DE828570C - Niederohmiger Normalwiderstand - Google Patents

Niederohmiger Normalwiderstand

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DE828570C
DE828570C DES2727A DES0002727A DE828570C DE 828570 C DE828570 C DE 828570C DE S2727 A DES2727 A DE S2727A DE S0002727 A DES0002727 A DE S0002727A DE 828570 C DE828570 C DE 828570C
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DES2727A
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Dipl-Ing Walter Von Sauer
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WALTER VON SAUER DIPL ING
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R1/00Details of instruments or arrangements of the types included in groups G01R5/00 - G01R13/00 and G01R31/00
    • G01R1/20Modifications of basic electric elements for use in electric measuring instruments; Structural combinations of such elements with such instruments
    • G01R1/203Resistors used for electric measuring, e.g. decade resistors standards, resistors for comparators, series resistors, shunts

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Materials Using Thermal Means (AREA)

Description

  • Niederohmiger Normalwiderstand Für die Präzisionsmessung Ohmscher Widerstände, d. h. deren Definition auf wenigstens sechs Zahlenstellen, gilt dieFaustregel,daß sie mit einem Meßstrom beschickt werden müssen, der an ihren Klemmen einen Spannungsabfall von etwa O,I V erzeugt, weil es selbst mit den empfindlichsten Galvanometern kaum möglich ist, kleinere Spannungen als lo7 V mit Sicherheit zu messen oder auch nur zu erfassen.
  • Die Einhaltung dieser Bedingung bereitet um so weniger Schwierigkeiten, je größer der betreffende Widerstand ist, weil sich an großen Wlilderständen ein Spannungsabfall von o,l and sogar I V schon mit so kleinen Strömen bzw. Leistungen erzielen läßt, daß eine das Meßergebnis verfälschende Erwärmung des Widerstandsmaterials nicht eintreten kann. Betrachtet man z. B. einen Widerstand von 100 000 Ohm, so genügt zur Erzeugung eines Spannungsabfalles von sogar i V ein Strom von nur IO-5 A, und da aus rein mechanischen Gründen die Drahtstärke kaum weniger als 0,04 mm ¢) betragen kann, bleibt die Stromdichte ohnehin weit unter der Größenordnung, die mit einer merklichen Erwärmung verbunden ist. Selbst die Darstellung und Messung eines Präzi,sionswfiderstandes von 1 Ohm bereitet in dieser Hinsicht noch keine Schwierigkeiten, weil sich, beispielsweise bei Verwendung von Manganin und einem Drahtdurchmesser von 2,0 mm nur eine Stromdichte von o,3I8 A/mm2 und eine Drahtlänge von 7,00 m ergibt, die sich unschwer zu einer Spule wickeln läßt, deren Unterbringung in einer von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt als Normalform angegebenen Büchse von gomm Durchmesser und I40Jmm Höhe ohne weiteres möglich ist.
  • Betrachtet man aber die Zusammenhänge bei kleinen und kleinsten Präzisionswiderständen von 0,1, 0,OOI, 0,OOOI und 0,OOOOI Ohm, so werden die Verhältnisse immer ungünstiger, weil die Erzeugung eines Spannungsabfalles von sogar nur 0,OI V Ströme und Leistungen voraussetzt, die zu einer enormen Steigerung des (blechförmigen) Widerstandsquerschnittes und der Materialmenge führen.
  • U'ähren,d also bei sehr großen Widerständen aus rein mechanischen Gründen eine Drahtstärke gewählt werden muß, die hinsichtlich Erwärmung überdimensioniert ,ist, aber dennoch zu keinen D rahtlängen führt, deren Unterbringung innerhalb einer Normalbüchse Schwierigkeiten bereitet, ist es bei sehr kleinen Widerständen umgekehrt kaum noch möglich, die zur Vermeidung unzulässiger Erwärmung erforderlichen Blechquerschnitte und -längen Fmechanisch darzustellen oder gar noch innerhalb einer Normalbüchse unterzubringen. an hat daher, um so weit als möglich an dieser Normalform der PTR festzuhalten, kleinere Widerstände mit einer höheren Stromdichte helastet und der hierdurch bedingten Erwärmung durch Ein-I>ringen in ein Petroleumbad entgegengewirkt.
