DE830384C - Faerbefluessigkeit zum Faerben von histologischem Gewebe fuer mikroskopische Untersuchungen - Google Patents

Faerbefluessigkeit zum Faerben von histologischem Gewebe fuer mikroskopische Untersuchungen

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DE830384C
DE830384C DET739A DET0000739A DE830384C DE 830384 C DE830384 C DE 830384C DE T739 A DET739 A DE T739A DE T0000739 A DET0000739 A DE T0000739A DE 830384 C DE830384 C DE 830384C
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DE
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solution
staining
tissue
hematoxylin
solvent
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DET739A
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English (en)
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Andres Ferrari Jun
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Technicon Chemical Co Inc
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Technicon Chemical Co Inc
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N1/00Sampling; Preparing specimens for investigation
    • G01N1/28Preparing specimens for investigation including physical details of (bio-)chemical methods covered elsewhere, e.g. G01N33/50, C12Q
    • G01N1/30Staining; Impregnating ; Fixation; Dehydration; Multistep processes for preparing samples of tissue, cell or nucleic acid material and the like for analysis

Description

  • Färbeflüssigkeit zum Färben von histologischem Gewebe für mikroskopische Untersuchungen Die Erfindung betrifft die Färbung von histolot gischen Gewebestücken, wie sie gewöhnlich auf Objektträgern verwandt und auch einfach so bezeichnet werden.
  • Die Gewebepräparierung zum Zwecke der mikroskopischen Untersuchung erfordert eine Reihe von Behandlungen des Gewebes vor dem Schneiden der Scheiben aus dem Gewebestück zur Färbung und zum Anbringen cler SChnitte auf den Objektträgern.
  • Insbesondere ist es bei der Präparierung von Gewebe erforderlich, die Gewebestücke nacheinander in eine Reihe voll flüssigen Mitteln für bestimmte Zeitabschnitte eiiizutauchen, und zwar zum Fixieren des Gewebes, zum Auswaschen des Fixiermittels, zum Entwässern des Gewebes, welches gegewöhnlich durch Eintauchen desselben nacheinander in klkohole oder andere Entwässerungsmittel erfolgt, dann zur Behandlung des Gewebes mit einem Klärungsmittel und schließlich hierauf zur Einverleitung eines Einbettungsmittels in das Gewebe, wie z. B. von Paraffin o. dgl. Nachdem das Gewebe so behandelt ist, wird es in Scheiben von der gewünschten Dicke geschnitten. Das Paraftin oder ein anderes Einbettungsmittel wird dann aus diesen Scheiben oder Schnitten in üblicher Weise durch ein Lösungsmittel entfernt. wonach die Schnitte auf die Träger gebracht und dann gefärbt werden.
  • Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit dem Färben von Schnitten, welches, wie erwähnt, nach der Entfernung des Paraffins aus den Schnitten erfolgt, und zwar gewöhnlich, nachdem die entparaffinierten Schnitte auf die Objektträger aufgebracht sind.
  • Der Haupbzweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, Färbelösungen herzustellen, welche durch folgende Eigenschaften charakterisiert sind: chemische stabilität selektives und spezifisches Färbungsvermögen, Zuverlässigkeit im Ausfall ohne Differenzierung, d. h. ohne Überfärbung und Unterfärbung, und der Möglichkeit der Standardisierung ihrer Eigenschaften, d. h. daß die Herstellung der Lösungen mit gleichbleibenden Eigenschaften wiederholbar ist. Ebenso bleiben alle diese Eigenschaften der Lösungen dauernd konstant.
  • Unter Selektivität wird die Fähigkeit verstanden, die verschiedenen Zellbestandteile des Gewebes zu färben, ohne jede Unterstützung bei oder durch Differenzierung. Ein Beispiel stellt die selektive Färbung von parietalen und zymogenen Zellen der Magenschleimhaut dar.
