Globus-Uhr, das heißt Uhr in Form eines Leuchtglobus, die für jeden
Ort der Erde die richtige Uhrzeit mit einer Genauigkeit von Bruchteilen einer Minute
anzeigt Mit der Globus-Uhr wird eine sinnfällige Anzeige der Uhrzeit für alle Orte
der Erde ermöglicht, indem eine Zeitskala auf ein Erdglobusmodell projiziert wird.
Damit bringt die Uhr die Grundlage unserer Zeiteinteilung unmittelbar zum Ausdruck,
denn sie stellt das Himmelssystem Erde-Sonne in technisch abgewandelter Form als
Modell dar. Ebenso wie sich die Erde unter dem Sonnenlicht mit einer Umdrehung in
2.4 Stunden hinwegdreht, wird beim Modellglobus mit der gleichen Umdrehungsgeschwindigkeit
eine 24-Stunden-Skala über seine Oberfläche hinweggedreht. Diese Skala ist von einem
Uhrwerk angetrieben und wird von innen her auf die transparente Oberfläche des Globus
projiziert (z. B. in die über den Äquator liegende Kugelzone). Die Stundenangabe
kann damit für jeden beliebigen Ort an seinem Ortsmeridian (Ortszeit) bzw. Zonenmeridian
(Zonenzeit) unmittelbar abgelesen werden. Für einen bestimmten Ort ist dieser Meridian
besonders gekennzeichnet durch einen Zeiger, der polar befestigt ist (z. B. am Nordpol
des Globusmodells) und auf den Meridian eingestellt werden kann, so daß er als Stundenzeiger
mit seiner Spitze auf die Stundenskala zeigt. Die Verfeinerung der Zeitanzeige erfolgt
wie bei jeder Uhr durch eine Minutenangabe. Hierzu ist noch eine zweite Skala mit
Minuteneinteilung auf die Globusoberfläche projiziert (z. B. in die unter dem Äquator
liegende Kugelzone). Die Minutenskala kann aber die richtige Zeitangabe nur für
einen ganz bestimmten Meridian liefern. Dieser ist daher durch einen Minutenanzeiger
besonders hervorgehoben, der ebenfalls polar befestigt ist (z. B. am Südpol des
Globusmodells) und zweckmäßigerweise dem Stundenzeiger
gegenüber
eingestellt wird, so daß die Stunden- und Minutenangabe übereinanderstehend bequem
für den gewählten Ort abgelesen werden können. Um die Zuordnung zu erleichtern und
jedem Beobachter sofort verständlich zu machen, ist den Zeigern ihre gewohnte Form
gegeben, d. h. der Minutenzeiger ist länger und schlanker, der Stundenzeiger dagegen
kürzer und gedrungener ausgeführt. Darüber hinaus können die Zeiger auch noch mit
einer Aufschrift (Std., Min.) versehen sein. Durch diese Zuordnung ist die Zeitangabe
für den gewählten Ort leicht erkennbar. Für alle übrigen Orte der Erde kann die
wahre Ortszeit auf der Skala der Stundenmeridiane urimittelbar abgeschätzt werden.
Die ihnen zugehörige Zonenzeit ergibt sich mit Minutengenauigkeit, indem die Minutenangabe
am Minutenzeiger entnommen wird. Die Globus-Uhr ist somit der gleichzeitigen Darstellung
von Raum und Zeit auf unserer Erdoberfläche in der Lage, einem allgemeinen Bedürfnis
des weltweiten See-, Luft- und Nachrichtenverkehrs wirksam zu dienen. Technische
Ausführung Die Globus-Uhr besteht gemäß der Zeichnung aus einem von innen beleuchteten
Globus, in den um die Globusachse drehbar eine Stunden- und eine Minutenskala eingebaut
sind, die von einem Uhrwerk angetrieben werden. Diese Skalen werden durch Zentralprojektion,
um von optischen Linsen. unabhängig zu werden, auf die transparente Globusoberfläche
abgebildet. Um eine möglichst scharfe Abbildung zu erhalten, reichen die halbkugelförmigen
Skalenträger bis dicht an die Innenfläche der Globuskugel heran, und als Lampe ist
eine nahezu punktförmige Lichtquelle benutzt. Hierzu ist eine Niedervoltlampe mit
kurzer gedrungener Wendel gut geeignet, die sich aus den üblichen Wechselstromnetzen
über einen im Haltefuß des Globusmodells untergebrachten Transformator speisen läßt.