  • Es läßt sich jedoch, z. B. durch Anbringung von Thermoelementen an verschiedenen Punkten der Widerstandsoberfläche, zeigen, daß selbst bei Verwendung einer Rührvorrichtung innerhalb des Bades die Temperaturverhältnisse auf den großen Blechflächen keineswegs eindeutig oder konstant sind. wie dies auf Grund rein hydraulischer Erwägingen auch gar nicht anders zu erwarten ist. Die Widerstandsbleche werden nämlich zwecks Unterbringung ihrer beträchtlichen Länge in der zum Ein- und Austritt des Petroleum perforierten Büchse üblicherweise wellenförmig gebogen und sodann zylindrisch zusammengerollt. Sind schon die Strömungsverhältnisse des außerhalb der Büchse gerührten Petroleums durch die Büchsenöffnungen weitgehen,d von jeweiligen Zufälligkeiten abhängig, so sind sie innerhalb der Büchse oder gar längs der gewellten Oberflächen des Widerstandszylinders gänzlich unbeherrschbar. Zwischen den Kippen bilden sich mehr oder weniger tote Strömungswinkel, und es herrscht dort weder eine einheitlich laminare oder turbulente Strömung längs der zu kühlenden Oberflächen. Namentlich innerhalle des gewellten Zylinders ist so gut wie gar keine Rührwirkung mehr vorhanden, und soweit hier überhaupt noch eine nennenswerte Strömung auftritt, ist sie zumeist nur die Folge gerade jener Temperaturdifferenzen, die es zu vermeiden gilt.
  • Eine solche Strömung reicht aber nicht aus, die Reibung der Flüssigkeit an der Oberfläche zu überwinden, so daß Isich die am Blech haftende sog.
  • Grenzschicht erwärmt, zumal Petroleum eine Wärmeleitzahl von nur o,I3 besitzt und seine Wärme somit nur in sehr geringem Maße an die kälteren Flüssigkeitsschichten abgibt.
  • Ist aber die Temperatur des Widerstandes nicht eindeutig gegeben, so ist auch dessen Betrag nicht auf loã oder gar IO-6 definierbar, da der Ohmsche Widerstand aller Stoffe behanntl,ich mehr oder weniger von ihrer Temperatur abhängt und selbst WIanganin einen Widerstandstemperaturkoeffizienten von etwa 2 - IO-5 °C besitzt. Auch erschweren Temperaturdifferenzen ünerhalb des Widerstandes dessen genaue Messung durch den sog. Thomsoneffekt ganz erheblich, welcher als Folge von in einem homogenen Leiter herrschenden Temperatur differenzen auftritt und Spannungen von mehreren Mikrovolt je ° C in ihm erzeugt, die bei der Messung noch viel schwerer als Thermokräfte zu eliminieren slind.
  • Wie schlecht der Wirkungsgrad dieser Kühlmethode ist, erkennt man leicht. wenn man bedenkt, daß die Wärmeül>ergaugszahl von Metallen zu dünnflüssigen und strömenden Ölen bei etwa 500 liegt, so daß schon verhältnismäßig geringe Petroleummengen pro Sekunde ausreichen müßten, um die innerhalb des Widerstandes erzeugte Wärmemenge selbst von viel kleineren Ol>erflächen fortzuschaffen, als sie bisher bei der Anfertigung kleiner Normalwiderstände dargestellt wurden. Belastet man z. B. einen Normalwiderstand von 0,OOI Ohm mit 100 A, um einen Spannungsabfall von 0,I zu erzeugen, der sich mit hochempfindlichen Meß-Schaltungen und Galvanometern noch auf sechs Stellen genau bestimmen lädt, so entspricht dies einer Leistung von 10 Watt oder einer stündlichen Wärmemenge von nur Fi,62 WE, zu deren Fortschaffung selbst bei einem Temperaturgefälle von nur 10 C zwischen Widerstand und Petroleum offensichtlich wenige Quadratzentimeter Oberfläche und Kubikzentimeter pro Sekunde Petroleum aus reichen müßten, wenn nur diese Olerfläche in ihrer Gesamtheit von einer gleichmäßig turbulenten Strömung des Kühlmittels erfaßt würde.
