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Verankerungsmittel insbesondere für Zahnprothesen Bei Kieferbrüchen
werden Stal0lscbraulen durch die Haut und äußeren Weichteile hindurch in den Kieferknochen
eingedreht und mit Stahlaschen verbunden, welche die Fragmente bis zur Heilung des
Bruches in der richtigen Lage halten. Nach ausreichender Kallusbildung werden die
Schrauben und Laschenschienen wieder entfernt, woraus hervorgeht, daß diese Laschenknochenschrauben
für prothetischen Ersatz keine Verwendung finden können.
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Knochenschienen bestehen aus gegossenen, gelochten oder netzartigen,
mit Zapfen zur Befestigung der Kunstzähne versehenen, den ganzen Kieferkamm oder
einen Teil desselben über deckenden Sattelschienen oder Teilsätteln, welche unter
die an der ol>ersten Kante des Kieferkammes geöffnete Schleimhaut eingeschoben,
zusätzlich mittels Schrauben aus Edelstahl am Knochen befestigt werden, worauf die
Schleimhaut darüber zusammengenäht wird.
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Diese Knochenschrauben haben nur den Zweck, dieEinpflanzung in ihrer
Lage so lange festzuhalten, bis diese durch Neubildung der Knochenhaut festgewachsen
ist, worauf die Schrauben keine Aufgabe mehr zu erfüllen haben.
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Hiermit ist bewiesen, daß die bisherigen Knochenschrauben den Zweck
haben, nicht Kunstzähne im Kiefer direkt und dauernd zu befestigen, sondern Metallschienen
auf dem Knochen für kurze Zeit in ihrer Lage festzuhalten, wobei in letzterem Falle
eine indirekte Befestigung der Kunstzähne stattfindet, deren Erfolg aber in Frage
gestellt ist. Beide Methoden sind für Oberkiefer nicht anwendbar.
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Mai hat deshalb für obere Zahnprothesen vorgeschlagen, diese am schräg
nach oben und rückwarts verlaufenden Jochbein, mittels Metall-
drähten,
die später mit Porzellan überzogen werden, zu befestigen, was wiederum nicht für
Unterkieferprothesen anwendbar ist und nur theoretische Bedeutung hat, da der Jochlinprothesenkontakt
sich an den zweiten Molaren, also an beiden Prothesenenden befindet und somit den
Drehpunkt für die als einarmiger Hebel wirkende Prothese bildet, wodurch letztere
vorn nach unten abkippt bzw. schräg nach rückwärts abgezogen wird.
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Dies ist ein Beweis dafür, daß man das Prinzip der Verschraubung
von Kunstzähnen im Ober- und Unterkiefer für unmöglich hält und deshalb die Knochenschraube
als Befestigungsorgan für Zahnprothesen nicht kennt. Aus diesem Grunde wurde ein
Vorschlag zur Verschraubung von Körperteilprothesen im Knochen nicht bekannt.
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Zweck vorliegender Erfindung ist es, eine feste, starre, dauernd
und sicher haltende, nicht abnehmbare Kupplung zwischen Knochen und Prothese, insbesondere
für festen oder lösbaren prothetischen Ersatz der Ober- und Unterkieferzähne sowie
Körperteile aller Profile und Strukturen zu schaffen, die keine Weichteilprofilierung
erfordert, deshalb sattel- und kappenlos ist, somit ohne Weichteilüberdeckung und
ohne jedes Hilfsmittel direkt in den Knochen der Körperteilenden befestigt wird,
wodurch jede Federung zwischen I>rothesen und Körperteilen ausschaltet unddadurch
die Anschlußränder der Prothesen an den Knochen erstmalig mit größter Präzision
völlig naturgetreu in Form und Umfang gestaltet werden. Diese Knochenkupplung besteht
aus Kombinationen natürlicher und künstlicher Anker, die sich im Knochen auf kleinstem
Raum bis höchstens zum Umfang des verlorengegangenen Körperteils befinden, deshalb
weder Druck, Schmerz noch Schädigung der Weichteile verursachen, als fabrikfertige
Knochenkupplung sofort mit diesem montiert und dauernd darin gelassen werden.
