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Vorrichtung zur perkutanen hygienischen und ästhetischen Behandlung
der Haut
Seit den klassischen Arbeiten von B i e r hat die Hyperämie als das verbreitests
Selbstheilmittel der Natur breiten Eingang in die modernen Behandlungsverfahren
gefunden, nachdem sie in der Volksmedizin schon ein uraltes Heilverfahren darstellte.
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Wachstum und Erhaltung des Normalzustandes der Haut und ihrer Anhangsgebilde,
wie z. B. der Haare und Drüsen. sowie der Ablauf reparativer und regenerativer Vorgänge
an denselben hängen in entscheidendem Maße von der Intensität der Durchblutung ab.
Eine vermehrte Durchblutung fördert nicht nur den Austausch von Sauerstoff und Kohlensäure,
sondern beschleunigt auch die Zufuhr von Aufbau- und Nahrstoffen sowie den Abtransport
von Endprodukten des Zell- und Gewebestoffwechsels. Aus diesen Gründen spielt die
Hyperämieerzeugung in der Hautpflege seit langem eine entscheidende Rolle.
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Wenn es gilt, örtliche Beeinflussung, sei es kurativer oder prophylaktischer
Art. an der Körperoberflache zu erzielen, so kommt selbstverständlich seit altersher
neben der Förderung der Durchblutung die lokale Anwendung von geeigneten chemischen
oder biologischen Agentien in Frage. Die durch die örtliche Anwendung von Behandlungspräparaten
erzielbare Wirkung setzt naturgemäß voraus, daß sie in genügend intensiven Kontakt
mit dem zu behandelnden Substrat gelangt. d. h. eine entsprechende Tiefenwirkung
entfalten kann. Die Lösung dieses Problems birgt jedoch beträchtliche Schwierig-
keiten,
da die Hautoberfläche nicht ohne weiteres zur Aufnahme beliebiger Substanzen geeignet
ist.
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Vor allem alter ist es schwierig, die Substanzen in ausreichender
Nfenge und in genügende Tiefe einzubringen.
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Eine einfache Hyperämie wurde in für viele Zwecke befriedigender
Weise durch die Bierschen Saugglocken ermöglicht. Der Nachteil dieser Methorte l<esteht
jedoch darin, daß der durch die Bierscher Saugglocken erzeugte Überdruck nicht regulierbar
ist sowie daß die Saugglocken sell)st für manche Körperregionen, wie z. B. für die
Kopfhaut, nicht anwendbar sind.
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Die Hyperämieerzeugung durch Wärmeapplikation in trockener oder feuchter
Form durch Bestrahlung mit Licht verschiedener Wellenlängen, durch Kurznvellen,
Diathermie und ähnliche physikalische Maßnahmen ist gleichfalls nicht exakt dosierbar.
Der erzielte Effekt wirkt über mehr oder weniger lange Zeit nach und kann nicht
nach Belieben unterbrochen werden. Diese Methoden eignen sich daher ebenfalls nicht
für die Bedürfnisse z. B. der Haut- und Haarpflege.
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Auch durch rein manuelle Maßnahmen, wie z. B. durch Massage in ihren
verschiedenen Formen, läßt sich eine Hyperämie erzeugen. Jedoch ist diese gerade
an sich einfachste Methode mit einer erheb -lichen Reizung verbunden und aus diesem
Grunde besonders bei der Kopf- und Brustbehandlung wenig geeignet. Es ist bekannt
daß z. B. tlurch vieles übertriebenes Nilassieren der Gesichtshaut diese schlielllich
frühzeitig erschlafft. Der Hauptnachteil dieser Methode beruht aber darauf, daß
es nicht möglich ist, das Verfahren irgendwie zu dosieren und eine gleichmäßige
Beeinflussung aller zur Behandlung gelangenden T-lautstellen zu erzielen, rvas sich
hesonders nachteilig bei der Kopfhautbehandlung auswirkt.
