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Behälter mit einer Abgabevorrichtung zur dosierten Abgabe von festem
Material und Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft einen handlichen Behälter mit
einer Abgabevorrichtung zur dosierten Abgabe von festem Material, insbesondere Pillen
od. dgl., und Flüssigkeiten, bestehend aus einer eine axiale Abgabeöffnung aufweisenden,
länglichen Hülse, die in der Umgebung der Abgabeöffnung aus elastischem, die Öffnung
selbsttätig schließendem Werkstoff besteht, einem von einem innerhalb der Hülse
angeordneten Magazin bis vor die Abgabeöffnung führenden, sich dabei verengenden
Zuführungskanal und einer axial verschiebbaren, unter der Einwirkung einer Rückstellfeder
stehenden axialen Betätigungsstange zum Befördern einer Materialdosis durch die
Abgabeöffnung.
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Der Bedarf nach einem Behälter zur Abgabe eines Materials in kleinen
Mengen besteht in der Medizin, im Haushalt und in der Industrie. Der Behälter kann
einen Pillenvorrat enthalten oder als Tropfbehälter für eine Flüssigkeit dienen
und von einem Patienten ständig mitgeführt werden.
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Es ist bereits ein Dosierbehälter für feste Stoffe, insbesondere
Pillen, bekannt, aus dem die Pillen durch Vorschieben einer Betätigungsstange einzeln
entnommen werden können. Dieser Dosierbehälter hat den Nachteil, daß er nur in gewissen
Lagen betätigt werden kann und nicht zugleich für Flüssigkeiten geeignet ist. Das
Füllvolumen dieses Behälters ist gering, da selbst das Magazin nur teilweise gefüllt
werden darf, wenn die Pillen beim Herausschieben nicht zerdrückt werden sollen.
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Es ist auch ein Federauswerfer zum Auswerfen von Körpern mit schrägen
Flächen oder gekrümmter Oberfläche bekannt, bei dem jeweils einer der auszuwerfenden
Körper aus dem Magazin zwischen zwei Blattfedern geschoben und durch diese aus dem
Auswerfer geschnellt wird. Dieser Auswerfer ist nur für feste Körper, nicht jedoch
für Flüssigkeiten brauchbar. Der Füllinhalt des Auswerfers ist sehr beschränkt,
da die Körper nur in einer Reihe axial hinter der Blattfeder angeordnet sind. Schließlich
hängt die Funktion des Auswerfers in starkem Maße davon ab, in welcher Lage. der
Körper in die Blattfeder gelangt. Daher ist beim Einlegen der Körper in das Magazin
große Sorgfalt erforderlich.
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Es ist schließlich eine Vorrichtung zur Abgabe einzelner Tabletten
bekannt, bei der ein mit dem Magazin verbundener Einlaufkanal und ein nach außen
mündender Auslaufkanal parallel zueinander versetzt angeordnet sind. Ein senkrecht
zu diesen Kanälen bewegbarer Schieber mit einer Ausnehmung kann bei seiner Verschiebung
jeweils eine Pille aus dem Einlauf- in den Auswurfkanal befördern. Auch diese Vorrichtung
ist für Flüssigkeiten unbrauchbar und arbeitet bei Tabletten nur dann einwandfrei,
wenn diese eine der Schieberaussparung entsprechende Größe haben.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Dosierbehälters,
der mit Pillen, Pulvern oder Flüssigkeiten gefüllt werden kann und in allen Fällen
eine genau dosierte Abgabe seines Inhaltes zuläßt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Betätigungsstange
in ihrem vorderen Ende einen Gummiring mit schräg zur Abgabeöffnung ausladenden
zugespitzten Schaufeln und innerhalb des Gummiringes einen zentralen Ausstoßkopf
trägt, wobei zwischen Gummiring und Ausstoßkopf wenigstens ein im wesentlichen achsparalleler
Kanal angeordnet ist. Durch diese Ausbildung des Stangenkopfes können je nach der
Füllung sowohl festes Material als auch Flüssigkeiten durch die Abgabeöffnung befördert
werden. Bei einer Pillenfüllung befindet sich immer nur eine Pille direkt vor der
Abgabeöffnung.
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Beim Vorschub der Betätigungsstange umfassen die Schaufeln des Gummiringes
diese Pille und trennen sie damit von ihrer Umgebung. Bei weiterem Vorschub der
Betätigungsstange wird diese Pille mit dem Ausstoßkopf durch die Abgabeöffnung gedrückt.
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Wenn der Behälter mit Flüssigkeit gefüllt ist, wird die Betätigungsstange
so weit vorgeschoben, daß sich der Gummiring in der Abgabeöffnung befindet. Es besteht
dann durch den achsparallelen Kanal eine Verbindung zwischen dem mit Flüssigkeit
gefüllten Inneren des Behälters und dem Außenraum. Die Flüssigkeit fließt durch
den Kanal, tritt durch die
nach unten gehaltene Öffnung aus und
tropft ab Bei der selbsttätigen Rückbewegung der Betätigungsstange schließt sich
die Abgabeöffnung in dem elastischen Werkstoff von selbst.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einer Zeichnung in einer bevorzugten
Ausführungsform beschrie ben. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Achse
des Behälters, Fig. 2 einen Schnitt nach der Lihie II-IT der Fig. 1 und Fig. 3 einen
Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
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Fig. 1 zeigt einen Behälter, der aus einem Gehäuse 1 mit einem Hohlraum
2 besteht. Das Gehäuse 1 setzt sich aus einem unteren Teil 3 und einem oberen Teil
4 zusammen, die bei s verschraubt sind.
