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Lehrmittel für den Rechenunterricht oder Anzeigemittel für geschäftliche
Angaben Die Erfindung betrifft ein Lehrmittel, das insbesondere dazu dienen soll,
Kinder der ersten Schuljahre im Rechnen zu unterrichten oder geschäftliche Angaben
anzuzeigen.
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Bisher erfolgt der Rechenunterricht für Kinder gewöhnlich unter Verwendung
der sog. russischen Rechenmaschine, bei der der Aufgabe entsprechend farbige Kugeln,
die in Zehnerreihen auf zehn in einem Gestell übereinander befestigten Drähten oder
dünnen Leisten angeordnet sind, verschoben werden können. Diese Unterrichtsweise
ist jedoch, wie die Erfahrung zeigt, für die Kinder unübersichtlich und ermüdend
und hat nicht den gewünschten Lehrerfolg. Auch im Geschäftsleben ist die Bekanntgabe
von Informationen bisher recht unbequem.
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Die Erfindung verfolgt demgegenüber den Zweck, den Kindern das Rechnen
auf spielerische Weise beizubringen oder bequem geschäftliche Angaben bekanntgeben
zu können. Dieses Ziel wird gemäß Erfindung dadurch erreicht, daß das Lehrmittel
oder Anzeigemittel für geschäftliche Angaben o. dgl. aus einer flachen, kastenartigen,
mit Schreibfläche versehenen Tafel besteht, deren Innenraum mit einer beliebigen
Anzahl von nebeneinanderliegenden, horizontal verlaufenden Nuten versehen ist, in
die von der Seite her Stäbchen, auf denen je zehn Punkte oder Ringe, Kreise, Bilder
o. dgl. in gleicher oder verschiedener Farbe angeordnet sind bzw. geschäftliche
Angaben angebracht werden, eingeschoben werden können. Wird beim Unterricht in der
Schule von jedem Kinde ein Lehrmittel gemäß der Erfindung benutzt, so wird, bedingt
durch den Spieldrang, jedes Kind bei der gestellten Aufgabe mitarbeiten, so daß
einerseits der Unterricht erleichtert und andererseits dessen Erfolg verbessert
werden wird.
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Das neue Lehrmittel ist in der Zeichnung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen
in perspektivischer Ansicht dargestellt.
Das neue Lehrmittel besteht
gemäß Abb. i aus einem sehr flachen, von einem Rahmen i eingefaßten kastenartigen
Gebilde, in dessen Innenraum nebeneinander zehn Quernuten 2 vorgesehen sind, die
durch eine Schreibtafel 3 aus Schiefer, Aluminium oder Pappe, die mit einem beschreib-
und abwischbaren Überzug versehen ist, abgedeckt sind. Die rechte oder auch linke
Seite des Rahmens i ist in Deckung mit den genannten Nuten 2 mit zehn kleinen Ausschnitten
versehen, so daß in die Nuten je ein kleines flaches Stäbchen q. eingeschoben werden
kann. Auf der Oberseite dieser Stäbchen, deren aus der Vorrichtung vorstehendes
Ende zur leichteren Verschiebung der Stäbchen zweckmäßig mit einem kleinen Griff
5 versehen ist, sind nebeneinander in gleicher oder verschiedener Farbe zehn Punkte
6 oder Sterne oder Kreise oder Abbildungen von Früchten, Tieren u. dgl. angebracht,
die durch Verschieben der Stäbchen sichtbar gemacht oder verdeckt werden können.
Um den Schülern die Schreibweise der Zahlen zur Kenntnis zu bringen, können auf
dem obersten Stäbchen an Stelle der genannten Punkte u. dgl. oder außer diesen auch
die Zahlenwerte von o bis g vorgesehen werden. Der gestellten Aufgabe entsprechend
werden von den Schülern die Stäbchen verschoben, so daß das Zählen selbst sowie
das Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren von den Schülern auf spielerische
Art erlernt werden kann. Da das Lehrmittel auch mit einer Schreibtafel versehen
ist, so kann die gestellte Aufgabe und das gefundene Ergebnis auch niedergeschrieben
werden.
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Die beschriebene Vorrichtung einschließlich der Stäbchen kann aus
Holz oder im Preßverfahren auch aus irgendwelchen Kunststoffen hergestellt werden.
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Um zu verhindern, daß bei Nichtgebrauch, beim Transport oder beim
Gebrauch, z. B. durch Auflegen der Arme auf die Tafel, die Stäbchen abgebrochen
werden, wird der Boden der Vorrichtung zweckmäßig so groß gewählt, daß er an der
Seite der vorstehenden Stäbchen etwas über den Seitenrahmen i der Vorrichtung vorsteht,
wie es bei 7 angedeutet ist.
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Gegebenenfalls können in der beschriebenen Vorrichtung auch noch Nuten
oder Bohrungen für die Mitnahme von Schiefer- und Bleistiften 8 oder eines Lineals,
Radiergummis o. dgl. vorgesehen werden.
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Die Vorrichtung nach Abb. 2 unterscheidet sich von der nach Abb. i
nur dadurch, daß sie in einem Preßvorgang, z. B. aus mit Bindemitteln, wie Kunstharzen,
vermischten Holzabfällen, in einem ein Ganzes bildenden Stück hergestellt und hierbei
auch gleichzeitig die Nuten für die Einschiebstäbchenmit vorgesehen worden sind.
Die Oberseite des so erhaltenen Preßkörpers wird dann beispielsweise mit einem entsprechenden
Überzug versehen, so daß sie als abwischbare Schreibfläche benutzt werden kann.
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Wird die Vorrichtung in größeren Abmessungen hergestellt und die für
den beschriebenen Rechenunterricht benötigte Bepunktung oder Bebilderung der Einschiebstäbchen
weggelassen, so kann die Vorrichtung auch zu einer Vielzahl anderer Zwecke benutzt
werden. So kann sie beispielsweise in Geschäften für Reklamezwecke Verwendung finden,
und hierbei können außer der Beschriftung der Schreibfläche auch noch die Einschubstäbe
als Blickfänger mit den Artikeln beschriftet werden, die im Geschäft neu eingetroffen
sind oder besonders angeboten werden sollen. Ebenso könnte sie in Theatern und Lichtspielhäusern
Verwendung finden, z. B. derart, daß, während auf der Hauptschreibfläche die Preise
der Plätze angegeben werden, die Einschubstäbe mit entsprechender Beschriftung dazu
benutzt werden, anzuzeigen, welche Plätze noch frei und welche bereits ausverkauft
sind.
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Anstatt die Tafeln einseitig beschreibbar zu machen, können sie auch
beiderseitig beschreibbar gemacht werden.