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Brennkraftmaschinenanlage Die Erfindung bezieht sich auf Brennkraftmaschinen
mit unmittelbarer Luftkühlung der Arbeitszylinder, insbesondere in Anwendung auf
den Boots- oder Schiffsantrieb. Gegenstand der Erfindung ist die Abführung der Kühlluft.
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Die unmittelbare Luftkühlung der Arbeitszylinder macht eine bestimmte
Verteilung der Kühlluft zwischen den Rippen des Zylinders und Zylinderkopfes sowie
eine Förderung der Luft durch ein Gebläse, unal>härigig von der Fahrgeschwindigkeit,
erforderlich. Die Abführung der erwärmten Luft nach ihrem Austritt aus den Kühlkanälen
der Maschine kann man so gestalten, daB an die Austrittsöffnung sich einzelne in
eine Sammelleitung ausmündende Kanäle anschließen, und daß die Saninelleitung, ähnlich
wie es bisher mit der Abgasleitung üblich war, nach hinten zum Heck des Bootes oder
Schiffes geführt wird.
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Es sind auch Antriebsanlagen für Schiffe bekanntgeworden, bei,denen
die als luftgekühlte Sternmotoren aufgebauten Brennkraftmaschinen mit Verkleidungen
versehen wurden, wie es bei derartigen Motoren für Luftfahrzeuge üblich ist. Die
Ableitung der Kühlluft erfolgt 'hierbei ,durch eine an der einen Stirnseite der
Verkleidungen angeordnete, nach oben hinausgeführte kaminartige Verlängerung
der
Verkleidungen, während die Abgase getrennt seitlich abgeführt werden.
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Bei dieser bekannten Anordnung bieten die jeweils eine Kammer bildendenVerkleidungen
Schutz gegen unbeabsichtigte Berührung der Maschine, insbesondere der beweglichen
Teile, wie Kühlluftgebläse, Hilfsantriebe usw. Ferner wird eine gerichtete Strömung
der Luft erzielt.
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Eine wesentliche Verbesserung der bekannten Anordnung sowie eine bessere
Anpassung an die Verhältnisse, wie sie :bei Schiffsantriebsanlagen gegeben sind,
wird durch die Erfindung erreicht, und zwar dadurch, daß der Kamin für die Abführung
der Kühlluft oberhalb der Maschine an die die Maschine umgebende Kammer anschließt
und daß in den Kamin die Abgasleitung, und zwar vorzugsweise in Richtung der Luftströmung
ausmündet.
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Diese Anordnung ist besonders wirksam, weil sie in erhöhtem Maße den
natürlichen Auftrieb der erwärmten Luft ausnutzt. Der Auftrieb erzeugt einen gewissen
Unterdruck in der Kammer und demzufolge eine eindeutige Richtung der Kühlluftströmung.
Dadurch wird eine Vermischung der aus den Kühlkanälen austretenden erwärmten Luft
mit der vom Kühlgebläse angesaugten frischen Luft oder mit der von der Maschine
angesaugten Verbrennungsluft verhindert, auch wenn die Ansaugeöffnung des Kühlluftgebläses
und/oder der Ansaugestutzen für die Verbrennungsluft in einem gewissen Abstand hinter
der Einströmöffnung der Kammer angeordnet sind.
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Außerdem hat die erfindungsgemäße Anlage den Vorteil, daß die Abführung
der Kühlluft mit viel geringeren Strömungswiderständen verbunden ist, und claß die
Energie der Motorabgase noch für den Transport der Kühlluft nutzbar gemacht wird,
also eine erhebliche Leistungsersparnis für den Antrieb des Kühlgebläses erzielt
wird.
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Auch räumlich gesehen, ist der senkrechte Kamin über der Maschine
besonders günstig, weil auf diese Weise der Bootsraum um die Maschine herum allseitig
begehbar bleibt. Überdies macht die Herstellung eines nach oben hinausgeführten
Kamins die geringstmöglichen Aufwendungen an Werkstoff notwendig.
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Ein weiterer Vorteil, der mit der Einführung der Abgase in den Kamin
verbunden ist, liegt ferner in der schalldämpfenden Wirkung. Es wurde nämlich beobachtet,
daß bei einer solchen :Anordnung ohne Anwendung eines besonderen Schalldämpfers
die Auspuffgeräusche eine die Besatzung nicht störende Lautstärke hatten. Mit der
Vermeidung eines Schalldämpfers ergeben sicheine Verminderung der Herstellungskosten
und laufende Leistungsersparnisse der Maschine. Ferner wird die sonst notwendige
regelmäßige Reinigung eines Schalldämpfers vermieden.
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Ferner ermöglicht es die erfindungsgemäße Anlage, wie bereits angedeutet,
die Ansaugeöffnung des Kühlgebläses und/oder der Ansaugestutzen für die X'erbrennungsluft
in einem gewissen Abstand hinter der Einströmöffnung der Kammer anzuordnen. Durch
einen solchen Abstand werden die sonst störenden Ansaugegeräusche gedämpft.
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In der Zeichnung ist eine Maschinenanlage für einen Bootsantrieb nach
der Erfindung in Abb. i in einem Längsschnitt und in Abb.2 in einem Querschnitt
durch die Kammer dargestellt.
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Die BFennkraftmaschine i, die auf einem Fundamentrahmen 2 elastisch
gelagert ist, treibt über ein Wendegetriebe 3 die Schraubenwelle 4 an. Das vordere
Ende der Kurbelwelle trägt eine Keilriemenscheibe 5, durch die über ein Keilriemenpaar
6 eine Riemenscheibe 7 auf dem Wellenende eines Kühlluftgebläses 8 angetrieben wird.
Die Maschine i einschließlich des Wendegetriebes 3 ist in an sich bekannter Weise
in eine Kammer 9 eingeschlossen. Der Innenraum der Kammer ist durch seitliche Klappen
io zugänglich.
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Für den Abzug der erwärmten Kühlluft ist auf der Oberseite der Kammer
ein Kamin i i angeschlossen. Das Abströmen der Kühlluft durch den Kamin wird erfindungsgemäß
dadurch begünstigt, daß die Abgasleitung 12 in den Kamin in der Strömungsrichtung
der Luft ausmündet. Das Ende der Abgasleitung 12 ist entsprechend dem langgestreckten
Querschnitt des Kamins i i in Längsrichtung dieses Querschnittes erweitert und in
seiner Querrichtung verengt dargestellt. Damit soll eine möglichst starke Ejektorwirkung
der Abgase auf die durch den Kamin austretende warme Kühlluft erzielt werden.
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DerAnsaugestutzen 13 für dieVerbrennungsluft und die Ansaugeöffnung
des Kühlluftgebläses 8 liegen hinter einer mit einem Filtersieb versehenen Eintrittsöffnung
14 der Kammer in einem solchen Abstand, daß einerseits die Ansaugegeräusche gedämpft
werden und andererseits eine Ansaugung bereits erwärmter Kühlluft aus der Kammer
nicht mehr zu befürchten ist. Angesichts der Reinheit der Luft auf dem Boot beschränkt
sich die Filterung auf das in der Kammer befindliche Siebfilter, d. h. der Ansaugestutzen
13 der Maschine und das Gebläse 8 sind nicht mit weiteren Filtern ausgerüstet.
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Die Unterstützung der Gebläseleistung durch die Wirkung des Kamins
und die Ejektorwirkung der Abgase kann noch verbessert werden, wenn der Ansaugestutzen
des Kühlluftgebläses abgedichtet durch die Kammerwand nach außen geführt wird und
ebenso wenn die Wände den Kammerraum allseitig dicht abschließen.