  • Dieses Erfordernis wäre selbst dann nicht restlos erfüllt, wenn man den Widerstand als Rohr ausbildet und es, wie bereits früher einmal vorgeschlagen (vgl. Arclliv für 1 lektrotechnik 1914, Bd. I1, S. 271. 272 unter e). zwecks Kiihlung an die Wasserleitung anschließt. Ganz al>gesehen davon, daß die Wassersäule innerhalb des Rohres einen die Erzielung höchster Genauigkeit von vornherein ausschließenden Nebellscllluß bildet, dessen Größe gar nicht definierbar ist. weil sie von der jeweiligen chemischen Beschaffenheit und innerhalb dieser auch noch von der wechselnden Temperatur des Frischwasserstromes al>hängt, waren erhebliche Wassergeschwindigkeiten erforderlich, um das Temperaturgefälle längs des Rohres praktisch Null werden zu lassen. Auch würde sich, nainentlich in starken Rohrwänden, ein l}ereits merkliches Temperaturgefälle in radialer Richtung einstellen müssen, weil nur deren kleinere Innenfläche gekühlt, die größere .Nul3enflaclle hingegen gar nicht ausgenutzt wird und weil nach dem Wiedemann-Franz'schen Gesetz gerade die Wärmeleitfähigkeit von Widerstandsmaterial klein, für Manganin bei 20°C z. B. nur 0,0522 ist.
  • Gemäß der Erfindung wird nun mit einem Rohrwiderstand das Optimum an Kühlwirkung und damit ein Minimum von erforderlichem Widerstandsmaterial dadurch erreicht, daß das Rohr innerhalb eines Mantelrohres angeordnet und von dem Kühlmittel im Gegenstrom durchflossen bzw. umströmt ist. Strömungsquerschnitt einerseits und Flüssig- keitsgeschwindfgkeit andererseits werden hierbei zweckmäßigerweise nach den bekannten Gesetzen der Hydraulik derart aufeinander abgestimmt, daß die sog. kritische (,eschwlinldigkeit überschritten, d. h. eine turbulente Strömung mit Sicherheit erreicht wird und die Ablösung aller Grenzschichten somit gewährleistet ist. Besonders zweckmäßig ist es, den Innenciuerschnitt des Widerstandsrohres einerseits und den Querschnitt des von ihm und dem Slantelrohr gel>ildeten Ringspaltes andererseits so zu ,bemessen, daß die Summe der Wärmeal)gaise des im Gegenstrom durchílossenen Rohres nach innen und außen für jeden Querschnitt praktisch die gleiche, die Kühlung des Widerstandes über seine ganze Länge und Fläche also konstant ist, wie die Zeichnung an einem Ausführunasbeispiel schematisch erkennen läßt.
  • Das als Rohrs ausgebildete Widerstandsmaterial ist in ein äußeres und verhältnismäßig starkwandiges Rohr AJ aus Kupfer oder anderem gut leitenden Material eingeschoben und beiderseits mit Kupferrohren C1, C2 hart verlötet. Zur konzentrischen Halterung und elektnischen Verbindung der beiden Rohre W, M am rechten Ende dienen etwa drei bis fünf Rippen R aus Kupfer o. dgl., welche über den Umfang in gleichmäßigen Abständen verteilt und mit den Rohren C2, M verschweißt oder hart verlötet sind. Das Ende des Rohres M ist somit Außengewinde versehen und mit einer Kappe K nicht verschraubt, welche an der Stirnseite der beiden Rohre eine Kammer L bildet.