  • Unter spezifisch wird die Fähigkeit verstanden, quantitative Änderungen der basophilen und acidophilen Eigenschaften der Zellen immer übereinstimmend zu demonstrieren und dies ohne zusätzliche Hilfe unter verschiedensten Bedingungen der Fixierung zu tun; d. h. also, daß die Färbung als ein quantitativer Indikator von basophilen und acidophilen Bedingungen dienen soll.
  • Als gebräuchliches Färbemittel für basophi les Material von tierischen, gewöhnlich menschlichen, Gewebeschnitten ist das Hämatoxylin bekannt.
  • Die Färbelösung nach vorliegender Erfindung ist von dieser Art; sie unterscheidet sich jedoch von den bekannten Lösungen durch Gesichtspunkte, welche zur Erreichung der obenerwähnten Absichten erforderlich sind. Im besonderen umfaßt die Färbelösung nach vorliegender Erfindung ein Färbemittel, nämlich oxydiertes Hämatoxylin, und ein Beizmittel in einer Menge, welche der chemischen Aktivität dieses Färbemittels und des Beizmittels entspricht bzw. welches sich hierdurch von den früher bekannten Lösungen unterscheidet, in welchen ja die Menge des Beizmittels das Zwölf- und Fünfundzwanzigfache des Färbemittels beträgt. Ferner enthält die Färbelösung der vorliegenden Erfindung ein Antioxydationsmittel, welches eine weitere Oxydation des Färbemittels nach der Oxydation des Hämatoxylins zu seiner Herstellung verhindert. Das Antioxydationsmittel ist vorzugsweise auch ein Träger oder Löser für das vorgängig oxydierte Hämatoxylin. Weiter enthält die Färbelösung gemäß vorliegender Erfindung einen Puffer mit einer pH-Zahl von 3,0, woraus sich eine leichte Aufnahme des Färbemittels durch das Gewebe ergibt. Es wurde auch festgestellt, daß dieser besondere pH-Wert von 3 derjenige ist, bei welchem die Färbelösung sich am besten hält, d. h. ohne Beeinträchtigung zur Verwendung nach Bedarf während einer längeren Zeitspanne, so daß es nicht erforderlich ist, frische Färbelösungen in kürzeren Abständen herzustellen.
  • Es versteht sich von selbst, daß das Gewebe, nachdem es in die Färbelösung für eine übliche Zeitspanne nach der gebräuchlichen Arbeitsweise eingetaucht ist, danach mit destilliertem Wasser zur Entfernung der überschüssigen, insbesondere vom Gewebe nicht aufgenommenen, Lösung gewaschen wird und daß es dann in ein reduziertes Bad, gewöhnlich Lithiumcarbonat (Li2CO3), eingetaucht wird, um die Farbe des Färliemittels auf dem basophilen Material des Gewebes zu entwickeln.
  • Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des Verfahrens zur Zubereitung von Farbelösungen gemäß vorliegender Erfindung zeigt die nachstehende Aufstellung sowohl hinsichtlich der zu benutzenden Stoffe als auch der bestimmten NIengen: Hämatoxylin, C16 1-114 OO (ÄfG.
  • 356,16), o,oIg Mol 5, 3527 5,3527 g, Kaliumaluminiumsuliat, Alk (SO4)2 12 H20 (NIG. 474.37), 00075 iMol 3, 5577 g, 3,5577 g, Kaliumpermanganat' K NIn 0, (MG.
  • 158,03), 0,01 hlol ............ 1,5803 g, Diäthylenglykol, C4H10O3 3 ...... 250,0000 ml, Monokaliumphthalat, KHC8 II ()4 (MG. 204,2), 0,05 Mol . 10,2100g.
  • Salzsäure, HCL-n/1-Lösung .. . 69,7376 ml, destilliertes Wasser, H2O. ausreichend für das Volumen von .. 1000,0000 ml.
