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Erdglobus mit Innenbeleuchtung Erdgloben mit liinrnbeleuchtung werden
bereits seit längerem hergestellt und in den Handel gebracht. Die bekannten Ausführungen
zeigen jedoch eine gleichmäßige Beleuchtung und berücksichtigen nicht die natürlichen
stets wechselnden Beleuchtungsverhältnisse der Erde durch die Sonne.
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Dcr Erfindung liegt die Idee zugrunde, durch einen relativ kleinen,
starren, von außen drehbaren Schirm im Innern des Globus oder durch eine sonstige
von außen drehbare, starre undurchsichtige Fläche im Innern desselben die Lichtquelle
einseitig derart abzublenden, daß die tatsächliche Beleuchtung der Erde durch die
Sonne richtig wiedergegeben «-ird. Ist die Abblendvorrichtung von Hand entsprechend
dem Datum eingestellt, was nur etwa alle 8 Tage neu vorgenommen zu werden braucht,
so zeigt die Beleuchtung die Jahreszeiten und, \%-ciin der Globus durch ein Uhrwerk
in tägliche Umdrehung versetzt wird, auch die momentan vorhandene Verteilung von
Tag und Nacht und die Gegenden, welche augenblicklich Sonnenaufgang oder Sotuientmtergang
haben, richtig an.
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Die Erfindung dient der Belehrung in Schulen und Museen usw.; zugleich,
eventuell mit einer L?hr verbunden, ist sie ein interessantes, Auge und Geist erfreuendes
Kunstwerk, das als Schreibtisch-oder Konsoleuhr oder zu Propagandazwecken in Reisebüros,
Büros von Schiffahrtsgesellschaften, in Flughäfen oder auf Ozeandampfern usw. ausgedehnte
Vcnvendung finden kann.
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Die bis jetzt bekannten Ausführungen von Globen, die dem -leichen
Zweck dienen sollen, lassen den
Abblendschirm als Scheibe bis an
die Innenfläche der Globuskugel reichen. Daraus ergibt sich der Nachteil, daß er
sich nicht ohne weiteres durch eine relativ kleine öffnung des Globus (an dessen
Südpol) einbringen läßt. Der Abblendschirm soll deshalb bei einer bekannten Ausführungsform
aus elastischem Material (Gummi) bestehen und zusammengedrückt eingeführt werden,
oder er soll mit Scharnieren zum Zusammenklappen versehen sein, umeingeführt werden
zu können. Eine andere bekannte Art der Anordnung sieht einen Globus vor, der sich
zum Zweck der Einführung des Schirms in zwei Hälften zerlegen läßt. Alle diese bekannten
.Vorrichtungen haben aber schwierige Herstellung 'und Montage und sonstige technische
Nachteile zur Folge. Auch wird bei den bekannten Globen zum Teil keine scharfe Schattengrenze
auf dem Globus erzielt, es entstehen breite störende Halbschatten, und der Träger
der Lichtquelle wirft störende Kernschatten nach unten; zum Teil ist auch die Lichtquelle
nahe der Globusinnenfläche angebracht, so daß die Beleuchtung ungleichmäßig ausfällt.
Diesen Nachteilen gegenüber bietet die im folgenden näher beschriebene Erfindung
den Vorteil der unbehinderten Einbringung eines festen, relativ kleinen Schirms
in das Globusinnere, wobei dessen Schattenbildung zur einseitigen Abblendung des
Globus ausgenutzt wird. Auch wird durch eine geeignete Lichtquelle eine gleichmäßige
Beleuchtung der einen Globushälfte und eine relativ scharfe Schattengrenze erzielt,
wobei störende Halb- und Kernschatten vermieden werden. Die Erfindung ist relativ
einfach in der Konstruktion und daher wirtschaftlich in der Herstellung.
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Im einzelnen besteht die Erfindung in folgender Vorrichtung Mit einer
um 2312° gegen die Senkrechte gen,eigten festen Achsea (Abt. i und 2),. die unten
in einen Fuß übergeht, ist im Innern des Globus eine zweite senkrechte, durch die
Globusmitte führende Achse b fest verbunden. Um diese Achse kann der Träger der
Abblendvorrichtung t mittels der außen befindlichen Monatsscheibe d gedreht werden.
