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Verfahren zur Herstellung von Mineralwoll-, wie insbesondere Schlackenwollbahnen
und hierzu dienende Einrichtung Bei der Erzeugung von Mineralwolle, wie z. B. von
Schlackenwolle, wobei die mittels Druckmittelstrahlen aus dem Schmelzfluß erzeugte
Mineralwolle in etwa waagerechter Richtung in einen sich etwa in der gleichen Richtung
erstreckenden Auffangkäfig hineingeblasen wird, hat man schon vorgeschlagen, in
dem Auffangkäfig, und zwar entweder auf dessen Boden oder auch in einem gewissen
Abstand über dessen Boden, ein Transportband anzuordnen, durch welches die Mineralwolle
aus dem Auffangkäfig herausgefördert wird. Diese Transportbänder erstrecken sich
fast durchweg über die ganze Länge des Auffangkäfigs, d. h. sie reichen von der
Stirnseite des Käfigs, in welchen das Blasrohr mündet, bis durch die gegenüberliegende
Rückseite des Käfigs hindurch, bewegen sich in Richtung der Längsachse des Käfigs
und sind entweder waagerecht oder auch nach der Rückseite des Käfigs ansteigend
angeordnet.
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Der Zweck dieser in der Längsachse des Auffangkäfigs angeordneten
Transportbänder besteht in Verbindung mit hinter deren Austrittsende aus dem Käfig
hinter dessen Rückwand vorgesehenen Walzen od. dgl. Druckvorrichtungen darin, aus
der z. B. unter Zusatz eines Bindemittels od. dgl. zum Verblasestrahl erzeugten
Mineralwolle eine fortlaufend erzeugte, in sich verfilzte und in gewissem Maße zusammengedrückte
Mineralwollbahn zu schaffen, die später unmittelbar so als Isolierkörper oder Isolierbinde
od. dgl. Verwendung finden kann.
Entsprechend einem dieser bekannten
Vorschläge wird die so erzeugte Mineralwolle nach ihrem Austritt aus dem Käfig hinter
den Druckwalzen zusaminen mit einer Papierbahn auch noch durch ein Paar geriffelter
Walzen hindurchgeführt, um so eine gewellte, einseitig mit Papier bedeckte Isolierbahn
zu schaffen, die anschließend daran gleichfalls aufgerollt werden und später als
Rohrisolierung od. dgl. Verwendung finden kann.
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Bei a11 diesen bekannten Verfahren, bei denen sich das Transportband
längs durch den Käfig erstreckt und in Richtung dessen Längsachse bewegt wird, macht
sich nun der Übelstand äußerst unangenehm bemerkbar, daß nicht nur die an der vorderen
Stirnseite des Käfigs, in welche das Blasrohr mündet, in besonders starkem Maße
anfallenden Schmelzperlen mit in die Mineralwollbahn hineingelangen, sondern daß
auch an allen Stellen der sich bildenden Bahn Mineralwolle der verschiedensten Beschaffenheit
und Qualität durcheinander- und übereinandergelagert wird, da die Mineralwolle,
die in verschiedener Entfernung vom Blasrohr im Käfig niedersinkt, je nach ihrer
Entfernung vom Blasrohr verschieden ist.
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Um nun wenigstens die Schmelzperlen aus der sich bildenden Mineralwollbahn
fernzuhalten, ist auch schon vorgeschlagen worden, das Transportband nur etwa in
dem letzten Drittel des Auffangkäfigs anzuordnen und zwischen dem Beginn des Transportbandes
und dem Blasrohr eine schräge Gleitebene vorzusehen, auf welcher die Schmelzperlen
ausgeschieden werden sollen. Auch bei dieser Einrichtung bewegt sich das Transportband
in Richtung der Längsachse des Käfigs, und der Nachteil besteht hier darin, daß
nur die Mineralwolle, welche über die Mitte des Käfigs hinausfliegt, auf das Transportband
gelangen kann und von diesem in der Längsrichtung des Käfigs aus diesem herausgefördert
wird, wobei auch hier kein Filz aus einheitlichen Fasern gebildet wird, da die Fasern,
welche nur etwa bis zur Mitte des Käfigs fliegen, sich mit den anders gearteten
Fasern, welche weiter als bis zur Mitte und bis zum Ende des Käfigs fliegen, durcheinanderlagern.