  • Von den angeführten Stoffen ist das Kaliumaluminiumsulfat das Beizmittel. Selbstverständlich können auch andere geeignete Beizmittel, wie Chromtrioxyd, und auch andere früher benutzte Beizmittel statt dessen benutzt werden, wobei jedoch zu beachten ist, daß die Menge eines solchen anderen Beizmittels in Übereinstimmung mit seiner chemischen Aktivität in bezug auf die chemische Aktivität des Färbemittels eingestellt sein sodl.
  • Kaliumpermanganat ist das Mittel, welches zum sofortigen Oxydieren des Hämatoxylins zu Hämatein und Hämatoxylinsänre dient. Falls erwünscht, können auch andere geeignete Oxydatiosmittel, z. B. Natriumkaliumpermanganat, statt dessen benutzt werden. Diäthylenglykol ist der Löser für das Färbemittel und ist auch ein Antioxydationsmittel; weiterhin bewirkt es die Auflösung der Oxydationsprodukte, welche bei der Zubereitung der Färbelösung gel)ildet werden. hlonokaliumphthalat und Salzsäure sind pufferbildende Substanzen und können auch durch andere geeignete pufferbildende Substanzen ersetzt werden.
  • Das destillierte Wasser dient als Träger für alle anderen Stoffe der Lösung und soll so rein wie möglich sein. Frisch hergestelltes destilliertes Wasser ist vorzuziehen; wenn es einige Tage vor seiner Verwendung hergestellt ist, soll es zum Austreiben von etwa absorbiertem Kohlendioxyd gekocht werden.
  • Als wesentlich ist hervorzuheben, daß Hämatoxylin und Kaliumaluminiumsulfat in solchen Mengen eingebracht werden, daß die Aktivität des einen Bestandteiles gleich derjenigen des anderen ist. Aus der Angleichung der Aktivität jedes dieser beiden Bestandteile ergeben sich zwei Folgerungen, nämlich I. das selektive und spezifische Arbeitsvermögen und 2. die Stabilität des Beizmittels in der Lösung und damit die Ausschaltung der Bildung eines Niederschlages.
  • Die Stabilität des Beizmittels ergibt eine gleichmäßige Beizwirkung während der gesamten Lebensdauer der Farblösung, welches nicht der Fall ist bei Lösungen, welche fortgesetzt Fällungen des Beizmittels unterworfen sind.
  • Das Oxydationsmittel, nämlich Kaliumpermanganat (KMnO4) wird in dem Verhältnis von 2 Mol K Mn O4 für je 3 Mol C16H14O6 zugegebe. Dieses Verhältnis entspricht der Gleichung: 3 C16H14O6 + 2K MnO4-3 C16H12O6+2MnO2+2KOH +2H2O.
  • Da alles verfügbare Hämatoxylin in Hämatein (C16H12O6) umgewandelt ist, beträgt das Färbevermögen der Lösung das Maximum in bezug auf die Menge des angewendeten Färbemittels. Eine Gleichförmigkeit des Färbens wird erzielt und auch beibehalten, weil kein Hämatoxylin zur Umwandlung in llämatein infolge einer langsamen Oxydation nach den ül>lichen Vorschriften verbleibt.
  • Da das Hämatein der die Färbewirkung hervorrufende Stoff ist ist die vollständige Umwandlung des Hämatoxylins in Hämatein in jedem ansatz der Lösung einer der wesentlichsten Faktoren für eine Standardisierung der Färbelösung und ihrer Färbeeigenschaften. Weiterhin schließt eine vollständige umwandlung des Hämatoxylins in Hämatein die Bildung einer Oberflächenoxydation und Schaum aus.
  • Kaliumpermanganat wurde als Oxydationsmittel gewählt, weil es, im Gegensatz zu verschiedenen anderen Oxydationsmitteln, keine Beizfähigkeiten besitzt. Die Verwendung eines Oxydationsmittels, welches eine Beizwirkung zusätzlich zu der des vorhandenen Beizmittels ausübt, beeinträchtigt den empfindlichen Ausgleich dieser Funktion.
