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Schaltvorrichtung für elektrische Stromkreise
Bei gewissen selbldsttätig
Arbeitenhden Maschinen, u. a. Wekzeugmaschinen, kann es notwendig sein, die aufeinanderfolgenden
Arbeitsgänge mittels eines Organs zu steuern, welcher gewählnlic Stlaltvorrichtung
genallllt wird.
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I)ie Rolle der Schaltvorrichtung besteht dann darin, entweder nacheinander
oder gleichzeitig die verschiedenen Vorgänge eines Arbeitsspiels, z. B. einer bearbeitung,
auszulösen.
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Die Schaltvorrichtung besteht meistens aus einer einzigen wals, welche
bei jedem Bruchteil einer Umdrehgung einen oder mehrere Stromkreise der Ntaschine
schließt oder unterbricht, was sehr große Schwierigkeiten ergilt, wenn das Arbeitssiel
eine sehr große Zahl von vorgängen umfaßt, da die betreffende \\al ze dann derartige
Abmesunge haben muß, daß ihre Verwendung wegen ihres Platzbedarfs praktisch unmö,
glich Iwird. Bei den bisherigen Systemen mit einer Schaltwalze ist man so in Wirklichkeit
in der Zahl der aufeinanderfolgenden Vorgänge beschränkt, welche man mittels einer
einzigen Schaltvorrichtung steuern kann.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Schaltvorrichtung, welche
gestattet, diesem schweren überstand abzuhelfen und dank welcher man bei geringem
Platzbedarf eine sehr große Zahl von Schaltvorgängen vornehmen kann.
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Entsprechend dem wesentlichen Kennzeichen vorliegender Erfindung
erhält man die verschiedenen gewünschten Schaltstromkreise durch die Kombination
von Kontakten, welche verschiedenen Serien angehören und in jeder Serie in einer
geeigneten
Reihenfolge durch Organe gesteuert werden, welche gegeneinander verschoben sind
und zusammen angetrieben werden.
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Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung weist die benutzte
Schaltvorrichtung hierfür für jeden Arbeitsstromkreis wenigstens zwei Kontakte auf,
die in Reihe geschaltet sind und durch von wenigstens zwei Walzen getragenen Nocken
betätigt werden, wobei diese Walzen sich schrittweise so drehen können, daß die
eine Walze eine vollständige Umdrehung für jeden Schritt der folgenden Walze ausführt.
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Gemäß einem dritten Kennzeichen der Erfindung werden die Motoren
der erwähnten Nockenwalzen selbsttätig mit Hilfe von Selbstschaltern in Betrieb
gesetzt, deren erster durch einen Stromimpuls erregt wird, der durch die Schließung
eines Kontaktes erzeugt wird, welcher im gewünschten Augenblick durch ein geeignetes
bewegliches Organ der Maschine betätigt wird, sowie eines Kontaktes, der durch einen
Nocken betätigt wird, welcher die gewünschte Zahl von Erhebungen besitzt und an
der ersten der enwähnten Nockenwalzen angebracht ist (dieser Nocken ist Impulskontrollnocken
genannt), während der zweite Selbstschalter, welcher dem Motor der zweiten Nockenwalze
entspricht, ain Ende jeder Umdrehung der ersten Walze durch einen Stromimpuls erregt
wird, welcher durch die Schließung eines Kontaktes erzeugt wird, welcher durch einen
Nocken mit einer einzigen Erhebung betätigt wird, welcher von der ersten der erwähnten
Nockenwalzen getragen wird (Nocken, welcher Impulsnocken für die nächste Walze genannt
ist), und so fort, wenn mehr als zwei Walzen vorhanden sind.
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Gemäß einem vierten Kennzeichen der Erfindung werden die die erwähnten
Nockenwalzen antreibenden Motoren selbsttätig nach jedem Schritt durch die Öffnung
eines Kontaktes stillgesetzt, welcher in den Halte- oder Sellsterregungskreis des
entsprechenden Sell>stschalters eingesetzt ist, und durch einen Nocken betätigt
wird, welcher eine geeignete Zahl von Erhebungen aufweist und all der diesem Schalter
eiitsl>reclienden Walze angebracht ist (Nocken, welcher normaler Stillsetzungsnocken
genannt ist).
