DE822199C

DE822199C - Anzeigevorrichtung fuer den Winker von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE822199C
Application number: DER2285A
Authority: DE
Inventors: Milda Rehdantz Geb Kaufmann
Original assignee: MILDA REHDANTZ GEB KAUFMANN
Current assignee: MILDA REHDANTZ GEB KAUFMANN
Priority date: 1950-06-18
Filing date: 1950-06-18
Publication date: 1951-11-22

Description

Anzeigevorrichtung für den Winker von Kraftfahrzeugen Im Straßenverkehr wird eine beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung eines Fahrzeuges mit Hilfe eines im allgemeinen elektrisch betätigten Winkers angezeigt. Uni den Fahrer daran zu erinnern, daß er nach Beendigung der Fahrtrichtungsänderung den Winker wieder ausschaltet, wurden bisher Signallampen auf dem Armaturenbrett des Fahrzeugs angeordnet, die beim Einschalten eines Winkers aufleuchten. Die Erfahrung lehrt, daß trotz der Anzeige der Signallampe das rechtzeitige Ausschalten des \Vinkers häufig unterbleibt, offenbar aus dem Grund, weil der optische Sinn des Fahrers durch Beobachtung der Fahrbahn und des Verkehrs voll in Anspruch genommen wird, so daß er die w'inkersignallampe übersieht. Es ist bekannt, daß durch Überflüssig langes Einschalten eines Winkers, oft lange bis nach Beendigung der Fahrtrichtungsänderung, häufig Verkehrsunfälle verursacht werden, mindestens aber entsteht dadurch eine Unsicherheit in der Verkehrsabwicklung.
Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für den Winker von Kraftfahrzeugen, bei der diese Schwierigkeiten vermieden werden. 1>ie Anzeigevorrichtung nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch ein bei eingeschaltetem Winker, vorzugsweise erst nach dem Erreichen einer bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit, ertönendes Signal. Das akustische Signal ertönt bei eingeschaltetem `'Winker vorzugsweise erst dann, wenn die während des Fahrens um eine Kurve stark gedrosselte Fahrgeschwindigkeit wieder gesteigert wird. Ein akustisches Signal kann vom Fahrer kaum überhört werden, insbesondere wenn es sich durch geeignete Tonhöhe und Klangfarbe von den üblichen Verkehrsgeräuschen deutlich abhebt. Das Ohr wird im allgemeinen durch das Fahren des Wagens weit weniger in Anspruch genommen als das Auge. Es ist somit eine wesentlich größere Sicherheit geschaffen, daß der Winker nicht überflüssig lange eingeschaltet bleibt. Ein Weitertönen des Signals nach Übergang in die Gerade wird einerseits von dem Fahrer unangenehm empfunden, und anderseits wird das akustische Signal auch von den übrigen Wageninsassen gehört und beobachtet, im Gegensatz zur Signallampe.
Eine Anzeigevorrichtung nach der Erfindung liißt sich in besonders einfacher Weise verwirklichen, indem in den Winker ein durch den Fahrtwind zu betätigendes, akustisch wirkendes Organ, z. B. eine Pfeife, eingebaut wird. Bei aus Preßstoff bestehenden Winkern, wie sie vielfach Verwendung finden, kann die Pfeife gleich bei der Herstellung des Winkers in denselben eingepreßt werden. Während des Fahrens um eine Kurve ist die Fahrgeschwindigkeit des Kraftwagens stark gedrosselt; sie ist im allgemeinen so gering, daß der Fahrtwind die Pfeife, welche bei eingeschaltetem Winker dem Fahrtwind ausgesetzt ist, nur wenig lautstark oder kaum hörbar erregt. Die aus der Pfeife bestehende akustische Signalvorrichtung spricht also während dieser Zeit nicht oder nicht störend an. Nachdem das Fahrzeug die Kurve verlassen hat, wird die Fahrgeschwindigkeit im allgemeinen wieder wesentlich erhöht. Die Stärke des Fahrtwindes ist nunmehr so angewachsen, daß die Pfeife laut ertönt und den Fahrer darauf aufmerksam macht, daß der \\ inker auszuschalten ist. Nach Einklappen des Winkers gelangt der Fahrtwind nicht mehr an die Pfeife, so daß das Ertönen derselben nicht mehr möglich ist.
Das akustisch wirkende Organ kann auch so beschaffen sein, daß es bei Betätigung des Richtungsanzeigers ein klapperndes oder klirrendes Geräusch erzeugt. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß beispielsweise beweglich befestigte Blechstreifen durch den Fahrtwind aneinanderflattern, wobei die akttstische Signalwirkung durch die `Wirkung der Fahrerschütterungen noch gesteigert wird. Ein solciics l@lirr- und Klappersignal wird erfahrungsgemäß von Kraftfahrern besonders beachtet, weil sie solchen Geräuschen zur Beobachtung des Zustandes ihres Fahrzeuges besondere Aufmerksamkeit schenken. Bei Ausschalten des Winkers sind die Blechstreifen o. dgl. dem Fahrtwink entzogen und durch eine Polsterung o. dgl. an der Geräuscherzeugung verhindert.
Das akustisch wirksame Organ braucht nicht direkt einen Teil des Winkers zu bilden, sondern kann gegebenenfalls auch an einem mit dem Winker verbundenen Hebel befestigt sein. Es ist lediglich wesentlich, daß die Pfeife bei herausgeklapptem Winker dem Fahrtwind und/oder der Wirkung der Fahrerschütterung ausgesetzt ist.
Gegebenenfalls kann das akustische Signal aber auch wie die Signallampe in der Nähe des Fahrersitzes angeordnet %%-erden. In diesem Fall wird es zweckmäßig sein, daß das Signal durch einen von der Fahrgeschwindigkeit abhängigen Schalter eingeschaltet wird. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Flielikraftschalter, welcher auf eine bestimmte Fahrgeschwindigkeit einstellbar ist, so daß das Signal erst dann eingeschaltet wird, wenn das Fahrzeug nach Durchfahren einer Kurve die höhere Geschwindigkeit erreicht hat, was im allgemeinen etwa mit dem richtigen Zeitpunkt für das Abschalten des Winkers übereinstimmt.
An Stelle der Verwendung eines Fliehkraft-Schalters zum Ein- und Ausschalten des akustischeu Signalgebers kann gegebenenfalls auch mit Vorteil ein vom Winddruck des Fahrtwindes beaufschlagter Schalter benutzt werden. Dieser Schalter tritt nur darin iit Tätigkeit, wenn der Winddruck des Fahrtwindes bei einer erhöhten Geschwindigkeit des Wagens eine entsprechende Stärke erreicht. Dabei muß dieser Schalter derart angebracht werden, daß er nur bei eingeschaltetem Winker in Tätigkeit treten kann.
Als akustischer Signalgeber kann außer den genannten akustischen Signalgebern beispielsweise ein Summer oder ein solistiger, vorzugsweise elektromagnetisch betätigter Scliallgel>er verwendet werden. Die letzteren werden am einfachsten in der Nähe der Signallampe oder statt dieser eingebaut. Ein optisches Anzeigeorgan kann jedoch noch zusätzlich zu dem akustischen Signal vorgesehen werden. Es ergibt sich darin der Vorteil, daß die Gefahr des Überhörens des akustischen Signals vermieden wird, wenn sich (las Fahrzeug in einer sehr verkehrsreichen Gegend befindet.