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Das Wesentliche besteht darin, daß die Knochenkupplung aus Knochenschrauben
allein besteht oder diese mit in den Knochen versenkbaren profilierten, kombinierten
Knochen- und Prothesenplatten, d. h.
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-kappen verbunden sind, wobei erstere die senkrechte und letztere
die waagerechte Verschiebung gegenüber der Knochenbasis ausschalten und die Knochenkappe
die tragende Prothesenbasis bildet.
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Es entstehen dadurch nicht mehr Sattelprothesen, sondern mittels Rasterklammern,
-geschiebe, -kronen, federnder Geschieberaste usw. abnehmbare oder festsitzende
Brücken sowie kappenlose Körpertei Iprothesen.
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Die Knochenplatten bestehen aus einer unteren Knochenbasis, die sich
den Knochenprofilen der Kiefer- und Körperteilenden anpaßt, und einer oberen Prothesenbasis,
die bei gleicher Plattenstärke dem Knochenprofil und bei verschiedener Plattenstärke
dem Weichteil- oder Kiefer- und Körperteilprofil angeformt ist. Es entstehen dadurch
vor-, zurückspringende und flache Knochen-und Prothesenplattenprofile. Diese Knochenplatten
sitzen in Weichteilstärke auf dem Knochen oder sind in doppelter Stärke im Knochen
versenkt.
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Die Knochenkappe besteht aus einer profilierten Knochenplatte von
rundem Querschnitt, die ringförmige, zylindrische Leisten, Stufen oder Nuten besitzt,
welche im Knochen und den Prothesen in ringförmige Nuten, Stufen oder Leisten versenkt
sind, wobei diese Profilierung unter der Platte den Knochenanker oder über derselben
den Prothesenanker bzw. unter und über den kombinierten Knochen- und Prothesenanker
bildet und ein- oder mehrfach angeordnet, miteinander beliebig kombiniert, glatt
oder mit Innen- bzw. Außengewinde versehen sind. Diese Profilierungen, am Rand und
innerhalb der Knochenplatte angebracht, bilden die äußeren und inneren Knochen-
und Prothesenanker.
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Alle Leisten-, Nuten- und Stufenprofile sind flach, vor- und zurückspringend,
wobei die Stufen auf dem Weichteil bzw. Knochen oder in letzterem versenkt sind.
Die Kombination tlcr Knochenkappe mit der Knochenschraube ergibt die Knochenschraubenkappe.
Durch Erhöhung der Knochenkappen entstehen Halbkronen als Raster- oder Reiterknochenkappen,
die einzeln als Prothesenstützen und mittels Reiterbügel miteinander verlötet als
Brückenstützen Verwendung finden. Es entstehen weiter ganze Kronen oder Zähne aus
Metall mit profilierter Knochenbasis, die mit Außenstufen ausgebildet sind, in die
Kronen aus beliebigem Material eingeschoben werden. Diese Metallzähne bzw.-kronen
besitzen in ihrer Nu mitte eine Längsbohrung, in die ein federnder, mit der darübergreifenden
Brückenkronenkaufläche verbundener Bolzen eingreift und als innere, regulierbare
Zahnklammer wirkt. Die Bohrung kann auch mit Innengewinde versehen sein, in das
eine Schraube durch die Brückenkronenkaufläche geschraubt wird.
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Die Knochenschraubenprofile gliedern sich in zwei Gruppen, in massive
zylindrische mit Knochenkappen mit kombinierter, profilierter Knochen- und Prothesenbasis,
in kegelförmige und zylindrische als Alveolenschrauben mit profilierter Prothesenbasis,
massiv oder hohl, wobei letztere Außengewinde und glatte Innenflächen oder Außen-
und Innengewinde besitzen. Die zylindrische Knochen schraube besteht aus einem Gewindedraht,
der durch das Gewindeloch der Knochenplatte geschraubt wird, wodurch ein oberer
Prothesenanker und unterer Knochenanker entsteht. Dieser Gewindedraht wird in den
Prothesen- und Knochenteil der Alveolenschrauben oder nur in den Prothesen- oder
Knochenteil fest oder lösbar eingeschraubt. Bei im Knochen festsitzenden Schranbenkappen
wird der Zahn über den Prothesenteil der Schraube geschoben und mittels zylindrischen
oder konischen, am äußeren Ende mit Führungsschlitzen versehenen Gewindehülsen mit
dem Gewindedraht indirekt verschraubt. Die Prothesen- und bzw. oder Knochenteile
der Schrauben aller Profile werden mit Hülsen versehen, die Innen-, Außen-oder kombinierte
Innen- und Außengewinde besitzen, ein-oder mehrfach in oder i1hereinallderliegell,
wodurch eine Auswechselbarkeit der Prothesen- oder bzw. und Knochenteile der Schrauben
erreicht wird. Knochenkappen werden statt der Knochen-
schrauben
mit Knochengewindehülsen verlötet. Bei Metallzähnen bzw. -kronen in Breite der Gewindehülse
erübrigt sich die Knochenplatte bzw. -kappe.
