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Verfahren zur Herstellung von auf einem Teil ihrer Länge ein- oder
mehrfach geschlitzten Vorschubzangen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von Vorschubzangen für Maschinen, bei denen der Vorschub des zu
verarbeitenden Materials automatisch oder halbautomatisoh erfolgt.
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Derartige Vorschubzangen bestehen, wie die Abb. i und a der Zeichnung
erkennen lassen, in der Regel aus einer Hülse i mit einer großen Bohrung2 für den
freien Werkstoffdurchlaß und einer daran anschließenden kleineren, dem Werkstoffdurchmesser
entsprechenden Bohrung 3. Auf der Seite der Bohrung 3 weist die Hülse i in ihrer
i\litteleben,- zwei ;Längsschlitze. auf, wodurch 'beiderseits der Schlitze Backen
5 gebildet werden. An dem der Bohrung 3 abgekehrten Ende ist die Hülse i mit einem
Außen- oder Innengewinde6 zum Einschrauben der Vorschubstange in das Schubrohr einer
Vorschubeinrichtung versehen. Außerdem ist an der Hülse zwischen dem Gewinde 6 und
den Backen 5 zur Verstärkung häufig ein zylindrisch abgesetzter Bund 7 vorgesehen.
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Die Herstellung solcher Vorschubzangen erfolgt bisher in der Weise,
daß man zunächst die ganze Vorschubzange einschließlich des Gewindes vollkommen
fertig bearbeitet und anschließenddie Vorsehubzange unter gleichzeitigem Zusammendrücken
der zu beiden Seiten der Schlitze stechenden Backen 5 härtet und anläßt. Während
dieses Härtevorganges treten infolge des Zusammendrückens der Backen 5 an dem den
Backen 5 abgekehrten Ende der Vorschubzange, an dem sich das Gewinde
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befindet, Formänderungen auf, d. h. der Gewindeteil der Vorschubzange wird durch
das Zusammendrücken der Backen entgegengesetzt zur Richtung der an den Backen angreifenden
Druckkräfte ausgebaucht und senkrecht zur Richtung dieser Druckkräfte abgeflacht
(s. Abb.2). Da@diese Formänderung auch nach dem Anlassen bestehen bleibt, so läßt
sich in diesem Zustand das Gewinde nicht in das Schubrohr der Vorschubeinrichtung
einschrauben.
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Man hat nun bisher auf zweierlei Art versucht, diesen Nachteil zu
beheben. Teils hat man die eingetretene Formänderung des Gewindeteils durch nachträgliche,
nochmalige Bearbeitung des Gewindes auf der Drehbank oder mittels eines Gewindeschneideisens
auszugleichen versucht, teils ist man auch dazu übergegangen, .den Gewindeteil im
Durchmesser von vornherein mit entsprechenden Untermaßen herzustellen, d. h. das
Gewinde um das Maß der eintretenden Ausbauchung kleiner zu machen als das Muttergewinde
des Schubrohres.
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Die erste Art hat einmal den Nachteil, daß sie einen zusätzlichen
Arbeitsgang darstellt, durch den die Herstellung der Vorschubzange unliebsam verteuert
wird. Als weiterer Nachteil, der auch der zweiten Herstellungsart anhaftet, kommt
hinzu, daß das fertige Gewinde nicht lehrenhaltig ist und daher nur an wenigen Stellen
seiner Gänge trägt.
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Schließlich ist in beiden Fällen noch folgendes zu beachten: Im Betrieb
werden beim Einführen des Stangenmaterials die zusammengefederten Backen 5 der Vorschubzange
entgegen der Federkraft wieder auseinandergespreizt, d. h. wieder in ihre ursprüngliche,
vor dem Härten vorhandene Lage gebracht. Das hat zur Folge, daß auch am Gewindeteil
eine Rückformung auftritt, mit anderen Worten, daß auch das Gewinde wieder nahezu
in seine ursprüngliche, vor dem Härten vorhandene Form zurückgeht. Da das Gewinde
jedoch zum Ausgleich der bei der Herstellung der Vorschubzange auftretenden Formänderung
nachgearbeitet, bzw. von vornherein mit Untermaß hergestellt worden ist, so ergibt
sich nunmehr beim Aufspreizen der Vorschubzange ein großes Spiel zwischen dem Gewinde
der Vorschubzange und dem Muttergewinde des Schubrohres, was dazu führt, daß sich
die Vorschubzange während der Bearbeitung des Werkstoffes löst und daß sich das
Gewinde sehr schnell abnutzt. Außerdem bildet dieses Spiel häufig die Ursache für
ein Abbrechen des Gewindeteils.
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Man hat nun weiterhin versucht, die bei den bisherigen Herstellungsverfahren
auftretenden Nachteile durch Erhöhung der Zahl der Längsschlitze in der Vorschubzange
zu beheben, wodurch die Ausbauchung des Gewindes entsprechend der Schlitzzahl an
mehreren Stellen des Umfanges auftritt und sich weniger stark auswirkt als bei den
zweifach geschlitzten Vorschubzangen. Es ergibt sich hierbei jedoch andererseits
wieder der Nachteil, claß, um dieselbe Vorschubkraft zu erhalten wie bei den zweifach
geschlitzten Vorschubzangen, der federnde Teil der Vorschubzange wesentlich stärker
bemessen werden muß als bisher, worunter die Elastizität des federnden Teils leidet.
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Sämtliche bisher auftretenden Nachteile werden durchlas Verfahren
gemäß derErfin,dung vermieden, das darin besteht, daß man die Vorschubzange zunächst
mit Ausnahme des Gewindeteils fertig bearbeitet, anschließend die Vorschubzange
in an sich bekannter Weise unter gleichzeitigem Zusammendrücken der zu beiden Seiten
der Schlitze befindlichen Backen härtet und anläßt und hierauf das Gewinde der Vorschubzange
bei zusammengefederten Backen genau lehrenhaltig zu dem Gewinde des Schubrohres
herstellt.
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Bei diesem Herstellungsverfahren kann das Gewinde genau maßhaltig
und zentrisch zur Bohrung der Vorschubzange hergestellt werden und läßt sich daher
genau passend in das Muttergewinde des Schubrohres einschrauben. Wird nunmehr im
Betrieb das Material in die Vorschubzange eingeführt, d. h. die Vorschubzange im
Bereich der Backen 5 aufgespreizt, so sucht sich der Gewindeteil wie bisher zu verformen,
was jedoch bei dem nunmehr lehrenhaltigen Sitz des Gewindes in dem Schubrohr nur
im Rahmen des Gewindespiels möglich ist. Diese geringe Verformung wirkt sieh nun
aber, im Gegensatz zu früher, insofern vorteilhaft aus, als sie ein Festklemmen
des Gewindes der Vorschubzange in dem Muttergewinde des Schubrohres bewirkt und
demzufolge ein Lösen der Zange in dem Muttergewinde während des Betriebes unmöglich
macht.