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Gemäß einem fiinften Kenllzeicllell der lrfindung ist an jeder der
erwähnten Walzen ein zusätzlicher Nocken vorgesehen, welcher eine Frhel>ung auf
einem Bogen geeigneter Länge trägt (Nocken, welcher iArbeitsspielendnocken geilamit
ist), und auf einen Kontakt einwirkt, welcher mit dem andern oder mit den anderen
entsprechenden Kontakten der Waalze oder der anderen Walzen in Rihe in einen Stromkrieis
geschlatet ist, der zu dem von dem normalen Stillstezungsnocken betätigten Kontakt
im Nebenschluß liegt Gemäß einem sechsten Kennzeichen der Erfindung benutzt man
zur Erzielung einer genauen Einstellung einer jeden Nockenwalze für jede von ihnen
einen Stern, welcher so viele Einbuchtungen aufweist, wie die Walze aufeinanderfolgende
Stellungen einnehmen soll und welcher in jeder von ihnen durch einen federbelasteten
Stift stillgesetzt wird, welcher sich auf den Grund der entsprechenden Einbuchtung
legt, wobei dieser federnde Stift während des ersten Teils der Bewegung durch die
Einwirkung der Rampe unter Druck gesetzt wird, welche auf die Einbuchtung des Sterns
folgt, und seinerseits unter der Einwirkung seiner gespannten Feder antreibend wirkt,
um schließlich die Walze in die richtige Stellung zu bringen.
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Weitere Kennzeichen und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnung hervorgehoben, auf welcher
schematisch und nur beispielshalber eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
dargestellt ist.
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Abb. I ist ein Schema der Stromkreise, welche mit Hilfe einer erfindungsgemäßen
Schaltvorrichtung hergestellt werden können; Abb.2 ist einen sehr schematische schaubildiliche
ansicht der verschiedenen Organe der betereffenden Schaltvorrichtung, welche auseinandergezogen
sind; Abb. 3 ist eine schaufbildliche Ansicht eines Teils dieser Schaltvorrichtung,
wobei sich ihre verschiedenen Organe an Ort und Stelle befinden; Abb. 4 ist ein
Längsschnitt einer der in der erwähnten Schaltvorrichtung benutzten Nockenwalzen;
Abb. 5,6 und 7 sind schließlich schnitte längs der Linien V-V, VI-VI, VII-VIi der
Abb.4.
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Nachstehend soll unter Bezugnahme auf die Zeichnung eine Nusführungsform
beschrieben werden, bei welcher die Möglichkeit besteht, vierundsechzig Steuerstromkreise
herzustellen, es ist jedoch klar, daß die Erfindung nicht auf diesen Sonderfall
beschränkt ist und daß man entsprechend den allgemeinen Kennzeichen der Erfindung
eine beliehige andere Schaltvorrichtung herstellen kann, welche die Herstellung
einer ganz anderen Zahl von Stromkreisen gestattet. Im Prinzip ist die Zahl der
herzustellenden Stromkreise beschränkt, die angegebene Zahl ist daher nur beispielshalber
angegeben.
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Die in der Zeichnung dargestellte Schaltvorrichtung weist zwei Nockenwalzen
9 und 9' auf (s. insbesondere Abb. 3), welche sich um eine Achtelumdrehung drehen
können und Nochen 10-1 bis 10-8 und 10a' bis 10h' (s. abb.2 und 4) tragen, welche
bei jeder Walze acht Kontakte 1 bis 8 oder A bis H (s.abb. 1, 2 und 4 )schließen
könne, welche parallel zu ihrer Achse Angeordnet sond, Man sieht, daß zur Vereinfachung
der Ausfüllrungen die Kontakte der einen Walze, nämlich der Walze g, mit Zahlen
I bis 8 bezeichnet sind, weshalb diese Walze im folgenden Zahlenwalze genannt wird,
während die Kontakte der anderen Walze, 9', durch Buchstaben A bis H bezeichnet
sind, weshalb diese Walze im folgenden Buchstabenwalze genannt wird.
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Während sich die Zahlenwalze g um eine Achtelumdrehung bei jedem
durch ein geeignetes bewegliches Organ der maschine erzeugten Impuls dreht, dreht
sich die zweite Walze oder Buchstabenwalze l' nur um eine Achtelumdrehung, wenn
die erste Walze eine vollständige Umdrehung ausgeführt hat,
Die
verschiedenen Stromkreise, welche durch die den Gegenstand der Erfindung bildende
Schaltvorrichtung gesteuert werden können, sind an die vierundsechzig Klemmenpaare
angeschlossen, welche symbolisch auf Abb. 1 durch A1.. . A8.. . B1.. B8... G8..
