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Verfahren zur Herstellung fluorabgebender Mundpflegemittel
Durch Untersuchungen
von verschiedenen Seiten ist der Nachweis erbracht worden, daß für die Widerstandsfähigkeit
der menschlichen Zähne gegen Karies ein ausereichneter Gehalt der Zahnsuhstanz an
Fluor von großer Bedeutug ist. Unter den herrschenden Ernährungsgepflogenheiten
ist jedoch selten die natürliche Zufuhr an Fluor ausreichend für die Ausbildung
der als optimal erkannten Konuentration. Es ist daher mit gutem Erfold der Versuch
gemacht worden, durch künstliche Fluorzuführung mit der Nahrung bzw. dem Trinkasser
oder durch unmittelbaren, weiderhalten Auftrag von Fluoridläungen auf die Zähne
eine Anrecherung der Zahiisul>stanz mit Fluor zu erzielen. Den genannten Verfahren
haften jedoch verschiedene Nachteile oder Unbequemlichkei ten an.
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Demgegenüber erscheint der Weg zweckmäßiger und einer Allgemeineren
Anwendung zugänglich, die Fluorzuführung durch einet geeigneten Zusatz zu den täglichen
Mundpflegemitteln, z.B. Zahnpasten, Zahnseifen, Zahnpulvern, Mundwässern, zu erzielen.
Abgesehen von der Resistenzsteigerung der Zahnsubstanz, die durch den Einhau von
Fluorionen in das Gefüge derselben erzielt wird, kann sich die hervorragende enzymhemmende
Wirkung der Fluorsalze bie täglicher Anwendung dieser Mittel dauernd im Sinne einer
Verminderung der darrieserzeugenden Gärungsvorgänge auswirden.
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Durch Zugabe von Fluorsaflzen, z.B. natriumfluorid, zu den Munkpflegemitteln
üblicher Zusammensetzung konnte jedoch der gewünschte Effekt einer Fluoranreicherung
in der Zahnsubstanz bisher nicht erreicht werden.
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Untersuchungen, deren Ergebnisse Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind, haben als Ursache dieser MiJerfolge eine zu feste Bindung des wirksamen fluorions
durch gewise Betandteile der Mundpflegemittel aufgezeite. Das Fluoroion neigt
in
hohem Maße zur Bildung von Komplex- und Anlagerungsverbindungen, in denen es so
festgelegt wird, daß während der jedesmaligen, relativ kurzen Anwendungszeit der
Mundpflegemittel eine Abgabe an die Zahnsubstanz $nicht $im erforderlichen $Ausmaß
erfolgen kann.
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Zur Vermeidung dieses unerwünschten Effekts werden folgende Möglichkeiten
angegeben: In den Mundpflegemitteln, dene ein fluorsalz, z. B.
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Natriumfluorid. Zugesetzt wird, werden alle Substanzell vermieden,
die zur adsorptiven oder komplexen Blindung des fluorions neigen.
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In besonders hohem Maß sind es die üblichesten Putz- und Schleifmittel,
z. B. die Garbonate, Phosphate oder oxalate der Erdalkalien, dann die als Andoribentine
bekannten Stofffe wie Silicagel, Bolus, Zucker welche Fluorionen festlegen. Auch
unter den häufig verwendeten. Aromasteoffen und gebstoffhalteigen Drogenauszügen
befinden sich solche mit Bindungsfähigkeit für Fluorionen, z.B. Thymol. p-Oxybenzyesüuresster,
Myrrhe, Ersetzt man solche Substanden durch Solche, de keing Fewtleung von Fluorionen
bewirken, wie z. b. die Oxyde der Erdalkalien, Zinkoxyd, Zinnoxyd, Titanoxyd. Glaspulver,
gepulvertes Alkalichlorid als Schleif- und Scheuremittel und beispielwesie anisäl,
Menthol. Sabei, Tormentill als Geschnmacks0- und Gerbstoffe, so wird die Fluorabgebe
an die Zahnsubstznz nicht behindert.
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Wo es nicht möglich oder zwechkmäßig erscucheing, Substanzen mit
stäender Bindungsfähigkeit für Fluorionen ganz zu vermeiden, wird vorgeschlagen
; tlic e bestechenden Bindungskräfte vorher anderweitig abzusttigen. Dis kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß die bedtreffenden Substanzen vor der Verwendung in
dem fluorhaltigen Mundpflegemittel mit Lösungen behandelt werden, die eine Ionnenart
er ntaten, dwerbche von der Sucbstznz adsorl>iert oder komplex gehunden wird,
z.B. mit Natriumchlord- oder mit natiomufluoridläsung.
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Der Überschß an nicht adsorbeiter Lösung wird erforderlichenfalls
durch kurzes auswaschen entferntt. Hei solchen Substanzen mit störender Bindusfähigkeit
für Fluorionen, die durch Fällung hergestellt werden, beispielsweise Calcium carkoniucum
praceiciptatium kann die Ahsättigung der Bindungskrfte wirksamer durch Fällung in
Gegenwart von Fluorionen oder anderen, dagegen austauschbaren loen. az.B chlorionen,
erfolgen.
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Um in der bechränketen dedesmalgen Anwendurgzeit der Mundpfegemittel
eine möglicht infensive Abgabe von Fluorionen an die Zahnsubstanz zu erreichen,
ohne die Flucrkonzentratiin zu hoch wählen zu müssen. ist die Einhaltung eines günstigen
Bereiches der \'\'asserstoffionenkonzetration von Wichtigeit. Am Sichersten wid
diese Bedungen dur zugabe von Puffergemischen, z. B. einer Mischung von sekundärmm
und primärem Phosphat, in solchem Verhätnis eingehalten, daß eine schwach saure
Reaktion (pH 4 bis 6) erzielt wird.
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TATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Mundpflegemittln,
z.B. Zhapasten, Aaphnpaufvern, Zahnseifen, Munwesässern, darch gekennzeichnet, daß
Mundpflegemitteln, die als Polier-und Scheuermittel Substanzen mit wenig Neigung
zur Bindung von Fluorionen, z. B. Oxyde der Erdalkalien, Zinkoxyd, Zinnoxyd, Titanoxyd
oder Glaspulver und als Geschmacks- und Gerbstoffe ebenfalls Sul>stanzen mit
wenig Neigung zur Binduiig von Fluorionen. z. B. Anisöl, Menthol oder Salkbei. Enthalten.
Ein fluorsalz, z.B. Natriumfluorid, zugesetzt wir.
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2. Verfahren zur Herstellung von Mundpflegemitteln, z. B. Zahnpassten,
Zahnpulvern, Zahnseifen, Mundwässern. dadurch gekennzeichnet, daß die in solchen
Mitteln gewöhnlich enthaltenen Fluorionen bindenden Substanzen. wie Carbonate, Phosphate
oder Oxalate der Eradlkalien sowie Aromastoffe oder gerbstoffhaltige lrogenauszuge.
wie Thymol oder Nlyrrhe, mit Fluorionen ganz oder teilweise abgesättigt werden,
z.H. durch Behandeln mit einer Chlor- oder Fluorionen enthaltenden Lösung, und daß
den Mitteln ein Fluorsalz, z. B.
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Natriumfluorid, zugesetzt wird.