DE858144C - Elektrischer Dehnungsmesser - Google Patents

Description

• Elektrischer Dehnungsmesser nei den bekannten elektrischen Dehnungsmessern, welche als Gelber sehr dünne Metalldrähte auf einer Papierunterlage benutzen, sog. nehnungsstreifen, uiid welche mit einem geeigneten Kitt auf die zu untersuchenden Teile aufgeklebt werden, ergibt sich eine Beschränkung im Gehrauch dadurch, daß man solche Dehnungsstreifen bei Temperaturen über looS C nicht benutzen kann. Sowohl der benutzte Kitt als auch das I>apier selbst verlieren bei höhereil Wärmegraden die notwendige Elastizität oder verbrennen. Eine weitere Beschränkung liegt darin, daß man solche Streifen nur einmal bzw. nur an derjenigen Stelle l>enutzen kann, wo sie aufgekittet wurden. Beim Ablösen von dieser Stelle werden sie zerstört. Diese die Verwendung von elektrischen Dehnungsmessern sehr beschränkenden Eigenschaften sollen durch die nachstehend beschriebenen Maßnahmen vermieden werden.
• An Stelle von Papier als Träger der dünnen Drähte wird Ntetallblech von 0,03 bis 0.1 mm Dicke verwendet. Dieser Blechstreifen, welcher sonst die üblichen Abmessungen der Papierstreifen besitzt, wird durch Prägung oder sonstige Formgebung auf seiner Oberfläche mit parallel laufenden Rillen versehen und dann auf einer Seite mit einem wärmebeständigen, elastischen und elektrisch nicht leitenden Überzug bedeckt, während seine andere Seite metallisch blank bleibt. Auf der mit einem Überzug versehenen Seite wird dann im Hochvakuum in bekannter Weise eine dünne Metallschicht aufgedampft, wobei als Metall das gleiche Verwendung findet, welches bisher für die Ferti- gung der dünnen Drähte benutzt wurde. Durch das Aufdampfen lassen sich nach Wunsch Metallschichten zwischen o,ooool bis 0,0005 mm Stärke sicher herstellen. Nach dem Metallisieren wird die Metall schicht zwischen den eingeprägten Riefen durch mechanisches Bearbeiten (Abreiben) oder chemisch durch Ätzen entfernt, so daß dadurch aus der metallischen zusammenhängenden Fläche ein mäanderförmig verlaufender, zusammenhängender sehr schmaler Metallstreifen entsteht An seinen beiden Enden wird dieser Streifen durch Galvanisieren in der Metallauflage verstärkt, um die heiden Zuleitungsdrähte der Stromhahn aufzunehmen.
• Nach dieser mechanischen oder chemischen Vorbereitung des Metallstreifens wird die Oberfläche des Bleches noch mit einer aufgedampften, elektrisch nicht leitenden Schutzschicht aus SiO gegen mechanische Beschädigung der Metallbahn geschützt.
• Ein auf diese Weise hergestellter Dehnungsstreifen aus Blech kann auf die Oherfläche des auf lAehnung zu untersuchenden Gegenstandes entweder gelötet, geschweißt, geschraubt oder genietet werden. Dabei wird eine ebenso gleichmäßige Übertragung der Spannungen an der Oberfläche des Untersuchungskörpers erreicht, wie beim Aufkleben. Durch die elastische Beschaffenheit des Blechstreifens und seiner präparierten Leiterschicht nimmt er an den elastischen Verformungen teil, und der auf dem Streifen befindliche dünne leitende Metallstreifen verändert dabei seinen Ohmschen Widerstan,d. Diese Änderung ist ein Maß für die Dehnungsspannung.
• Nach beendeter Messung läßt sich ein solcher Blechstreifen, ohne daß er lxschäsdigt wird, von seiner Unterlagevieder entfernen und an anderer Stelle verwenden.
• Nach dem gleichen Verfahren der wärmefesten Isolierung, nachfolgender Metallisierung und mechanischer Bearbeitung der aufgedampften Metallschicht sowie anschließendem Schutz durch eine aufgedampfte SiO-Schutzschicht, kann man auch Rohre oder Hohlkörper aus Metall auf ihrer Außenwand mit einem solchen sehr dünnen Metallhand versehen. Solche Hohlkörper können dann als elektrische Druckmesser zur Kontrolle von Drucken in Flüssigkeiten oder Gasen dienen. Die Wandung solcher Rohre oder Hohlkörper wird durch den Innendruck elastisch nach außen verformt und die Dehnung des aufgedampften Metallstreifens verändert dessen Ohmschen Widerstand.
• Nach dem gleichen 1>rinzip lassen sich auch Torsionsstäbe zur Messung von Drehmomenten herstellen, wobei man die Aletallstreifen durch spiralige Trennfugen bildet, welche unter 450 zur Stabachse geneigt sind, um die voile Torsionsspannung aufzunehmen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE.

   I. Verfahren zur Messung von mechanischen Spannungen an der Oberfläche von Gegenständen nach dem Prinzip der NViderstandsänderung eines metallischen Leiters durch Dehnen oder Stauchen desselben, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine r I,lattf örm igen metallischen Unterlage, welche in geeigneter Weise fest mit dem zu messenden Gegenstand verhunden wird, zunächst eine wärmefeste, elastische und elektrisch nicht leitende Schicht aufgebracht wird, welche dann durch Aufdampfen mit einer Metallschicht versehen wird, die dann ihrerseits durch weitere mechanische oder chemische Bearbeitung so verändert wird, daß aus der ursprünglich geschlossenen glatten Metal fläche ein mäanderförmig gewundenes schmales Aletallband entsteht, welches durch die auftretenden Dehnungen oder Stauchungen seinen Querschnitt und damit seinen Ohmschen ÄViderstand verändert, wol)ei diese Änderung ein Naß für die jeweilige Spannung ist.
2. 2. Verfahren zum Messen von Drücken von Flüssigkeiten oder Gasen in Metallrohren oder Hohlkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Oherfläche solcher Rohre oder Hohlkörper ganz oder teilweise in der Art mit einem metallischen Leiter versehen wird, wie dies im Anspruch I dargelegt ist, so daß durch die elastische Verformung dieser Rohre oder Gefäße auch ohne besonders auLgel>rachte Dehnungsstreifen eine Messung der elastischen Spannungen in gleicher Weise. wie heim Anspruch I beschrieben, möglich ist.
3. 3. Verfahren zum Nissen von mechanischen Drehmomenten mittels eines auf Torsion lieansprueliten Meßstahes, dadurch gekennzeichnet, daß ein solcher Stab auf seiner Oberfläche mit einem nach Anspruch X gekennzeichneten dünnen Metallband versehen wird, wobei dieses Band in spiraligen Windungen um den Torsionsstab läuft, derart, daß die Steigung der Windung im Winkel von 450 mit der Stabachse steht.