zum Durchtritt der Verstellschrauben
versehen. Bei dieser Anordnung drehen sich die Zapfen k mit den Mittelteilen g der
Gelenke, wohingegen sie sich in den Gelenkaußenteilen, d. h. im Kopf a drehen. Die
Gelenkzapfen k sind durch die sie durchdringenden Verstellschrauben ya der Spreizkörper
in den Gelenken gehalten, so daß sie keiner besonderen Befestigung bedürfen. Infolgedessen
können sie glatte Zapfen ohne Köpfe und: Muttern sein. Ferner brauchen die im Stativkopf
a für die Zapfen vorgesehenen Bohrungen c nur an einem Ende offen zu sein, während
sie am anderen Ende geschlossen sein können. Um die glatten Zapfen k im Bedarfsfalle,
z. B. bei einem etwa notwendigen Auswechseln eines ganzen Stativbeines, leicht aus
den mir einerends offenen Bohrungen c herausnehmen zu können, enthalten die Zapfen
je auf ihrer dem offenen Ende der Bohrung c zugekehrten Hälfte in, einer mit Gewinde
versehenen Längsbohrung p eine Kopfschraube q.
Diese ist gewöhnlich
ganz hereingeschraubt, so daß ihr Kopf in der Bohrung c des Stativkopfunterteils
d vollständig verschwindet. Soll der Gelenkzapfen k entfernt werden, dann
wird die Schraube q
so weit herausgeschraubt, daß ihr Kopf aus der Bohrung
c heraustritt und nun mittels eines daruntergesetzten Werkzeuges erfaßt und so der
Gelenkzapfen mittels der Schraube herausgezogen werden kann (vgl. hierzu die Darstellung
in Fig. r rechts).
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Natürlich beschränkt -sich die-.Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen desselben sowie andere Ausführungen
möglich. So könnten die geschlitzten und mit Spreizkörpern ausgestatteten Gelenkmittelteile
g statt an den Stopfen d der Beine umgekehrt am Stativkopf vorgesehen sein, indem
sie z. B. durch untere geschlitzte Vorsprünge des Unterteils ca gebildei sind, wohingegen,
die Gelenkaußenteile von den dann U-förmig gestalteten oberen Enden der Rohrstopfen
d gebildet sind. Auch in diesem Fall können die Spreizkörper m sich an
den
offenen Enden der Schlitze h der Gelenkmittelteile befinden, wobei ihre Verstcllschrauben
wieder in einer mittleren Bohrung dieser Gelenkteile angeordnet sind. Die Schrauben
sind .dann von oben her bedienbar und können bei einem Stativ mit mehrteiligem Kopf
für gewöhnlich durch den am Unterteil a drehbar gelagerten Oberteil des Stativkopfes
verdeckt sein, während sie bei Vorhandensein eines einfachen Stativkopfes ohne weiteres
zugänglich sein können.
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Die Spreizkörper m können statt an den offenen Enden der Schlitze
lt auch an anderer Stelle der Gelenkmittelteile g angeordnet sein, und es können
ferner die Verstellschrauben m statt senkrecht b.zw. in Achsrichtung der Stopfen
d auch quer dazu angeordnet sein. So könnten die Spreizkörper in Aussparungen auf
einer, und zwar vorzugsweise der äußeren Schmalseite der Gelenkmittelteile g liegen,
während die Schrauben m von der anderen (inneren) Seite her in die Mutterbohrungen
der Spreizkörper eingreifen. Dabei kann der Schraubenkopf kegelig gestaltet sein
und in, einer kegeligen Vertiefung oder Aussparung liegen, so d'aß er gleichfalls
als Spreizkörper wirkt. Die Spreizung des Gelenkteils g erfolgt in diesem Fall von
den beiden Seitenrändern des Schlitzes h. aus, und die Verstellschrauben sind ohne
vorheriges Lösen von Teilen des Stativs zugänglich. Die Spreizkörper m könnten statt
kegelförmig auch anders, z. B. keilförmig gestaltet sein. Ferner können die Verstellschrauben
statt in Mutterbohrungen der Spreizkörper in Gewindebohrungen der Stopfen oder (bei
der obenerwähnten Vertauschung der Gelenkmittel-und Außenteile) des Stativkopfes
verschraubbar sein, in welchem Fall sie mit den keil- oder kegelförmigen Spreizstücken
in derenAnzugrichtung auf Mitnahme gekuppelt sind, beispielsweise dadurch, daß sie
mit ihren Schaftenden auf den Rücken der Spreizstücke aufsitzen und diese vordrucken.
Gegebenenfalls können die Spreizkörper auch mit den Verstellschrauben einstückig
und z. B. je durch das kegelige Schaftende der Schraube gebildet sein. So könnte
der geschlitzte Mittelteil g eines jeden Gelenkes eine symmetrisch zum Schlitz h
liegende Gewindebohrung begrenzter Tiefe enthalten, in welcher die Verstellschraube
verschraubbar ist. Das kegelige Schaftende der Schraube tritt dann am Ende der Bohrung
zwischen die Wände des Schlitzes h und drückt so die beiden Hälften des Gelenkteils
g auseinander.