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Um nun die Möglichkeit zu schaffen, Mineralwolle nur einer ganz bestimmten
gerade gewünschten Beschaffenheit, also beispielsweise solche, welche, gerechnet
vom Blasrohr, auf einem Drittel der Länge des Käfigs oder auf der halben Käfiglänge
oder an sonst einer Stelle des Käfigs anfällt, ohne Beimischung anders gearteter
Fasern mittels eines Transportbandes od. dgl. aus dem Käfig herausfördern zu können,
wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Mineralwolle von dem etwa waagerecht
angeordneten Transportband od. dgl. nicht in der Blasrichtung, sondern quer zur
Blasrichtung aus der Seitenwandung des Käfigs herauszufördern.
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Sowohl bei der Erzeugung von Glaswolle, wobei die aus einer Vielzahl
von düsenförmigen Ausläufen senkrecht nach unten ausfließenden feinen Masseströnie
durch Druckmittelströme in senkrechter Richtung zu feinsten Fasern ausgezogen werden
als auch bei der Herstellung von tlasfasern, wobei ein senkrecht auslaufender Schmelzfluß
durch Druckmittelstrahlen gleichfalls in senkrechter Richtung zerfasert wird, ist
es bereits bekannt, unterhalb der Zerfaserungsstelle ein Transportband vorzusehen,
welches in waagerechter Richtung bewegt wird und welches die anfallende Wolle also
quer zur eigentlichen senkrecht gerichteten Verblaserichtung aus dem senkrecht gerichteten
Verblaseschacht in waagerechter Richtung herausfördert. Auch hierbei gelangen jedoch
etwa auftretende Schmelzperlen mit in die von dem Transportband geförderte Mineralwollbahn,
und auch hierbei bildet sich diese Bahn -ins Fasern der verschiedensten Beschaffenheit,
die sich miteinander verfilzen und übereinander ablagern.
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Itn Gegensatz hierzu richtet sich das erfindungsg iiße Verfahren auf
solche Einrichtungen, bei ein.
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welchen die Erzeugung der Fasern nicht in secikrechter Richtung innerhalb
senkrecht angeordneter Auffangschächte, sondern in etwa waagerechter Richtung in
etwa der gleichen Richtung sich erstreckenden Auffangkäfig erfolgt, wobei das quer
zur Längsachse des Käfigs in etwa waagerechter Richtung erfolgende seitliche Herausfördern
der Mineralwolle den Zweck hat, nur Mineralwolle aus Fasern gleicher Beschaffenheit
als Bahn aus dem Käfig aufnehmen zu können.
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Bei den bekannten Verfahren und Einrichtungen werden also entweder
Transportbänder benutzt, deren Auflagerbahn zwar in der Verblaserichtung liegt,
deren Bewegung jedoch gleichfalls in der Verblaserichtung erfolgt oder aber Transportbänder,
deren Bewegung zwar quer zur Verblaserichtung erfolgt, deren Auflagerbahn jedoch
senkrecht zur Verblaserichtung steht. Beim Erfindungsgegenstand dagegen erfolgt
das Herausfördern der Mineralwolle aus dem Käfig mittels Transportbänder, deren
Auflagerbahn in der Verblaserichtung liegt, wohingegen die Förderbewegung senkrecht
zur Verblaserichtung erfolgt.
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Das die Mineralwolle quer aus dem Käfig herausfördernde Transportband
kann in an sich bekannter Weise stetig oder aber auch schrittweise, und zwar in
letzterem Falle jeweils um etwa die Käfigbreite, in seiner Förderrichtung weiterbewegt
werden, wobei sich die Bewegungspausen nach der gewünschten Schichthöhe der Mineralwolle
auf dem Förderband richten.
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Die Breite des den Aufnahmekäfig quer durchsetzenden Förderbandes
kann beliebig gewählt werden und richtet sich nach der Breite der zu erzeugenden
Bahnen.
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In einem Aufnahmekäfig können ein oder auch mehrere bzw. viele den
Käfig quer durchsetzende Förderbänder nebeneinander bzw. in der Höhe gegeneinander
gestaffelt angeordnet sein, wobei je nach der Entfernung der Förderbänder von dem
Blasrohr ' auf den verschiedenen Förderbändern Bahnen aus Mineralwolle verschiedener
Beschaffenheit gebildet werden.
