DE831295C - Verfahren zur Herstellung von geruchlosen, haltbaren Tinkturen aus Arzneipflanzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geruchlosen, haltbaren Tinkturen aus ArzneipflanzenInfo
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- A61K36/18—Magnoliophyta (angiosperms)
- A61K36/185—Magnoliopsida (dicotyledons)
- A61K36/84—Valerianaceae (Valerian family), e.g. valerian
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Description
- Verfahren zur Herstellung von geruchlosen, haltbaren Tinkturen aus Arzneipflanzen Die Erfindung bezweckt, aus Arzneipflanzen allgemein und aus Baldrian im besonderen, geruchlose, haltbare Tinkturen herzustellen.
- \Venn l)r. IT. von Czetsch-Lindenwald in seinem Leitfaden »Pflanzliche Arzneizubereitungen«, 2. Nuflage, 1945. aufFeites4 sagt, daß die Wünsche der Fachleute auf herstellung z. B. einer geruchlosen Baldriantinktur unerfüllbar sind, weil nach seiner Auffassung die Entfernung des Geruchstoffes auf Kosten der Wirksamkeit geht, so zeigt dies einerseits, daß das Bedürfnis nach Vorhandensein beispielsweise einer geruchlosen Baldriantinktur ein ganz allgemeines gesellschaftliches ist und andererseits, daß erfindungsgemäß das bestehende Vorurteil, daß das Entfernen der Geruchstoffe auf Kosten der Wirksamkeit geht, überwunden worden ist.
- Die Tatsache, daß Präparate im Handel sind, bei denen der Versuch gemacht ist, durch Dragéeform zum mindesten beim Einnehmen z. B. den allgemein unangenehm empfundenen Geruch nach Baldrian zu überdecken, ist ebenfalls ein Beweis für die Richtigkeit obiger Darlegungen.
- Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können aus allen Arzneipflanzen, bei denen im Endprodukt ein unangenehm empfundener Geruch auftritt, auf bekannte Art und Weise geruchlose Extrakte bzw.
- Tinkturen gewonnen werden.
- Das Verfahren ist auch auf jede mögliche Kombination von Arzneipflanzen anwendbar.
- Die Tinkturen sind grundsätzlich aus trockenem, d. h. gelagertem Material herzustellen, weil bei Verwendung von. frischer Droge die Gefahr besteht, daß die daraus gewonnene Tinktur bei der Lagerung eine chemische Umsetzung erfährt, die das Auftreten der unangenehmen, nicht erwünschten Geruchstoffe mit sich bringt.
- Wie schon erwähnt, kann die Extraktion in be kannter Weise durchgeführt werden. Es hat sich aber gezeigt, daß verfahrensgemäß eine gehaltvollere, wirkstoffreichere Ti nktur dadurch erhalten wird, wenn der Zulauf des Extraktionsmittels von unten her erfolgt und wenn anstatt konischer zylindrische Behälter zur Aufnahme dès Extraktionsgutes Verwendung finden.
- Die Extraktion bzw. Perkolation erfolgt im allgemeinen mit verdünntem Weingeis¢ (70%ig), dem zur Beseitigung des Geruches Spuren (O,OOOI bis 0,0005 Teile) von Thiazinfarbstoffen, wie Methylenblau, Methylengrün u. dgl., zugesetzt werden.
- Durch einen Wechsel in der Alkoholkonzentration während der Perkolation (es handelt sich um gleichmäßige Konzentrationlszunahmen von IO bis 960/o Weingeist) konnten. wirkstoffreichere Extrakte erhalten. werden.
- Bei den verfahrensgemäß gewonnenen Tinkturen ist z. B. der Baldriangeruch völlig beseitigt. Die therapeutische bzw. physiologische Wirkung bleibt voll aufrechwrhalten und die Tinkturen weisen eine fast unbegrenzte Haltbarkeit auf. So riecht und schmeckt z. B. eine nach diesem Verfahren erhaltene Baldriantinktur selbst in größter Dosis, nach Zugabe von etwas Zucker, wie ein kalter, stark verdünner Punsch, also angenehm aromatisch, und ist daher leicht einnebmbar.
- B e i 5 p i e 1 e 1. 1 Teil grob gepulverter Baldrian wird mit 5 Teilen. 70%igem Weingeist, dem o,ooos Teile Methylenviolett zugesetzt sind, in bekannter Weise perkoliert.
- 2. 0,5 Teile gepulverter Baldrian und 0,5 Teile zerkleinerte Seifenwurzel werden mit 700/oigem Weingeist, dem 0,0003 Teile Methylengrün zugesetzt sind, in zylindrischen Behältern, bei denen der Lösungsmitteleintritt von unten her erfolgt, perkoliert.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von geruchlosen, haltbaren Tinkturen aus Arznellpflanzen und Arzneipflanzengemischen, dadurch gekenneeichnet, daß das in bekannter Weise vorbehandelte Extraktionsgut mit verdünntem Weingeist, dem Spuren von Thiazinfarbstoffen, wie Methylenblau u. dgl., beigefügt sind, in an sich bekannter Weise der Perkolation unterworfen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Perkolation die Konzentration des Alkohols geändert wird und zylindtische Behälter, die von unten her mit Lösungsmittel beschickt werden, Verwendung rinden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP56438A DE831295C (de) | 1949-09-30 | 1949-09-30 | Verfahren zur Herstellung von geruchlosen, haltbaren Tinkturen aus Arzneipflanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP56438A DE831295C (de) | 1949-09-30 | 1949-09-30 | Verfahren zur Herstellung von geruchlosen, haltbaren Tinkturen aus Arzneipflanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE831295C true DE831295C (de) | 1952-02-11 |
Family
ID=7388440
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP56438A Expired DE831295C (de) | 1949-09-30 | 1949-09-30 | Verfahren zur Herstellung von geruchlosen, haltbaren Tinkturen aus Arzneipflanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE831295C (de) |
-
1949
- 1949-09-30 DE DEP56438A patent/DE831295C/de not_active Expired
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