Um eine zentrale Befestigung der Lampe zu ermöglichen, weist die Globusachse in
ihrem Mittelteil eine Kröpfung auf. Der Kröpfungsbogen ist möglichst flach gehalten,
damit er nur einen schmalen Schatten auf die Globusfläche wirft. Dieser Schatten
wird durch Einstellung auf den i8o. Meridian dazu ausgenutzt, die Datumsgrenze hervorzuheben,
und kann nach Wunsch auch so gedreht werden, daß er durch den Halterungsbügel des
Globusmodells verdeckt wird. Das Uhrwerk läßt sich recht unauffällig innerhalb des
Globus unterbringen, wenn es dicht an der Glot>usachse im Schatten der Lampenfassung
befestigt wird. Wie die Zeichnung zeigt, läßt sich die Schattengrenze so legen,
daß sie mit den Polarkreisen des Globus zusammenfällt und damit eine Besonderheit
der Stellung der Erde zur Sonne zum Ausdruck bringt. Die Beleuchtungsanordnung im
Modellglobus ist also so gewählt, daß er nur bis zu den Polarkreisen vom direkten
Licht der Lampe getroffen wird, während die Kugelkalotten innerhalb der Polarkreise
indirekt beleuchtet werden. Hierzu sind die konischen Mantelflächen der aus leichtem
lichtdurchlässigem Material (z. B. transparentes Celluloid oder Polymethacrylsäureester)
hergestellten Skalenträger klar durchsichtig gehalten, während die halbkugelförmigen
Bereiche unter Aussparung der Stellen für die 24-Stunden-Meridiane und die Skalenteilungen
milchglasartig abgedeckt sind. Als Antriebsmotor läßt sich mit Vorteil ein kleiner
selbstanlaufender Synchronmotor verwenden (die Zeichnung ist für den AEG-Motor S
SE ausgeführt), der mit 5o-Perioden-Wechselstrom gespeist über einen Untersetzer
das Uhrwerk antreibt. Seine Umdrehungsgeschwindigkeit von i Umdr./Min. wird durch
die Zahnräderpaare a, b und c, d um den Faktor 4Xi5=6o auf i Umdr./Std. herabgesetzt,
mit der sich dann die Minutenskala dreht. Das mit der letzteren fest verbundene
Zahnrad e treibt über die auf der Welle W sitzenden Zahnräder f, g
bei einem Untersetzungsfaktor von 2X12=24 das Zahnrad lt und damit die Stundenskala
mit der Geschwindigkeit von i Umdr./Tag an. Zur Einregulierung der richtigen Skalenstellung
beim Einschalten des Uhrwerks dient das weitere Zahnradpaar i, k. Mit Hilfe des
Knopfes m kann die Welle l in dem oberen Achsstutzen angehoben und damit
das Zahnrad k zum Einrasten gebracht werden, so daß Minuten- und Stundenskala von
außen leicht verstellt werden können. Der untere Achsstutzen ist ebenfalls rohrförmig
ausgebildet, und in seinem Innern sind die Zuleitungen zum Motor und zur Lampe zugeführt.
Mit den beiden Buchsen p und q ist die Globuskugel auf den Achsstutzen befestigt,
während die letzteren durch Schellen gehalten in dem Haltebügel verdrehbar gelagert
sind. Die Globuskugel ist aus einer nördlichen und südlichen Hälfte zusammengesetzt,
die längs der Äquatorlinie durch einen Reifen mit doppelt-T-förmigem Querschnitt
zusammengehalten werden. Sie weist eine Darstellung der Erdkarte auf, in der die
Meridiane der 24-Zonen-Zeiten (o°, 15', 30° . . .) besonders markiert und
die international vereinbarten Zonenzeitgrenzen eingezeichnet sind. Am Nord- und
Südpol der Globusachse sind durch Verdrehung einstellbar der Stunden- und Minutenzeiger
angebracht, die aus durchsichtigem Material (z. B. transparentes Celluloid oder
Polymethacrylsäureester) hergestellt und in Form eines Halbmeridians gebogen sind.