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Durch das Gehäuse reicht eine Stange 6, die mittels einer Buchse7
geführt wird. Diese Buchse besteht aus einer Masse 8, die gleichzeitig das Gehäuse
1 bildet. Zur Führung der Stange ist eine Stopfbuchse 9 vorgesehen, die als eine
Dichtung wirkt. Der Hohlraum 2 steht mit einer Kammer 10 in Verbindung, die entweder
kugelig, in Form einer Ellipse oder ähnlich ausgebildet sein kann. Eine Verbindung
zwischen dem Hohlraum 2 und der Kammer 10 besteht durch eine in Längsrichtung' verlaufende
Nut 11 im unteren Teil der Kammer. Ferner weist der Hohlraum 2 eine Ablaufbahn 12
auf, die eine Abwärtsbewegung der Kügelchen in Richtung auf den unteren Teil des
Behälters ermöglicht, wenn sich das Gehäuse 1 in senkrechter Lage befindet oder
in bequemer Weise gekippt wird.
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Der untere Teil des Hohlraumes 2 weist einen Kanal 14 auf, der den
Hohlraum 2 mit der Kammer 10 verbindet, die durch die in L=angsrichtung verlaufende
Nut 11 führt. Der Kanal 14 hat einen etwas größeren Durchmesser als jedes einzelne
Kügelchen 13. Seine Einlauföffnung 15 hat einen noch etwas größeren allmählich zunehmenden
Durchmesser. Die Masse des Behälters 1 besitzt einen Ansatz 17, dessen Profil die
Form eines Kügelchens 13 hat, um dessen Lage auszugleichen, es zu zentrieren -und
zu bremsen, Der untere Teil des Behälters 1 hat ein zugespritztes Ende 17, das aus
Gummi oder einem anderen elastischen Material hergestellt ist und die Form eines
Auslasses 18 hat. Dieser Auslaß 18 weist in seinem oberen Teil im Inneren des Behälters
1 einen konischen Spalt 19 auf, der den Kanal 14 und die Öffnung 18 miteinander
verbindet. Auf diese Weise wird durch das äußerste Ende des Kanals 14 hindurch eine
Verbindung zwischen der Kammer 10 und dem konischen Abschnitt 19 hergestellt.
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Die Stange 6 besitzt einen Vorsprung 21, gegen den eine koaxial zur
Stange 6 angeordnete Feder 21' drückt. An ihrem anderen Ende wird die Feder durch
eine Buchse 22 gehalten, die durch Arme 23 an dem Behälter befestigt ist. Die Stange
6 mündet in einen zurückziehbaren Knopf 24 ein, der von dem Behälter 1 nach außen
vorsteht, während sie am anderen Ende 25 ein seitliches Fenster 26 aufweist, das
mit einem inneren Kanal 27 und der Stange 6 in Verbindung steht. Das äußere Ende
25 bildet eine Ausnehmung 28, in die ein Gummiring 29 eingesetzt wird.
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Dieser Gummiring geht in zwei gebogene Schaufeln 30 über, die bei
31 zugespritzt sind.
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F i g. 2 zeigt einen Behälter im Schnitt nach Linie II-II der Fig.
1. In dieser Figur wird der Behälter t
mit der mit ihm aus einem Stück gebildeten
Masse 8 gezeigt sowie die StangE 6 und-die Fenster 26, die mit den vier Kanälen
26' verbunden sind. Diese vier Kanäle 26' enden in die Leitung 27-ein.
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Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie m-m der Fi g. 1. Hier ist-~ersi-chtlich,
daß der Hohlraum 2 mit dem Kanal 14 in Verbindung steht, der mit einem Auslaß;15
versehen ist. Es ist ebenfalls die mit Bezug auf Fig. 1'erwähnte'Äblaufbahn 12 sichtbar.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Um eine ausreichende Anzahl
von Kügelchen, Tabletten, Pillen od. dgl. verfügbar zu haben, wird der Behälter
gefüllt, indem der obere Teil des Behälters 1 von dem unteren Teil3 abgeschraubt
wird. Der Hohlraum 2 wird mit Kügelchen gefüllt, und dann werden Ob er teil und
Unterteil des Behälters 1 wieder zusammengeschraubt.
