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Greifgerät, insbesondere für Ohnhänder Die Erfindung bezieht sich
auf ein Greifgerät, insbesondere fü,r Ohnhänder mit Krukenberg-Spaltung, mit einem
schaftartigen Halter oder Griffstück und darin einsetzbaren auswechselbaren Einsätzen
für die zu befestigenden Werkzeuge oder sonstigen Gegenstände.
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Die bisherigen Greifgeräte, welche eine Auswechselbarkeit der Einsätze
vorsahen, machten in der Regel zur Auswechslung derselben eine Bedienung durch eine
andere Hand, gegebenenfalls also durch eine andere Person notwendig. Der beiderseitige
Ohnhänder war daher im Gebrauch der Geräte außerordentlich behindert, was für ihn
eine erhebliche körl)erliche und seelische Belastung bedeutete.
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Die Erfindung bezweckt eine Beseitigung dieses Nachteiles und besteht
im wesentlichen darin, daß der Einsatz mittels eines Zapfengliedes in den Halter
oder das Griffstück einsetzbar und durch eine selbsttätig, vorzugsweise federnd
einrastende Rastvorrichtung oder durch eine Feststellvorrichtung feststellbar ist,
welche durch eine einfache, auch vom Ohnhänder vorzunehmende yerstellbewegung bedienbar
ist. Zur Feststellung wird vorteilhaft ein verschwenkbarer Griff verwendet, so daß
auch der beiderseitige Ohnhänder entweder mit seinem anderen Armstumpf oder durch
Abstützung an irgendeinem festen Gegenstand die Verschwenkung des Griffes vornehmen
kann.
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Zweckmäßig ist die Feststellvorrichtung selbst als Rastvorrichtung
ausgebildet, welche mit einer oder mehreren Rasten im Zapfengliede des Einsatzes,
zweckmäßig federnd, zusammenwirkt. Zu diesem Zweck besteht z. B. die Feststellvorrichtung
aus
einem in eine Rast des Einsatzes eingreifenden, unter Federdruck
stehenden Rastgliede und einem Verstellgliede, z. B. einem verschraubbaren Handgriff,
derart, daß bei zurückgestelltem Verstellgliede der Einsatz unter leichtem Zurückdrücken
des Rastgliedes aus dem Halter oder Griffstück entfernt und bei vorverstelltem Verstellgliede
zwangsläufig gegen ein Lösen gesichert ist.
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Die Rasten können als einzelne Rastvertiefungen auf den Umfang des
Einsatzes verteilt sein, so daß der Einsatz in verschiedenen Winkelstellungen feststellbar
ist, oder es kann eine sich über den Umfang erstreckende Ringnut vorgesehen sein,
welche ein Drehen des Einsatzes in jede beliebige Winkelstellung erlaubt.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung sind
gleichzeitig zwei oder mehrere Rastvorrichtungen vorgesehen, durch welche der Einsatz
mit dem Halter oder Griffstück kuppelbar ist, von denen die eine, welche z. B. gleichzeitig
zur zwangsläufigen Feststellung dient, mit einzelnen auf den Umfang verteilten Rastvertiefungen
und die andere mit einer als Rast dienenden Ringnut zusammenwirkt.
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Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die Anordnung eines
zweckmäßig federnden Druckstückes zwischen den Rastengliedern und dem Einsatzzapfen
zur verbesserten Übertragung der Druckkräfte, ferner auf eine Ausbildung des Gerätes
derart, daß ein Verlieren von Einzelteilen und eine dadurch hervorgerufene Unbrauchbarkeit
des Gerätes praktisch soweit wie möglich ausgeschlossen ist. Ferner sieht die Erfindung
eine besonders zweckmäßige Gestaltung des Halters oder Griffstückes zur Erhöhung
der Griffigkeit desselben vor.
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Durch die Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß ein solches Gerät
normalerweise auch von einem beiderseitigen Ohnhänder ohne Schwierigkeiten bedient
werden kann. So ist es z. B. möglich, die Einsätze unter Benutzung des anderen Armstumpfes
herauszunehmen und gegen andere Einsätze auszuwechseln, wobei auch die Feststellvorrichtung
zur Feststellung der jeweiligen Einsätze ohne Schwierigkeit in die Sperrstellung
gebracht werden kann. Ferner können die. Einsätze sowie auch das Griffstück sehr
leicht gehalten sein, da, z. B. im Gegensatz zu bisherigen Geräten mit Kreuz- oder
Bajonettverschlüssen, die zum Einführen und Einrasten dienenden Zapfen der Einsätze
nur einen geringen Durchmesser erfordern.
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Je nachdem für welche Zwecke die auswechselbaren Einsätze verwendet
werden sollen, können diese mit einzelnen auf den Umfang verteilten Rastvertiefungen
oder mit einer Ringnut oder auch gleichzeitig mit beiden versehen sein.
