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Dichtungseinrichtungen für die Fugen bei Fenstern, Türen, Schränken,
Geräten u. dgl. Es sind bereits Dichtungssysteme für die Fugen an Türen, Fenstern
u. dgl. bekannt, bei denen Dichtungsstreifen so angeordnet sind, daß sie sich unter
der Wirkung einer auftretenden Zugluft oder eines Druckgefälles an die fugenbildenden
Körper abdichtend anschmiegen.
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Die eine Ausführung besteht im wesentlichen aus dünnen Lamellen eines
schmiegsamen Materials; sie hat den Nachteil der schwierigen Handhabung dieser zarten,
langen Streifen sowie der Minderung der Dichtwirkung bei mangelhafter Montage.
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Die zweite Ausführung besteht im wesentlichen ebenfalls aus dünnen
Dichtungsstreifen, jedoch immer in Verbindung mit zweckmäßig einteiligen, vorzugsweise
aus federndem Material hergestellten Tragstreifen. Aufgabe dieser Tragstreifen ist
es, einesteils die Dichtungsstreifen in iihrer Wirkungslage zu halten und andernteils
durch ihre Federwirkung das dichte Anliegen des eigentlichen Dichtungsstreifens
an die fugenbildenden Teile zu unterstützen.
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Verschiedene Umstände, die bei der Anbringung dieser Dichtungsart
zu beachten sind, bedeuten eine Verteuerung der Montage und gleichzeitig eine gewisse
Hemmung ihrer Anwendung und Verbreitung in Laienkreisen. Es sind dies: Erforderliches,
sehr gutes Spannen der Dichtung (hierzu mehrfaches Befestigen der Streifenenden),
Aufkleben des an sich spröden Tragstreifens auf dem fugenbildenden Teil zwecks Verhinderung
des Luftdurchgangs unterhalb
der Dichtung, weitere Maßnahmen, die
bewirken sollen, daß die frisch montierte Dichtung nicht zu weit offen steht oder
auch später, z. B. bei Reinigungsarbeiten oder längerem Offenbleiben der Türen,
Fenster usw., insbesondere bei gleichzeitigem Vorhandensein besonderer Witterungsverhältnisse,
sich zu weit öffnet, wodurch sie beim Schließen der Bauteile beschädigt wird.
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Diese Nachteile werden nunmehr durch die Entwicklung der Dichtungsform
nach der Erfindung vermieden.
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Als Baustoff dient hier ein plastisches, weiches Material, welches
bei nicht zu geringer Stärke und Widerstandsfähigkeit gute Elastizität und Anschmiegsamkeit
besitzt, so daß das Anliegen an die fugenbildenden Teile mit Sicherheit und ohne
Zuhilfenahme eines Tragstreifens gewährleistet wird. Solche Stoffe sind Gummi, imprägnierte
Gewebe, verschiedene Kunststoffe u. dgl. Diese Stoffe setzen dein Falten ein großes
Streckbestreben entgegen, welches von sich aus eine gute Dichtung ergibt.
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1)ie Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstands.
Im wesentlichen besteht die Dichtung aus einem gefalteten Dichtungsstreifen mit
guter Elastizität, jedoch unter Hinzufügung eines Gegenstreifens oder einer besonderen
Formgebung der Dichtung selbst; Maßnahmen, die das zu weite Aufgehen des Dichtungsstreifens
verhindern. Die Schmiegsamkeit des Materials sichert die Abdichtung gegen die fugenbildenden
Teile auch ohne Klebung der Befestigungsteile der Dichtung.
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Fig. i bis 3 zeigen Wirkung und Ausbildung solcher Dichtungsstreifen
mit Öffnungsbegrenzungsstreifen; bei Fig. 4 ist die Öffnungsbegrenzung innerhalb
des Faltwinkels der Dichtung untergebracht; Fig. 5 und 5a bringen die Öffnungsbegrenzung
in Verbindung mit einem Auflagestreifen; Fig. 6, 7 und 8 zeigen besondere Formgebungen
des Streifens zur Sicherung der Öffnungsbegrenzung.
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In Fig. i ist St der Dichtungsstreifen mit den winkelig abgefalteten
Dichtungsschenkeln S1, S2, von welchen Si an dem fugenbildenden Teil F1 mittels
Heftklammern KI oder Nagelung befestigt sei.
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Eine gleichzeitige Klebung ist bei Verlegung auf sehr rauhen Bauelementen
von Vorteil; durch die Schmiegsamkeit des Dichtungsschenkels und die Wirkung der
Zugluft ist bei glatten Flächen auch ohne Klebung die Abdichtung erreicht. Es kann
zur Befestigung auch Klebung allein, auf metallischen Bauteilen, zur Anwendung 'kommen.