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In die Innengewindehülsen der Prothesen und des Knochens wird der
Gewindedraht eingeschraubt oder über den Gewindedraht wird die mit Innengewinde
versehene Prothese oder die Alveolenschraube oder heide zusammen, verschraubt.
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Zylindrische Alveolenschrauben und Gewindehülsen besitzen eine flache,
vor- oder zurückspringende runde oder kegelförmige Basis. Die Innen- und Außenringe
der Prothesenbasis der Knochenkappe bzw. Alveolenschraube dienen als Fürhungsringe,
in die Metallkronen eingelassen und verscwießt werden, wodurch Kronen mit Knochen-
bzw.
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Alveolensehrauben entstehen, über die eine zweite Krone als Brückenkrone
befestigt wird. Der Gewindedraht kann in die Alveolenschraube oder in die Prothese
mittels einer Schraubenmutter eingeschraubt werden. Die oberen Enden des Gewindedrahtes
sind mit Rasternuten, Kauflächen, Kronenrücken mit Schneiden, Halb-, Dreiviertel-
oder Vollkronen verlötbar, Hohlkronen und hohle Gewindewurzeln sind bajonettartig
ineinander verschraubt, verschweißt oder verlötet, wodurch in den Knochen verschraubbare
einzelne Zähne oder Kronen als Brückenpfeiler entstehen. Das obere Ende des Prothesengewindedraht-
bzw. Prothesengewindehülsenteiles ist mit einer perforierten Kaufläche mit Innengewinde
verschraubt und verschweißt. Alle Teile der Prothesen- und Knochenverschraubung
können beliebig miteinander kombiniert sein. Es entstehen dadurch vier Schrauben-und
Gewilldehülsenkombinationen : I. mit festem Knochen- und festem Prothesenteil, 2.
mit festem Knochen- und lösbarem Prothesenteil, 3. mit lösbarem Knochen- und festem
Prothesenteil und 4. mit lösbarem Knochen- und lösbarem Prothesen teil. Bei letzterem
kann der Gewindedraht durch die Prothese in den Knochenteil eingeschraubt werden.
Die ersten drei Verschraubungsarten sind direkt und die letzte indirekt. Statt des
Gewindedrahtes werden glatte Drähte in Gewindehülsen mit glatter Innenwand in den
Prothesen- wie in den Knochenteil versenkt. Diese Stifte können ein- oder zweiseitig
geschlitzt werden, wodurch verschraubbare Federttiftzähne und- kronen entstehen.
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Bei Kieferbrüchen werden Gewindedrßhte mit profilierten Knochenplatten
und Kronen aus einem Stück in die Knochenreste eingeschraubt, huber weclhe die mit
Schlaufenbügel und Zähnen verbundenen Brückenkronen als festsitzende Brücken festzementiert
oder mitt4els Geschieben lösbar verbunden werden und beide Brückenarten gleichzeitig
Kieferbruchschienen sind.
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Bei einzelnen Schraubenzähnen wird das über die Knochenkappen hinausragende
Ende des Gewindedrahtes geschlitzt in die Nuten der Schlufen-, l>erforations-
und kombinierten Schlaufen-Perforations-Rückenplatten eingeschoben und verschweißt
bzw. verlötet. Diese Rückenplatten werden ohne Nuten auf die Prothesenbasis der
Alveolenschrauben aufgeschweißt oder -gelötet. Schlaufe bzw. Perforation und Schraube
können auch aus einem Stück bestehen.
