DE841865C

DE841865C - Verfahren zum Konservieren von Urkunden und Landkarten

Info

Publication number: DE841865C
Application number: DEK7739A
Authority: DE
Inventors: Heinz Kracke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-10-20
Filing date: 1950-10-20
Publication date: 1952-06-19

Description

Verfahren zum Konservieren von Urkunden und Landkarten

sorgfältige Aufbewahrung in mehr oder weniger schützenden Behältern möglich.
Aber auch in solchen Behältern wird das Papier brüchig und stockig, es vergilbt, die Schrift wird unleserlich, und bei einer Verwahrung auf lange Zeit zerfällt die Urkunde oft schon bei dem Herausnehmen aus dem Behälter.
Hinzu kommt, daß unsere Urkunden in ihrer bisherigen Art jedem rechtmäßigen oder unrechtmäßigen Besitzer die Möglichkeit einer Verfälschung ihres Inhalts bieten.
Es besteht deshalb ein Bedürfnis, diesen Mangel zu beseitigen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieses dadurch erreicht, daß die zu schützende Urkunde, ob handschriftlich oder mit der Maschine auf Papier rieschrieben, in- eine glasklare, dünne, aber dennoch fast unzerreißbar feste, in das Papier eindringende und damit unlösbar verbundene Haut aus einer Kunststoffolie eingebettet wird, insbesondere durch Erhitzen der Folie.
Diese durch Erhitzen unlösbar finit der Urkunde in Verbindung gebrachte Haut besteht aus einem Kunststoff; wie derselbe heute zur Verarbeitung von Regenmänteln, Umhängen. Strumpfschonern Verwendung findet.
Diese Kunststoffolien, meistens aus Polyvinvlharzen oder Gellulosederivaten, unterliegen bei erliöIiten Temperaturen der Erweichung, sie werden mehr oder weniger 'flüssig und gehen in diesem Zustande eine nach der Erkaltung unlösbare Verhiudung mit anderen Stoffen, insbesondere niit Papier, ein.
Das Verfahren des Verschweißens der Urkunde mit dieser Kunststoffhaut ist sehr einfach, lnden7 man die Urkunde zwischen zwei solcher Kunststofffolien legt und sie durch zwei elektrisch beheizte ickelwalzen bei gleichbleibender Temperatur von 7,5 bis Ro° unter einem regulierbaren Druck von 2 bis _+ Atmosphären dreht.
Nach dein Durchlaufen der Walzen ist der Kunststoff auf beiden Seiten der Urkunde in -das Papier eingedrungen und weder durch Wasser noch Warme oder mit irgendwelchen anderen Mitteln ohne eine vollständige lerstiirung der Urkunde wieder von dieser zu entfernen.
.Nach der Herstellung der Verbindung zwischen dem Kunststoff und dem Papier der Urkunde ist diese gegen äußere Einflüsse vollständig unempfindlich.
Abgesehen davon, daß sie fast unzerreißbar ist, ist die Urkunde unempfindlich gegen Wasser. Schweiß, Schmutz, Fette. Sie ist seewasserluftfest, schimmelfest, abwaschbar.
Sie zeigt keine Verrottung, keine Vergilbung (Stockbildung). Selbst gegen verdünnte Säuren ist sie verhältnismäßig beständig.
Dabei ist sie von einer ungewöhnlichen Oberflächenhärte, Abreibfähigkeit und einer unbegrenzten Knickfähigkeit, kurz, von einer großen mechanischen und chemischen Widerstandsfähigkeit.
Was aber noch von ganz besonderer Bedeutung ist: Die auf diese Weise konservierte Urkunde ist nunmehr nicht mehr zu verfälschen, da eine Lösung der beiden Schutzschichten unweigerlich mit einer völligen Zerstörung der Urkunde verbunden sein würde.
Durch das gleiche Verfahren können nunmehr auch Wandkarten, Landkarten (Autokarten, GenergIstabskarten) sowohl gegen die Einflüsse der Witterung (Regen, Nässe) wie auch gegen andere Einwirkungen, Schmutz, Fette usw. unempfindlich gemacht werden. Desgleichen bleiben dieselben nunmehr unbegrenzt knickfähig, ohne (aß dieselben in den Knicken oder an den Rändern einreißen.
Ferner kann man auf diesen Karten Einzeichnungen mittels Tinte oder Fettstift machen, z. B. Orte, Wege, Stellungen markieren, die sich später leicht wieder mit Wasser beseitigen lassen. Versuche haben ergeben, daß sogar mit feuchtem Kopierstift auf diesen Karten gemachte Einzeichnungen sich mittels Spiritus ohne eine Verletzung der Schutzhaut von diesen Karten leicht wieder entfernen lassen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Konservieren von Urkunden und Landkarten, dadurch gekennzeichnet, daß Urkunden und Landkarten finit einer durchsichtigen, elastischen und glatten Kunststoffolie beiderseits überzogen, insbesondere verschweißt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mittels elektrisch geheizter Walzen Urkunden, Landkarten, Schriftstücke usw. mit Kunststoffolien beiderseits verschweißt werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift \r. 743 549.