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Tischlertüren und stärkere Dreifachplatten mit maschinell gefertigter
Mittellage, maschinell gefertigte Mittellagen für Tischlertüren und stärkere Dreifachplatten
sowie Verfahren und Vorrichtungen zu ihrer Herstellung Furnierte Tischler-, Tür-
oder Sperrplatten haben eine Blindholzeinlage, die zwischen den äußeren Furnierlagen
festgeleimt ist. Diese Mittellage besteht aus langen, schmalen aneinandergeleimten
Leisten aus gutem Nutzholz. Sie sind so geschnitten, daß ihre Längsfasern in Richtung
der Plattenebene verlaufen und ihre Jahresringe möglichst senkrecht zur Furnierlage
gerichtet sind, und sie werden so aneinandergeleimt; daß die Jahresringe, also die
Querfasern des Holzes, gegensätzlich gerichtet sind. Dadurch wird der gegensätzliche
Zug der Querfasern aufgehoben, der die Platten sonst bei den wechselnden Temperatur-
und Feuchtigkeitseinflüssen verzieht. Die Platte bekommt so die Eigenschaft, zu
stehen. Dreifachplatten, insbesondere die stärkeren Dreifachplatten, nämlich die
sog. Tischler- und Furnierplatten, haben im Gegensatz zu den Vielfach- oder Multiplexplatten
ein kritisches Stehvermögen.
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Mittellagen für Sperrplatten werden auch schon aus Abfallholz hergestellt.
Es wird zerfasert, mit Bindemitteln versetzt und schließlich zu Platten geformt.
Das ist verhältnismäßig teuer.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, IMittellagen aus Naturholz,
insbesondere aus Abfallholz, für stehfähige Sperr- und Türplatten zu schaffen, deren
Auflageflächen für die Furniere Hirnholz haben und die dafür erforderlichen
Maschinen
und Verfahren zu.entwickeln, mit denen die Herstellung dieser Mittellagen wirtschaftlich
wird. Mittellagen mit Hirnholz als Auflagefläche für die Furniere ergeben nämlich
erfindungsgemäß eine stehfähige Sperrplatte.
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Die Erfindung betrifft also Tischlertüren und stärkere Dreifachplatten
mit einer vorzugsweise maschinell gefertigten Mittellage aus Naturhölzern, die so
angeordnet sind, daß ihr Hirnholz Leirtzfläclie für die Furniere ist, solche maschinell
gefertigten Mittellagen sowie Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung solcher
Mittellagen. Für solche Mittellagen eignen sich nach einem weiteren Erfindungsgedanken
insbesondere Abfälle jeder Art, die sonst nicht mehr als Nutzholz vetwendbar sind.
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Die erfindungsgemäße Mittellage besteht aus zahlreiehen aneinandergeleimten
oder lose nebeneinanderliegenden gleich hohen Holzstücken gleicher oder verschiedener
Stärke, gleicher oder verschiedener Holzart, gleicher oder verschiedener Querschnittsform,
die lückenlos oder mit Zwischenräumen nebeneinander geordnet sind. Diese zahlreichen
Holzstückchen der Mittellage sind so angeordnet, daß ihr Hirnholz die Auflage- und
Leimfläche für die, Furnitre ist.
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Abb. i der Zeichnung zeigt eine fertige D.re'vfachplatte mit Rahmen,
Abb.2 die Draufsicht auf eine fertige, in einen Rahmen eingefußte Mittellage und
Abb. 3 eine fertige Fünffachplatte, bei der die oberen Furniere teilweise weggebrochen
dargestellt sind.
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Diese Mittellagen können maschinell auf die verschiedenste Art gefertigt
werden. Zweckmäßigerweise werden' dazu . die anfallenden Hölzer zu Blöcken mit gleichlaufender
Faserrichtung gestapelt. Diese Blöcke werden rechtwinklig zur Längsfaser in Scheiben
getrennt bzw. zersägt, welche ganz oder teilweise Bestandteil einer Tischlerplatte
werden. Die Scheiben werden aus dem Block verständlicherweise in der gewünschten
Stärke der Mittellage gesägt und werden dann als Mittellagen für Sperr- und Türplatten
verarbeitet. Die im Block bzw. in der 'Scheibe aneinander5-liegenden Holzstücke
und Holzschichten können aneinandergeleimt oder auch unverleimt mit oder ohne Zwischenraum
aneinanderliegen.
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Abb.4 bis io der Zeichnung dienen zur Erläuterung der Herstellungsweisen.
