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Schaltungsanordnung zum Ausgleich des selektiven Trägerschwundes drahtlos
übermittelter Signale Beim Empfang drahtlos übermittelter Signale, insbesondere
beim Kurzwellenempfang, kann der Fall eintreten, daß der Träger infolge Phasenverschiebung
zwischen Bodenwelle und reflektierter Welle am Empfangsort nur noch schwach oderüberhaupt
nicht mehr vorhanden ist. Dieser sog. selektive Trägerschwund ist die Ursache häßlicher
Verzerrungen der Signale.
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Um diese Verzerrungen zu vermeiden, hat man in den Fällen, in denen
am Empfangsort ,noch ein Trägerrest vorhanden ist, aus dem einfallenden; aus unterem
Seitenband, Trägerrest und oberem Seitenland bestehenden Frequenzspektrum den Trägerrest
durch ein schmales Filter herausgesiebt, verstärkt und den Seitenbändern wieder
zugesetzt. Zur Verwirklichung eines derart schmalen Filters ist es aber erforderlich,
die empfangenen Signale zu relativ niedrigen Zwischenfrequenzen herabzusetzen. Diese
Notwendigkeit sowie die sonst noch erforderlichen Regeleinrichtungen bedingen einen
erheblichen und auch kostspieligen Apparateaufwand. Hinzu kommt noch, daß dieser
Weg nur dann zum Ziel führt, wenn am Empfangsort noch ein ausreichender Trägerrest
für die Verstärkung und Zusetzung am Empfangsort vorhanden isst. Fehlt .ein solcher,
was beispielsweise bei einer Phasenverschiebung von 18o° zwischen Boden- und reflektierter
Welle der Fall ist, so ist der selektive Trägerschwund auf dem beschriebenen Wege
nicht auszugleichen.
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Die vorliegende Erfindung offenbart eine Lösung, um den selektiven
Trägerschwund ohne Rücksicht darauf auszugleichen, ob am Empfangsort ein für die
Verstärkung und Zusetzung brauchbarer Trägerrest vorhanden ist oder nicht. Siekennzeichnet
sich dadurch, daß im Empfangsgerät vorgesehene Schaltelemente durch Gleichrichtung
der ihnen zugeführten Seitenbänder der aufgenommenen Signale u. a. ganzzahlige Harmonische
derTrägerfrequenz dieser Signale bzw. ihrer Zwischenfrequenz zur Entstehung
bringen,
von denen en ne Harmonische die örtlich neu erzeugteTräger-bzw.Zwischenfrequenz
steuert, um diese dann den Seitenbändern der aufgenommenen Signale zuzusetzen..
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In derZeichnung ist zurErläuterungdesLösungsgedankens als Ausführungsbeispiel
ein Überlagerungsempfänger gewählt. Selbstverständlich kann der erfirndungsgemäße
Lösungsgedanke auch bei Geradeausempfängern Anwendung finden, bei denen am Empfangsort
an Stelle der Zwischenfrequenz die Trägerfrequenz erzeugt und zugesetzt wird, nachdem
eine zu ihrer Steuerung dienende ganzzahlige Harmonische der Trägerfrequenz aus
dem unteren und oberen Seitenband der aufgenommenen Signale zur Entstehung gebracht
ist.
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In der Zeichnung sind die zur Erläuterung der Erfindung erforderlichen
Bauelemente nur schematisch wiedergegeben; der schaltungstechnische Auf bau kann
in irgendeiner zweckmäßigen Weise erfolgen. Nimmt man zunächst an, daß von einer
hier nicht gezeigten Antenne nur das obere und untere Seitenband des einfallenden
Frequenzspektrums, also f: ± n (Trägerfrequenz ± Niederfrequenz) aufgenommen
ist, während die Trägerfrequenz f: zur Zeit nicht vorhanden ist,sowird dementsprechend
von der schematisch angedeuteten Hochfrequenzstufe HF (Röhre EF
13) nur das obere und untere Seitenband f: ± n aufgenommen und verstärkt.
Dieses obere und untere Seitenband wird der Misch- und Oszillatorstufe
M0 (Röhre ECH i i) zugeführt, so daß aus (dieser Stufe das obere und untere
Seitenband infolge der Mischung mit der gewählten Zwischenfrequenz f, in der Form
f, ± n
austritt, um zu einer Gleichric.hterstufe GLo (Röhre EBF i i) zu gelangen.
In dieser Stufe kommen u. a. ganzzahlige Harmonische der Zwischenfrequenz fZ, z.
13. 2 fz, 3 f, usw., zur Entstehung, von denen im vorliegenden Ausführungsbeispiel
idie doppelte Zwischenfrequenz 2f, ausgesiebt und in der folgenden Verstärkerstufe
h (Röhre EF 13) verstärkt wird. Die verstärkte doppelte Zwischenfrequenz
2 f, wird der folgenden Oszillatorstufe O (Röhre EF 14) zugeführt, in der die Zwischenfrequenz
fz neu erzeugt und durch -die zugeführte doppelte Zwischenfrequenz 2 f= synchronisiert
wird. Diese synchronisierte Zwischenfrequenz f, gelangt dann über eine Trennstufe
T (Röhre EF i3), welche Rückwirkungen aus den oberen und unteren Seitenbändern
f, ± n auf die synchronisierte Zwischenfrequenz verhindern soll, gegebenenfalls
über Phasendrehglieder Ph zusammen mit den inzwischen in einer Vorstufe ZF (Röhre
EF 13) verstärkten oberen und unteren Seitenbändern fa ± n zu einer Gleichrichterstufe
GL (EBF i i), von der dann .die Niederfrec,uenz ± n an die Endstufe E (Röhre
ECL i i) und von dieser beispielsweise an den Lautsprecher L abgegeben wird. Man
erkennt also, daß die oberen und unteren Seitenbänder nach Mischung mit einer Zwischenfrequenz
durch Gleichrichtung u. a. die doppelte Zwischenfrequenz entstehen lassen, die dann
zum Synchronisieren der an Ort und Stelle neu erzeugten Zwischenfrequenz dient;
die synchronisierte Zwischenfrequenz wird, um sie den aufgenommenen Seitenbändern
phasengleich zusetzen zu können, der Gleichrichterstufe gegebenenfalls über Phasendrehglieder
zugeführt. Der hierbei durchlaufene Weg ist aus der Zeichnung den unterhalb des
oberen Linienzuges angegebenen Pfeilen zu entnehmen.
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Sollte der Träger am Empfangsort nicht, wie oben angenommen, ausgelöscht
sein, so arbeitet die Anordnung ebenso, wie eben beschrieben, nur mit dem Unterschied,
daß der Hochfrequenzstufe HF
außer den Seitenbändern auch die Trägerfrequenz
fi zugeführt, dort verstärkt, in der 'fischoszillatorstufe MO verarbeitet
und von dieser als Zwischenfrequenz f. mit den Seitenbändern f, ± n auf dem
obigen Wege und auch auf dem Weg über die Verstärkerstufe RF (Röhre EF
13) zur Verstärkung der Zwischenfrequenz f1 und der Seitenbänder fZ
± n
weitergegeben wird, über welche bei ausgelöschter Trägerfrequenz tour
die Seitenbänder f, ± n laufen. Bei einem Geradeausempfänger wird ohne Misch-und
Oszillatorstufe unmittelbar aus dem oberen und unteren Seitenband durch Gleichrichtung
u. a. die doppelte Trägerfrequenz zur Entstehung gebracht und nach Durchlaufen entsprechender
Röhrenstufen die neu erzeugte Trägerfrequenz phasenrichtig zugesetzt.