  • Es wurde gefunden daß der Zusatz eines nicht flüchtigen Lösungsmittels zu der Färbelösung deren Eigenschaften beträchtlich verbessert und daß dessen hygroskopische Eigenschaft das Eindringen der Färbelösung in die Gewebeteilchen erleichtert. Die Bildung von anderem Oberflächenschaum als infolge der Oxydation ist ausgeschlossen, weil die hygroskopische Eigenschaft des Lösungsmittels eine Konzentration der Färbelösung an der Oberfläche verhindert. Es wurde gefunden, daß Diäthylenglykol das Lösungsmittel ist, welches voll den obigen Anforderungen entspricht. Abgesehen von den obenerwähnten Eigenschaften besitzt Diäthylenglykol eine Antioxydationsxvirkung in der Färbelösung.
  • Die Einverleil>ung eines Puffers hat zwei wichtige Funktionen, nämlich 1. die Aufrechterhaltung eines genauen pH-Wertes für die Stabilität der Lösung und 2. die Aufrechterhaltung eines genauen p-Wertes für das Optimum an Färbaktivität.
  • Es darf daraus jedoch nicht gefolgert werden, daß der genaue p-Wert allein ausreichend ist, da eine genaue Ionenkonzentration bei einem gegebenen p-Wert auch wichtig ist. Wenn die Konzentration des Puffers zu groß ist, können die chemischen Bestandteile des Gewebes nicht in geeigneter Weise mit der Färbelösung reagieren. Die vorstehenden Bemerkungen sind wichtig, da Hämatoxylinlösungen auf Gewebe nicht in der gewünschten Endfarbe wirken, da sie vielmehr einen unlöslichen Lack der gewünschten Farbe bilden sollen, was aber wiederum von dem angewandten Beizmittel abhängig ist, da Hämatoxylin ein Beizenfarbstoff ist. Aus diesem Grunde ist der genaue p-Wert und die genaue Ionenkonzentration des Puffers wesentlich für eine gleichmäßige Lackbildung von einem konstanten Farbwert. Das wird eher durch eine Alkalilösung von konstantem Wert hervorgebracht, als bei Verwendung von Zapfwasser, dessen Alkalität veränderlich sein kann.
  • Der angewandte Träger ist destilliertes Wasser, weil es ein angemessenes Lösungsmittel für alle Bestandteile darstellt und weiterhin, weil es der Bestandteil ist, in dem die Ionenbeweglichkeit besser erzielt werden kann.
  • Zur Herstellung von Färbelösungen nach dem obigen Beispiel werden Hämatoxylin und Kaliumaluminiumsulfat getrennt in kleinen Mengen von destilliertem Wasser gelöst und danach die beiden Lösungen gemischt und mit destilliertem Wasser auf 300 ml aufgefüllt. Die Mischung wird 20 Minuten gekocht und dann zum Kühlen beiseite gestellt. Diese Lösung wird zur Vereinfachung mit A bezeichnet. Das Kaliumpermanganat wird in destilliertem Wasser auf ein Volumen von I50 ml gelöst und diese Lösung allmählich unter ständigem Rühren der Lösung A beigefügt. Hierbei erfolgt, wie oben ausgeführt, die Oxydation des Hämatoxylins zur Herstellung des Färbmittels. Diese Lösung wird mit B bezeichnet. Es wird dann Diäthylenglykol allmählich unter ständigem Rühren der Lösung B zugeführt. Die Lösung B, welche das Antioxydationsmittel und Lösungsmittel, Diäthylenglykol, enthält, wird als Lösung C bezeichnet. Die pufferbildenden Substanzen, nämlich Monokaliumphthalat und Salzsäure, werden dann nacheinander zu der Lösung zugegeben, wobei das Kaliumphthalat langsam unter Rühren, zunächst in destilliertem Wasser, aufgelöst wurde.
  • Nach dem Abkühlen der Lösung auf Raumtemperatur wird so viel destilliertes Wasser zugesetzt, daß sich ein Gesamtvolumen von 1000 ml ergibt.