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Holzabfälle jeder Holzart, Form und Größe, z. B. Abfälle von Brettern,
Stangen, Bohlen und Leisten sowie Messer- und Schälfurniere beliebiger Art, Größe
und Stärke,- werden zweckmäßigerweise nach ihrer Stärke geordnet, gesammelt und
dann dem Fertigungsgang zugeführt. Dabei werden Holzstücke zu Blöcken geschichtet
und gegebenenfalls verleimt. Abb.4 zeigt einen solc>en aus Holzabfällen hergestellten
Block in Perspektive. Seine Größe richtet sich nach der Größe der Presse oder der
Vorrichtung, die zum Verleimen der Hölzer benutzt wird, den Durchlaß der ZerschneidevoY-rietungen
und den Abmessungen der herzustellenden Mittellagen. Die Blöcke können zum Verleimen
mit primitiven Spindeln oder mit modernen Hochdruckpressen gepreßt werden. Die Bindemittel
zum Verleimen brauchen nur die Holzstücke im Block so lange aneinander festzuhalten,
bis sie vom Blockabgetrennt und als Mittellagen für die abgesperrten Platten zur
endgültigen Verleimung bereitgestellt werden. Sofern als Bindemittel Stoffe vorhanden
sind, die ohne Wärme, also z. B. im Kaltverfahren und ohne Druckeinwirkung einen
festen Block ergeben, brauchen Pressen nicht benutzt zu werden. Bei der Herstellung
der Blöcke haben sich Kaltleime auf Kasein- und Kunstharzbasis erfolgreich bewährt.
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Zur Herstellung eines solchen Blocks werden die anfallenden
Hölzer sortiert. Dabei werden die gleich starken, meist ungleich langen Holzstücke
und -stückchen vorzugsweise zu Schichten gleicher Stärke entweder von Hand mit entsprechenden
Vorrichtungen oder mittels Transportbändern oder anderen mechanischen Vorrichtungen
zusammengelegt und -geführt. Die einzelnen Schichten für den Block werden zweckmäßigerweise
mittels Rahmen gestapelt und hiervon kurz oberhalb der mit Leim versehenen, bereits
im Block liegenden Schicht abgestreift.
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Bei der Vorbereitung bzw. beim Zusammenlegen der einzelnen Schichten
auf den Rahmen bzw. im Block sind die Holzstücke stets in der gleichen Faserrichtung
zu legen, also das Kopfholz stets nach derselben Richtung.
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Zum Verleimen werden entweder die einzelnen Holzstücke in den Leim
getaucht oder der Leim bzw. das Bindemittel wird auf die Schichten bzw. Furniere
oder auf die jeweils - darunterliegende Schicht oder durch Übersprühen aufgetragen.
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Die Blöcke können auch unter Verwendung von Messer- oder Schälfurnieren,
namentlich Abfällen an Schälfurnieren u. ä., hergestellt werden. Dabei werden zweckmäßig
je zwei einseitig mit Leim versehene Furniere jeweils zwischen zwei Holzschichten
so angeordnet, daß die Holzschichten an den Furnieren festkleben. Es können auch
Furnierstreifen sowie Sperrplattenreste und Besäumstreifen sowie fehlgeleimte Sperrplatten
bei der Herstellung der einzelnen Holzstückschichten und der daraus gewonnenen Blöcke
benutzt werden.
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Die Blöcke können auch so verleimt werden, daß Hohl- bzw. Zwischenräume
zwischen den Holzstücken entstehen. Diese hohlraumhaltigen Blindholzlagen werden
vor allem in solchen Fällen verwendet, in denen das Gewicht klein gehalten werden
soll, wie z. B. hei starken Mittellagen für Sperrtüren.
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Die Holzschichten werden hierfür zweckmäßigerweise in besonderen Rahmen
vorbereitet. Ein solcher Rahmen ist beispielsweise in der Abb.5 in Perspektive dargestellt.
Die Anordnung und Verteilung der Hohl- bzw. Zwischenräume in den einzelnen Schichten
sowie deren Form und Größe bestimmen die verwendeten Rahmen bzw. deren Vorrichtungen.
Es können auch verschieden vorgerichtete Rahmen bei der Blockherstellung benutzt
oder die gefüllten Rahmen dabei in den einzelnen Schichten versetzt werden.