  • Auf der anderen Seite sind die Rohre C1, M durch einen elektrisch isolierenden Dichtungsring zentriert, der mittels der auf einem Außengewinde des Mantelrohres 11 sitzenden Überwurfmutter U in den Innenkonus des Rohres M und somit dichtend gegen das Rohr Ct gepreßt wird. Die Stromzuleitung erfolgt durch die mit Klemmschrauben versehenen und mit den Rohren cit bzw. M verschweißten oder hart verlöteten Stifte o. dgl. Sl, S2, während die Potentialklemmen P1 und P2 unmittelhar an den beiden Enden des Widerstandsrohres W, d. h. an den Lötstellen C1-W bzw. W-C2 sitzen und mittels der Stopfbuchsen o. dgl. B1, B2 durch das Meatltelrohr M dicht und elektrisch isoliert hindurchgeführt sind. I)as Rohr Ct ist mit einem Schlauchstutzen Z und das Mantelrohr,li mit einem entsprechenden Stutzen A versehen.
  • Wird nun die Kühlflüssigkeit, z. B. Petroleum oder l)ekalin, unter äußerem Druck durch einen der beiden Schlauchstutzen, etwa bei Z, zugeführt, so durchströmt sie in Richtung des eingezeichneten Pfeiles nacheinander die Rohre C1, W, C2 und gelangt sodann in die Kammer L, um von dieser zwischen den Rippen R in den von den konzentrischen Rohren gel,ildeten Ringspalt F überzutreten, den sie nunmehr im entgegengesetzten Sinne durchströmt, um schließlich durch den Stutzen A wieder auszutreten.
  • Eine einfache Uberlegung zeigt, daß durch diesen Gegenstrom die Kühlung des Widerstandsrohres W über seine gesamte Länge und somit über seine ganze Fläche im wesentlichen gleich groß sein muß: Da das innerhalb C1 zugeführte Kühlmittel beim Eintritt in das Widerstandsrohr W noch kalt ist, wird dessen Wärmeabgabe nach innen an dieser Stelle zwar größer als an dem in das Rohr C2 übergehenden Ende sein. Umgekehrt wird aber die \NTärmeabgal)e des Rohres W nach außen, d. h. an den im Ringspalt F fließenden Kühlmittelstrom nach Maßgabe seiner zunehmenden Erwärmung entsprechend kleiner. Die Summe des nach innen und außen gerichteten Wärmeflusses tist daher an jedem Querschnitt des Rohres W praktisch die gleiche, wobei vorausgesetzt ist, daß die Strömungsgeschw indilgkeiten innerhalb des Rohres W und im Ringspalt F im wesentlichen die gleichen, die beiden Querschnitte also entsprechend bemessen sind und daß SdieWärmeabgabe desMantelrohresM nach außen. z. B. infolge einer Wärmeisolierung, außer Betracht bleiben kann. Ferner gilt die Voraussetzung, daß bei gegebenen Querschnitten der Druck des zugeführten Kühlmittels hinreichend groß ist, um ein Überschreiten der sog. kritischen Geschwindigkeit, d. h. das Auftreten einer turbulenten Strömung und damit die Ablösung aller Grenzschichten zu erzwingen, wie sie für die laminare Strömung typisch sind.
  • Unter diesen Bedingungen ergibt sich das physikalische Optimum an Kühlwirkung und damit das theoretische Minimum an Oberfläche und Materialaufwand für den Widerstand W. Infolge seiner vollkommen gleichmäßigen Kühlung werden überdies Thermokräfte und Thomsoneffekte vermieden, welche das Meßergebnis verfälschen.
