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Elektrische Strebausrüstung Zur Elektrifizierung der Kohlegewinnungspunkte
(Streben) wurde bisher durch den Streb ein Kabel mitgenommen, das in Abständen Abzweige
enthält für Antriebsmaschinen oder Beleuchtung oder Signal- und Fernsprechapparate
oder deren Kombination.
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Für schlagwettergefährdete Gruben ergeben sich damit erhöhte Gefahren
besonders durch die mechanische Verletzbarkeit dieser Kabel und eine Funkenbildung
an den Abzweigen und Übergängen.
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Erfindungsgemäß wird die elektrische Einrichtung innerhalb der Preßluftleitung
angeordnet. Hierdurch ergibt sich ein doppelter Schutz. Erstens ist der Stahlmantel
der Leitung als eine Kabelbewehrung doppelter Eigenschaften anzusehen, denn
bei einer \"erletzuiig de; Rohres dringt der verletzende Gegenstand wegen
des Abstandes des Kabels von der Wand nicht auch sofort in das Kabel ein; zweitens
ist der Preßluftmantel um das Kabel ein sicherer Schutz gegen die Anwesenheit von
Schlagwettern. Schließlich wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Strom
selbsttätig bei Ausbleiben der Druckluft abgeschaltet und dadurch eine absolute
Sicherheit gegen eine Schlagwetterentzündung gegeben. Wenn nämlich die Preßluftleitung
verletzt oder auseinandergebaut wird, so bleibt der Druck aus, und eine Kabeltrennung
erfolgt dann stets stromlos.
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Zur Durchführung sind zwei Vorrichtungen vorgesehen. Erstens kann
der Stromerzeuger mit Druckluft betrieben unmittelbar von der Rohrleitung aus gespeist
werden, so daß er selbsttätig
mit der Funktion der Preßluftleitung
sich an- und abschaltet. Zweitens wird ein Relais vorgesehen, das durch den Druck
der Luft den Strom schließt und bei ausbleibendem Druck oder bei Unterschreitung
eines gewissen Druckes den Schalter ausschaltet. Diese Einrichtungen werden nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung entweder unmittelbar an der Rohrleitung fest
angebracht oder innerhalb der Leitung völlig verborgen von der Preßluft umhüllt
angeordnet.
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Das Kabel im Rohr kann an den Rohrkupplungsstellen ebenfalls Kupplungen
besitzen, die zentrisch in der Kupplung des Rohres angordnet sein können. Es kann
aber auch bei den rückfähigen Leitungen das Kabel jeweils bis zum nächsten Steuerapparat
oder Lampe o. dgl. durchlaufend angeordnet sein. In jedem Falle wird nach einem
besonderen Merkmal der Erfindung die elektrische Apparatur innerhall> der Leitung
notfalls in einer Leitungsausbauchung angeordnet. Hierbei ragen nach außen aus der
Preßluftleitung nur die Bedienungsknöpfe hervor. Bei den Lampen können diese ebenfalls
innerhalb der Leitung angeordnet werden, indem an diesen Stellen die Preßluftrohrwandung
aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material leergestellt werden und außerdem
außen herum ein Schutzgitter üblicher Ausführung angeordnet wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die erforderlichen
Apparate an kurze Rohrstücke angebracht, die mit Kupplungen für die Preßluft und
Verbindung für die Kabel versehen sind. Diese Kabel enthalten mehrere Adern, so
daß wahlweise folgende Funktionen erfüllt werden können: Die Kabel können als Steuerleitung
dienen von der Ladestelle zu den Antriebsmotoren am anderen Strebende; wenn diese
ebenfalls Elektromotoren sind, zur Steuerung der erforderlichen Schützen; wenn sie
aber Luftmotoren sind, zur Steuerung von Relais, die den Steuerstrom in einen Luftimpuls
umwandeln, der seinerseits die Hauptal>sperrveritile bedient. Auf diese Weise kann
ein herausführen der elektrischen Leitung aus dem Preßluftrohr vermieden werden,
was gerade am ausziehenden Strebende erwünscht ist, da dort schlagende Wetter eher
auftreten als am einziehenden Strebende. Weiter können die Kabel als Signalleitungen
benutzt werden, um von jeder Strebstelle aus Signale zu den Strebenden oder zu der
Blasmaschine usw. geben zu können. Diese können in bekannter Weise mit der Strebbeleuchtung
gekoppelt sein.