Die
in einer bestimmten Faserrichtung angeordneten Hölzer stehen im Block an sich völlig
unregelmäßig und verkantet, fest oder mehr oder weniger locker zueinander, ganz
oder teilweise frei voneinander, mit oder ohne Furnier- oder Bindemittelverbindting
untereinander. Die Hohl- bzw. Zwischenräume in der Mittellage sollen aber möglichst
gleichmäßig iib.er die ganze Fläche verteilt sein. Die Hohlräume der Mittellage
können bei gleichmäßiger oder uiigleichmäl.iiger Verteilung über die Fläche sogar
völlig unterschiedliche Formen aufweisen, wie das beispielsweise die Abb.6 und ,-schematisch
zeigen. Abb.6 zeigt die zum Block eingelegten Hölzer mit Zwischen- bzw. Hohlräumen,
die aus dem in Abb. 5 dargestellten Einlegerahmen abgelegt sind. Abb. 7 zeigt die
Draufsicht auf einen Mittellagenausschnitt, dessen Hölzer mit unregelmäfiigen Zwischenräumen
angeordnet sind.
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Beim Einlegen in den Block, beispielsweise beine Verleimen, werden
die Holzstückschichten so von der Zuführung abgestreift, daß die vorgelegten Hölzer
auf der jeweiligen Blockschicht die gleiche Lage wie im Rahmen erhalten, wie das
schematisch die Abb.6 zeigt. Die fertigen Mittellagen werden dann aus den geleimten
oder ungeleimten Blöcken durch einen senkrecht zur Längsfaserrichtung geführten
Schnitt geschnitten. Reichen die Blockhöhen bzw. Durchlässe der Schneidevorrichtungen
nicht aus, um die Mittellagen in der Größe der Sperr- und Türplatten zu erhalten,
so werden diese aus mehreren Mittellagenabschnitten zusammengesetzt, unter Umständen
nach maßgerechtem Zuschnitt.
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Der geleimte Block kann mit jeder geeigneten Vorrichtung, z. B. einer
Kreissäge, Vielblattsäge, Bandsäge, Blockband- und Gattersäge usw., zugeschnitten
werden, die einen möglichst sauberen und geradlinigen Schnitt liefert. Der Schnitt
kann in horizontaler, vertikaler oder in schiefer Ebene gelführt und dabei die Schneideeinrichtung
bzw. das Abtrenngerät gegen den zu schneidenden Holzblock oder der Block gegen die
Schneideeinrichtung oder Block und Schneideeinrichtung gegeneinanderbewegt werden.
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Furniere können innerhalb des Blocks auch gegen die allgemeine Blockfaserrichtung
angeordnet sein.
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Die aus dem Block geschnittenen Mittellagen und Teile davon können
mit Leisten bzw. Querriegeln zu fertigen Sperrplatten verarbeitet werden. Leisten
oder Querriegel können dabei die ganze oder geteilte Länge und Breite der herzusuelle
reden Sperr- oder Türplatten haben.
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Die Mittellagen können auch aus einem unverleimten Block hergestellt
werden. Dabei werden die lose geschichteten Holzstückblöcke und die davon abgeschnittenen
Furnierblöcke durch besondere technische Einrichtungen festgehalten. Die lose zum
Block zusammengelegten Hölzer werden zunächst in Rahmen gefaßt, wie dies beispielsweise
Abb.:1 und 6 zeigen. Ihre Hölzer werden dann vor dein Zerschneiden an der freien
Hirnholzseite mit einer Saugplatte erfaßt und daran durch deren Saugwrirkung festgehalten.
Die Saugplatte entspricht in ihrer Größe dem lose geschichteten Holzstückchenblock,
wie das schematisch die Abb.8 zeigt. Holzstückchen und Saugplatte bilden also einen
durch die Saugwirkung fest verbundenen geschichteten Holzkörper. Er wird zerschnitten,
die Saugplatte dient dabei zugleich als äußere Führung bzw._ als Widerlager. Der
Schnitt wird parallel zur Saugplatte geführt, wie das schematisch die Abb. 8 zeigt.
Die abgeschnittenen Holzstücke sind gleich lang und werden an der Saugplatte durch
ihro Saugwirkung festgehalten. Falls zw,isclicn den abgeschnittenen Holzstückchen
und Furnieren Hohl-bzw. Zwischenräume vorhanden sein sollen, wird das Holz mit Rahmen,
welche die Hohl- und Zwischenräume schaffen, an die Saugplatte herangeführt. Die
Saugplatte wird dafür so ausgebildet, daß die Sauglöcher nur an den Stellen der
Plattenoberfläche vorhanden bzw. geöffnet sind, welche die Holzstücke festsaugen
sollen.
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Die an der Saugplatte haftenden Holzstückchen werden auf die mit Leim
versehenen Absperrfurnier- bzw. Absperrplattenschichten aufgesetzt. Sie lösen sich
beim Aufheben des Unterdrucks von der Saugplatte und bilden auf der Absperrschicht
die Mittel- bzw. Einlage.
