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Hausanschluß an eine Freileitung Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Hausanschluß an eine Freileitung, wie er besonders in ländlichen
Versorgungsgebieten in großem Umfange vorkommt.
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Bisher war es üblich, derartige Hausanschlüsse in der Weise herzustellen,
daß man an dem Gebäude Isolatoren anbrachte, und an diese Isolatoren einzelne Leitungen
abspannte, die zur Ortsnetzfreileitung führten, dort in ähnlicher Weise mittels
Isolatoren an dem Mast der Freileitung abgespannt und dann durch besondere Drähte
einzeln mit den Leitern der Freileitung verbunden wurden. Man benutzte hierzu teils
blanke Leitungen aus Kupfer oder Aluminium, teils verwendete man auch wetterfest
isolierte oder wetterfest umhüllte Leitungen. Bei blanken und bei wetterfest umhüllten
Leitungen mußten die einzelnen Leiter (meist drei in Drehstromanschlüssen) entsprechend
den VDE-Vorschriften in Abständen von 30 cm verlegt werden. Diese Art der
Verlegung verlieh dem Hausanschluß ein unschönes Aussehen, die einzelnen Leiter
waren den Einflüssen der Atmosphäre ausgesetzt, verrotteten nach einigen Jahren
und waren dann erneuerungsbedürftig.
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Bei Verwendung blanker Leitungen mußte infolge der Berührungsgefahr
auf den erforderlichen Abstand vom Hausgiebel Rücksicht genommen werden. Diese kamen
hauptsächlich zurAnwendung, wenn dieAnlagen verbilligt werden sollten.
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Von den am Giebel angebrachten Isolatoren führten ebenfalls getrennt
angeschlossene isolierte Leitungen in das Gebäude hinein, und zwar entweder über
eine sog. Porzellanpfeife oder über einen Einführungskopf. Derartige Hausanschlüsse
sind wegen der erforderlichen zahlreichen Leitungsanschlüsse und wegen der Anbringung
der besonderen Isolatoren verhältnismäßig teuer. Zwar hat man schon vorgeschlagen,
ein einziges ununterbrochenes Kabel von der Freileitungaus bis in das Haus hinein
zu verlegen. Dazu hat man kabelähnliche Leitungen verwendet, die jedoch an Spanndrähten
aufgehängt werden mußten, um zu
vermeiden, daß die Klemmstellen
an den Leitungsenden unter Zugspannung gesetzt werden. Die Betriebssicherheit der
vorstehend beschriebenen Ausführungen litt aber insbesondere dadurch, daß unverhältnismäßig
viele Klemmstellen zur Verbindung der einzelnen Leitungen oder Leitern notwendig
waren. Jede Klemmstelle, besonders im Freien, ist bekanntlich eine Fehlerquelle
und muß daher nach Möglichkeit vermieden werden.
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Beim Gegenstand der Erfindung wird nun der Hausanschluß in der Weise
ausgestaltet, daß gleichfalls ein einziges ununterbrochen von der Freileitung bis
zum Sicherungskasten verlaufendes biegsames, isoliertes Kabel mit mehreren Adern,
die an die Drähte der Freileitung angeklemmt sind, Verwendung findet. Erfindungsgemäß
wird zur Zugentlastung der Kabelenden an jeder Zugentlastungsstelle eine durch Klemmen
geschlossene Schlaufe des Kabels gebildet und die eine am Mast der Freileitung und
die andere an der Hauswand verankert, z. B. durch je eine Kausche.
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Ein derartiger Anschluß zeichnet sich durch einfache Montage und durch
einen Mindestaufwand an Materialkosten aus. Er wird daher billiger als die bisher
bekanntgewordenen Ausführungen.
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Damit das biegsame Kabel einen möglichst kleinen Durchmesser erhält,
was zur Bildung der Schlaufen zweckmäßig ist, erhalten die Adern des Kabels eine
Isolierung aus einem Polyplast von sektorförmigem Querschnitt und sind von einem
gemeinsamen Gummimantel umgeben.