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Ein erfindungsgemäß ausgebildetes Griffstück eignet sich in besonderer
Weise als Universalgriffstück. Die Einsätze zum Anschluß der Werkzeuge oder sonstiger
Geräte oder Gegenstände können gleich oder verschieden ausgebildet sein.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. I eine Ansicht des Gerätes mit eingesetztem Einsatz, teilweise
im Achsschnitt nach Linie I-1 der Fig. 2, Fig. 2 eine um go O verdrehte Ansicht
des Halters oder Griffstückes, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Halter und Fig. 4
eine beisl)iels\-eise Anwendung des Gerätes in Verbindung mit einem Rasierapparat.
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Der schaftartige Halter oder das Griffstück IQ mit dem Kopf 1 1 läuft
nach seinem dem Kopf entgegengesetzten (unteren) Ende 12 keilförmig zu, wie insbesondere
aus Fig. 2 der Zeichnung hervorgeht. Auf seinen beiden keilförmigen Flächen ist
das Griffstück mit flachen Ausnehmungen I3, 14 bzw. 15, i6 versehen, in welche.
wie punktiert angedeutet, Spangen zum Aufsetzen des Gerätes auf Elle und Speiche
des Unterarmstumpfes eingesetzt und z. B. durch Schrauben befestigt werden. Auf
den Flächen zwischen den Spangen ist das Griffstück IO mit Kerben I7 hzw. Wülsten
I8 versehen, um ihm in dem Winkel zwischen Elle und Speiche einen hesseren Halt
zu verleihen.
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Zur Einführung der Eiiisiitze ist in den Kopf ii des Griffstückes
eine Bohrung 19 eingebohrt, in welche z. B. der Einsatz 20 mittels eines Zapfens
21 eingesteckt wird. In eine seitliche winkelförmig zueinander angeordnete Längs-
und Quernut 22' der Bohrung 19 ist ein Z-förmig gebogenes federndes Blech 22 eingesetzt,
welches durch Schrauben 23 und 24 im Kopf II des Griffstückes befestigt ist. Die
Schrauben 23 und 24 dienen gleichzeitig dazu, ein z. B. aus Stahl I,estehendes Winkeleisen
25 ZU halten, welches zur armierung des zweckmäßig aus Leichtmetall bestehenden
Griffstückes 10 dient. Es ist einerseits mit einer zur Bohrung 19 axialen Bohrung
versehen, durch welches der Einsatzzapfen 21 hindurchgeführt ist, derart, daß sich
die Schulter 26 des Einsatzes von oben her gegen das Winkeleisen 25 als Anschlag
anlegt.
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In den Seitenflansch des Winkeleisens 25 bzw. in den Kopf ii des
Halters Io ist ferner das Verschlußstück oder Verstellglied 27 mit dem z. B. mit
einer Gummihülse versehenen Handgriff 28 und andererseits eine als Senkschraube
ausgebildete Büchse 29 eingeschraubt. In den Hohlraum des Griffstückes 27 sind ein
kolbenartiges Rastglied 30 mit einer kugeligen Endfläche 31 sowie eine Feder 32
eingesetzt, welche das Rastglied 30 gegen das federnde Blech 22 drückt, so daß es
mit seiner kugeligen Endfläche teilweise durch eine Öffnung in dem Blech 22 hindurchragt.
Ferner sind in der von der Schraube 29 abgeschlossenen Bohrung 33 im Kopf 1 1 eine
Rastkugel 34 und eine Feder 34' eingesetzt, welche die Kugel 34 in einer dem Rastglied
30 entsprechenden Weise gegen eine Offnung in dem Blech 22 drückt, so daß sie durch
diese Bohrung teilweise hindurchtritt. Zur Aufnahme der Rastglieder 30 und 34 sind
in dem Einsatzzapfen 21 einzelne auf den Umfang verteilte Vertiefungen 35 sowie
eine Ringnut 36 vorgesehen, derart, daß bei eingesetztem Einsatzstück entsprechend
der Darstellung in Fig. I das Rastglied 30 durch die oeffnung im federnden Blech
22 in eine der
Rastvertiefungen 35 und die Rastkugel 34 entsprechend
in die Ringnut 36 eingreifen kann. Das Rastglied 30 wird hierbei durch eine Schulter
37 am Verschluß- oder Verstellgliede 27 zwangsläufig in die in Fig. 1 dargestellte
Lage gedrückt bzw. in dieser l,age gehalten, so daß der Einsatz 20 mittels seines
Zapfens in der Bohrung 19 kräftig und zuverlässig gesichert ist und aus diesem nicht
herausgezogen werden kann. Das Gerät besitzt daher eine hohe Schlagfestigkeit und
kann ohne weiteres als Griffstück für einen Hammer benutzt werden. Das federnde
Blech 22 wirkt hierbei als zwischengeschaltetes Druckstück, welches den vom Verstellgliede
27 über das Rastglied 30 ausgeühten Druck mit großer Druckfläche auf den Zapfen
21 überträgt und dadurch den Zapfen gegen vorzeitige Ahnutzung schont. Gleichzeitig
bewirkt die Federung des Bleches 22, daß die Verschraubung 27' des Verstellgliedes
27 unter Spannung steht und dadurch die Sperrung des Zapfens 21 sich nicht unbeabsichtigt
lockert. Die Federn 32 und 34' können ausgewechselt werden, um verschiedene Federspannungen
zu erhalten. Sie haben zugleich den Vorteil, daß die Rasten hörbar und füllbar einfallen.