  • Auch die wahre Temperatur des Widerstandes, die im allgemeinen 200C betragen soll, kann leicht mittels eines z. B. durch die Stopfbuchse oder Packung D der Kappe K eingeschobenen Thermometers T definiert werden, als welches man zweckmäßigerweise ein Widerstandsthermometer verwendet, dessen Wicklung sich tunlichst nur bis zum Ende des Rohres W oder auch nur innerhalb des Rohres C2 erstreckt. An dieser Stelle muß nämlich die Temperatur des linneren Kühl stromes offenbar gleich jener des äußeren Stromes sein, da die Flüssigkeit hier von der Innenseite des Rohres W zu dessen Alußenseite übertritt, und da nachqden vorstehenden Darlegungen die Summe des nach innen ,und außen gerichteten Wärmestromes einer die ganze Länge des Rohres W im wesentlichen konstant ist, muß idie Kühlmitteltemperatur an der Stelle, an welcher beide Wärmestromkomonenten gleich groß sind, der wahren und überall gleich großen Temperatur des Widerstandes W entsprechen. Die Thermometerwicklung soll sich daher auf eine möglichst geninge Länge erstrecken, und es wäre ein Tru,gschluß, wollte man etwa annehmen, daß ein sich über die ganze Länge des Rohres W erstreckendes Widerstandsthermometer das Integral der Kühlmitteltemperatur bildet und somit die wahre Temperatur des Widerstandes messen würde, weil es in diesem Falle nur die Temperatur innerhalb des Rohres integrieren und daher zu wenig anzeigen würde. Statt eines Widerstandsthermometers, als welches man zweck- mäß igerwei se ein nacktes Quarzröhrchen ohne Schutzrohr verwendet, in welches die Platinwicklung eingeschmolzen ist, könnte man auch ein Thermoelement bis zur Stoßstelle der beiden Rohre W, C2 einschieben, doch hat dies den Nachteil, daß seine Eichung nur in Verbindung mit einem bestimmten Anzeigegerät gilt und dieses somit zum integrierenden Bestandteil eines Normalwiderstandes würde. Auch könnte die Mittelwertbildung der Flüssigkeitstemperatur bei Nerwendung eines Thermoelementes infolge seiner nur punktförmigen Abtastung gelegentlich beeinträchtigt werden.
  • Freilich ist diese Methode der Widerstandstemperaturmessung, welche auf der Annahme einer Konstanz der Summe von nach innen und außen gerichtetem Wärmestrom über die Rohrlänge beruht, nur so lange hinreichend genau, als die Temperaturdifferenz zwischen zu- und abfließendem Kühlmittel nicht allzu groß wird, weil anderenfalls die Proportionalität der Beziehungen durch äußerst verwickelte Zusammenhänge gestört wird. Die Einhaltung dieser Bedingung läßt sich jedoch sehr einfach überwachen und sogar selbsttätig regeln, wenn man z. B. in den Kühllmittelzulauf die eine und in den Auslauf die andere Lötstelle eines Thermoelementes einbringt, dessen Spannung gemessen bzw. zur Steuerung des den Kühlmittelumlauf bewirkenden Pumpenantriebes o. dgl. verwendet werden kann, indem sie z. B. auf das Gitter einer Röhre einwirkt, deren Anodenstrom die Erregung des Pumpenmotors beeinflußt. Es ist aber auch denkbar, bei gegebener, d. h. konstanter Pumpenleistung die Spannung des Thermoelementes zur Regelung der Strombelastung des Widerstandes derart zu verwenden, daß diese begrenzt und somit das Entstehen einer übermäßigen Temperaturdifferenz zwischen zu- und abfließendem Kühlmittel zwangläufig verhindert wird. Je geringer diese Temperaturdifferenz ist, desto genauer trifft die Annahme zu, daß die am Ende des Rohres W gemessene Kühlmitteltemperatur gleich ihrer mittleren Temperatur und somit gleich der wahren Temperatur des Widerstandes selbst ist.
  • In jedem Falle ist aber dafür Sorge zu tragen, daß weder der statische noch der dynamische Flüssigkeitsdruck das Widerstandsrohr W mechanisch unzulässig beansprucht oder gar zu irreversiblen Deformationen dieses Rohres führt, welche bleibende Widerstanldsänderung n zur Folge hätten.
  • Aus diesem Grunde ist für den Kühlmittelumlauf einer Kreiselpumpe statt einer Kolbenpumpe grundsätzlich der Vorzug zu geben, da sie keine periodischen Druckschwankungen bedingt und somit die Gefahr ausschließt, daß das Widerstandsrohr W etwa in Schwingungen geraten könnte, die der Konstanz seines Kristallgefüges besonders abträglich sein könnten.
