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Transportgerät für Stapelgut Stapelgüter werden auch heute noch größtenteils
heim Stapeln sowie heim Be- und Entladen von Fahrzeugen einzeln von Hand umgeschlagen,
auch wenn dies wegen ihres Gewichtes nicht erforderlich wäre, wie z. B. bei Mauersteinen,
Briketts, sonstigen Halb- oder Fertigfabrilkaten aus Ton, Holz, Metall u. dgl. oder
bei Markenartikelpackungen. Es wurde bereits versucht, Gruppen von Stapelgütern
durch Behälter. Hubplattformen oder Ladepritschen zusammenzufassen. die heb- oder
rollbar sind oder von Hubwagen unterfahren werden können, um Arbeit und Zeit bei
derartigen Arbeitsvorgängen zu ersparen. Diese Methoden haben aber alle den Nachteil,
daß derartige Gruppenträger dann auch während der oft langen Lagerzeiten erforderlich
sind, wodurch große Stückzahlen davon benötigt werden, welche während der Lagerzeiten
aber nur totes Kapital darstellen. Außerdem bereitet es erfahrungsgemäß organisatorische
Schwierigkeiten, die Kosten für die Beschaffung von Behältern u. dgl., die auf dem
gesamten Transportweg von der Erzeugungs- bis zur Verbrauchsstelle benutzt werden
sollen, auf die verschiedenen Glieder dieser Transportkette (Fabrikant, Transporteur,
GroB-handel, Kleinhandel und Verbraucher) zu verteilen. In letzter Zeit sind in
Amerika auch selbstfahrende Hubstapler bekannt geworden, welche größere Gruppen
von Stapelgütern, die auf Ladeplatten gelagert sind, auf einmal anheben, umschlagen
und übereinander stapeln können. Diese Geräte 'sind aber nicht nur sehr kostspielig,
sondern setzen auch gute und tragfähige Bodenverhältnisse voraus, wodurch ihre Anwendung
beschräräkt und bei euro= päischen Verhältnissen oft nicht möglich ist.
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Das erfindungsgemäße Transportgerät vermeidet die vorstehenden Nachbeile
und ermöglicht auf einfache
und billige Art gruppenweise den Umschlag
und die Stapelung einer jeweils größeren Anzahl von Stapelgütern. Es benötigt dazu
keinerlei Ladeplatten oder ähnliche Hilfsgeräte, die mit den Stapelgütern weiterlaufen,
ist also kapitalssparsam und kann auch bei nur einzelnen Gliedern der Transportkette,
also z. B. nur bei der Lagerhaltung des Letztverbrauchers angewendet werden, ohne
daß die anschließenden Transportglieder davon beeinflußtwerden. Es ermöglicht die
einfache Zusammenfassung einer größeren Anzahl von Stapelgütern zu Transportgruppen
und dadurch beträchtliche Einsparungen an Arbeits- und Zeitaufwand bei Umschlag
und bei der Stapelung. Besondere Vorteile des Gerätes sind seine vielseitige Verwendungsmöglichkeit,
seine Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Betriebsbedingungen, seine einfache
Handhabung sowie die geringem Herstellungskosten.
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Das Gerät wird nachfolgend näher beschrieben und durch folgende Zeichnungen
veranschaulicht. Abb. I Traggerät in Seitenansicht, Abb.II Traggerät von hinten
gesehen, Abb. III Traggerät von oben gesehen, Abb. IV Rollgerät in Abstellage, Abb.
V Rollgerät in Anhebstellung, Seitenansicht, Abb. VI Rollgerät in Anhebstellung,
Rückansicht, Abb. VII Rollgerät in Anhebstellung von oben gesehen, Abb. VIII Rollgerät
mit Hubvorrichtung in technischer Perspektive, Abb. IX Rollgerät mit Hubvorrichtung
von hinten gesehen.