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Die lokale Anwendung von Behandlungspräparaten zur drtlichell Beeinflussung
der Hautol>erfläche geschieht in ihrer einfachsten Form durch das Auftragen von
geeigneten Präparaten, wie Salben oder Ölen. Der damit zu erzielende Effekt hängt
in weitgehendem Maße von den spezifischen Eigenschaften des betreffenden Präparats
ab, und in den meisten Fällen begrenzt sich ihr Effekt auf eine reine Oberflächenwirkung.
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Um das Eindringen derartiger Substanzen zu verbessern, können sie
in geeigneten Lösungsmitteln aufgenommen werden. die ein besonders gutes Eindringungsvermögen
in die Haut l>esitzen und dal>ei für die spezifisch wirkende Sul)stanz eine
Art Vehikelwirkung entfalten. Es konnte festgestellt merden, daß diese Präparate
nicht immer eine gute Wirkung haben, und in vielen Fällen ist sogar die Vehikelwirkung
unerwünscht.
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Schließlich hat man, um ein besseres Eindringen zu ermöglichen, versucht,
solche Präparate durch Einmassieren zur Anwendung zu bringen. Die durch die Massage
bewirkte Hyperämieerzeugung wirkt sich dabei ihrerseits begünstigend auf die Resorption
des Behandlungspräparats aus. Jedoch gelingt es damit nicht. eine in allen Fällen
ausreichende und vor allem aber gleichmäßige Tiefenwirkung zu erzielen. Das Verfahren
entzieht sich dabei ebenfalls jeglicher Kontrolle.
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Schließlich hat man sich zur perkutanen Ei Einführung von Behandlungspräparaten
des elektri sehen Stroms bei der sog. Elektrophorese bedient. Da geeignete elektrische
Konstruktionen insbesondere hinsichtlich einer exakten Stromdosierung, mit Rücksicht
auf den sich während des Stromdurchgangs ändernden Hautwiderstand fehlten. hat das
Verfahren in der bisherigen Form keinen breiteren Eingang gefunden.
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Eine gleichmäßige l)osierung und Verteilung der zur perkutanen hygienischen
und ästhetischen Be handlung anzuwendenden Präparate sowie ein ausreichendes Eindringen
dieser in die zu behandelnden Gewebeflächen werden mit Hilfe einer Vorrichtung ermöglicht,
die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
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Diese Vorrichtung besteht im Prinzip aus einer Klammer, haube. einen
Gehäuse od. dgl., die Illit einer Saug- und Druckleitung einer Pumpe in Ver bindung
steht, wodurch ein beliebiger, genau regel-und einstellbarer Unter- oder Überdruck
bzw. eine wechselnde Folge von Unter- und Überdruck über einen beliebigen Bereich
erzielt werden.
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Ein weiteres Merkmal der Kammer, Haube o<I. dgl. besteht darin.
daß mit dieser eine Zerstäubungs- oder Versprühungsvorrichtung verbunden ist, die
mit dem Behälter des einzuführenden Präparats in Verbindung steht.
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Ein weiteres Kennzeichen der neuen Kammer besteht darin, daß diese
zwei Elektroden enthält, die mit einem Gleichstromnetz verbunden sind, welche die
Einwirkung von Gleichstrom auf die zu behandelnde Fläche ermöglichen.
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Zur Behandlung von verschiedenen Körperformen sind erfindungsgemäß
verschiedene Kammern, Hauben od. dgl. erforderlich. die der zu behaudelnden Körperform
angepaßt werden. Diese Kammern, Hauben od. dgl. sind auswechselbar mit einen Steuerkopf
verbunden, welcher einerseits eine 5augleitung, eine Druckluftleitung mit Regulierventilen
und andererseits die Zerstäubungsvorrichtung und den Präparatenträger, z. B. einen
Ampullenträger, enthält. Die Tragfläche des Ampullenträgers ist in besonderer Weise
gewölbt ausgebildet, welche Wölbung der Ampullenform entspricht, so daß in den Zerstäuhungsapparat
nur Ampullen dieser Forno eingesetzt werden können und eine Verwechslung mit Ampullen
all derer Pränarate ausgeschlossen wird.
