-
Hülle für Rechenstäbe Rechenstäbe werden bekanntlich in' einer Hülle
aufbewahrt, die aus Pappe, Holz oder Leder besteht. Da derartige füllen undurchsichtig
sind, werden die Rechenstäbe in den Auslagen der Geschäfte oft monate- oder gar
jahrelang ohne Hülle feilgehalten. Da die Werkstoffe, aus denen Körper, Zunge und
Skalen hergestellt sind, gegen die Einflüsse von Temperatur und Staub empfindlich
sind, ist ein Verziehen .der Stahlteile eine häufige Folge, so daß die Ausstellungsmuster
für den Verkauf praktisch unbrauchbar «erden. Zudem leidet auch die Oberflächenbeschaffenheit
der Skalen.
-
Zudem ergeben sich auch Nachteile beim Gebrauch der erwähnten Hüllen.
So sind Hüllen aus Pappe wenig widerstandsfähig und oft schon nach kürzerem Gebrauch
beschädigt oder zerstört. Aus Holz gefertigte Hüllen sind schwer und unhandlich,
lederne Hüllen sehr teuer. Alle verwendeten Hüllenarten sind, wie erwähnt, undurchsichtig.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Hülle zu schaffen,
welche die genannten Nachteile nicht aufweist oderbeträchtlich mindert, sich bequem
handhaben läßt und ein gefälliges Äußeres besitzt. Gemäß der Erfindung wird die
Hülle für Rechenstäbe, die an sich beliebige Form aufweisen kann, anzs durchsichtigem
bzw. durchscheinendem, farblosem oder farbigem Kunststoff, z. B. Polyacrylsäuremethylester
hergestellt. Ein solcher Rechenstab usw. kann ohne Beeinträchtigung in der Auslage
eines Geschäftes beliebig lange zur Schau gestellt werden und läßt den Beschauer
seine Ausbildung, insbesondere auch die Arten seiner Skalen, ob es sich ,um einen
solchen mit einfacher oder quadratischer Skala, mit Sinus-Reziprokteilung usw. handelt,
erkennen, ohne daß der Stab aus der Hülle herausgenommen
zu werden
braucht. Die Möglichkeit einer Einfärbung der Hülle gewährt dabei den Vorteil, die
Lichteinwirkung auf das Skalenmaterial aufzuheben, die bekanntlich in vielen Fällen
eine Verfärbung verursacht.
-
Obwohl die Form der Hülle an sich beliebig sein kann, ergibt sich
eine besonders praktische Ausführungsform, wenn die Hülle aus einem mit einem abklappbaren
Deckel versehenen Unterteil besteht, da aus einem solchen Behälter der Stab leicht
entnommen werden kann. Dabei können die Lager bzw. Scharniere aus einem Stück mit
dem Boden bzw. Deckel geformt sein, so daß der Behälter .aus nur zwei Teilen, die
aufklappbar sind, zusammengesetzt ist. Die Lager bzw. Scharniere bestehen vorteilhaft
aus in Kugelkalotten federnd einrastenden Pfannen, die unter Ausnutzung der natürlichen
Elastizität des Werkstoffes in ihre Arbeitsstellung gebracht werden können. U m
sowohl innen wie auch außen eine möglichst glatte Oberfläche zu erzielen, sind die
Gelenkstellen so ausgebildet, daß die Gesamtmaterialstärke an diesen Stellen die
gleiche ist, wie bei dem übrigen Material. Ferner liegen die Gelenkstellen tiefer
als die Stoßfuge von Unterteil und Deckel, wobei die Ränder so abgeschrägt sind,
daß sie einerseits sich beim Öffnen nicht an der Gelenkseite gegenseitig behindern,
anderseits nach außen staubdicht abschließen, wobei aber trotzdem auch hier der
Forderung nach möglichst glatter Außenfläche Genüge getan wird. Da die Unterseite
des Rechenstabes nicht sichtbar zu sein braucht und um gleichzeitig ein Klappern
bzw. eine freie Bewegung des Stabes in der Hülle zu verhindern, ist der Boden der
Hülle mit Stoff ausgelegt.
-
Die Erfindung wird an Hand der Figuren, die ein Ausführungsbeispiel
darstellen, noch näher erläutert. Von diesen zeigt Fig. i eine Rechenstabhülle in
geöffnetem Zustand, perspektivisch dargestellt, Fig. 2 den Teil mit der Verschlußeinrichtung
von vorn gesehen, Fig.3 einen Schnitt nach der Linie 111-11I der Fig. 2, Fig.4 einen
Schnitt durch die Verschlußeinrichtung nach der Linie IV-IV der Fi.g. 2, Fig. 5
eine Seitenansicht der Hülle, Fig 6 einen Querschnitt nach der Linie VI-VI ,der
Fig. 5, Fig. 7 einen Schnitt entlang,der Linie VII-VII der Fig. 7.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Rechensta@bhülle
aus einem Unterteil i und einem Deckel 2, die durch Scharniere 3, 4 miteinander
verbunden sind. Bei 5, 6 ist eine Verschlußeinrichtung vorgesehen. Diese enthält
gemäß den Fig. 2 bis 4 im Unterteil i einen hakenförmig geformten Teil s, der hinter
eine entsprechende Nase 7 des Deckelverschlußteiles 6 greift. Der Teil 6 mit der
Nase 7 kann, @um eine gewisse Verstärkung zu erzielen, nachträglich angesetztwerden.
Es ist aber auch z. B. möglich, den Haken 5 von innen oder außen in eine entsprechende
Aussparung des unverstärkten Deckelrandes einrasten zu lassen.
-
An den Stellen der Scharniere 3 und 4 sind an dem Unterteil i, wie
die Fit-. 5 und 6 erkennen lassen, halbkugelförmig gestaltete Ansätze 8 angeformt,
wobei die Materialstärke des Unterteils i hier etwa auf die Hälfte lierali(lesetzt
ist. Die Ansätze 8 greifen als Lagerzapfen in entsprechende Aussparungen 9 des Deckelrandes,
der an diesen Stellen mit lappenartigen ,\iisätzen io, ebenfalls von halber Materialstärke,
versehen ist. Damit der Deckel an der hinteren Stoßfuge t i gut abschließt, sich
dabei aber um den Zapfen B. der tiefer liegt als die Stoßfuge, doch drehen läßt,
ist der Rand 12 des Deckels an der Gelenkseite entsprechend innen und der Rand 14
des Unterteils außen ab,.#eschrägt (vgl. Fig. 3 und 5). Die gleichen Abschrägungen
weisen die seitlichen und vorderen Ränder auf, wodurch ein allseitig staubdichter
_\bschluß erzielt ist. Der Boden der Hülle ist mit einem Tuch 1-3 ausgelegt, um
ein Rutschen des Rechenstabes in der Hülle zu verhindern.