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Zweckmäßig erfolgt die Anordnung des oder (leiden Käfig quer durchsetzenden
Förderbänder in an sich bekannter Weise in einem gewissen Abstand
über
dem Bod?n des Käfigs, damit der von dem oder den Förderbändern freie Raum des Käfigs,
in welchem sich die Mineralwolle absetzt und lagert, welche nicht von den Förderbändern
seitlich aus (lern Käfig lierausgefördert wird, bequem in der üblichen Weise entleert
werden kann, ohne daß diese Arbeiten durch die F<irderbandanlage behindert werden.
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tlni jeweils Bahnen aus der gerade gew@iinschten Nlineralwollbeschaffenheit
erzeugen zu können, ist weiterhin noch Gegenstand der Erfindung, das oder die den
Käfig quer durchsetzenden Förderbänder einschließlich der ihnen z. B. außerhalb
des Käfig gegebenenfalls zugeordneten Druckrollen od. dgl. und einschließlich der
gegebenenfalls weiterhin zugeordneten :\ufwickelvorrichtung quer zur Förderrichtung
des Förderbandes, d. 11. also, in Richtung der Längsachse des Käfigs und
mithin in der Verblaserichtun-, verschiebbar anzuordnen, was beispielsweise dadurch
erfolgen kann, daß die ganze Förderbandanlage auf in der Längsrichtung des Käfigs
angeordneten Schienen od. dgl. verfahrbar ist.
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In dein Fall, in dem beispielsweise die Mineralwolle auf einer Papierbahn
aufgelagert sein soll, also z. B. dann, wenn sogenannte Felle erzeugt werden sollen,
\xelclie später als Ersatz oder Zuinischung zu Asbestfasern und gegebenenfalls auch
weiteren Fasern zur Herstellung von Gespinstschnüren o(. dgl. Verwendung finden,
kann in weiterer Ausbildung der Erfindung als Transportband eine voti einer z. B.
ini Käfig vorgesehenen endlichen Papierrolle ablaufende, über Unterstützungen geführte
Papierbahn dienen, mit welcher zusammen die darauf befindliche. gegebenenfalls zusanimengedrückte
Mineralwollbalin in an sich bekannter Weise z. B. außerhalb des Käfigs aufgerollt
wird. In diesem Falle wird also im Gegensatz zu der bisher üblichen Arbeitsweise,
bei welcher im Auffatigk:ifig ein besonderes Transportband vorgesehen war und wobei
die hierauf aus dem Käfig herausgeförderte M ineralNvollbahn erst hinter dem Käfig
finit der Papierbahn zusammengebracht wurde,'überhaupt kein besonderes Transportband
benötigt, da die zur Herstellung des Erzeugnisses erforderliche Papierbahn selbst
im Käfig als Transportmittel dient.
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Uni nun beim Aufrollen dieser Papierbahn mit der auf ihr befindlichen,
gegebenenfalls zusammengedrückten Mineralwolle die Aufwickelspindel, zweckmäßig
eine Hohlspindel, aus dem aufgewickelteil Ballett in einfachsterM'eise entfernen
zu können, kann der zum Einstecken und Festhalten des Anfanges der Papierbahn in
der Spindel vorgesehene Schlitz od. dgl. bis zii dem (lern Antriebsende der Spindel
gegenüberliegenden freien Spindelende durchlaufen, so daß die Spindel beim Herausziehen
;ins ihren Lagern die aufgewickelte Papiermineralwollbalinrolle dabei freigibt.
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In den Fällen, in denen zum Erzeugen der Mineralwolle Dampf verwendet
wird und in denen eine Papierbahn als Transportband benutzt wird, können vorzugsweise
die innerhalb des Käfigs für die Papierbahii vorgesehenen Unterstützungen, wie Rollen
oder Platten, und/oder die innerhalb oder außerhalb des Käfigs oder auch an der
Austrittsstelle selbst zum Zusammendrücken der Mineralwollbalin allgeordneten Walzen
od. dgl. Druckvorrichtungen heizbar sein, um die an der `Volle haftende Feuchtigkeit,
welche sich gegebenenfalls der Papierunterlage mitteilt, während des Transportes
im Käfig und während des Durchlaufes durch die Walzen od. dgl. zu trocknen.