..H1. ..H8 bezeichnet sind.
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Man sieht, daß, wenn man in jeden an ein beliebiges Klemmenpaar A1
bis H8 geschalteten Stromkreis einen der Kontakte I bis 8 der ersten Walze und einen
der Kontakte A bis H der zweiten Walze in Reihe schaltet, man eine beliebige folgender
Kombinationen herstellen kann: 1-a, 2-a, 3-A ................................. 8-A
t-B, 2-B 8-S 1-C................................. 8-C 1-H, 2-H .................................
8-H welche den vierundsechzig Klemmenpaaren A1. .. H5 von vierundsechzig möglichen
verschiedenen Stromkreisen entsprechen.
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Hierfür werden die beiden Kontaktelemente 1 z. B. einerseits mit
der Leitung II und andererseits mit einer der Klemmen des Paares A1 verbunden, während
die beiden Elemente des Kontaktes A z. B. einerseits mit der zweiten Leitung I und
andere seits mit der anderen Klemme des Paares A1 verbunden werden (s. Abb. 2).
Das gleiche gilt für die anderen Buchstaben-eder Zahlenkontakte.
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Zur Herstellung dieser Verbindungen wählt man vorzugsweise die auf
Abb. 1 angegebene Anordnung, bei welcher die Kontakte I, bis 8 auf der einen Seite
durch einen gemeinsamen Leiter 12 mit der Leitung 11 verbunden sind, während sie
auf der anderen Seite durch eine Reihe von Verteilungsdrähten 13 und eine Reihe
von Verbindungsdrähten 14 mit einer Seite der Klemmenpaare A1 bis Hs verhunden sind,
und bei welcher außerdem die Kontakte 4 bis H auf der einen Seite durch einen gemeinsamen
Leiter 15 mit der Leitung 1 1' verbunden sind, während diese gleichen Kontakte auf
der anderen Seite durch eine Reihe von Verteilungsdrähten 16 und eine Reihe von
Verbindungsdrähten 17 mit der anderen Seite der Klemmenpaare A1 l>is 11s verbunden
sind.
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\us obigem geht hervor, daß es möglich ist, mit zwei Serien von acht
Kontakten vierundsechzig verschiedene Stromkreise herzustellen. ianz allgemein,
wenn fit Kontakte anstatt zwei iii Rehhe in jedem Stromkreis vorhanden wären und
infolgedessen >i Walzen anstatt zwei, deren jede . \ Kontakte anstatt acht aufweist
und sich um I N-tel Umdrehung dreht, würde die Zahl der möglichen Kombinationen
Nn betragen.
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Es sollen jetzt, und zwar nur für das besondere gewählte Beispiel
einer Schaltvorrichtung mit zwei Walzen von acht Kontakten zur Herstellung von vierundsechzig
verschiedenen Stromkreisen, die verschiedenen zusätzlichen Organe angegeben werden,
die erfindungsgemäß verwendet werden, um das Arbeiten der nach den obigen Angaben
hergestellten Schaltvorrichtung zu gewährleisten.
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Jede Walze g oder 9' wird auf weiter unten angegebene Weise durch
einen unabhängigen Elektromotor 18 oder I8'in Umdrehung versetzt, dessen Speisestromkreis
durch die kontakte 19a oder 19,' geschlossen werden kann, welche der Einwirkung
eines Selrstschalters 19 oder 19' ausgesetzt sind (s. Abb. I und 2). Der Selbstschalter
19 ist über einen Kontakt 20 an die beiden Leitungen II und 1 1' angeschlossen,
welcher im gewünschten Augenblick durch ein geeignetes bewegliches Organ der Maschine
betätigt wird, an welcher die Schaltvorrichtung angebaut ist, sowie über einen zweiten
uhekontkt 21a, welcher durch einen Nocken 21 mit acht Erhebungen betätigt wird (s.
Abb. 2), so daß dieser Kontakt nacheinander achtmal je Umdrehung der Walze 9, an
welcher der Nocken 21 angebracht ist, geschlossen wird, so daß dieser Nocken den
Stromimpuls steuert, welcher die Schließung des Kontaktes 20 zu bewirken sucht und
infolgedessen Impulskontrollnocken genannt wird.
