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ülspender mit Dosierungsvorrichtung Gegenstand der neuen Erfindung
ist ein Ölspender, hauptsächlich zum Ölen von Uhrwerken, mit einer Dosierungsvorrichtung,
die es ermöglicht, die jeweils gewünschte Olmenge selbsttätig in gleichbleibenden
Dosen zu erhalten.
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Beim ölen von Uhrwerken bzw. Lagersteinen kommt es bekanntlich auf
kleinste Olmengen an, die genauestens dosiert sein müssen. Bis jetzt hat man sich
in der Weise beholfen, daß man mehr oder weniger dünne Nadeln in C51 eintauchte,
die dann bei Berührung mit der Olstelle das anhaftende Öl
abgaben. Je nach
Stärke der Nadel und Eintauchtiefe konnte so eine gewisse Dosierung erzielt werden.
Abgesehen aber von der Umständlichkeit dieses Verfahrens, ist es keineswegs zuverlässig,
und es besteht dabei immer die Gefahr einer Ölverunreinigung, da ja der ölbehälter,
zumindest während der Zeit des Eintauchens, geöffnet sein muß.
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In letzter Zeit sind auch ölspender hergestellt worden, die nach dem
bekannten Prinzip arbeiten, daß sich aus einem Flüssigkeitsbehälter, an dessen Ausgang
eine Düse angeordnet ist, durch eine in der Düse auf und ab bewegte Nadel jeweils
eine gewisse Flüssigkeitsmenge herausdrücken läßt. Die Nadel steht bei diesen entweder
direkt mit einem Druckknopf in Verbindung und wird von diesem auf und ab bewegt,
oder die Bewegung wird durch Hebelwirkung erzielt, wobei der Mechanismus für die
Hebelbewegung außerhalb des Gerätekörpers angebracht ist, wodurch das Gerät überempfindlich
für Beschädigungen wird.
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In beiden Fällen ist das Herausdrücken des Öls
aus
der Düse von einer manuellen Tätigkeit abhängig. Da aber die Größenordnung der herausgedrückten
Ölmenge wiederum von der Geschwindigkeit abhängt, mit der dieser Vorgang ausgeführt
wird, ist es klar, daß bei einer manuellen Betätigung Unterschiede im Zeitverlauf
und somit in der geförderten Ölmenge auftreten.
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Bei einem völlig hermetischen Abschließen des Ölraumes von der Außenluft
würde sich nach jedem Ölausstoß der Unterdruck im Ölraum vergrößern und dadurch
die Ölabgabe sich ständig verringern. Der Ölraum steht deshalb bei den bisherigen
Ölspendern entweder durch ein im Ölbehälter seitlich angebrachtes Loch oder durch
das zwischen Führungsbuchse und Nadel bestehende Spiel mit der Außenluft in Verbindung.
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Das 01 steht somit ständig unter atmosphärischem Druck und
neigt daher leicht zum Ausfließen. Aus diesem Grunde konnten auch die Ölbehälter
bisher nur mit geringem Querschnitt ausgeführt werden, durch dessen Kapillarität
das öl einigermaßen festgehalten wird. Bringt man aber die Düse mit einem anderen
Gegenstand in Berührung, so nehmen die sich dabei bildenden Kapillarspalte je nach
der Berührungsdauer und unabhängig von der Nadelbetätigung sofort mehr oder weniger
01 aus der Düse auf, was eine zuverlässige Dosierung unmöglich macht.
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Diesen Übelständen kann nur begegnet werden, wenn der Ölraum stets
unter gleichbleibendem Unterdruck gehalten und der Zeitverlauf der Nadelbetätigung
möglichst gleichbleibend vom Mechanismus des Gerätes selbst ausgelöst wird.
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Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Ölspender sind diese Voraussetzungen
erfüllt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch den Ölspender, Fig.2 ein Ausführungsbeispiel
des zur Dosierungsvorrichtung gehörenden Skalenringes und des zum Flüssigkeitsverschluß
gehörenden Schlitzes im unteren Teil des Zwischenstückes.