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Selbstverständlich ist das neue Verfahren und die hierzu dienenden
Einrichtungen nicht auf den Fall beschränkt, daß reine Mineralwolle ohne weitere
Zusätze erzeugt wird; der Erfindungsgegenstand kann in gleich guter Weise Anwendung
finden in den Fällen, in denen beispielsweise dem Verblasedruckmittel oder auch
den entstehenden Fasern im Käfig Klebstoffe oder wasserabweisende Stoffe od. dgl.
zugesetzt werden, wie auch in solchen Fällen, in denen die aus dem Käfig heraustretenden
Mineralwollbahnen mit derartigen Stoffen versetzt werden.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel
eine Schlackenwollerzeugungsanlage in verschiedenen Schnitten dargestellt, und zwar
zeigt .11)1). t einen senkrechten Längsschnitt, Abb. 2 einen waagerechten Längsschnitt
und Abb. 3 einen Querschnitt durch die Anlage; Abb. 4 veranschaulicht eine Aufwickelvorrichtung
für eine Papiermineralwollbahn.
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Das aus der Auslaufrinne i des Schmelzofens ausfließende geschmolzene
Gut, wie z. B. geschmolzene Schlacke, wird durch die aus der Druckmitteldüse 2 austretenden
Druckmittelstrahlen, wie z. B. Dampfstrahlen, zerfasert und durch das Blasrohr 3
in den verhältnismäßig große Länge besitzenden Auffangkäfig .4 in der Pfeilrichtung
A hineingeblasen, wobei all der 'Mündung des Blasrohres 3 in den Käfig q eitle der
an sich bekannten Prallflächen zur Abscheidung der Schmelzperlen vorgesehen sein
kann.
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In dem Käfig 4 fliegen die Fasern je nach ihrer Beschaffenheit verschieden
weit. Um nun jeweils Schlackenwolle einer ganz bestimmten, gerade gewünschten Beschaffenheit
auf einem Transportband auffangen und aus dem Käfig 4 herausfördern zu können, ist
in dein Käfig 4 ein quer zur Längsachse des Käfigs in der Pfeilrichtung B laufendes
Transportband, und zwar beim Ausführungsbeispiel eine Papierbahn 5, vorgesehen,
welche die Schlackenwolle seitlich aus dem Käfig herausfördert. Die Papierbahn 5
lauft dabei von einer endlichen Papierrolle 6 ab. Beim Austritt aus der Seitenwandung
des Käfigs wird die Papierbahn, welche z. B. stetig oder auch schrittweise in der
PfeilrichtungB bewegt werden kann, mit der darauf abgelagerten Schlakkenwolle durch
ein Walzenpaar 9 hindurchgeführt, tun den Schlackenwollbelag zu verdichten. Daraufhin
wird die Papierbahn 5 mit der darauf befindlichen verdichteten Schlackenwolle auf
der zwischen den Lagerstellen i i befindlichen, mittels einer Kurbel 12 od. dgl.
drehbaren Hohlspindel io aufgewickelt, wobei der Anfang der Papierbahn in einen
Schlitz 13 der Hohlspindel io eingesteckt und
festgehalten
wird; dieser Schlitz 13 läuft bis zu dem der Antriebsseite der Spindel gegenüberliegenden
freien Spindelende durch, so daß die Spindel io beim Herausziehen aus ihren Lagern
i i die auf ihr aufgewickelte Papierschlackenwollbahnrolle freigibt.
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Das Transportband 5 kann z. B. innerhalb des Käfigs durch Rollen 7
unterstützt sein, wobei die ganze Einrichtung in einem gewissen Abstand Tiber dem
Boden des Käfigs angeordnet sein kann.
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Vorzugsweise ist die ganze Transporteinrichtung innerhalb des Käfigs
auf Schienen 8 in der Pfeilrichtung C hin und her verschitblic:h, um mittels eines
Transportbandes jeweils Schlackenwolle der gerade gewünschten Beschaffenheit aus
dem Käfig herausfördern zu können. Selbstverständlich sind in diesem Falle die Druckwalzeneinrichtung
9 und die Aufwickelvorrichtung io gleichfalls in der Pfeilrichtung C hin und her
verschieblich.
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An Stelle. eines Transportbandes können auch mehrere bzw. eine Vielzahl
von Transportbändern angeordnet sein, wobei höher gelegene Transportbänder jeweils
mit niedriger gelegenen abwechseln können.