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Dieser Kontakt 21a unterbricht nämlich den Erregerstromkreis des
SAelbstschalters 19, falls der von der Maschine gegebene Impuls, dessen Dauer von
der Geschwindigkeit der sich bewegenden Organe abhängt, noch während der Drehung
der Walze fortdauert.
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Für den Selbstschalter 19 ist ein Haltestromkreis vorgesehen, welcher
einen Selbsterregungskontakt 19b und einen durch einen Stillsetznocken 22 mit acht
Erhebungen betätigten Offnungskontakt 22a aufweist, so daß sich dieser Haltestromkreis
achtmal je Umdrehung öffnet, um die Speisung des Motors I8 zu unterbrechen.
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Man sieht somit, daß die die beiden Nocken 21 und 22 umfassende Anordnung
gestattet, falls der durch das bewegliche Organ der Maschine betätigte Kontakt 20
geschlossen ist, die Zahlenwalzeg schrittweise um eine Achtelumdrehung zu drehen.
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Der der Buchstabenwalzeg'entsprechende Selbstschalter 19' ist seinerseits
ebenfalls an die beiden Leitungen 1 1 und 1 f' angeschlossen, jedoch einfach über
einen Arbeitschontakt 23a, der durch einen Nocken 23 mit einer einzigen Erhebung
betätigt wird, welcher an der Zahlenwalze g angebracht ist.
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Ein Haltestromkreis mit einem Kontakt 19b' und einem Ruhekontakt
24a, welcher durch einen Stillsetznocken 24 mit einer geeigneten Zahl von Erhebungen
betätigt wird, acht, wenn man die vierundsechzig möglichen Kombinationen der Kontakte
I bis 8 und A bis H Qur Erzielung von vierundsechzig verschiedenen Stromkreisen
benutzen will, sechs bei dem auf lAbb. 2 dargestellten Beispiel, wo man mit der
gleichen Apparatur nur vierundvierzig verschiedene Stromkreise herstellen will,
ist für den Selbstschalter 19' vorgesehen.
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Dieser Haltestromkreis öffnet sich somit hier sechsmal je Arbeitsspiel,
um die Speisung des Motors I8' zu unterbrechen.
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Man sieht, daß die durch den Auslösenocken 23 der Buchstabenwalze
9' und den Stillsetznocken 24 gebildete Anordnung gestattet, am Ende jeder Umdrehung
der Zahlenwalze g ein Vorrücken um eine Achtelumdrehung der Buchstabenwalzeg' zu
bewirken, wobei die letzten Achtelumdrehungen ohne
Stillstand durchlaufen
werden, wenn die Zahl der lieiiutzten Kombinationen kleiner als die größte Zahl
von möglichen Kombinationen ist, wie genauer weiter unten ausgeführt werden wird.
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Wenn, wie bei dem Beispiel der Abb. 2 das selbsttätige Arbeitsspiel
der Maschine weniger als vierundsechzig Arbeitsgänge umfaßt, müssen nach den letzten
Arbeitsgängen die Walzen in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt werden, indem man
sie sich ohne Stillstand drehen läßt.
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Diese Abänderung erfordert die Hinzufügung eines zusätzlichen Nockens
25 an der Zahlenwalze und d eines weiteren zusätzlichen Nockens 26 an der Buchstabenwalze.
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Bei dem Beispiel der Abb. 2 ist beispielshalber angenommen, daß das
Arbeitsspiel der Maschine nur vierundvierzig Arbeitsgänge umfaßt, was mit (5 X 8)
+ 4 gleichbedeutend ist. Man muß somit fünf vollständige Umdrehungen der Zahlenwalze
plus vier Teilumdrehungen herstellen, wobei die Buchstabenwalze nur sechs Teilumdrehungen
ausführt.
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Hierfür zweigt man nach dem vierzigsten Arbeitsgang Ivon dem Selbsterregungsstromkreis
des Selbstschalters I9 einen weiteren Stromkreis ab, der erst unterbrochen wird,
wenn diese Walze in die Stellung I zurückgekehrt ist.