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Der Apparat gemäß der vorliegenden Erfindung ist ferner mit einer
Signalvorrichtung ausgestatíet, die durch Relais gesteuert wird, welche durch die
Betätigung der einzelnen Betriebsorgane in Aktion gesetzt werden, wodurch eine ständige
Kontrolle des Apparates und der einzelnen Behandlungsphasen gewährleistet wird.
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Die Kammer oder Haube gemäß der vorliegenden Erfindung kann auch
aus einer teleskopischen Saugglocke bestehen, welche in einen entsprechen -den Zylinder
paßt un(l gleitet und nach außen al
gedichtet ist, z. B. mit e@
er plastischen Dichtung. und in ihre Anfangsstellung mit Hilfe einer Feder zuruckgebracht
werden kann. Bei dieser Ausführungsform der Haube oder Saugglocke wird der Unterdruck
durch ein Hineindrücken der Saugglocke in den Zylinder hervorgerufen, wobei die
in der Saugglocke befindliche Luft abgeführt wird.
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Durch die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine
zweckmäßige, allen biologischen Anforderungen entsprechende Hautbehandlung gewahrleistet.
Insbesondere werden der natürliche Aufbau und die natürlichen Abwehrkräfte durch
eine Steigerung der Durchblutung gefördert. Gleichzeitig werden während diese@ Forderung
der Eigenkräfte der Zellen und Gewebe geeignete Behandlungspräparate mit gleichmäßiger
und ausreichender Tiefenwirkung an dieselben herangebracht.
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Die Vorrichtung gemaß der vorliegenden Erfindung ermoglicht die zur
Anwendung gelangenden physikalischen Methoden genau einzustellen und zu regulieren.
wodurch ein wirklicher und gleichmäßiger Effekt an allen zu behandelnden Stellen
gewahrleistet wird.
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Ein Beispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung ist in den Abb.
1 bis 17 wiedergegeben.
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Abb. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Apparates.
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Abb. 2 einen Steuerkopf dieses Apparates, Abb. 3 einen senkrechten
Schnitt durch diesen Steuerkopf, die Abb. 4 und 5 zeigen einen Ampullenhalter bzw.
eine Ampulle für die zur Anwendung gelangenden Präparate; die Abb. 6 bis 8 stellen
einen Helm oder eine Haube für die Kopfhautbehandlung dar. Dieser Helm ist gemäß
Abb. 7 mit einer Einrichtung für Elektrophorese und gemaß Abb. 8 mit einer Einrichtung
für ultraviolette Strahlung ausgestattet; in Abb. 9 ist eine Glocke für die Brustbehandlung
schematisch dargestellt, während die Abb. 10 bis 11 einen Zylinder für eine Kniegelenksbehandlung
bzw. für die Handbehandlung wiedergeben: Abb. 12 bis 14 zeigen einen für die Kopfhautbehandlung
geeigneten Helm. wobei Abb. 12 den pneumatischen Dichtungsring in nor malem und
Abb. 13 in evakuiertem Zustand wiedergibt; Abb. 14 zeigt einen Helm oder eine Haube
für die Hopfhautbehandlung, der mit einem Fenster und einer Beleuchtungsvorrichtung
ausgestattet ist; die Abb. 15 und 16 zeigen in schematischer Darstellung ein komplettes
Behandlungsgerät für die Haarbehandlung; Abb. 17 zeigt schließlich den Querschnitt
einer teleskopischen Glocke in schematischer Darstellung.
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Wie der Abb. 1 zu entnehmen ist, besteht der beispielsweise angefahrte
Behandlungsapparat aus einer Kammer 1. die auf die zu behandelnde Körperfläche angesetzt
wird. Diese Kammer aus Metall.
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Kunstharz, z. B. aus Polymethacrylsäureester, od. dgl. hat die Form
der zu behandelnden Körperfläche. Im vorliegenden Fall ist die Kammer eine halbkugelförmige
Haube, die für die Kopfhautbehandlung bestimmt ist. An der Basis der Kammer 1 befindet
sich eine ringförmige pneumatische Dichtung 2, welche sich an die zu behandelnde
Fläche dicht aulegt und ein Ein- oder Ausströmen der Luft verhindert. An dem oberen
Teil der Haube 1 ist ein Rohr 3 angeschlossen, welches mittels des Hahnes 4 nach
Belieben mit der Saugleitung 5 oder der Druckluftleitung 6 verbunden werden kann.
wodurch im Innern der Haube 1 ein Unter- oder Überdruck erzeugt werden kann. Die
Leitungen 5 und 6 stehen mittels des Hahnes 7 und der Leitung 8 mit dem Innern der
pneumatischen Dichtung 2 in Verbindung, wodurch die Dichtung 2 aufgeblasen oder
entleert werden kann.