  • Bei der Dimensionierung des Rohres W, bei welcher in jedem Falle von seiner durch die Strombelastung einerseits und durch die Kühlverhältrisse andererseits gegebenen Oberfläche auszugehen ist, sind daher nicht nur seine elektrischen Daten, sondern auch seine Eigenschaften hinsichtlich mechanischer und wärmetechnischer Beschaffenheit ins Auge zu fassen. Seine Wandung darf nicht zu dünn sein, damit sie keine Formänderungen, insbesondere keine irreversiblen Deformationen erleiden kann; andererseits darf sie nicht so stark sein, daß innerhalb) des Widerstandsmaterials ein nennenswertes Wärmegefälle in radialer Richtung nach innen und außen entsteht, dessen Auftreten die Ermittlung der wahren Widerstandstemperatur praktisch unmöglich machen würde. Der Rohrdurchmesser darf nicht zu klein sein, damit die kritische Geschwindigkeit, d.h. jene Kühlmittelgeschwindigkeit, oberhall> derer sich eine turbulente Strömung einstellt, nicht so hoch wird, daß sie ein zu großes Druckgefälle zwischen Zu- und Ablaufstutzen erfordert. Im allgemeinen gilt der Satz, daß mit einer Verdoppelung des Rohrdurchmessers die kritische Geschwindigkeit auf die Hälfte sinkt. Andererseits darf der Rohrdurchmesser nicht so groß werden, daß das mechanische Trägheitsmoment des Rohres bei seiner geringen \\'andstärke nicht zu klein wird. Hinsichtlich der Rohrlänge ist schließlich zu beachten, daß sie einerseits mit Rücksicht auf Du rchbiegung oder Schwingungen, nicht zuletzt aber auch auf die räumliche Ausdehnung und handliche Form des Apparates nicht zu groß wird, daß aber andererseits die Schwierigkeiten einer genauen WliNderstandsabgleichung naturgemäß mit abnehmender Rohrlänge wachsen.
  • Die Abmessungen des äußeren Mantelrohres M ergeben sich aus der unter Beachtung vorstehender Gesichtspunkte vorgenommenen Dimensionierung des Widerstandsrohres W von selbst aus der Bedingung, daß ,die Wärmeabgabe des Rohres W, über seine ganze Länge genommen, nach innen und außen gleich groß sein soll. Hieraus folgt mit genügender Genauigkeit, daß die Geschwindigkeiten der Kühlflüssigkeit innerhalb und außerhalb des Rohres W und somit auch dessen Innenquerschnitt und der Querschnitt des von ihm und dem Mantelrohr M gebildeten Ringspaltes F gleich groß sein müssen.
  • Die Wärmeabgabe des Alantelrolares M nach außen kann dadurch berücksichtigt werden, daß man den Querschnitt des Spaltes F entsprechend kleiner bemißt. Sie kann aber auch ganz außer Betracht fallen, wenn man, wie bereits erwähnt, das Mantelrohr M isoliert, oder wenn man den Stromzuführungsbolzen S2 nicht, wie gezeichnet, auf das Ende des RohresM, sondern auf dessen Anfang, etwa zwischen S1 und P1 setzt und die Wandstärke des NIantelrohres M so bemißt, daß infolge seiner Stromwärme die Wärmeabgal)e der im Ringspalt F strömenden Flüssigkeit durch das Mantelrohr nach außen hinreichend und für alle praktisch auftreten-Sden Temperaturverhältnisse genau genug kompensiert wird.
  • Da Oberfläche und Querschnitt eines Normalwiderstandes gemäß der Erfindung bis zur Grenze der physikalischen Aföglichkeit verringert sind, ist sein Materialaufwand so gering, daß die Herstellung selbst niederohmiaer Xormalwiderstände aus Edelmetallegierungen mit ihren bekannten Vorteilen hinsichtlich zeitlicher Konstanz des Wider- standswertes bei weitgehender Unabhängigkeit von Temperatur nunmehr in den Bereich der wlirtschaftlichen Möglichkeit rückt. Insbesondere ist daran gedacht, das Widerstands rohr W aus einer hochprozentigen Goldlegierung, wie z. B. 97,950/0 Au + 2,05 O/o Cr zu ziehen.