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Der Nocken 26 der Buchstabenwalze schließt nach der Stellung 5 seinen
Kontakt 26a, wodurch eine Abzweigung von dem Selbsterregungskreis des Selbstschalters
19 hergestellt wird, wobei dieser Stromkreis auch den durch den Nocken 25 betätigten
kuhekontakt 25a enthält. Dieser Stromkreis Iwird, wie man sieht, durch den Nocken
25 für die ersten vier Stellungen (der Nocken 22 arbeitet dann normal) geöffnet
und für die Stellungen 5-6-7-8 geschlossen.
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Der Nocken 24 weist ferner sechs Unterbrechungsstellen für seinen
Kontakt 24a auf. Die Arbeitsweise ist dann folgende: Nach dem vierzigsten EArbeitsgang
dreht sich der Nocken 24 um eine Teildrehung, gelangt in die Stellung 6 und bleibt
in dieser. Gleichzeitig schließt der Nocken 26 den ersten Kontakt 26a des abgezweigten
Selbsterregungsstromkreises des Selbstschalters 9, wobei der zweite Kontakt 25aN
der mit diesem Stromkreis in Reihe geschaltet ist, offen bleibt.
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Für die ersten vier Stellungen arbeitet der Nocken 22 normal, von
der Ivierten Stellung an schließt jedoch der Nocken 25 den zweiten Kontaht 25a des
abgezweigten Stromkreises. Der Motor der Zahlenwalze dreht sich dann, ohne stehenzubleiben,
bis zu der Stellung 1, in welcher der Nocken seinen Kontakt 25a öffnet. Der an dem
Selbsterregungskreis abgezweigte Stromkreis des Selbstschalters I9 ist dann nicht
mehr wirksam und der Nocken 22 spielt wieder seine normale Rolle für die Unterbrechung
des Selbsterregungskreises des Selbstschalters 19.
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Der durch den Nocken 23 erzeugte Impuls schließt den Speisestromkreis
des Selhstschalters 19, welcher sich erst öffnet. wenn die Zahlenwalze an ihre lausgangsstelluag
zurüdgekommen ist, da ja der Nocken a4 nur sechs Erhebungen aufweist.
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Wenn man eine andere Zahl von verschiedenen Stromkreisen unter den
vierundsechzig möglichen herstellen will, braucht man natürlich nur die Nocken 24,
25 und 26 auszuwechseln, um sie durch andere zu ersetzen, welche Erhebungen tragen,
die sich über einen längeren oder kürzeren Bogen erstrecken (bei den Nocken 25 und
26), oder eine größere oder kleinere Zahl von Ansätzen aufweisen (bei dem Nocken
24).
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Es war oben gezeigt worden, daß die Maschine am Ende des Arbeitsganges
den Impulskontakt 20 schließt, wodurch der Selbstschalter 19 erregt wird, dessen
Kontakt Iga einen kleinen Elektromotor I8 in Bewegung setzt, der die Umdrehung der
Zahlenwalze 9 bewirkt, und daß nach Aufhören des Impulses der Selbstschalter 19
durch den Selbsterregungskontakt I99 erregt bleibt.
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Man hat ferner gesehen, daß, wenn sich die Zahlenwalze g unter dem
Antrieb durch den Motor I8 um eine Achtelumdrehung gedreht hat, der Nocken 22 mit
acht gleich weit voneinander entfernten Erhebungen die Selbsterregung indes Selbstschalters
19 unterbricht, so daß der Motor dann stehenbleibt. In Wirklichkeit muß zur Berücksichtigung
der Trägheit des Motors die Unterbrechung der Selbsterregung vor dem Ende der Bewegung
erfolgen und da andererseits die Walze eine genaue Stellung einnehmen muß, war es
erforderlich, ein zusätzliches Organ 27 vorzusehen, welches nachstehend Stern genannt
ist (s. Abb. 2 und 7).
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Dieser Stern 27 ist ein Nocken mit acht Vertiefungen, in welche ein
federbelasteter Stift 28 eingreift, welcher durch die Rampe des Sterns während der
ersten Hälfte der Bewegung angehoben wird und die Drehung der Walze während der
zweiten Hälfte der Bewegung bewirkt und diese genau in ihre Stellung bringt, wenn
er in die folgende Vertiefung zurückgefallen ist. iDie Winkelstellung des Nockens
22 ist so getroffen, daß die Unterbrechung des Selbsterregungskreises erfolgt, wenn
der federbelastete Stift 2& die Rampe des Sterns etwas überschritten hat.