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Der Zerstäuber 9 ermöglicht die Zerstäubung bzw. das Versprühen des
Behandlungspräparats im Innern der Haube 1. Im Zerstäuber befindet sich eine Kammer
10 für die Aufnahme der Druckluft und eine Einführung 13 für die Zuleitung des Präparats.
Die Kammer 10 steht über Rohr 11 und Hahn 12 mit der Druckleitung 6 und die Einfüh
rung 13 mit der das Präparat enthaltenden Ampulle 14 in Verbindung. Das Röhrchen
15, das mit der Leitung 11 über die Kammer 10 in Verbindung steht, ermöglicht den
vollständigen Ausfluß der Behandlungsflüssigkeit.
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Die Erwärmung der Druckluft kann durch den zwischengeschalteten elektrischen
Widerstand 16 erfolgen.
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Ein Manometer 17 an Leitung 3 und ein weiteres Manometer 18 an Leitung
8 gestattet, den Druck innerhalb der Haube 1 und der pneumatischen Dichtung 2 zu
überprüfen.
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Die Leitungen 3, 8 und 11, die Hähne 4, 7 und 12, der Zerstäuber
9, die Ampulle 14, der elektrische Widerstand 16 und die Manometer 17 und 18 sind,
wie Abb. 2 erkennen läßt, in einem als Steuerkopf 19 ausgebildeten Zylinder eingebaut.
Die Haube 1 ist mit dem Steuerkopf 19 abnehm- und auswechselbar verbunden. Durch
diese Anordnung ist es möglich, an den Steuerkopf 19 die verschiedensten, zu der
jeweils erforderlichen Körperflächenbehandlung ge eigneten Kammern, anzuschließen,
An dem oberen Ende des Steuerkopfes 19 befindet sich das Rohr 20, in welchem die
Leitungen 5 und 6 (Abb. 3) hindurchgeführt werden.
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Auf dem Steuerkopf 19 sind die Schalter 21 für den Heizstrom des
Widerstandes 16, ein Knopf 22 für die Kontrolle des Hahnes 12 und die Ringe 23 und
24 für die Betätigung der Hähne 4 und 7 montiert.
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Durch die Fenster 25 und 26 kann die Bewegung der Zeiger 27 und 28
der Manometer 17 und 18 auf den Skalen 29 und 30 beobachtet werden.
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Zur Befestigung des Steuerkopfes 19 mit der Haube 1 oder einer sonstigen
Behandlungskammer ist bei ersterer ein Ring 31 vorgesehen. Mittels eines
Bolzens
32 wird die richtige Lage der Haube oder Kammer r zum Steuerkopf 19 gesichert.
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.\m Steuerkopf 19 befindet sich ferner der Träger 33 für die Befestigung
der Ampulle 14, welche eine besondere Ausführungsform aufweist, damit Irrtümer durch
Verwendung anderer Präparate oder Behandlungsmittel ausgeschlossen werden.
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Die gebogene Form einer derartigen Ampulle ist der Abb. 5 zu entnehmen.
Im Gegensatz zu den üblichen Ampullenformen endet die Achse der Ampulle in die Spitze
34.
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Die Anordnung zur Befestigung der Ampulle 14 am Steuerkopf 19 zeigt
Abb. 4. Diese Vorrichtung besteht aus einem Träger 33, dessen Tragfläche eine sphärische
Form besitzt, die der der Ampulle 14 entspricht. Der Ampullenträger 33 hat in regelmäßigen
Abständen Anzeigemarken 35, welche die Menge der in der Ampulle noch während der
Behandlung befindlichen Flüssigkeit anzuzeigen gestatten.