Durch die Elastizität des Materials hat der Dichtungsstreifen immer <las Bestreben,
die Faltung wieder aufzuheben; der Gegenstreifen Gs hindert diese Strekkung, sobald
der Faltenwinkel a = 45 his 6o° überschritten werden würde. Der Auflagestreifen
A sichert diese Wirkung des Gegenstreifens durch Niederhalten der Faltwinkelspitze
Sp am fugenbildenden Teil F1, wodurch das Hochheben des Gegenstreifens Gs und eine
weitere Streckung des Faltwinkels verhindert wird. Durch Anordnen der Heftklammern
KZ möglichst tief im Faltwinkel kann der Auflagestreifen A auch entfallen, mitunter
wird er durch kurze Unterlagstreifen unter den Klammern, die bei der Montage zur
Anwendung kommen, ersetzt. Der Gegenstreifen Gs, durchgehend oder in Einzelstücken
aus einem steiferen Material, wie Kunststoff, Metall u. dgl. bestehend, ist mit
dem Dichtungsstreifen vorzüglich durch Naht oder Klebung bzw. Heftung, verbunden
und bis über die Faltwinkelspitze Sp vorragend. Die Naht und auch der Auflagestreifen
hat, zugleich den Vorteil, daß bei zusammengedrückter Dichtung ansonsten anliegende
Flächen des Dichtungsstreifens nicht zusammenbacken, wie es bei manchen Kunststoffen
der Fall sein könnte.
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Fig. 2 zeigt die in Fig. i abgebildete Dichtung in einer Fuge, zwischen
den fugenbildenden Teilen F1, F2 liegend. Hierdurch ist der Winkel a verkleinert,
der Dichtungsschenkel S2 liegt flacher, der Gegenstreifen Gs ist vom fugenbildenden
Teil F1 abgehoben und außer jeder Funktion.
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In Fig. 3 sind zwei oder mehr beispielsweise materialverschiedene
Dichtungsstreifen St und U ineinandergeschachtelt und mit einem entsprechenden,
gemeinsamen Gegenstreifen versehen.
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Fig. ,4 zeigt einen Dichtungsstreifen, in dessen Innenteil ein mit
den beiden Schenkeln S1, S2 verbundener Streifen Q von geringerer Breite, dessen
Ränder mit den Faltenschenkeln S1, S2 verbunden, vernäht usw. sind und so die öffnungsweite
des Dichtungsstreifens begrenzen. Der Unberlagstreifen A dient hier zur Formhaltung
der Dichtung. Durch die Schenkel S1, S2 und Querverbindung Q entsteht ein schlauchartiger
Hohlraum; analoge Formen sind auch als Profilkörper im Spritzverfahren herstellbar.
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In Fig. 5 ist ein Auflagestreifen AD doppelschichtig abgefaltet
im Dichtungsstreifen angeordnet und längs des Faltwinkels genäht.
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Fig. 5 a zeigt die genähten, ungefalteten Streifen. Durch Vorfalten
des Streifens AD längs einer Nahtseite wird eine Unsymmetrie in der Lage
der Naht erreicht, so daß der Schenkel S2 des Dichtungsstreifens nach Montage einen
Winkel von etwa 6o° zur Basis einschließt, welcher den größten Öffnungswinkel der
Dichtung darstellt.
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In Fig. 6 sind die Dichtungsschenkel S1, SE durch einen äußeren Wulstansatz
Wu verbunden, der den größten Faltwinkel bestimmt.
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In Fig. 7 wird der Dichtungsstreifen doppelt oder auch mehrfach gefaltet,
wobei der äußere Faltungskopf K über die Faltwinkelspitze Sp vorragt und als Abstützung
des Dichtungsstreifens dient, so daß ein maximaler öffnungswinkel nicht überschritten
werden kann. Die Faltung ist vorzugsweise durch die Naht gesichert. Wie in Fig.
3 können auch hier zwei oder mehr Streifen in Schichten übereinanderliegend und
verschiedenen Materials zur Anwendung kommen.
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Fig. 8 zeigt in die Faltung einen Einlagestreifen Et miteingenäht,
der ein Verformen des Faltkopfs K oder ein zu starkes Ausweichen des-
selheii verhitiilert. Für die Befestigung der Streifen |
»acli Fig. 6 bis 8 gilt dasselbe wie das bereits
bei |
I@ ig. r lieschrieliene. |