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Als Brücken- und Prothesenstützen besitzen Frontzähne bzw. -kronen
eine halbkreisförmige Rückennut und Backenzähne bzw. Kronen eine U-förmige, über
die Kaufläche greifende Nut, in die ebenso geformte feste, lösbare oder federnde
Raster, die mit den Brücken bzw. Prothesen verlötet sind, versenkt werden, wodurch
Rastergesenke und dadurch abnehmbare Klammer-, Raster- und Geschiebebrücken entstehen.
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Alle Teile, die in den Knochen geschraubt werden, bestehen aus Edelstahl
oder einem ähnlichen gewebefreundlichen Material. DieProthesenteile können ebenfalls
aus Edelstahl oder einem beliebig anderem, im Prothesenbau üblichen Material bestehen.
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Zweckmäßig werden, um ein Lösen der Verschraubung zu verhindern,
alle verschraubbaren Teile mit einer oder mehreren Sperrillen versehen.
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Bei Körperteilen werden die Schrauben bzw.
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Gewindehülsen mit Knochenkappen in massive oder Röhrenknochen fest
oder lösbar eingeschraubt.
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Die Knochenkappen und der Prothesenschraubenteil werden mit einer
automatisch lösbaren Prothesenkupplung verbunden.
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Die Prothesen können aus Kunststoff, Porzellan, Metall oder jedem
im Prothesenban üblichen Material, massiv oder hohl, hart, halbhart oder weich angefertigt
werden.
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Alle Front- und Backenzähne sind Vollzähne, die entweder ein Gewinde,
eine Gewindehülse oder eine Schraube besitzen und aus Kunststoff, Porzellan, Metall
oder jedem in der Zahnfabrikation üblichen Material bestehen. Bei Metallfrontkronen
werden die Schrauben an den Rückeninnenflächen und die Kronenränder auf der Knochenkappen-
bzw.
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Alveolenschraubenbasis verschweißt. Die gleiche Krone als Dreiviertelkrone
mit eingepreßter Porzellan- oder Kunststofffront ergibt die Frontkrone mit Metallschneide
und als Halbkrone die Frontkrone mit Porzellan- bzw. Kunststofffront und -schneide.
Das gleiche gilt für Backenzahnkronen mit dem Unterschied, daß das Schraubenende
an der Kauflächeninnenseite angeschweißt ist.
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Alle Schraubenteile werden im Biege-, Präge-, Stanz- Drch-. Guß-
oder einem beliebig anderen Verfahren als EInzelteile zusammengeschraubt oder aus
einem Stück angefertigt.
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Alle Teile der Knochenschrauben-, Kiefer- und Körperteil-Prothetik
werden einzeln oder vereint fabrikmäßig als Fertigerzeugnisse oder Halhfabrikate
hergestellt.
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In der Zeichnung sind einieg der hauptsächlichsten Ausführungsformen
dargestellt, und zwar zeigt Fig.1 den Schraubenzahn mit zylindirscher, links Innen-und
rechts durchgehender Konchen- a1 und Prothesenschraube a2 mit Konchenkappe b, den
Knocheninnen- c2 und-außenankert c3, den Protheseninnenanker c1,c1,, der Knochengewindehülse
dj, Protehsengewindehülse d2 rechts, der perforierten Kaufläche e links, dem Zahn
f2, rechts der Metallkrone fl, liiiks der Rasternut g,
Fig. 2 den
gleichen Zahn mit hohler, zylindrischer Alveolenschraube a, rechts er Konchengewindehülse
dt, der Alveolenschraubennut lt, der Alveolenschraul>eninnenankerleiste c, der
Schraubenkrone Jl, der Brückenkrone f1' und der kegelförmig zurückspringenden Schraubenbasis
k, Fig. 3 den gleichen Zahn mit massiver, kegelförmiger Alveolenschraube a1', in
diese eingeschraubten Gewindedraht a a2', der zum Prothesenankerteil a3,, verlängert
ist, mit links dem Protheseninnenanker c mit aufgelöteter Krone fl, der Prothesenhülse
d2, rechts der Alveolenschraubennut lt, dem Zahn f2 mit Nuthülse J3 und U-formigem
ltaster i.