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Ein Freilauf mit Klinke 29, welcher zwischen der Nockenwelle 30 und
der aus dem Motor 18 kommenden Antriebswelle 31 angeordnet ist (s.
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Abb. 4 und 6), gestattet dieser Welle, sich während des zweiten Teils
der Bewegung, d. 11. wenn der federbelastete Stift 28 eine Antriebswirkung aus übt,
schneller zu drehen als der Motor 18.
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Der Elektromotor I8 treibt somit die Walze nur während des ersten
Teils der Bewegung an, so daß seine Trägheit auf diese \\eise unschädlich gemacht
ist.
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Natürlich verwendet man für die Buchstabenwalzeg' einen Stern 27',
der dem obenerwähnten Stern 27 ähnlich ist und dieselbe Rolle spielt.
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Es soll jetzt, insbesondere unter Bezugnahme auf Abb. 3 bis 7, der
Aufbau und er antrieb näher beschrieben werden. welche für die Walze 9 gewählt werden
können, wolei iiliiiliches natürlich fiir die Walze g' gilt.
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Auf Abb. 4 sicht man zunächst, daß die Nochen 10-1 bis 10-8 auf der
hohlen Welle 30 angebracht sind, wobei diese Nocken auf dieser Welle so angeordnet
sind, daß ihre Erhebungen um 45° verschoben sind. l)ie hohle Welle 30 trägt auch
die Hilfsnocken 21, 25, 22 und 23 sowie den Stern 27. Diese Welle lianll in geeigneten
Kugellagern 32 und 33 in zwei Seitenschilden 34 gelagert sein, welche an den Enden
eines Traggestells 35 angeordnet sind (s. auch Abb. 3).
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Die Verschiedenen Nocken drehen sich vor ihren ausgerichteten Kontakten,
von denen nur einige an dem Unterteil der Abb. 4 bezeichnet sind.
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Wie man auf Abb. 5 wieht, wird jeder Kontakt durch einen festen Teil
4a und einen beweglichen Teil 4b gebildet, der um eine Achse 36 schwenkbar ist und
durch eine Feder 37 beställdig in seine Ruhestellung zurückgezogen wird. Der auf
der hohlen Welle 30 befestigte Nochen (auf Abb. 5 der Nocken 10-4) wirkt im Verlauf
siener Drehung auf eine Rolle 38 ein, welche mit dem beweglichen Kontsktteil 4b
fest verbunden ist und diesees letztere gegen den festen Kontakttel 4a drückt.
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In Wirklichkeit ist es, um alle möglichen Schaltungen ausführen zu
können zweckmäßig, die verschiedenen Kontakte als Umschaltekontakte auszuhil (lell.
Zu diesem Zweck legt sich der bewegliche Kontaktteil 4b in seiner Ruhestellung gegen
einen zweiten festen Kontaktteil 4c. Auf diese Weise kann man, je nachdem wie die
Verbindungen durch die Klemmen 39, 40 und 41 hergestellt sind, nach Belieben einen
Arbeitskontkt, einen Ruhekontakt oder einen Umschaltekontakt herstellen.
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Die elektrische verbindung der Klemmen 39 und 40 jit den festenf
Kontakttelein 4a bzw. 4c erfolt durch starre Leiter, Während die Verbindung der
Klemme 4t mit dem beweglichen Kontaktteil 4b über einen nachgiebigen Leiter erfolgt,
z. B. Metallitze.
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Alle die Kontakte und die Klemmen bildenden Teile sind in ein Haltestück
42 aus Isolierstoff eingebaut. Alle Isolierstiicke 42 sind ausgerichtet und Seite
an Seite in einem Metallgehäuse 35 aufgereiht (s. auch Abl). 4).
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Der Elektromotor 18 treibt die Nockenwelle über ein Planetenuntersetzungsgetriebe
an. Dieses Untersetzungsgetriebe enthält ein großes Planetenrad 43, welches gegenüber
der Motorachse exzentrisch ist und durch diese mit einer Planetenbewegung angetriel>en
wird. Dieses auf seiner Achse lose drehbare Planetenrad trägt zwei Verzahnungen,
von denen die erste innen mit einem festen Zahnkranz kämmt, während die zweite innen
mit einem beweglichen Zahnkranz 45 kämmt, der mit der Welle 31 starr verbunden ist,
welche die Welle 30 mittels der Klinke 29 antreibt. Das Übersetzungsverhältnis der
beiden Epizykloidengetriebe, nämlich erset Verzahnung 43 - Zahnkranz 44 und zweite
Verzahnung 43 - Zahnkranz 45, ist so gewählt, daß man eine große Untersetzung erhält.