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Die Saugwirkung kann namentlich dann, wenn die Holzlagen locker aneinanderliegen,
durch sog. Abdeckbleche bzw. Abdeckplatten oder entsprechende Einrichtungen unterstützt
werden, ivie Abb. 9 schematisch zeigt.
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Diese Abdeckeinrichtungen können je nach der Struktur der von der
Saugplatte erfaßten Mittellage ausgebildet sein. Sie können z. B. aus Blech bestehen.
Es wird zur Verbesserung des luftdichten Abschlusses bzw. Verbesserung der Saugwirkung
mit einem gummiartigen überzug versehen. Dieser Überzug kann über den Blechrand
hinausgeführt werden, damit er von der Saugplatte erfaßt wird. Die Abdeckeinrichtungen
können auch ganz aus Gummi bestehen. Zur Erzielung eines besseren luftdichten Abschlusses
wird eine rings geschlossene elastische Umrandung ,angebracht, die so zusammengedrückt
oder umgelegt werden kann, daß sie von dem Sägeschnitt nicht erfaßt wird und im
geeigneten Augenblick zusammen mit einer der vorher beschriebenen Abd@eckeinrichtungen
einen von der Saugplatte und der Abdeckeinrichtung mit Umrandung gebildeten geschlossenen
Raum ergibt. Dieser Randverschluß kann an der Saugplatte oder an der Abdeckeinrichtung
oder an beiden in gleicher oder ungleichmäßiger Höhe fest oder lose angebracht sein
oder lose zwischen Abdeckeinrichtung und Saugplatte wie ein Dichtungsring in Rillen
der Oberfläche eingelegt werden.
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Der in den Rahmen eingelegte Holzblock wird nach dem Abschneiden einer
Mittellage erneut beschnitten und dabei die Saugplatte zum Festhalten der Holzstücke
benutzt. Verständlicherweise steht das Holz so weit über die Vorderseite des Rahmens
heraus, daß an der Rahmenkante vorbeigeschnitten werden kann. Das im Rahmen befindliche
Holz wird durch Druck in Richtung auf die als Widerlager
dienende
Saugplatte vorgeschoben. Dabei hilft die Saugwirkung zugleich mit.
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Die abgeschnittenen Mittellagehölzer können auch in einen Kasten geschnitten
werden, wie er schematisch im Schnitt in Abb. i o dargestellt ist. Darin bedeutet
i den Rahmerz, 2 den Kasten, 3 die Säge, ein mit der Säge oder dem Block und dem
Kasten mitgehendes Widerlager.
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Eine horizontale nach oben wirkende Schnittvorrichtung ist besonders
vorteilhaft, denn dabei wird das natürliche Gefälle der abgeschnittenen Holzstücke
ausgenutzt. Der Kasten für die abgeschnittenen Holzstücke wird so ausgebildet, daß
daraus die Holzstücke unmittelbar auf die vorgeleimten Absperrfurniere aufgebracht
bzw. abgestreift werden können. Das braucht nicht näher erläutert zu Werden.
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Verständlicherweise lassen sich auch gewölbte Flächen bzw. Mittellagen
nach den hier beschriebenen Verfahren und mit den hier angegebenen Einrichtungen
herstellen, wenn diese dazu sinngemäß abgewandelt werden. Die besonderen Aufnahmeeinrichtungen
für die abgeschnittenen Holzstücke sind verständlicherweise nur dann erforderlich,
wenn die Blöcke nicht fest aneinandergefügt sind.
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Die Hohlräume in den Mittellagen können mit Mischungen aus Sägemehl,
Holzspänen, Faserbündeln und kleinsten Holzteilchen mit Bindemitteln auf Kunstharzbasis
ausgefüllt werden, bevor die fertigen Sperrplatten gepreßt werden oder auch nur
auf Teile der Hohl- bzw. Zwischenräume erstrecken. Die Mischung wird zweckmäßigerweise
in folgender Weise hergestellt Sägemehl und nicht ausreichend getrocknete Späne
oder Fasern werden mit Bindemitteln in Pulverform gemischt, Holzspäne, Splitter
und Fasern in ausreichend trockener Form werden mit trockenen oder flüssigen Bindemitteln
vermischt. Eine Mischung von 6 bis 12 Volumprozent Bindemitteln, z. B. aus- Kondensationsprodukten
von Harnstoffen und Formaldehyd bestehend, hat sich hierfür besonders bewährt. Das
.Bindemittel wird der Fasermischung allmählich beigemischt.