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In den unteren Teil der Hülse i ist ein Zwischenstück 2 eingeschraubt,
auf welchem der Skalenring 3 aufsitzt. Auf den unteren Gewindestutzen des Zwischenstückes
2 -ist der sich nach unten verjüngende Ölbehälter 4 aufgeschraubt, in dessen unterstem
Teil die Düse s angeordnet ist. Durch die Verschraubung 6 ragt der Druckknopf 7,
welcher im Hülseninneren einen Bund 8 besitzt und dessen inneres Ende kegelförmig
.ausgebildet ist. In der Hülse i befindet sich ein verschiebbarer Ring 9, in dessen
Wandung eine Schraube io angeordnet ist, die durch einen Schlitz i i in der Hülsenwandung
nach außen ragt. Die Verschiebbarkeit des Ringes 9 wird nach oben durch das Ende
des Schlitzes i i und nach unten durch Aufliegen der Schraube io auf den oberen
Rand des Skalenringes 3 begrenzt. In der Bohrung des Ringes 9 befindet-sich ein
längs verschiebbarer zylindrischer Federträger 12, der mit seinem unteren Ende aus
dem Ring 9 herausragt und hier einen Kragen besitzt, der seine Verschiebbarkeit
nach oben durch Anschlag an den Ring g begrenzt. In diesem Federträger 12 sind nach
aufwärts zwei flach gegenüberliegende Blattfedern 13 angeordnet, deren obere Enden
etwas nach außen gebogen sind und die mit dem kegelig ausgebildeten Unterteil des
Druckknopfes 7 zusammenwirken.
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Außerdem befindet sich in Hülse i eine Druckfeder 14, welche sich
oben auf den Bund 8 und unten auf den Ring 9 stützt, so daß der Drückknopf 7 stets
nach oben und der Ring 9 nach unten gedrückt wird. In dem Federträger 12 ist ferner
nach unten eine Spindel 15 angeordnet, die durch eine Bohrung im Zwischenstück 2
geführt ist und in den Ölbehälter 4 hineinragt. Auf das@untere Ende der Spindel
15 ist im Haftsitz eine Spiralfeder 16 aufgeschoben, an deren anderem Ende eine
Nadel 17 angeordnet ist, die durch die Düse 5 hindurch nach außen geführt wird.
Durch die Gewindegänge des unteren Gewindestutzens des Zwischenstückes 2 sind eine
oder mehrere Schlitzausfräsungen 18 ausgeführt, die bis in den Bund des Zwischenstückes
hineingehen.
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Die Funktion dieses erfindungsgemäß ausgebildeten Ölspenders ist folgende:
Nach Aufsetzen der Düse 5 auf die Ölstelle wird die nur wenig herausragende Nadel
17 in die Düse hineingedrückt, welcher Druck aber durch die Spiralfeder 16, die
sich dabei zusammendrückt oder seitlich durchbiegt, und zum Teil auch durch die
Blattfedern 13 aufgefangen wird, welche sich etwas auf den kegeligen Unterteil des
Druckknopfes 7 aufschieben. Wird dann der Druckknopf 7 heruntergedrückt, so schieben
sich die Enden der Blattfedern 13 weiter über den Kegel des unteren Druckknopfteiles
auf den anschließenden zylindrischen Teil und haften hier so fest, daß beim Loslassen
des Druckknopfes das aus Blattfedern 13, Federträger 12, Spindel 15, Spiralfeder
16 und Nadel 17 bestehende zusammenhängende Aggregat mit nach oben gezogen wird.