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Jedesmal, wenn der Verbraucher eine oder mehrere der Kügelchen herausnehmen
will, solke er den Behärter in eine etwä -senkrechte Lage bringen. Unbedingt erforderlich
ist das jedochnicht; Infolge der Lage des- Behälters gleiten die' Kügel-' chen 13
durch ihre Schwerkraft auf der Ablaufbahn 12des Hohlraun;tes 2 in Richtung auf die
Einlauföffnung5 des Kanals14:. Wenn der Kanal 14 erreicht ist, werden die Kügelchen
infolge des-etwas größeren Durchmessers des Kanals 14 im Vergleichzu den Kügelchen
gemäß der Datstellung in F i g. 1 in einer-Reihe aufgereiht. Das erste Kügelchen
13 dieser Reihe erreicht das äußerste Ende des Kanals 14 und stößt gegen den Anschlag
16. Auf diese Weise wird das Kügelchen 13' zwischen dem Anschlag l6 und dem folgenden
Kügelchen 13' eingeschlossen, d. h. zwischen zwei Elementen mit demselben Profil.
Der Vérbraucher drückt dann den zurückziehbaren Knopf 24 so viele Male, wie er Kugeln
heraustreiben will.
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Jedesmal, wenn der Verbraucher den Knopf 24 drückt, wird die Stange
6 koaxial in Richtung auf den unteren Teil des Behälters innerhalb der einstückigen
Buchse 7 verschoben. Infolge dieser Verschiebung senkt sich das untere Ende 27 herab
und neigt dazu, gegen das Kügelchen 13' zu stoßen, ist jedoch nicht dazu imstande,
da die gebogenen Schaufeln 30 mit dem Kügelchen 13' in Berührung kommen. Infolge
des auf den Knopf 24 ausgeübten Druckes öffnen sich die Schaufeln 30, wobei sich
ihre Spitzen 31 einerseits zwischen dem Kügelchen 13' und dem Kügelchen 13" und
- andererseits zwischen dem Kügelchen 13' und dem Anschlag 16 befinden. Das Kügelchen
13" wird dann von dem Kügelchen 13' getrennt, wodurch die Gefahr ausgeschaltet wird,
daß das austretende Kügelchen 13' auch ein Austreten des Kügelchens 13" zur Folge
hat.
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Wenn die beiden Spitzen 31 voneinander getrennt sind, dann trifft
das äußerste Ende der Stange 6 auf das Kügelchen 13', das auf die Gummispitze 17
einen Druck ausübt und nach Ausrichtung durch den Auslaß 19 den Auslaß 18 weitet
und durch diesen hindurch nach außen tritt. Wenn das erste Kügelchen ausgestoßen
worden ist, wird der Knopf 24 freigegeben, so daß sich die Feder 21', die zwischen
dem Vorsprung 21 und der Buchse 22 zusammengedrückt ist, ausdehnt. Der Knopf 24
und die Stange 6 bewegen sich in ihre Ausgangsstellung zurück, wobei sich die elastischen
Schaufeln 30 teilweise schließen.
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Inzwischen hat sich das zweite Kügelchen 13" herabbewegt und nimmt
den Platz des Kügelchens 13' ein, so daß der Verbraucher imstande ist, das'zweite
Kügelchen
13" in derselben Weise herauszunehmen, und so fortlaufend weiter.
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Wenn der Verbraucher den Behälter nicht für Kügelchen, sondern als
Tropfflasche benutzen will, kann er den Hohlraum 2 mit der entsprechenden Flüssigkeit
füllen. Infolge Anordnung der Stopfbuchse 9 kann diese Flüssigkeit nicht durch die
Zwischenräume um den Knopf 24 herum nach außen treten. Jedesmal, wenn der Verbraucher
einen oder mehrere Tropfen der Flüssigkeit herausziehen will, muß er das Gehäuse
in die senkrechte Lage bringen, so daß die Flüssigkeit die Kammer 20 und den Kanal
14 füllt. Um den ersten Tropfen herauszuziehen, wird der Knopf 24 gedrückt, so daß
die Stange 6 sich bis zum untersten Ende 25 herab und durch den Auslaß 18 hindurchbewegt.
Der Auslaß 18 wird durch den gegen den konischen Spalt 19 wirksamen Druck der Stange
geöffnet. Wenn der Gummiring 29 durch den Auslaß 18 hindurchgedrückt wird, besteht
zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Behälters über die in F i g. 2 gezeigten
Kanäle 26' eine Verbindung.
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Auf diese Weise strömt die Flüssigkeit durch die klein nen Kanäle
26' hindurch, so daß sie durch die mittlere Leitung 27 läuft und schließlich in
Form eines Tropfens nach außen fällt. Der Verbraucher kann die Größe des Tropfens
durch die Zeit regeln, während welcher er den Knopf 24 unter Druck hält. Er ist
auch in der Lage, diesen Tropfen schließlich in einen zusammenhängenden Strahl umzuwandeln,
der in einigen Fällen von der Größe der einzelnen Teile abhängig ist.
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Wenn der Knopf 24 freigegeben wird, kehrt die Stange in ihre Ausgangsstellung
zurück und schließt den Auslaß 18, der auf diese Weise praktisch zu einem Kanal
verengt wird.
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Es sind verschiedene Abwandlungen der Einzelheiten sowie der Gesamtausführung
möglich, ohne vom Bereich der Erfindung und ihren Grundsätzen abzuweichen.