Die Abblendvorrichtung besteht aus einem mit ihrem Träger verbundenen starren Schirm
oder einer sonstigen starren undurchsichtigen Fläche, die geeignet ist, die eine
Hälfte des Globus in senkrechter Ebene zu beschatten. Die Monatsscheibe hat an ihrem
Rand eine Skaleneinteilung, durch welche ihr Umfang in die 12 Monate des Jahres
mit Unterteilungen zu i o Tagen abgeteilt ist. Eine einmalige Umdrehung der Monatsscheibe
erzielt eine einmalige Umdrehung der Abblendvorrichtung. Eine zur Achse a feste
Feder mit Zeigere erlaubt eine hinreichend genaue Einstellung der Monatsscheibe
auf das jeweilige Datum. Die flbertragung der Drehung von der Monatsscheibe auf
die Abblendvorrichtung erfolgt durch einten Mechanismus, dessen Ausbildung im einzelnen
verschiedene Möglichkeiten zuläßt und der an zwei Ausführungsbeispielen erläutert
wird. In Abb. i ist die Monatsscheibe mit einem zylindrischen Rohr fest verbunden,
welches um die Achse a drehbar und bis zur Globusmitte reichend mit seinem Zahnkranz/
in das unten an der Abblendvorrichtung angebrachte Zahnrad eingreift und dieser
die Drehung übermittelt. In Abb.2 ist die senkrechte Achse b durch eine Platte p
mit der schrägen Achse a fest verbunden. Die Monatsscheibe ist hier mit ihrer drehbaren
Achse durch die Mitte der festen Achse a und durch die Platte p geführt. Oberhalb
dieser ist sie mit einem Zahnrad f verbunden, welches mit Zwischenschaltung eines
auf der Platte p montierten Zahnrades die Bewegung auf das Zahnrad des Trägers der
Abblendvorrichtung überträgt. Die Lichtquelle g kann zentrisch oder exzentrisch
zur' Globusmitte, unbeweglich oder zusammen mit der Abblendvorrichtung beweglich
und mit dieser fest verbunden angeordnet sein. Ihre exzentrische Anordnung außerhalb
der schattenbildenden Fläche bildet den Vorteil, daß störende Schattenbildung durch
das untere Ende des Trägers der Lichtquelle und der Abblendvorrichtung vermieden
wird. Als Lichtquelle wird man eine elektrische Lampe verwenden, deren Glühfaden
zweckmäßig möglichst kurz und gerade ist und parallel zum Schirmrand verläuft, damit
auf der Globusfläche ein möglichst scharfer Schattenrand (möglichst wenig Halbschatten)
erzielt wird. Die Globuskugel ruht auf dem ringförmigen, um a drehbaren Globusträger
h und ist mit diesem durch Verschraubung verbunden. Ihre untere Öffnung im Südpol
kann über die Beleuchtungs- und Abblendvorrichtung gebracht, auf den Globusträger
aufgesetzt und von ihm abgenommen werden, ohne eine störende Größe anzunehmen. Der
Globusträg--r ruht mittels eines Kugellagers auf der Monatsscheibe (Abt. i) oder
direkt auf der festen Achse a (Abt. 2). Durch eine mit ihm verbundene Muffe wird
er und der Globus in der schrägen Lage festgehalten. Die Globuskugel und ihr die
Erdoberfläche darstellender Überzug sollen möglichst wenig Licht nach innen reflektieren,
damit eine gute Kontrastwirkung von Licht und Schatten erzielt wird.
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Der Globus kann durch ein im Fuß oder in einem Uhrkosten, der als
Fuß dient, untergebrachtes Uhrwerk in eine tägliche Umdrehung von 36o° versetzt
werden. Zu diesem Zweck dient das Zahnrad i des Uhrwerks, welches in einen Zahnkranz
am Umfang des Globusträgers eingreift. Dabei muß zwecks Einstellung freie Drehbarkeit
des Globus gegenüber dem Uhrwerk (ebenso wie bei den Zeigern einer Uhr) gewährleistet
sein.
