DE843852C - Verfahren zur Herstellung von Schwefel und Phosphor enthaltenden Schmieroelverbesserungsmitteln - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Schwefel und Phosphor enthaltenden Schmierölverbesserungsmitteln Es wurde gefunden, daß man Schwefel undPhosphor enthaltende schmierölverbessernde Stoffe erhält, wenn man Stilben mit einem Sulfid des Phosphors, z. B. Phosphortrisulfid und insbesondere E'hosphorpentasulfid, umsetzt.
• 1)as Phosphorsulfid, von dem in weiten Grenzen schwankende Mengen angewandt werden können, z.13. 5 bis 30%, bezogen auf das Stilben, läBt man in der Regel bei Temperaturen von mehr als coo°, z. l3. 16o bis 200°, vorteilhaft unter mechanischer Bewegung, einwirken. Man kann .dabei in Gegenwart eines Lösungsmittels, z. B. eines Schmieröles, arbeiten oder das Reaktionsprodukt mit einem solchen verdünnen. Der Zusatz eines solchen Lösungsmittels hat den Vorteil, daß eine gegebenenfalls notwendig werdende Filtration leichter durchzuführen ist und daß die Produkte vom Verbraucher beim Zusatz zu den Schmierölen leichter gehandhabt werden können.
• Um den sauren Charakter der Umsetzungsprodukte von Stilben mit einem Phosphorsulfid abzuschwächen oder zu beseitigen, kann man die Produkte, zweckmäßig in Gegenwart eines Lösungsmittels, mit basisch wirkenden Verbindungen mehrwertiger Metalle, z. B. mit den Hydroxyden oder Alkoholaten von Erdalkalimetallen, Aluminium; Zink oder Zinn, oder mit organischen Basen, wie Butylamin, Äthylendiamin, Hexamethylendiamin, Diäthylentriamin oder polymeren Alkyleniminen, nachbehandeln. Dies geschieht vorteilhaft bei Temperaturen über 1000, z. B. bei i i o bis 140'. Verwendet man als basisch wirkende Verbindung Ba(OH)2-8 H20, so bildet sich unter Wasseraustritt die entsprechende Bariumverbindung. Mit Calciumalkoholat entsteht in der gleichen Weise eine Calciumverbindung. Die bei der Behandlung entstehenden festen Stoffe werden zweckmäßig abfiltriert. Verwendet man als basisch wirkende Stoffe organische Basen, wie Äthylendiamin oder polymeres Äthylenimin, so arbeitet man zweckmäßig in wäßriger Lösung und läßt das Wasser dabei abdestillieren.
• Die gewonnenen Produkte verhindern die Oxydation des Schmieröls und wirken emulgierend auf die im Schmieröl enthaltenen Schlammteilchen. Dadurch werden Abscheidungen auf den heißen Metallflächen des Motors vermieden. Gleichzeitig können andere Schmierölverbesserungsmittel zugesetzt werden, z. B. Umsetzungsprodukte von alkylierten Phenolen mit Halogeniden des Schwefels, Selens oder Tellurs, die in der Weise hergestellt wurden, daß bei einem Teil der vorhandenen Hydroxylgruppen der Wasserstoff durch Metall ersetzt und bei einem anderen Teil eine Veresterung mit organischen Säuren, deren Illolekül überwiegend aus einer aliphatischen Kette mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen besteht, durchgeführt wurde. Auch Schmierölverbesserungsmittel, .die durch Einwirkung von polymeren Alkyleniminen auf Alkylphenolsulfide oder -disulfide oder deren Phosphorpentasulfidumsetzungsprodukte gewonnen wurden, können dem Schmieröl neben den erfindungsgemäß hergestellten Stoffen zugesetzt werden. Beispiel i Stilben wird mit 1o Gewichtsprozent gepulvertem Phosphorpentasulf,id 2 Stunden lang unter Rühren auf Temperaturen von 16o bis 18o° erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird mit der doppelten Menge Motorenschmieröl vermischt und bei 120' filtriert. Man erhält ein dunkelbraunes, mit 01 mischbares Produkt, das 0,3% Phosphor und 1,4% Schwefel enthält und dessen Säurezahl o,5 beträgt; es ist ein Schmierölverbesserungsmittel, das insbesondere die Abscheidung von Schlammteilchen im Motor verhindert.
• Beispiele Ein durch Umsetzen von Stilben mit io Gewichtsprozent Phosphorpentasulfid erhaltenes Produkt wird mit der doppelten Menge Motorenschm.ieröl vermischt und auf 120' erwärmt. In ioo Gewichtsteile der Mischung rührt man allmählich 24 Gewichtsteile einer 50prozentigen wäßrigen Lösung von polymerem Äthylenimin ein, erwärmt, bis alles Wasser .entwichen ist, und filtriert .in der Wärme. Man erhält ein hellbraunes, öllösliches, 0,3% Phosphor, 1,6% Schwefel und i,i % Stickstoff enthaltendes Produkt, das vorzügliche Detergenteigenschaften zeigt. , Beispiel 3 Stilben wird mit io Gewichtsprozent Phosphorpentasulfid bei 16o bis i80° behandelt und das Reaktionsprodukt mit der doppelten Gewichtsmenge einesMotorenschmieröls verdünnt. iooTeile der Mischung werden mit 5o Gewichtsteilen Ba(011)2 # 8 H20 behandelt, wodurch ein Schmierölverbesserungsmittel -entsteht, das etwa die gleichen Mengen Phosphor und Schwefel wie das 1P"rodukt nach Beispie12 und daneben etwa i%Barium enthält. Beispiel 4 Stilben wird mit 20 Gewichtsprozent Phosphorpentasulfid 2 Stunden lang auf 16o bis i80° erhitzt. Das Umsetzungsprodukt wird mit der gleichen Menge Schmieröl verdünnt und mit Ba(OH)2 - 8 H20 behandelt, wodurch ein Schmierölverbesserungsmittel erhalten wird, das schädliche Abscheidungen im Motor verhindert. Es enthält 0,6% Phosphor, 3,3% Schwefel und 2% Barium.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren, zur Herstellung von Schwefel und Phosphor enthaltenden Schmierölverbesserungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man Stilben mit einem Sulfid des Phosphors, besonders Phosphorpentasulfid, vorteilhaft in Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels, in der Wärme umsetzt und gegebenenfalls das erhaltene Umsetzungsprodukt mit einer basisch wirkenden Verbindung eines mehrwertigen Metalls oder mit einer organischen Base nachbehandelt.