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Das untere Ende der Ampulle 14 liegt iii einer elastischen Dichtung
36, durch welche das Rohr 15 für die Druckluftzufuhr und das Rohr 37 für den Ausfluß
der Flüssigkeit zur Einführung 13 durchgeführt ist. Das obere Ende der Ampulle 14
ist durch einen Kolben 38 festgehalten. Auf diesen Kolben 38 wirkt die Feder 39
und drückt den ersteren gegen die Dichtung 36. Mittels des gebogenen Schnäppers
40 wird der Kollien 38 nach oben gezogen. wenn die Ampulle 14 eingesetzt werden
soll. Um den Al)-fluß der Behandlungsflüssigkeit kontrollieren zu können, ist im
Innern des Kolbens 3X eine kleine Glühbirne angebracht, deren Licht durch einen
SChlitz 42 auf der Basis des Kolbens deio Ampulleninhalt durchleuchtet.
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Abb. 6 stellt einen Helm oder eine Haube für die Kopfhaut- und Haarbehandlung
dar. Der Helm besteht aus einer halbkugelförmigen Kappe 43, deren oberes Ende durchbohrt
ist. In dem Bolzenloch 44 wird der Bolzen 32 des Steuerkopfes 19 befestigt und damit
in richtiger Lage die Haube zum Steuerkopf gesichert. In die Nut 45 greift der Ring
3I des Steuerkopfes 19 ein, wodurch der Helm mit letzterem fest verbunden wird.
Im oberen Teil des Helms befindet sich eine Öffnung 46, durch welche die Zerstäubungsapparatur
des Steuerkopfes 19 geführt wird. Ferner ist eine Öffnung 4/ vorgesehen fur den
l)urchlaß der Druck- oder Saugleitung.
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Ein Rohr 48 verbindet die Leitung 8 des Steuerkopfes 19 mit dem 1
)ichtungsriiig 49. welcher die Basis des Helms umgibt. Der Dichtungsring 49 ist
mit Hilfe tles Rings 50 am helm befestigt.
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Abb. 7 zeigt eine ähnliche Ausführungsform eines Behandlungshelms,
welcher mit einer Vorrichtung zur Anlegung von Gleichstrom auf die zu behandelnde
Fläche ausgerüstet ist. Ein Rohr 51 geht durch den Mittelteil des Helms und endet
an seinem unteren Teil in ein kürzeres Rohr 52, welches eine Ringanode trägt. Das
Rohr 51 wird durch den Oberteil des Helms mittels einer isolierenden Durchführung
54 geleitet und ist mit dem positiven Ende des Stromkreises verbunden. Die Feder
56 druckt die Anode gegen die Kopfhaut.
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An der Basis der Helms befindet sich ein leitender Ring 53, der die
Kathode bildet und mit dem negativen Ende des Stromkreises verbunden ist. Der elektrische
Strom wird derart angesetzt, daß der Strom der Elektrophorese konstant bleibt, auch
wenn sich der Hautwiderstand der zu behandelnden Fläche durch Veränderung seines
Zustands von trocken bis sehr feucht ändert.
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Abb. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Helms, der eine zusätzliche
Vorrichtung zur Behandlung mit ultravioletten Strahlen trägt. Am oberen Teil des
Helms 43 befindet sich eine Quecksilberdampflampe 47, die auf einem Sockel 58 montiert
ist. Der Sockel 58 ist gegen den Helm 43 mittels einer isolierenden Durchführung
59 abisoliert.
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Die Kontakte 60 sind ebenfalls mittels Isolier ringen 61 gegen den
Helm abgesichert. Ein Reflektor 62 ist über der Lampe 57 angeordnet und hat eine
zentrale Öffnung für den Durchlaß des Zerstäubers 62a. Ein Quarzglasschirm 63a ist
unterhalb der Lampe 57 angebracht, um die durch letztere erzeugte Wärme zu absorbieren.
