-
-
Die Erfindung betrifft eine Lagerung des Balkens bzw. der Gehänge
von Waagen, insbesondere Feinwaagen. Es sind Feinwaagen, wie Präzisionswaagen, Analysenwaagen
u. dgl., bekannt, bei denen die Lagerung des Balkens und der Gehänge durch Wälzlager
erfolgt. Dabei werden handelsübliche Kugellager, Rollenlager oder Nadellager mit
geringer Reibung, kleinen Abmessungen, sorgfältiger Herstellung usw. verwendet.
Diese handelsüblichen Kugellager haben den Nachteil, daß ihre Elemente aus Stahl
gefertigt sind und daß unter den ungünstigen atmosphärischen Bedingungen von Laboratorien
usw. diese Stahlteile durch eine Fettschicht gegen Rosten geschützt werden müssen.
-
Bei der vorzugsweise statischen Belastung, denen diese Lager unterliegen,
muß eine gewisse Einfettung trotz verhältnismäßig geringer Belastung durchgeführt
werden. Durch diese Fettschicht wird die Empfindlichkeit, d. h. die leichte Beweglichkeit
der schwingenden Waagenteile von vornherein stark vermindert. Nach längerem Stillstand
oder auch Gebrauch der Waage nimmt erfahrungsgemäß der Lagerwiderstand weiter zu
infolge von Verharzen des Fettes und Festsetzen von Staubteilchen, die auf der Fettunterlage
besser haften als auf einer glatten Oberfläche.
-
Es ist bekannt, Schneiden und Lagerpfannen von empfindlichen Waagen
aus Halbedelstein zu fertigen. Dabei hat man günstige Erfahrungen insbesondere für
hochwertige Waagen gemacht. Jedoch lassen sich derartige Schneidenlager nicht überall
verwenden. Bekanntlich trifft dies für Neigungswaagen zu, bei denen der Ausschlag
des Balkens so groß ist, daß bei einer Schneidenlagerung die Flanken der Schneiden
entweder auf dem Lagerstein zur Berührung kommen oder sich sonst die Schneiden gegenüber
dem Lagerstein versetzen würden.
-
Die Erfindung schlägt vor, an Stelle der bekannten Kugel- oder Rollenlager
die tragenden Teile oder auch einzelne tragende Teile der Lagerung des Balkens oder
der Gehänge als Wälzkörper aus Halbedelstein, wie Kaneol, Achat, Rubin, Saphir usw.
auszubilden. Die Herstellung von Rollen, Kugeln usw. aus Halbedelstein bietet keine
technisch unüberwindbaren Schwierigkeiten. Es entsteht ein Lager, das in seinen
Elementen weitgehend den handelsüblichen Kugel- und Rollenlagern entspricht, in
seiner Anwendung bei Präzisionswaagen jedoch die bei diesem gemachten ungünstigen
Erfahrungen mit Wälzlagern aus Stahl bzw. Metall vermeidet. Die Achse und der Außenring
von solchen Lagern mit Wälzteilen aus Steinen dürfen aus einem metallischen Werkstoff
bestehen, beispielsweise aus einem härtl)aren, nichtrostenden Stahl, denn auch bei
einer solchen Kombination ist eine Schmierung nicht erforderlich.
-
Die Erfindung ist in einem nusführungsl>eispiel in den Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Vorderansicht einer Lagerung eines Waagebalkens,
teilweise aufgeschnitten, und Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Lagerung.
-
Die Achse I ist mit dem Waat,ebalken 2 fest verbunden und ruht auf
Rollen 3, die ihrerseits durch eine äußere Buchse 4 zusammengehalten und geführt
werden. Die Buchse 4 ist an der Säule 5 befestigt.
-
Bei einer Schwenkung des Balkens wälzt sich die Achse I an den Rollen
3 ab. Diese bewegen sich konzentrisch zur Achse I und rollen sich dabei auf der
Innenhahn der Buchse 4 ab. Die auftretende Reibung ist mit Ausnahme geringfügiger
Berührung an den Stirnseiten der Rollen gegenüber den Bünden 6 von Achse und Außenbuchse
eine rollende.
-
An Stelle von Rollen lassen sich auch Kugeln verwenden, jedoch erweist
es sich dann als zweckmäßig, zwei Lager einzubauen, von denen das eine als Festlager,
das andere als Loslager gestaltet ist.
-
Das Loslager muß axial leicht beweglich sein bzw. sehr sorgfältig
montiert werden, um axiale Kräfte zu vermeiden, die die Reibung erhöhen könnten.