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Schließlich als Fernsprechleitungen, wobei nach einem besonderen weiteren
Erfindungsmerkmal das Fernsprechen nicht durch unmittelbare Leitungskopplung erfolgt,
sondern durch induktive Kopplung, wobei Rohr und Kabel als Träger bzw. Übertrager
dienen, so daß auch ein tragbarer Fernsprechapparat an jeder Leitungsstelle einfach
an der Preßluftleitung angebracht werden kann, ohne daß es dazu eines besonderen
Apparates an oder in der Leitung bedarf, der in unmittelbarer Verbindung mit den
Adern des Kabels steht.
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Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele. Abb. i zeigt einen Querschnitt
durch das Preßluftrohr i, das mittels der Kupplulig 3 mit dem anschließenden Rohr
2 verbunden ist. Zentrisch im Rohr liegt das Kabel 2o in einem Schutzrohr oder einer
Halterung B. An den Kupplungsstellen können auch elektrische Kupplungen 4, 7 angeordnet
sein, wobei zweckmäßig zentrische Kontakte 5, 6 oder mehr benutzt werden. Die Kabelkupplungsenden
sind'steifbeweglich, so daß diese Abwinklungen der Rohrleitung mitmachen können.
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An besonderen Stellen "werden außen am Rohr Bedienungsknöpfe i o angeordnet,
die Kontakte 9, die innerhalb der Rohrleitung liegen, bedienen. i i sind
Anlegestellen für tragbare Fernsprecher. An diesen Stellen sind keine Leitungsausführungen,
sondern die Übertragung erfolgt induktiv.
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12 stellt den durch eine Luftturbine, durch die Öffnung 13 mit Luft
versorgt, angetriebenen Stromerzeuger dar. Dieser kann auch völlig innerhalb der
Rohrleitung liegen, wobei diese Turbine wie auch die sonstigen Apparate von außen
durch einen abschraubbaren und luftdichten Deckel zugänglich sind.
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14 bis i9 stellen ein Relais dar. Durch die Spule 16 wird der Steuerventilteller
i9 beeinflußt, so daß er entweder die von 14 kommende Druckluft durch den Steuerquerschnitt
17 freigibt, so daß die Luft mit einem Schlauch über den Anschlußnippel 15 abgenommen
und zu einer hupe oder Krafteinrichtung geleitet werden kann. In diesem Falle wird
der Querschnitt 18 abgedeckt, der die Steuerleitung bei Abschluß von 17 entlüftet.
Je nach Stellung des Kernes in der Spule kann beim Stromgeber be- oder auch entlüftet
werden oder auch durch ein fortschaltendes Gerät der Be- oder Entlüftzustand bis
zum nächsten Stromstoß als Datierzustand gehalten werden.
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Abb.2 zeigt ein zwischen die Rohrleitung 21 eingeschaltetes Kurzstück
mit den Kupplungen 22 und dem durchlaufenden Kabel 23, das in die druck-und schlagwetterfest
gekapselte Apparatur 29 eingeführt ist. Diese enthält eine Signaltaste 33, wahlweise
einen Fernsprechanschluß 32. der von einem äußeren Strom unabhängig auf dem llagnetophoilprinzip
arbeiten kann, eine Lampe 31 und wahlweise auch eine Steckdose 30 zum Anschluß
irgendeiner Arbeitsmaschine. Aus dem Gehäuse 29 läuft das Kabel 24, 25 weiter in
die Kupplung 27, 28. Hierbei ist zur Abschirmung gegen die feuchte Preßluft eine
Guinmimaliscliette über die Kupplung gestülpt und das Gegenstück als Kugeldichtung
ausgebildet, wobei die Dichtung zentrisch in der Preßluftkupplung der Hauptleitung
liegt. Das Kabel 24 selbst liegt im Rohr 25 umhüllt von der Preßluft im Raum 26.
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Die Abbildungen zeigen Ausführungsbeispiele. Das Kabel kann auch urgeführt
im Rohr liegen, doch ist es besser, es zentrisch zu halten.