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Abb. 9 zeigt eine Vorrichtung für die Brustbehandlung. Die Kammer
64, deren oberer Teil 65 an dem Steuerkopf 19 befestigt werden kann, besitzt am
unteren Teil eine pneumatische Dichtung 66. In der Kammer 64 ist ein Netz 67 in
Größe und Form der zu behandelnden Brust vorgesehen. Dieses Netz dient zur Vermeidung
unerwünschter Deformationen der Brust während der Unterdruckperiode.
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Ein luftdichter Schirm 68 schützt die Brustwarzen.
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Abb 17 zeigt eine weitere saugglockenförmig ausgebildete Vorrichtung
für die Brust- oder eine andere Behandlung. Diese Vorrichtung besteht aus einem
Kolben 85, der als Saugglocke wirkt und teleskopisch innerhalb eines zylindrischen
Gehäuses 86 gleitet. Als Abdichtung ist an dessen oberem Ende eine plastische Dichtung
87 angebracht; an dem unteren Ende des Kolbens 85 ist eine Leitstange 89 hindurchgeführt,
welche ein Ventil 90 trägt, das die Abdichtung zwischen dem Kolben 85 und dem Gehäuse
86 erm@glicht. Um die Leitstange ist eine zylindrische Druckfeder 88 gelegt, welche
sich mit dem einen Ende gegen den Boden 91 des Gehäuses 86 anlegt und mit dem anderen
Ende gegen den Boden 92 des Kolbens 85 wirkt und derart den Kolben gegen das obere
Ende des Gehäuses andrückt.
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Der Apparat wird wie folgt verwendet: Der Kolben wird gegen den Boden
des Gehäuses gedrückt. Die im Gehause enthaltene Luft entweicht durch die Öffnung
93 des Kolbens 85. Jetzt wird der Kolben über die zu behandelnde Fläche ange setzt
und losgelassen. Durch die Feder 88 wird nun der Kolben hinaufgedrückt und gleitet
langsam und vollkommen dicht im Gehäuse aufwärts, wodurch ein Unterdruck entsteht;
der Kolben wirkt nun als Saugglocke. Wenn der Kolben seine oberste Totlage erreicht
hat, schließt das Ventil 90 die Öffnung 93.
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Um den Apparat abzunehmen, wird der Kolben festgehalten und das Gehäuse
niedergedrückt.
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Abb. 10 und 11 zeigen eine ähnliche Vorrichtung zur Behandlung eines
Kniegelenks bzw. der Hand.
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Diese Kammern 70 sind mit einem Anschlußstück 69 zur Befestigung am
Steuerkopf 19 versehen und luftdicht abschließbar.
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Abb. 15 und 16 zeigen schematisch eine Darstellungsform des kompletten
Behandlungsgeräts für Haar- oder Kopfhautbehandlung. Diese Vorrichtung besteht aus
einem gewölbten Kasten 71, welcher folgende Organe enthält: eine Elektropumpe 72
mit Windkessel für Unterdruck 73 und Überdruck 74, die elektrische Vorrichtung 75
zur Abgabe der verschiedenen benötigten elektrischen Ströme, zur Heizung der Druckluft,
der Speiseleitung für die Quecksilberdampflampe usw. Am Schaltbrett 76 des Kastens
befinden sich die Kontrollschalter für die Pumpen, die Quecksilberdampflampe usw.
Am oberen Teil des Kastens kann ein weiteres Kontrollbrett 77 angeordnet sein, welches
mit sichtbaren Meßinstrumenten ausgestattet ist, die es ermöglichen, die Behandlung
jederzeit genau zu verfolgen.
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Dieses Kontrollbrett 77 ist in eine Anzahl von Feldern eingeteilt,
die mit den einzelnen Phasen der Behandlung in Verbindung stehen. In jedem Feld
befindet sich ein Signallicht, das über ein Relais bei der Betatigung irgendeines
Organs der verschiedenen Phasen der Behandlung. z. B. des Hauptschalters oder der
Ventile der Saug- und Druckleitung, aufleuchtet. Außerdem befindet sich am Kontrollbrett
77 ein Druckmesser, der den Druck im Innern des Helms und des Luftkessels angibt,
weiter ein Fernthermomter, das die Temperatur der Druckluft anzeigt, ein Milliamperemeter
zur Anzeigung der Stromstärke der Elektrophorese usw.