  • Weiteres Rühren der Lösung für I Stunde ist empfehlenswert. Dies stellt nun die endgültige Hämatoxylinfärbelösung dar.
  • Es versteht sich, daß nach dem Färben von basophilem Material auf einem Objektträger das Gewebe mit einer anderen Färbelösung, gewöhnlich einer Lösung von Eosin, zum Färben des acide philen Materials oder des Cytoplasmas gefärbt wird. Wie im Falle der Hämatoxylinvorschrift war auch die Vorschrift der Eosinfärbelösungen wenig gegenüber der, welche zuerst in der histologischen Technik verwendet wurde, geändert worden. Als Färbkonzentration in den zur Zeit gebräuchlichen Lösungen wird eine solche von 0,5 bis i,o0/o verlangt, und es ist nicht ungewöhnlich, noch größere Konzentrationen zu finden. Der übliche zugrunde liegende Gedanke ist der, daß eine größere Menge Farbstoff notwendig ist, um einen starken Farbeffekt zu erzielen. Solche Überlegungen sind jedoch irrig und falsch, weil eine gute Färbung nur unter geeigneten Bedingungen erreicht werden kann.
  • Gemäß vorliegender Erfindung enthält eine Eosinlösung ein Beizmittel sowohl als auch Puffer.
  • Ganz besonders wird auch eine Kombination von Beizmitteln, jedes mit verschiedener Aktivität oder Effekten und mit der Fähigkeit zur Herstellung von Doppelfarblacken, verwendet. Calciumacetat, Ca (CH3COO)2, H20 und Chromtrioxyd, Cr03, sind vorteilhaft, obwohl auch andere geeignete Beizmittel verwendet werden können. Die Anwendung von zwei Beizmitteln ergibt die Bildung eines Doppelfarblackes, welcher die Farbe an dem Gewebe noch besser befestigt. Calciumacetat wirkt als Beizmittel in der ersten Phase, d. h. bei der Kondensation des Eosinmoleküls und des Beizmittelmoleküls. Das Chromtrioxyd, welches auch eine Beizwirkung hat, wird grundsätzlich wegen seiner Oxydationswirkung verwendet. Die Eosinlösung enthält auch ein Quellmittel, vorzugsweise Harnstoff NH2-CO-NH2, um die Gewebefaser aufzuquellen und so das Eindringen des Färbemittels zu erleichtern. Weiterhin ist auch ein Netzmittel, wie Natriumdioctylsulfosuccinat, in der Färbelösung enthalten. Die wesentlichen Bestandteile des Puffersystems sind Monokaliumphosphat und Dinatriumphosphat, wobei der PH-Wert der Eosinlösung 6 beträgt.
  • Nachstehend wird ein vorteilhaftes Beispiel einer Eosinfärbelösung gemäß der Erfindung gegeben: Eosin (Natriumtetrabromfluorescein), C20H6O5Br4N, 0,0015 Mol, Farbreinheit 91% .............. 1,0989 g, Calciumacetat, Ca (CH3COO)2 H2O, 0,00075 Mol 0,1321 g, Chromtrioxyd (Chromsäure, Chromsäureanhydrid), CrO3, o,ooo75Mol 0,0750 g, Monokaliumphosphat, KH2PO4, 0, OI Mol I, . 3620 g, Dinatriumphosphat, Na2HPO47H20 .......... 0,6166 g, Harnstoff, NH2 CO NH2 3n°°°° g, Natriumdioctylsulfosuccinat, 5% wässerige Lösung I, 0000 1,0000 ml, destilliertes Wasser, ausreichend für das Volumen von ................ 1000,0000 ml.