Sobald aber der untere Kragen des Federträgers 12 an den Ring 9 anschlägt, hört
die Aufwärtsbewegung dieses Aggregats auf, während der Druckknopf noch nicht seine
obere Endstellung erreicht hat. Durch die Weiterbewegung des Druckknopfes zieht
sich dessen unterer, zwischen die Blattfedern 13 eingeschobener Teil aus diesen
wieder zurück, und sobald die Blattfederenden den kegeligen Teil des Druckknopfendes
erreicht haben, gleiten sie selbsttätig an diesen herab, was eine Vorwärtsbewegung
des ganzen Aggregats bewirkt, so daß die Nadel 17 selbsttätig wieder nach vorn in
ihre Ausgangsstellung zurückgeht und eine bestimmte Ölmenge durch die Düse nach
außen tritt. Die so geförderte Ölmenge hängt natürlich davon ab, wie weit die Nadel
in die Düse zurückgezogen wurde. Diese Hublänge wird begrenzt durch das obere Ende
des Zwischenstückes 2 einerseits und den unteren Rand des Ringes 9 anderseits, in
welchem Zwischenraum sich der Kragen des Federträgers 12 bewegen kann. Damit sich
auch bei rascher Ausführung des Auf- und Abwärtshubes der Nadel der vordere Teil
der Düse rechtzeitig mit Öl füllen kann, ist die Düse 5 kegelförmig ausgebildet.
Auf diese Weise vergrößert sich der Durclilaßquerschnitt
in der
Düse, je weiter die Nadel 17 zurückgezogen wird.
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Die Dosierung erfolgt durch Drehen des Skalenringes 3, dessen oberer
Rand, wie Fig. 2 zeigt, nicht in gleicher Höhe, sondern in Spirallinie verläuft.
Es ist darin eine Reihe kleiner Rasten ausgebildet, in weichen die Schraube io,
die auf den Skalenring aufliegt, festgesetzt werden kann. Durch Drehen des Skalenringes
3 wird die Schraube io und damit der Ring 9, in welchen sie eingreift, um einen
bestimmten @N'ert nach auf- und abwärts verschoben und so der Hubraum verlängert
oder verkürzt.
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Um hei einer bestimmten Einstellung eine stets gleichbleibende Oldosis
zu gewährleisten, muß, wie bereits gesagt, im Inneren des Ölraumes selbsttätig ein
stets gleichbleibender, leichter Unterdruck beitehalten werden. Dies wurde bei der
vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, daß durch die Gewindegänge des unteren
Zwischenstückstutzens ein oder mehrere Schlitze 18 ausgefräst wurden, die bis in
den Bund des Zwischenstückes 2 hineingehen. Dieser Schlitz 18 bildet zusammen mit
den kapillaren Hohlräumen des Gewindeganges einen dauernden Flüssigkeitsverschluß,
welcher die Aufgabe der Be-bzw. Entlüftung selbsttätig wie folgt erfüllt.
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Nach Auffüllen des Ölbehälters wird der Ölspender kurz mit der Spitze
nach oben gedreht, wobei sich die Hohlräume des Gewindeganges sowie der Schlitz
18 mit 01 füllen und es durch ihre Kapillarität festhalten. Bei Ölabgabe
entsteht nun im Ölraum ein Unterdruck. Um diesen, auszugleichen, kann jetzt die
Außenluft nicht mehr ungehindert in den Ölraum einströmen, sondern muß in Form von
Luftbläschen durch das im Schlitz 18 befindliche Öl hindurch in den Ölraum gelangen.
Da die Luftbläschen hierbei aber einen gewissen, durch die Oberflächenspannung des
Öls bedingten Widerstand überwinden müssen, findet kein vollständiger Druckausgleich
statt, sondern es bleibt im Ölraum ein stets gleichbleibender Unterdruck bestehen.
Beim Passieren eines Luftbläschens durch den ÜI-verschluß wird das im Schlitz 18
befindliche 01 von den Hohlräumen des Gewindeganges durch deren Kapillarität
aufgenommen. Sofort hinter dem Luftbläschen füllt sich der Schlitz aus dem im Gewindegang
befindlichenÜlvorrat wieder auf, und der Verschluß ist sofort wieder gewährleistet.
Dieser Vorgang kann sich beliebig oft wiederholen, ohne daß sich dieser für den
Verschluß erforderliche Ölvorrat erschöpft, so daß es sich hierbei also um einen
Dauerölverschluß handelt.