  • Da die Feinjustierung niederohmiger Widerstandskörper so geringer Materialmenge auf eine sechsstellige Genauigkeit an sich praktisch unmöglich, nämlich vor Einbringung in den Kühlapparat nach Voraussetzung ausgeschlossen und nach dem Zusammenbau kaum ausführbar ist, wird man sie zweckmäßigerweise um etwa t/loooo bis '/logo zu groß bemessen und die Feinjustierung auf den genauen Nennwert nach ihrer Fertigstellung mittels eines äußeren Nebenschlusses durch eine entsprechend hochohmig Manganinwicklung 0. dgl. bewirken, deren zeitliche Inkonstanz und Widerstandstemperaturkoeffizient sich auf den resultierenden Widerstand nur noch als Fehler höherer Ordnung auswirken und somit in jedem Falle selbst dann zu vernachläsigen sind, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Haupt- und Nebenschluß mehrere Celsiusgrade betragen sollte. Der Ansohluß dieser Feinjustierwicklung darf, meßtechnisch streng genommen, weder an den Strom- noch an den Spannungsklemmen S1-S2 bzw. P-P2 erfolgen, sondern sollte mittels eigener, in der Zeichnung nicht dargestellter und auf dem Rohre W zwischen den Potentialklemmen P1, P2 sitzender Anschlußstifte o. dgl. vorgenommen werden, die natürlich wie die Potentialstifte dicht und elektrisch isoliert durch das Mantelrohr M hindurchgeführt sein müssen.
  • Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, den Nebenschluß nicht an den gesamten Widerstand des Rohres W, sondern nur an einen Bruchteil desselben zu legen, in welchem Falle der gegenseitige Abstand seiner Anschlußstifte o. dgl. auch nur ein entsprechender Bruchteil der Rohrlänge wird.
  • Die Erfindung ist keineswegs auf die in der Zeichnung nur als Ausführungsbeispiel und überdies nur schematisch dargestellte Konstrukion oder deren Einzelheiten beschränkt. Der für die Erfindung wesentliche Gedanke, den Widerstand als Rohr auszubilden, durch welches ein flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel unter äußerem Druck hindurchgetrieben wird, läßt sich vielmehr in mannigfacher Art verwirklichen.
  • PATENTANSPROCHE: I. Niederohmiger Normlalwidenstand, der aus einem von einem Kühlmittel durchströmten Rohr besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr innerhalb eines Mantelrohres (M) angeondnet und von dem Kühlmittel lim Gegenstrom durchflossen bzw. umströmt ist.

Claims (1)

  1. 2. Normalwiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenquerschnitt des Wi,densbandsrohres (W) und der Querschnitt des von ihm und dem Mantelrohr (M) gebildeten Ringspaltes (F) tim wesentlichen gleich sind.
    3. Normalwiderstand nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein TAhermometer (T), das in Idas Kühlmittel an der Stelle eintaucht, an welcher es seine Strömungsrichtung umkehrt.
    4. Normalwiderstand nach Anspruch I bis 3, gekennzeichnet durch ein Thermoelement, dessen eine Lötstelle der Temperatur des zuströmenden Kühlmittels und dessen andere Lötstelle der Temperatur des abfließenden Kühlmittels ausgesetzt,igst.
    5. Normalwiderstand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, ,d,aß die Spannung des Thermoelementes auf einen die Umlaufgeschwdigkeit des Kühlmittels oder die Meßstromstärke steuernden Regler wirkt.
    6. Normalwiderstand nach Anspruch I oder den Unteransprüchen, gekennzeichnet durch einen äußeren Nebenschluß, der zu seiner Feinjustierung dient.
    7. Normalwiderstand nach Anspruch I oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandsrohr (W) aus einer Edelmetallegierung, insbesondene aus einer hochprozentigen Goldlegierung besteht.
DES2727A 1950-04-06 1950-04-06 Niederohmiger Normalwiderstand Expired DE828570C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3705944A1 (de) * 1987-02-25 1987-10-08 Impulsphysik Gmbh Induktionsarmer niederohmiger hochlastwiderstand fuer impulsformende netzwerke

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3705944A1 (de) * 1987-02-25 1987-10-08 Impulsphysik Gmbh Induktionsarmer niederohmiger hochlastwiderstand fuer impulsformende netzwerke

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