Claims

PATEN TANSPRÜCHI': i. Anzeigevorrichtulig für den M'inker von Kraftfahrzeugen, gekennzeichnet durch ein bei eingeschaltetem Winker, vorzugs@i-eise erst nach dem Erreichen einer l)estiiliniten Fahrzeuggeschwindigkeit, ertölien(ies Signal.
2. Anzeigevorrichtung nach .\nsprucli i, gekennzeichnet durch eine in den Winker eingebaute, nur bei ausgeschwenktem \-\'inker vom Fahrtwind angeblaselie Pfeife.
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine in den aus Preßstoff bestehenden Winker bei der Herstellung mit eingepreßte Pfeife. ¢.
Anzeigevorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine mit dein Winker verbundene akustische Signaleinrichtung, bei der durch den Fahrtwind und/oder die Fahrerschütterung betätigte klappernde oder klirrende Teile vorgesehen sind.
5. Anzeigevorrichtung nach =\tlspruclI 2 und., gekennzeichnet durch eine all einem niit dem Winker verbundenen Nebel befestigte Pfeife oder sonstige akustische Signaleinrichtung.
6. Anzeigevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, (lall das akustische Signal durch einen von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängig arbeitenden Schalter eingeschaltet wird.
7. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fliehkraftschalter zum Einschalten des akustischen Signals dient. B. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter vom Winddruck des Fahrtwindes beaufschlagt wird. g. Anzeigevorrichtung nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß außer der akustischen eine optische Anzeigevorrichtung vorgesehen ist.