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Soll der Einsatz ausgewechselt werden, so ist der Handgriff 28 um
die Achse des Rastgliedes 30 zu verschwenken, so daß es sich im Gewinde 27' herausschrauht
und hierbei das Rastglied 30 so weit freigibt, daß der Einsatz 20 gegen die Wirkung
der Federn 32 bzw. 34' herausgezogen werden kann. Das Blech 22 wirkt hierbei zugleich
als Sicherungsblech und verhindert, daß die Rastglieder 30 und 34 in die Bohrung
t9 hineinfallen.
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Um ein zu weites Herausschrauben des Griffstückes 27 zu verhindern,
ist ein Anschlagsglied 38 mittels einer Schraube 39 am Halter lo befestigt, so daß
sich nach einem hestimmten Hupe, welcher z. B. einer Verschraubung um eine oder
zwei Umdrehungen entspricht, die Schulter 40 des Verschlußstückes 27 gegen das Anschlagsglied
38 anlegt.
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Der Einsatz 20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel gabelförmig
ausgebildet und für möglichst vielseitige Verwendung bestimmt. Die Befestigung der
zur Benutzung vorgesehenen Gegenstände erfolgt durch Einfügen derselben in den Schlitz
41 mittels der Schraube 42, welche den betreffenden Gegenstand in der Gabel des
Einsatzes festklemmt.
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Das Gerät kann hierbei zum Anbringen von Werkzeugen, Geräten oder
sonstigen Gegenständen jeglicher Art, z. B. Hämmern, Sägen, Schweißbrennern oder
sonstigen technischen Geräten, Bürsten, Pinseln, Rasierzeug, EBbestecken, Schreibgeräten
oder auch von Armhülsenköchern od. dgl., dienen.
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Normalerweise ist jeder dieser Gegenstände mit einem besonderen als
Halter dienenden Einsatzstück fest verbunden. Die Einsätze können auch heliebig
anders gestaltet sein. Sie können jeweils mit einzelnen Rastlöchern 35 oder Ringrasten
36 oder auch mit beiden versehen sein. Die Einzelrasten 35 können hierbei auch mit
dem Rastglied 34, die Ringrast 36 mit dem Rastglied 30 zusammenwirken. Gegebenenfalls
kann auch eine besondere Rast ganz fehlen. Der Zapfen 21 wird in diesem Falle durch
das Verstellglied 27 über das Rastglied 30 und das als Druckstück wirkende Blech
22 in der Bohrung 19 festgeklemmt.
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Zur Schonung des Gerätes bzw. zum Gebrauch desselben in Wasser od.
dgl. können die Innenteile desselben abgedichtet sein. Zu diesem Ziveck können unter
der Schulter 26 des Einsatzes sowie um die Bohrungen für das Verstellglied 27 oder
der Büchse 29 Dichtungsbeläge vorgesehen sein.
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In Fig. 4 ist als Beispiel die Verwendung des auf Elle und Speiche
aufgesetzten Gerätes mit einem Rasierzeug 43 dargestellt. In gleicher Weise könnte
auch z. B. eine Badebürste, eine Feile od. dgl. zur Anwendung kommen. Der Zapfen
2I ist in diesem Fall zweckmäßig entsprechend Fig. 1 mit Einzel rasten 35 und einer
Ringrast 36 versehen, so daß das Rasierzeug in einer bestimmten Lage festgehalten
wird. Soll eine Drehung des Rasierzeuges stattfinden, so wird das Verschlußstück
27 durch Verschwenken des Handgriffes 28 gelöst, worauf der Einsatz 20 mit dem Rasierzeug
um den gewünschten Winkel gedreht werden kann.
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Die Kugel 34 sichert während der Verdrehung den Einsatz gegen unbeabsichtigte
axiale Verschiebung bzw. gegen Herausfallen. Nach vollzogener Verdrehung wird der
Einsatz mittels des Handgriffes 28 wieder gesperrt bzw. festgeklemmt.
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Im Falle eines Rasierpinsels od. dgl. genügt es unter Umständen,
eine Ringnut 36 vorzusehen, wobei auf ein zwangsläufiges Sperren durch das Rastglied
30 verzichtet wird. Doch kann die Ringnut in diesem Falle auch mit dem Rastglied
30 zusammenwirken, oder es kann von Rasten im Zapfen 21 gegebenenfalls ganz abgesehen
werden.
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Statt an Griffstäcken für Krukenberg-Spaltung kann die erfindungsgemäße
Feststellvorrichtung auch bei anderen Prothesen, z. B. zur Befestigung von Kunsthänden
an Armhülsen od. dgl., verwendet werden. Die Halter können in diesem Falle statt
mit einem keilförmigen Schaft z. B. mit Befestigungslaschen versehen sein.