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Das Transportgerät besteht aus einer Lastatilagefläche i, welche aus
holmenartigen Trägern 2 und/oder Blechen bzw. Brettern 3 besteht. Die Lastanlagefläche
i besitzt unten auf der Lastseite ein oder mehrere Tragarme 4, welche eine größere
Anzahl von Stapelgütern 5, die auf einer Absetzbohle 6 oder sonstigen abstandhaltenden
Mitteln gelagert sind, neben dieser Bohle Untergreifen. Auf der der Last entgegengesetzten
Seite sind an der Lastanlagefläche i ein oder mehrere Kippsporen 7 befestigt, die
sich beim Aaskippen des Laststapels 5 nach rückwärts gegen den Boden 8 oder gegen
die Absetzbohle 6 u. dgl. stemmen. Am oberen Teil der Lastanlagefläche i können
auf der Lastseite Kranarme 9 angebracht sein zum Einhängen eines Hubgeschirres.
Die Entfernung dieser Einhängepunkte io von der Lastanlagefläche i ist größer als
die Entfernung des Schwerpunktes S des Laststapels 5 von der Lastanlagefläche i,
damit sich letztere beim Anheben selbsttätig so schräg einstellt, daß die Stapelgüter
durch ihr Eigengewicht gegen die Lastanlagefläche i gedrückt werden. Um einen zusätzlichen
Schutz gegen Herabfallen einzelner Stapelgüter beim Kranen zu schaffen, kann das
Krangeschirr selbst mit einem Schutzbügel i i versehen sein, welcher die freien
Seiten des Laststapels umgreift, oder das Transportgerät kann selbst derartige Schutzbügel
i i, z. B. klappbar, angebracht besitzen. Auf der der Last entgegengesetzten Seite
besitzt die Lastanlagefläche i in ihrem oberen Teil nach rückwärts gebogene Bügel
12, welche als Handgriff oder Tragholme dienen.
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Der oder die Kippsporen 7 können als Rollen 13
ausgebildet sein,
die auf dein Boden oder auf den Abstandbohlen laufen. Außerdem kann das Gerät noch
ein oder mehrere Laufräder 1,4 besitzen, die eine schubkarrenartige Benutzung ermöglichen.
Es sind auch Ausführungen möglich, bei welchen diese Laufräder 14 die Funktion der
Kippsporen 7 mit übernehmen.
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Der Transport eines durch Untergreifen mittels der Tragarme 4 und
Aaskippen über die Kippsporen 7 angehobenen Laststapels 5 kann also durch Rollen
bzw. Fahren (Abb. V und VI), durch rucksackähnliches Tragen auf dem Rücken (Abb.
I und II), durch bahrenähnliches Tragen (Abb. IV), wozu Tragbügel 15 an der Rückseite
der Lastanlagefläche i angebracht sind, oder durch Kranung erfolgen.
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Um ein Anheben schwerer Lasten zu erleichtern, können die Kippsporen
7 durch Hebel 16 mit der Lastanlagefläche i und durch Streben 17 mit den
Handgriffen 12 gelenkig verbunden sein, welch letztere ebenfalls oben an der Lastanlagefläche
i aasgelenkt sind. Durch Cberfallhaken rg oder sonstige bekannte Mittel 'können
die Endstellungen der gelenkig miteinander verbundenen Teile fixiert werden.
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Dadurch, daß Lastanlagefläche i und Tragarme 4 schmaler und kürzer
sind als der anzuhebende Laststapel 5 und außer den Tragarmen 4 keine Teile in Stapelhöhe
nach der Lastseite übergreifen, ist es möglich, die Laststapel ohne Zwischenräume
nebeneinander oder auch hintereinander zu setzen, wodurch Raumverluste vermieden
und ein gegenseitiges Anlehnen der Laststapel aneinander zwecks erhöhter Standsicherheit
ermöglicht wird. Ebenso können mit diesem Gerät mehrere Laststapel übereinander
gesetzt werden, wenn auf den unteren Stapel wieder abstandhaltende Glieder 6 gelegt
werden. und der Höhenunterschied, z. B. durch schräg gelegte Bretter oder durch
Anheben des beladenen Transportgerätes überwunden wird. Der untere Teil i9 der Lastanlagefläche
i kann so nach unten auf die Tragarme 4 klappbar sein, daß das Gerät in Stellung
i9' auch zum sackkarrenähnlichen Gebrauch für beliebige Güter verwendet werden kann.
Bei entsprechend geformten Gütern, z. B. Hohlziegeln, kann (las Gerät sinngemäß
auch für Stapelung ohne Abstandhalter verwandt werden. Ebenso kann bei reinem Hubbetrieb
auf Kippsporen verzichtet werden.