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Die Vereinigung aller Meßinstrumente erlaubt die Beobachtung jeder
einzelnen Phase sowohl durch den Operateur als auch durch den der Behandlung unterworfenen
Kunden.
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Der Steuerkopf 19 ist mit dem Kasten 71 durch ein Bogenrohr 78 verbunden,
in dessem Innern die Saugleitung 5 verlegt und mit dem Unterdruckwindkessel 73 in
Verbindung steht. In dem Rohr 78 ist ferner die Druckleitung 6 verlegt, die ihrerseits
wieder an den Überdruckwindkessel 74 angeschlossen ist. Gegebenenfalls kann diese
Druck leitung 8 auch mit einer Batterie von Druckluft flaschen verbunden werden.
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Mit den vorbeschriebenen Vorrichtungen vollzieht sich z. B. eine Haarbehandlung
in folgender Weise: Der Helm 43 wird auf den Steuerkopf 19 montiert. Die Dichtung
hat in diesem Zeitpunkt atmospharischen Druck (Abb. 12). Um den Helm auf den Kopf
aufsetzen zu können, wird die Saugleitung 5 durch Drehung des Rings 24, welcher
den Hahn 7 (Ab. 1 und 2) betätigt, eingeschaltet, wodurch ein Unterdruck im Dichtungsring
entsteht, so daß der Kopf in den Helm gebracht werden kann (Abb. 13). Um das Innere
des Helms gegen die Außenluft vollständig abdichten zu können, wird der Ring 24
in entgegengesetzter Richtung gedreht.
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Der Hahn 7 verbindet nun die Druckluftleitung 8 mit dem Dichtungsring,
der aufgeblasen wird und sich dadurch dicht an den Kopf anlegt und diesen abdichtet.
Abb. 14 zeigt den Helm mit einem Fenster 80 und einer kleinen elektrischen Lampe
81 welche Vorrichtungen es ermöglichen. das Innere des Helms während der Behandlung
zu beobachten.
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An Stelle dieser Helmform kann dieselbe überhaulit aus einer durchsichtigen
Masse, z. B. aus Polymethacrylsäureester, bestehen.
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Nach dem Aufsetzen des Helms kann nun die Behandlung nach irgendeiner
Ausführungsform des Verfahrens vorgenommen werden. Die Dauer und Intensität des
Unter- oder Überdrucks kann nach Belieben reguliert verden. Bei Verwendung eines
Helms nach Abb. 7 kann Gleichstrom angelegt werden. um durch die Elektrophorese
das Eindringen und Absorbieren des zerstäubten Präparats in die haut zu erleichtern.
Die Verwendung des Helms nach Abb. 8 gestattet ultraviolette Bestrahlung, um die
Behandlung mit Unter- und Überdruck zu vervollständigen.
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Nach Beendigung der Behandlung wird im Innern des Dichtungsrings
49 ein Vakuum erzeugt. und der Helm kann abgenommen werden. Soll null ein anderer
Körperteil behandelt werden, z. II. die Brust, so wird der helm einfach von Steuerkopf
19 entferut und durch die Vorrichtung gemäß Abb. 9 ersetzt.
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Der Apparat ermöglicht es daher, jeden Körperteil mit einem Maximum
an Leistung mit jeder Phase des Prozesses entsprechend der Erfindung zu behandeln.
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Es ist möglich, an jeden Körperteil (Kopfhaut, Brust, Knie. Ellbogen
usw.) Unter- oder Überdruck anzusetzen. l)er Unterdruck und Überdruck sind kontrollierbar
und meßbar.
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Ein Präparat kann während der Unterdruckphase versprüht werden. dessen
Absorption wiederum durch Anlegen von Gleichstrom beschleunigt wird.
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Außerdem kann das Präparat bei jeder beliebigen kontrollierbaren und
meßbaren Temperatur zerstäubt werden.
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Jeder Körperteil, welcher der Behandlung mit Unter- oder Überdruck
unterworfen ist, kann gleichzeitig mit ultravioletten Strahlen behandelt werden.