  • Eine Lösung dieser Zusammensetzung wird durch getrenntes Auflösen der genannten Stoffe in kleinen Mengen von destilliertem Wasser hergestellt. Das Eosin wird vorsichtig 25 Minuten gekocht, wobei destilliertes Wasser zum Ausgleich der Verdampfungsverluste, jedoch nicht über ein Volumen von I50 ml, zugefügt wird. Danach wird die Calciumacetatlösung zugegeben und das Kochen während 2 Stunden fortgesetzt, wobei wiederum erforderlichenfalls destilliertes Wasser zur Erhaltung des Volumens von I50 ml zugefügt wird. Man läßt dann die Lösung auf 600 abkühlen und fügt das Chromtrioxyd langsam unter Rühren zu. Nachdem man die Lösung etwa eine Stunde hat stehen lassen, wird Monokaliumphosphat unter Rühren zugesetzt, worauf dann ebenfalls unter Rühren der Zusatz des Dinatriumphosphates erfolgt. Dann läßt man die Lösung stehen und auf 400 abkühlen, worauf nacheinander Harnstoff und Natriumdioctylsulfosuccinat iii dieser Reihenfolge unter Rühren zugefügt werden. Schließlich wird, wenn die Lösung auf Raumtemperatur gekommen ist, so viel destilliertes Wasser zugegeben, daß man das Volumen von I000 ml erhält.
  • Das Entfernen des Paraffins und das Färben des Gewebes wird vorzugsweise in einem automatischen Tauchapparat ausgeführt, welcher unter dem Warenzeichen Autotechnicon im Handel ist; dieser Apparat ist in der amerikanischen Patentschrift 2 341 198 beschrieben. Bisher wurden bei der Behandlung des Gewebes zur Entfernung des Paraffins und des Färbemittels sowie des Sylols, welches als Lösungsmittel für das Paraffin und zur Entfernung der überschüssigen Eosinfärbelösung von dem Gewebe verwendet wurde, Alkohole, wie Äthylalkohol, benutzt. Alkohole sind jedoch zu beanstanden, weil sie u. a. eine Entfärbungswirkung haben, d. h. sie besitzen offensichtlich eine chemische Aktivität zum Abziehen eines Teils der acidophilen Farbe und auch in manchen Fällen der basophilen Farbe von dem Gewebe. Weiterhin sind Alkohole hygroskopisch und absorbieren daher Wasser aus der Luft, wodurch sie verdünnt werden. Noch mehr aber verdünsten die Alkohole schnell bei Raumtemperatur, so daß die Gewebeschnitte, welche auf den Glasplatten angebracht sind, mehr oder weniger trocken werden während ihres Transportes von einer Flüssigkeit zur anderen im Verlaufe der Tätigkeit des automatischen Eintauchapparates. Diese iingel werden durch den Ersatz der Alkohole durch ein Lösungsmittel, welches zur Entfernung des Sylols und des Überschusses an Farbstoff, d. h. des Farbstoffes, welcher nicht von dem Gewebe aufgenommen wurde, aber ohne Entfärbung des Gewebes geeignet ist, behoben. Dieses Lösungsmittel ist auch durch einen hohen Siedepunkt gekennzeichnet. so daß es nicht bei Zimmertemperatur verdampft und es ist weiterhin vollkommen löslich in Wasser, Alkoholen und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Im besonderen wird daher nach vorliegender Erfindung Diäthylenglykolmonoäthylätheracetat, CH3 COOCH2 CH2 OCH2 CH2 OC2 H5, als Lösungsmittel benutzt.
  • Dieses Lösungsmittel hat einen Siedepunkt von 217,70 und ist, wie erwähnt, in \Vasser löslich und nicht hygroskopisch, ol)wohl es ein Lösungsmittel für Wasser ist.
  • Nachstehend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Arbeitsweise zur Entfernung des Paraffins aus den Gewel>eschnitteii und zum Färben derselben gegeben. Zur Vereinfachung der Ausdrucksweise werden die Gewebeschni tte wiederum als Objektträger bezeichnet, wie es bei Pathologen üblich ist. Aus gleichen Gründen wird das Diäthylenglykolmonoäthylätheracetat als Lösung mittel F bezeichnet, Das Verfahren der vorliegen-(leii Erfindung beginnt mit Objektträgern, welche Paraffin enthalten und die Eintauchvorgänge werden automatisch in dem Autotechnicon durchgeführt, welcher zwölf Becher für die entsprechendeii Flüssigkeiten aufweist.