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Bei der Wahl des Gummis muß man ein Material wählen, das gegenüber
den Witterungseinflüssen beständig ist, z. B. einen aus synthetischem Kautschuk
gewonnenen Gummi. Steht dieser nicht zur Verfügung, so empfiehlt es sich, den gemeinsamen
Gummimantel mit einer Schutzschicht aus einem wetterfesten Polyplast, z. B. Polyvinylchlorid,
zu versehen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend
an Hand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigt Fig. i das an der Hauswand liegende
Ende des Hausanschlusses an eine Freileitung und Fig.2 den Querschnitt durch das
biegsame, isolierte Kabel.
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In der Giebelwand io des Hauses ist ein Haken ii befestigt, der eine
Kausche aus einem Isolierstoff, z. B. einem Polyplast, umfaßt. Diese Kausche hat
die Gestalt zweier einander durchdringender sichelförmiger Scheiben, deren Umfang
eine Rille aufweist. Man sieht in Fig. i, daß der Haken in der Rille der senkrecht
stehenden Sichel liegt, deren oberes Ende mit 12 und deren unteres Ende mit 13 bezeichnet
ist. Der Umfang der waagerechten sichelförmigen Scheibe, deren vorderes Ende mit
14 und deren hinteres Ende mit 15 bezeichnet ist, wird von einer Schlaufe 16 umfaßt,
die von einem biegsamen, isolierten Kabel 17 gebildet wird. Die Schlaufe ist durch
eine Klemme geschlossen, die insgesamt mit 18 bezeichnet ist und aus einem mit zwei
Rillen versehenen Oberteil i9 und einem ebenfalls mit zwei Rillen versehenen Unterteil
2o besteht. Diese beiden Klemmenteile sind so aufeinander gelegt, daß sich ihre
Rillen zur Aufnahme des Kabels 17 ergänzen, und dann durch Schrauben 21 zusammengeschraubt,
um das eingelegte Kabel festzuklemmen. Das Kabel 17 führt von dem Gebäude aus zur
Freileitung und ist dort in derselben Weise an einem Haken abgespannt, der dem Haken
ii entspricht, aber in den Leitungsmast eingeschraubt ist. Auf diese Weise sind
die Enden des Kabels von jeder Zugspannung entlastet. Das eine dieser Enden, das
in Fig. i mit 24 bezeichnet ist, ist in das Innere des Gebäudes verlegt, und zwar
ist es zu diesem Zweck durch ein eingemauertes Rohr 22 hindurchgeführt und in diesem
Rohr durch Kitt 23 abgedichtet.
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Fig. 2 zeigt den Aufbau des Kabels. Die einzelnen Kupferleiter 3o
haben Isoliermäntel 31 aus Polyvinylchlorid von sektorförmigem Querschn$t. Die in
dieser Weise aufgebauten isolierten Adern haben einen gemeinsamen Gummimantel 32,
der seinerseits durch eine dünne, äußere Schicht 33 aus Polyvinylchlorid gegen Witterungseinflüsse
geschützt ist. Auf diese Weise ergibt sich ein verhältnismäßig geringer Durchmesser
für einen gegebenen Querschnitt der Leiter 30. Das ist aber erwünscht, damit die
Schlaufen 16 einen möglichst kleinen Durchmesser haben können.
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Die Enden des Kabels 17 werden soweit abgemantelt, als es nötig ist,
um die Adern einzeln anzuschließen, und zwar im Hause an die Sicherungen und an
der Freileitung an die einzelnen Drähte, an denen sie durch Klemmen befestigt sind.
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Von diesen Drähten aus bis an die Sicherungen im Haus verläuft also
das Kabel 17, 24 ununterbrochen ohne eingeschaltete Anschlüsse oder Klemmen.
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Das Ausführungsbeispiel kann in mannigfacher Hinsicht abgeändert werden.
Zum Beispiel braucht das biegsame Kabel nicht notwendigerweise den in Fig. 2 gezeigten
Aufbau zu haben. Auch kann die Schlaufe 16 auf einem anderen Halter ruhen als auf
einer Kausche.