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Die Kabel für die Beleuchtung werden durch eine Höhlung i,n den Achsen
a und b und bei Ausführung gemäß Abb. 2 auf der Unterseite von Platte
p geführt, und der Strom wird mittels Schleifkontakte von Achse b auf die Leitungen
der Abblendvorriehtung übertragen. Falls eine stärkere Erhitzung bei längerem Betrieb
entstehen sollte, kann die Seheibe des Globusträgers unten durchbrochen sein und
evtl. am Nordpol sein kleines Lüftungsloch angebracht werden.
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Die Einstellung des Globus auf richtige Beleuchtung geschieht folgendermaßen:
Die Monatsscheibe trägt einte Skaleneinteilung (Abb.3), welche durch Striche den
i., i i. und 21. Tag jedes Monats angibt.
Die Skala enthält :auf
ihrem ganzen Umfang in der oberen Reihe die Monate l bis XII (in der Abbildung nur
zum Teil wiedergegeben). Der Äquator des Globus hat neben der üblichen Gradeinteilung
eine Stundeneinteilung von o bis 24 Uhr (Abb.4). Ist das Uhrwerk in Gang gesetzt,
so ist zunächst die Monatsscheibe gegenüber dem festen Zeigere auf den Monatstag
einzustellen (zwischen den Skalenstrichen liegende Tage angenähert). Ist dies geschehen,
so hat man nur noch den Globus am Globusträger so zu drehen, daß die Zeit der Einstellung
(Mitteleuropäische Zeit) auf der Skala des Äquators mit der Schattengrenze am Äquator
zusammenfällt, und zwar muß eritweder die obere Skala auf die Schattenlinie der
aufgehenden Sonne oder die untere Skala auf die der untergehenden Sonne eingestellt
werden. Darin zeigt der Globus die richtige dem Datum und der Tageszeit entsprechende
Beleuchtung. Stellt sich dem Beschauer dabei die Beleuchtung so dar, daß der größere
Teil der dem Beschauer zugewendeten Globushälfte beschattet ist, so kann der Globus
umgedreht werden. Abb. 2 und 5 zeigen den Globus in Verbindung mit einer Uhr,
k ist der Lichtschalter, l das Ziffernblatt.
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In Abb.3 findet sich auf der Monatsscheibe auch eine untere Skala
eingetragen. Diese hat folgende Bewandtnis: Wird der Globus mit einer Uhr verbunden
(als Schreibtisch- oder Konsoleuhr), so mül3te, damit stets eine vorwiegend beleuchtete
Seite dem Beschauer zugewendet ist, wegen des erforderlichen Umdrehens das Ziffernblatt
mit den Uhrzeigern auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Uhrkastens ausgeführt
sein. Soll dies bei einfacherer Ausführung vermieden werden, so ist neben der oberen
auch die untere Skaleneinstellung auf der Monatsscheibe anzubringen. Es wird dann
vom 2 t. Juni bis 21. Dezember das Datum nach der unteren Skala eingestellt. Die
Beleuchtung ist dann spiegelbildlich zur tatsächlichen Beleuchtung durch die Sonne,
gibt aber die Verhältnisse im übrigen richtig wieder. Die Beleuchtungsverhältnisse,
wie sie der Globus zeigt, entsprechen der mittleren Sonnenzeit. Will man die im
allgemeinen geringe Differenz gegenüber der wahren Sonnenzeit berücksichtigen, sie
beträgt im Maximum -, 14 Minuten im Februar und - 16 Minuten Anfang November, so
ist bei der Einstellung am Äquatorstundenkreis ein entsprechender Betrag, der aus
einer Tabelle entnommen werden kann, zu der MEZ zuzugeben oder von ihr abzuziehen.
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Bei einfacherer Ausführung kann das die tägliche Umdrehung besorgende
Uhrwerk weggelassen werden. Durch die Einstellung der Monatsscheibe von Hand kann
dann die Beleuchtung der Erde, wie sie der Jahreszeit entspricht, richtig wiedergegeben
werden.
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Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung Abweichungen von den
in den Abbildungen als Beispiel gebrachten Ausführungsformen möglich.