  • Die Becher sind an den angeführten Stellen angeordnet und enthalten die angegebenen Flüssigkeiten; die Objektträger werden in diese für liestimmte angegebene Zeitspannen in Minuten eingetaucht, wie folgt
    Stelle (1ewebebehandlungs- Zeit
    an der
    Maschine flüssigkeit
    I Xylol, rein..... ... 2 Minuten
    2 Lösungsmittel F, rein
    (für Gewebe, welche mit
    Quecksilberchlorid fixiert
    sind, wird 0,25 % Jod
    zugesetzt) ................ 2 Minuten
    3 Lösungsmittel F, rein 2 Minuten
    4 Destilliertes Wasser ... .. 2 Minuten
    5 Hämatoxylinlösung ........ 5 Minuten
    6 Destilliertes Wasser . 4 Minuten
    7 Lithiumcarbonat 1.. 2 Minuten
    8 Destilliertes Wasser ......... 4 Minuten
    9 Eosinlösung ...... 5 Minuten
    10 Lösungsmittel F, rein . . 5 Minuten
    II Lösungsmittel F, rein .... 5 Minuten
    I2 Lösungsmittel F, rein .... 5 Minuten
    von der Maschine abgenommen und in einen Becher mit Xylol gebracht, für 5 Minuten.
  • Die Lösungen sollen nun vorzugsweise wie folgt ausgewechselt werden: a) Xylol, jede Woche; b) Lösungsmittel F an zweiter und dritter Stelle, alle 10 bis 20 Tage; c) destilliertes Wasser an sechster bis achter Stelle nach jeder Serie von Trägern; d) Lithiumcarbonat, alle 2 Wochen; e) Lösungsmittel F an zehnter, elfter und zwölfter Stelle alle 2 Wochen unter Herausnahme der zehnten Stelle allein und Zurückversetzen der zwölften und elften Stelle, wonach dann die zwölfte Stelle mit frischer Losung versehen wird; f) die Farblösungen verl>leiben etwa für 4 Monate in dauernder Benutzung, ohne daß irgendwelche Wartung erforderlich ist.
  • Die tatsächliche Verwendungsdauer dieser Reagenzien wird in der Praxis natürlich durch den Umfang, d. h. durch die tägliche Arbeit im Laboratorium, bestimmt.
  • I s versteht sich natürlich, daß die Verwendung des obenerwähnten Lösungmittels F vorzuziehen ist, daß jedoch andererseits die Verwendung von Farblösungen nach vorliegender Erfindung nicht auf Verfahren unter Benutzung dieses besonderen Lösungsmittels beschränkt ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Färbeflüssigkeit für tierisches Gewebe, insbesondere zur mikroskopischen Untersuchung, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit ein Färbemittel und ein Beizmittel enthält.
  2. 2. Färbeflüssigkeit nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel aus oxydiertem Hämatoxylin oder aus Eosin besteht.
  3. 3. Färbeflüssigkeit nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel aus oxydiertem Hämatoxylin in Gegenwart eines Puffers, vorzugsweise mit einem p-Wert von etwa 3, besteht.
  4. 4. Färbeflüssigkeit nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel aus oxydiertem Hämatoxylin besteht und die Lösung ein Antioxydationsmittel enthält.
  5. 5. Färl>eflüssigkeit nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Diäthylenglykol enthält.
  6. 6. Färbeflüssigkeit nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel aus Eosin in Gegenwart eines Puffers, vorzugsweise mit einem pH-Wert von etwa 6, besteht.
  7. 7. Färbeflüssigkeit nach Anspruch I, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel aus Eosin und das Beizmittel aus einer Kombination von Beize bildenden Stoffen besteht.
DET739A 1948-11-03 1950-04-20 Faerbefluessigkeit zum Faerben von histologischem Gewebe fuer mikroskopische Untersuchungen Expired DE830384C (de)

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