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Nian sieht somit, daß, wenn sich der Motor I8 dreht, er über das
Zahnrad 43 mit doppelter Verzahnung den Zahnkranz 45 und die mit diesem fest verbundene
Welle 3I antreibt. Diese Welle treibt ihrerseits, wie oben ausgeführt, dank ihres
Klinkenrades bei ihrer Drehung in der Richtung des Pfeiles f (Abb. 6) die an der
Nockenwelle 30 angebrachte Klinke 29 an. Wenn die Nockenwelle unter dem Einfluß
des federbelasteten Stiftes 28 antreibend wirkt, gestattet diese Klinke die Auskupplung
in der Richtung des Pfeiles t (Abb. b).
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Abb. 7 zeigt die praktischen Ausführungen des federbelasteten Steilfes
28, welcher durch einen Winkelhebel gebgildet wird, der um einen festen Punkt 46
schwendbar ist und eine Rolle 47 trägt, welche nacheinander in die Vertiefungen
des Sterns 27 unter der Einwirkung einer Rückzugsfeder 48 einfällt.
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Abb. 3 ist eine schaubildliche Ansicht eines Teils der Gesamtanordnung
der Schaltvorrichtung. Diese befindet sich in einem Gehäuse oder einem gekapselten
Kasten 49 und Iweist eine Grundplatte 50 auf, welche alle Abgangsklemmen A1, A2
... H8 der Steuerstromkreise und die anderen Klemmen für die Zwischenverbindungen
trägt (Klemmen 51 der Speisestromkreise der Motoren, Klemmen 52 zur Verbindung des
Impulsstromkreises mit der Schaltvorrichtung, Ankunfatsklemmen der Leitung 11 und
11', s. (Abb. 1) und mit durchlässen 53 für den dichten Anschluß vn Kabeln versehen
ist. Eine geeignete, nicht dargestellte Leitungsverlegung ist zwischen den Klemmen
39, 40 und 41 und den Klemmen 51 unter der abnehmbaren Grundplatte 50 hergestellt.
Ein nicht dargestellter Deckel verschließt den gekapselten Kasten 49.
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Es ist wohlverstanden, daß an der oben beschriebenen und in der Zeichnung
dargestellten Vorrichtung Abänderungen an den Ausführungseinzelheiten vorgenommen
werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zusverlassen, insbesondere um die größte
IZahl von Stromkreisen zu berücksichtigen, welche man herzustellen wünscht. So kann
jede Walze eine Zahl von Hauptkombinationskontakten tragen, die größer oder kleiner
als acht ist. Wenn ferner eine sehr große Zahl von Stromkreisen herzustellen ist,
kann man mehr als zwei Nockenwalzen benutzen, wobei die dritte und gegebenenfalls
die folgenden Walzen gemäß den gleichen allgemeinen Kennzeichen wie die Walzen 9
und 9' ausgebildet sind.
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Man sieht, daß die Erfindung jedenfalls gestattet, .bei geringem
Platzbedarf eine sehr große Zahl von Arbeitsgängen vorzunehmen. Wie oben ausgeführt,
kann man außerdem durch einfachen Ersatz der Kocken 24, 25 und 26 durch andere eine
für ene verscheiedene Höchstzahl von Stromkreisen hegestellte Schaltvorrichtung
für die Betätigung einer beiliebigen kleineren Zahl von stromkreisen benutzen. Schließlich
sieht man auch, daß man dank der Kontakte mit drei Teilen, zwei festen und einem
beweglichen, eine sehr große Verschiedenheit der Steuerungen der Stromkreise erzielen
kann.
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Es ist ferner klar, daß man, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen,
für den Aufbau der verschiedenen Kontakte für den Einbau der verschiedenen Teile
der Schaltvorrichtung und für den
Antrieb der Nockenwalzen Vorrichtungen
benutzen kann, die von den oben angegebenen und beispielshalber auf Abb. 3 bis 7
dargestellten verschieden sind.